Lucie Christine: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
 
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== Werkgeschichte ==
== Werkgeschichte ==
* Guardini wurde das Buch 1910, wohl von Schleußners, zur Primiz geschenkt (Briefe an Weiger, a.a.O., S. 40 mit Anm. 24) Im August 1911 beschäftigte sich Guardini - einer Mitteilung an seinen Freund Josef Weiger zufolge (8. Brief vom 24. August 1911, Worms, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 59) - erstmals ausgiebiger mit „Lucie Christine”, ein „geistliches Tagebuch“, herausgegeben durch den Jesuiten Augustin-François Poulain SJ. Ausdrücklich verwies er auch auf dessen „hervorragendes” Buch „Des Grâces d´oraison e Traitè de théologie mystique” (Paris (7)1909). Im Brief an Weiger vom 30. November 1913 (ebd. 121 mit Anm. 291) bestätigte er, dass es ihm seitdem „ein lieber Freund“ gewesen sei. Poulain selbst hatte – Gottron zufolge - das Manuskript des Lebens dieser französischen Mystikern Lucie Christine an Wilhelm Schleußner gegeben, so dass der Schleußner-Kreis wohl schon früh damit in Berührung gekommen war. Dieses Tagebuch, das den Zeitraum von 1870 bis 1908 umfasst, interessierte  Guardini jedenfalls so sehr, dass er es allmählich nach der zweiten Ausgabe von 1912 übersetzte und schließlich 1920/1921 im „Andenken von Frau Josephine Schleussner“ herausgab.  
* Poulain selbst hatte – Gottron zufolge - das Manuskript des Lebens dieser französischen Mystikern Lucie Christine an den befreundeten Wilhelm Schleußner gegeben, so dass der Schleußner-Kreis schon vor der ersten Auflage in Berührung gekommen sein könnte. Das Tagebuch umfasste den Zeitraum von 1870 bis 1908, dem Jahr des Todes von Lucie Christine.
* Guardini wurde das Buch 1910, wohl von den Schleußners, zur Primiz geschenkt (Briefe an Weiger, a.a.O., S. 40 mit Anm. 24). Im Brief vom 30. November 1913 an Josef Weiger (ebd., S. 121 mit Anm. 291) bestätigte er, dass es ihm seitdem „ein lieber Freund“ gewesen sei: "Weißt Du, das Buch ist mir seit meiner Ordination ein lieber Freund."
* Im August 1911 beschäftigte sich Guardini - einer Mitteilung an seinen Freund Josef Weiger zufolge (8. Brief vom 24. August 1911, Worms, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 59) - erstmals ausgiebiger mit „Lucie Christine”, ein „geistliches Tagebuch“, herausgegeben durch den Jesuiten Augustin-François Poulain SJ. Ausdrücklich verwies er auch auf dessen „hervorragendes” Buch „Des Grâces d´oraison e Traitè de théologie mystique” (Paris (7)1909).  
* Im Brief an Weiger vom 30. November 1913 (ebd. 121 mit Anm. 291) bestätigte er, dass es ihm seitdem „ein lieber Freund“ gewesen sei: "Weißt Du, das Buch ist mir seit meiner Ordination ein lieber Freund.[291] Zum erstenmal hat es mir geholfen, als ich ganz mutlose, schwere Tage am Ort meiner ersten Anstellung in Heppenheim verbrachte.*292 Und seitdem ist es mir stets neu.“ (S. 121)
* Schließlich interessierte ihn das Tagebuch so sehr, dass er es allmählich nach der zweiten Ausgabe von 1912 übersetzte.
* Er hatte die erste Übersetzung wohl im Herbst 1913 an Josef Weiger gegeben, der ihm im November 1913 dazu auch eine Rückmeldung gegeben hatte. Denn Guardini schreibt wiederum am 30. November 1913: "Zuerst: ich schicke nun doch ein weiteres Exemplar283* zur Korrektur, ich brings nicht fertig. Allein bloß zur (- allerdings möglichst genauen -) Korrektur; es ist das Exempl., das nachher evtl. dem Verleger übergeben werden soll. Sachlich-stilistische Änderungen muß ich selbst machen, damit ich alles überschaue." Und noch imselben Brief kommt er darauf zurück: „Vielleicht läßt sich der Titel der Lucie Chr. so machen, wie Du vorschlägst. Schreibs bitte in den Text #2a. [290: Mit Bleistift in den Text eingetragen, aber ohne Blatt #2a] Was Du über mein liebes »Journal Spirituel« sagst, freut mich so überaus."
* In seiner Rezension zu „Vorschule des Betens“ veröffentlicht Mohlberg in den Neuen Zürcher Nachrichten am 10. Dezember 1943 tatsächlich „Unediertes aus seinem Leben), allerdings wie sich herausstellen wird anachronistisch: „Wir begegneten uns zuerst anlässlich seines Buches über „Lucie Christine“, einige Jahre vor dem letzten Weltkrieg. Er war damals einfacher Vikar in St. Peter zu Mainz und ich sass im soundsovielsten Semster auf der Universität Löwen. Dort amtierte zu jener Zeit und in der Abtei des Mont-Cesar, wo ich wohnte, der heute im Rufe der Heiligkeit stehende Prior Columba Marmion. Dort auch entzündete sich in einer schlichten Sonntagskonferenz des Löwener Priors das Feuer, das in Belgien zu der „liturgischen Bewegung“ wurde, die sich dann bald, nur mit veränderten Vorzeichen, nach Deutschland und in die heimatliche Abtei Maria Laach übertrug. … Guardini war der erste, den ich von Löwen aus in meinem temperamentvollen Erstlingseifer für die Erschliessung des christlichen Kultes als Quelle christkatholischer Frömmigkeit und als Norm einer Erneuerung des christlichen Lebens zu gewinnen suchte.“ (Guardini war vor dem Ersten Weltkrieg nach den Stellen in Heppenheim und Darmstadt lediglich im Sommer 1912 Kaplan in St. Christoph in Mainz. Erst nach der Promotion war er Kaplan in St. Peter)
