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* [1940-084] [[Walter Leonhard]]: Rezension zu: Guardini, Welt und Person, in: [[Eine heilige Kirche]], München, 22/II, 1940 [Mercker 3825] - [Rezension] - [noch nicht online] | |||
* [1940-085] [[Erich Przywara]]: Humanismus, in: [[Stimmen der Zeit]], Freiburg im Breisgau, 138, 1940/41, Oktober 1940, S. 25-29 [Gerner 92, in Bibliographie irrtümlich „Humanitas“ statt „Humanismus“] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=ow8JAQAAIAAJ; auch in: ders.: Humanitas. Der Mensch gestern und morgen, 1952 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=KUEAAAAAMAAJ, zu Romano Guardini: | |||
** 1940, S. 26ff.; 1952, S. 749 f.: Passage über "Welt und Person", S. 27: „Die Auseinandersetzung mit diesem „Konflikt“ und dieser „Kluft“ [„zwischen einer unbezweifelbaren religiösen Hingabe des Selbst und der vom Religiösen aus immer wieder zweifelhaften Selbstbehauptung“] ist darum das eigentliche Thema der Anthropogien, die Otto Tumlirz und Romano Guardini als Grundlage eines neuen Humanismus entwerfen. Beide zielen auf einen innern, bewegten Ausgleich. Tumlirz formuliert: „Ich und Nicht-Ich, Eigenwelt und Fremdenwelten gehören untrennbar, aber in polarer Spannung und Gegensätzlichkeit zusammen (77), und bei aller Begründung auf das Naturwissenschaftliche (441) und Rassische (154 ff.) will er doch zuletzt, in besonderer Nachfolge zu Spranger, eine Verwurzelung und Orientierung im „Erleben der Wertwelt“ (465 ff.). Guardini aber sichtet ein grundsätzliches Zueinander zwischen Welt und Person, das einerseits als Allheit der Welt sich darstellt (79) und der Mensch darin als „Stück Welt" (56), anderseits aber so, daß „in jeder Person die Entscheidung über den Sinn der Welt " fällt (76). Und die Tiefe davon ist, daß dieses Zueinander von Welt und Person einerseits allein von Christus her sich begründet (59, 110ff.) und die Person insbesondere erst von der Trinität her (183) , anderseits aber zu einem »vollen Recht“ der Welt (107) und einem ungeschmälerten "Selbstbesitz“ der Person (136). Doch dann werden Tumlirz und Guardini geradezu zum Exempel des Konfliktes zwischen dem „profanen“ und „magischen“ Menschen. Denn für Tumlirz ist „jede Religion in ihrem tiefsten Wesen magisch“ (442) und steht darum unter der Kritik des naturwissenschaftlich geschulten abendländischen Menschen" (441). Bei Guardini aber erscheinen Welt (23, 89f.,110ff.) und Person (163, 183) nicht nur allgemein von Gott her, sondern so sehr als Auswirkung der Menschwerdung, daß die folgerichtig ausgezogenen Linien einen äußersten Supranaturalismus intendieren, in dem die Natur nur Erscheinungsform wird, um freilich umgekehrt in einer supranatural begründeten weltlichen Autonomie sich zu zeigen.“ | |||
** 1940, S. 28: Kritik an der „Ich-Du-Philosophie, wie sie in Martin Buber, Ferdinand Ebner und Romano Guardini heutig ist“ |
Aktuelle Version vom 15. Februar 2024, 14:08 Uhr
- [1940-084] Walter Leonhard: Rezension zu: Guardini, Welt und Person, in: Eine heilige Kirche, München, 22/II, 1940 [Mercker 3825] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1940-085] Erich Przywara: Humanismus, in: Stimmen der Zeit, Freiburg im Breisgau, 138, 1940/41, Oktober 1940, S. 25-29 [Gerner 92, in Bibliographie irrtümlich „Humanitas“ statt „Humanismus“] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=ow8JAQAAIAAJ; auch in: ders.: Humanitas. Der Mensch gestern und morgen, 1952 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=KUEAAAAAMAAJ, zu Romano Guardini:
- 1940, S. 26ff.; 1952, S. 749 f.: Passage über "Welt und Person", S. 27: „Die Auseinandersetzung mit diesem „Konflikt“ und dieser „Kluft“ [„zwischen einer unbezweifelbaren religiösen Hingabe des Selbst und der vom Religiösen aus immer wieder zweifelhaften Selbstbehauptung“] ist darum das eigentliche Thema der Anthropogien, die Otto Tumlirz und Romano Guardini als Grundlage eines neuen Humanismus entwerfen. Beide zielen auf einen innern, bewegten Ausgleich. Tumlirz formuliert: „Ich und Nicht-Ich, Eigenwelt und Fremdenwelten gehören untrennbar, aber in polarer Spannung und Gegensätzlichkeit zusammen (77), und bei aller Begründung auf das Naturwissenschaftliche (441) und Rassische (154 ff.) will er doch zuletzt, in besonderer Nachfolge zu Spranger, eine Verwurzelung und Orientierung im „Erleben der Wertwelt“ (465 ff.). Guardini aber sichtet ein grundsätzliches Zueinander zwischen Welt und Person, das einerseits als Allheit der Welt sich darstellt (79) und der Mensch darin als „Stück Welt" (56), anderseits aber so, daß „in jeder Person die Entscheidung über den Sinn der Welt " fällt (76). Und die Tiefe davon ist, daß dieses Zueinander von Welt und Person einerseits allein von Christus her sich begründet (59, 110ff.) und die Person insbesondere erst von der Trinität her (183) , anderseits aber zu einem »vollen Recht“ der Welt (107) und einem ungeschmälerten "Selbstbesitz“ der Person (136). Doch dann werden Tumlirz und Guardini geradezu zum Exempel des Konfliktes zwischen dem „profanen“ und „magischen“ Menschen. Denn für Tumlirz ist „jede Religion in ihrem tiefsten Wesen magisch“ (442) und steht darum unter der Kritik des naturwissenschaftlich geschulten abendländischen Menschen" (441). Bei Guardini aber erscheinen Welt (23, 89f.,110ff.) und Person (163, 183) nicht nur allgemein von Gott her, sondern so sehr als Auswirkung der Menschwerdung, daß die folgerichtig ausgezogenen Linien einen äußersten Supranaturalismus intendieren, in dem die Natur nur Erscheinungsform wird, um freilich umgekehrt in einer supranatural begründeten weltlichen Autonomie sich zu zeigen.“
- 1940, S. 28: Kritik an der „Ich-Du-Philosophie, wie sie in Martin Buber, Ferdinand Ebner und Romano Guardini heutig ist“