* Am 13. Februar 1914 berichtet Guardini an Josef Weiger: „P. Hildebrand Billmeyer hat sich bereit erklärt, das „geistliche Tagebuch“ durchzusehen, und falls es ihm zusagt, es bei Herder anzubringen“ (Briefe an Josef Weiger, Nr. 43, S. 135). [[Hildebrand Billmeyer]] war Benediktiner der Erzabtei Beuron.
* 1914 stellte Mohlberg in „Der Katholik“ ihr „Journal spirituel“ (1912 in zweiter Auflage erschienen) mit großer Sympathie einer deutschen Leserschaft vor. Bereits darin vermeldete er, dass „eine Übertragung ins Deutsche … als in Vorbereitung angekündigt“ ist (Kunibert Mohlberg, [Lucie Christine]. Ein verborgenes Leben hoher Betrachtung, in: Der Katholik, 94, 1914 (4. Folge: 13), S. 389-402). Wenn dies sehr wahrscheinlich auf die Guardini-Übersetzung zielt, sollte diese Vorbereitung allerdings noch sechs Jahre dauern.
* Im März 1915 möchte Guardini „vorläufig nicht mit P. Hild. B. zusammentreffen“ (Briefe an Josef Weiger, Nr. 52 vom 10. März 1915, S. 159). Ob der Grund mit der Übersetzung von Lucie Christine zusammenhängt, ist unklar, aber wahrscheinlich.
* Am 10. Februar 1916 ist eine Nachricht an Josef Weiger erhalten, dass er „vom Herausgeber der Sammlung, deren erster Band die Evangelienharmonie Vezins ist, die Anfrage" erhalten habe, was er "zur Herausgabe von Lucie Christines „Geistlichem Tagebuch“ in derselben Sammlung sagen würde. Das war eine große Freude für mich. Ich habe meinerseits bereits zugesagt, dabei freilich auch auf die Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, die das Buch von Seiten der Gegner Poulains wohl erfahren wird.“ (61. Brief vom 10. Februar 1916, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 179). Redakteur und Herausgeber der 1915 im Herder-Verlag erschienenen Evangelienharmonie August Vezins („Die Freudenbotschaft unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“) war [[Franz Keller]]. Die Sammlung hieß „Bücher für Seelenkultur“, über die Keller selber schreibt: "Der wahren Seelenkultur will diese Sammlung dienen; sie will dem heißen Ringen der Zeit nach religiöser Innenkultur wegeleitend zu Hilfe kommen. Heute, wo so viele durch einen falschen Mystizismus ihr Sehnen nach religiöser Vertiefung zu stillen suchen, wollen diese Bücher der Seelenkultur ihre Leser hinführen zu den Quellgründen ewigen Lebens. Dieses Ziel wird angestrebt auf doppelte Weise: einmal, indem die Sammlung ihre Leser dem Jungbrunnen der Heiligen Schrift zuführt, dann aber, indem sie auch solche zu Wort kommen läßt, die, durch göttliche Gnadenkraft erleuchtet und gestärkt an dem Born der göttlichen Weisheit sich gelabt haben und so durch ihre Erfahrung selber zu Führern und Lehrern echter Seelenkultur geworden sind." Grundsätzlich hätte daher wohl das Tagebuch in die Sammlung gepasst. Dennoch scheint sich die Idee wieder zerschlagen zu haben. Denn "Lucie Christine" erschien nicht bei Herder, sondern im Düsseldorfer Schwann-Verlag.
* Zum 28. April 1920 vermeldet Guardini an seinen Freund Josef Weiger: „L. Christine ist druckfertig; habe eine feine Einleitung dazu fabriziert“.
* Bis zur Auslieferung dauerte es aber noch ein weiteres Jahr (vgl. Stefan K. Langenbahn, Romano Guardini und Maria Laach, a.a.O., S. 53, FN [a]). Erst 1921 erschien die Übersetzung schließlich tatsächlich und zwar im „Andenken von Frau Josephine Schleussner“.
* Für die Neuauflage von 1952/53 wurde versehentlich die erste Auflage 1921 und nicht die überarbeitete zweite Auflage von 1923 zu Grunde gelegt. Dazu gibt es einen ausführlichen Briefwechsel zwischen Romano Guardini und dem Matthias-Grünewald-Verlag bezüglich der Schadensbegrenzung.
* Für die Neuauflage von 1952/53 wurde versehentlich die erste Auflage 1921 und nicht die überarbeitete zweite Auflage von 1923 zu Grunde gelegt. Dazu gibt es einen ausführlichen Briefwechsel zwischen Romano Guardini und dem Matthias-Grünewald-Verlag bezüglich der Schadensbegrenzung.


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* Anlage des Tagebuches
* Anlage des Tagebuches
* Zeittafel
* Zeittafel
== Zum Vorwort des Übersetzers (Zusammenfassung und Deutung) ==
In seinem Vorwort betonte Guardini: „Man hat oft vom Lebenswert der Dogmen gesprochen. Damit hat man, und mit Recht, sagen wollen, jene erhabenen Wahrheiten dürften nicht bloße theoretische Sätze bleiben, die anerkannt, gedanklich verfasst werden und im Übrigen im Buche stehen bleiben. Sie seien vielmehr Leben und müssten Leben schaffen.“ Das geistliche Tagebuch von Lucie Christine lasse den Leser in diesem Sinne „in EINE SEELE schauen, DARIN DIE KATHOLISCHE WAHRHEIT GESTALT GEWORDEN IST" (Vorwort des Übersetzers, in: Lucie Christine: Geistliches Tagebuch. 1870-1908, Düsseldorf 1921, S. IX f.). Dazu führt Guardini aus: „Es ist KLASSISCHE MYSTIK, wenn dieser Ausdruck so gebraucht werden darf. Der Geist eines heiligen Thomas lebt in den Aufzeichnungen Lucies, dem sie auch durch das leidenschaftliche Erleben der reinen Wahrheit verwandt ist; auch ein Hauch aus der großen Seele Newmans, mit seiner herben, besonnenen, ganz auf Kern und Sache gehenden Art" (ebd., S. XIII).
Guardini bestimmte als „Zeichen“ dieser „echten Mystik“ ihren „kirchlichen Sinn“, „dass sie allem Außergewöhnlichen tief abhold ist“, „ihr besonnenes Wesen“, das „innige Verhältnis zu Christus“ und, dass für diese Mystik nicht geworben wird (ebd., S. XVIII-XXIII). Immer wenn „Mystik und Kirche in Gegensatz“ gesetzt werden, wird sie zur unechten, „individualistischen“ Mystik. Und bereits die nachfolgende Betrachtung zum „katholischen Begriff der Persönlichkeit“ wird wieder in Beziehung zu politisch relevanten Alternativen gesetzt, nämlich zum kommunistischen Begriff der Persönlichkeit: „Der katholische Begriff der Persönlichkeit ist von vorneherein auf den der Gemeinschaft bezogen. Dadurch unterscheidet er sich von jedem Individualismus. Aber die katholische Gemeinschaftsauffassung ist auch derart, dass sie die in sich selbst ruhende Persönlichkeit voraussetzt und fördert. Damit trennt sie sich von jeglichem Kommunismus.“ Das gelte gleichermaßen im Politischen wie im Religiösen (ebd., S. XVIII).
Überall, „wo die einzelne Persönlichkeit sich in wirklichen Gegensatz zur Kirche stellt, mag selbst außergewöhnliche religiöse Ergriffenheit vorliegen, aber keine katholische Mystik.“ In Analogie auf den politischen Individualismus und Kommunismus übertragen würde das heißen: wo die einzelne Persönlichkeit sich in wirklichen Gegensatz zum Staat stellt, mag selbst außergewöhnliche politisches Engagement vorliegen, aber keine „katholische“ Politik. Ebenso liegt immer dort keine „katholische“, heißt „echte“ Politik vor, wo der Staat – wie im Religiösen die Kirche - die „in sich selbst ruhende Persönlichkeit“ nicht voraussetzt und fördert. Sowie sowohl das individualistische als auch das kommunistische Verständnis von Mystik zum „unkirchlichen Mystizismus“  führt, führt - kann man ergänzen – das individualistische und kommunistische Verständnis von Politik zum „unstaatlichen Politizismus“. Eine Politik, die um ihrer selbst willen gemacht oder betrieben wird, und sich entweder gegen den Staat richtet oder im Staat kollektivistisch aufgeht, führt demnach ebenso in die Irre, wie eine Mystik, die um ihrer selbst willen „gemacht“ oder „betrieben“ wird, und sich daher gegen die Kirche richtet oder aber in der Kirche kollektivistisch aufgeht (ebd., S. XX).
„Katholische“, sprich „echte“ Politik hat für Guardini allem Anschein nach die gleichen gemeinschaftsbezogenen Zeichen, sie darf nicht bloß individualistische oder kommunistische, sprich kollektivistische Politik sein, sondern braucht einen „staatlichen Sinn“. Sie muss „allem Außergewöhnlichen tief abhold“ sein und ein „besonnenes Wesen“ haben. Katholischer Mystik und katholischer Politik gemeinsam bleibt dabei jedoch die christozentrische Ausrichtung. Es muss dem Menschen letztlich in beidem darum gehen, „Beruf, Familienleben und die Gemeinschaft der Nächstenliebe immer reiner aus Christi Geist“ zu gestalten (ebd., S. XXIII).
Selbst aus der über acht Jahre dauernden Beschäftigung mit einem mystischen Werk zieht Guardini also seine Konsequenzen für sein Verständnis von Gemeinschaft, ob als Kirche oder Staat. Der Kern dieser Beurteilung scheint bereits 1913 festzustehen, denn am 30. November 1913 schrieb er an seinen Freund Weiger: “Es ist eigentlich - Du wirst das für keine Anmaßung ansehen – die Form des inneren Lebens, die uns am nächsten verwandt ist; der lebendige Beweis, daß man denken und leben kann zugleich, und wie wichtig ist das für mich! Dass man die meisten Gedanken umgießen kann in echtes religiöses Leben, und, noch besser, in ein Leben des Alltags! Mir kams heute morgen: das ist das Größte, in einem Leben des Alltags, von innen und außen, doch ein freier, innerlicher, großer Mensch werden. In der alltäglichen Zeitlichkeit die Ewigkeit aufstrahlen lassen. Das ist das Meisterstück des Christentums, ist das Wesen des Katholizismus, und des hl. Benediktus. – Ich hab Lucies Art `klassische´ Mystik genannt, im Unterschied zur `romantischen´ eines Seuse oder Franziskus; keine Höherwertung, nur eine Charakterisierung. Sie braucht, scheint mir, keine äußerlich außergewöhnlichen Formen, sondern nimmt das normale Leben. L. Chr. scheint mir im Mystischen was St. Benedikt in der Aszese, Thomas in der Theologie, Goethe in der Dichtung ist” (36. Brief vom 30. November 1913, Freiburg, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 121 f.) Und ein halbes Jahr später führte er diesen Gedanken in seinem Brief an Weiger vom 25. Mai 1914 näher aus, ergänzt durch den Namen Newmans: „Weißt Du, mir scheint, eine tiefe Verwandtschaft besteht zwischen St. Benedikt, Thomas, Goethe, Newman, Lucie Christine. Sie alle dem Wirklichen zugewandt, abhold allem Extremen, aller Überspannung, sie alle voll tiefer Ehrfurcht vor dem Mysterium, seis des Lebens, seis der Kunst, seis der Religion. Sie alle dadurch Antithetiker, behutsam, nichts zu knicken oder zu vergewaltigen, weit, frei, voll unendlicher Möglichkeiten und allen Möglichkeiten offen. Sie alle schlicht, Menschen des `Alltags´, aber darin groß und tief. Sie alle mit Höchstem im Sinn, aber echte Realisten, klar im Geist und warm im Herzen. Nicht in den Himmel steuern wollen sie, aber hineinwachsen, sachte, still.... Feine Versteher sinds, voll leis lächelnder Duldung für die endlosen Armseligkeiten des Lebens. Menschen nicht des Kampfes, aber stillen Bauens. Sie fühlen die rinnende Vergänglichkeit des Daseins; sie alle kennen den Ton des Predigers und des Buches der Weisheit, und doch sinds Optimisten, durch und durch, Menschen der Hoffnung. Das heißt Klassik! Klassiker des regimen animae St. Benedikt, des Gedankens Thomas, der Kunst, der Natur, des Welttums Goethe, des Historischen und Psychologischen Newman, der Mystik L. Christine... Heut wurde mir eine Idee klar, an der ich zu innerst alles messe, die ich auch aus jenen fünf großen Menschen hervorleuchten sehe: die des Natürlichen. Lass mich Dir sagen, wie ichs meine. Darunter versteh ich nicht den Gegensatz zur Übernatur, sondern die Verneinung jeglicher Unnatur. Natur und Übernatur soll „natürlich“ sein, gesund, frei, klar, echt, wahr. Alles was Überspannung, Druck, Unnatur, Künstelei, Sentimentalität, Fanatismus, Enge, Unfreiheit heißt, ist damit abgelehnt. So recht ein Ton aus dem Herzen Christi und aus dem Wesen des Katholizismus mit seiner Weltenweite, scheint mir das Wort.“ Allem Anschein nach hatte er dabei selbst eine mystische Erfahrung, die ihm zeigte, wer der Heiland ist: „Er ist der ganz Natürliche, dem Natur und Übernatur reines Leben, reines Dasein waren; der das Schwerste litt, aber in Freiheit; in dem unendliche Polweiten liegen, aber ganz einfach, kristallklar, aber unergründlich tief, ein reiner starker, gesunder Ton...” (47. Brief vom 25. Mai 1914, Freiburg, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 147).


== Nachdrucke und Auszüge ==
== Nachdrucke und Auszüge ==

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2024, 13:27 Uhr

062 (Vorwort in: G40): (Übersetzer aus dem Französischen und Vorwort): Lucie Christine: Geistliches Tagebuch. 1870-1907. Dem Andenken von Frau Josephine Schleussner, Düsseldorf: Schwann, 1921 [Mercker 0067] (außer Vorwort bisher nicht in einer Werkausgabe)

Auflagen

  • (2., durchgearbeitete)1923 [Mercker 0131];
  • (3., mit einem Vorwort zur 3. Auflage)1953 [Mercker 0950]; - 1952??? überprüfen
  • (4)1954 [Mercker 1001];
  • (5)1975 [Mercker 1844];

Lucie Christine

Es handelt sich um Mathilde Boutlé, geb. Bertrand (1844-1908). Sie hatte 1865 Thomas Boutlé geheiratet. Am 8. Dezember 1882 tritt sie in die Laienbruderschaft des Pariser Konvents der „Adora-tion réparatrice“ ein. Als ihr Mann 1886 stirbt, wird sie 1892 schließlich Nonne in diesem Konvent. Sie trug den Ordensnamen Marie-Aimée de Jésus. Vgl. dazu Bernhard Grom: „Ich sprach zu Dir, ohn´ alle Worte.“ Die Mystikerin Lucie Christine (1844–1908), in: Glaube und Leben, 81, 2008, 2, S. 112-124. Grom verweist ausdrücklich darauf, dass Guardini diese Texte „so sehr“ schätzte, „dass er sich jahrelang mit ihnen beschäftigt und sie schließlich übersetzt hat.“

Werkgeschichte

  • Poulain selbst hatte – Gottron zufolge - das Manuskript des Lebens dieser französischen Mystikern Lucie Christine an den befreundeten Wilhelm Schleußner gegeben, so dass der Schleußner-Kreis schon vor der ersten Auflage in Berührung gekommen sein könnte. Das Tagebuch umfasste den Zeitraum von 1870 bis 1908, dem Jahr des Todes von Lucie Christine.
  • Guardini wurde das Buch 1910, wohl von den Schleußners, zur Primiz geschenkt (Briefe an Weiger, a.a.O., S. 40 mit Anm. 24). Im Brief vom 30. November 1913 an Josef Weiger (ebd., S. 121 mit Anm. 291) bestätigte er, dass es ihm seitdem „ein lieber Freund“ gewesen sei: "Weißt Du, das Buch ist mir seit meiner Ordination ein lieber Freund."
  • Im August 1911 beschäftigte sich Guardini - einer Mitteilung an seinen Freund Josef Weiger zufolge (8. Brief vom 24. August 1911, Worms, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 59) - erstmals ausgiebiger mit „Lucie Christine”, ein „geistliches Tagebuch“, herausgegeben durch den Jesuiten Augustin-François Poulain SJ. Ausdrücklich verwies er auch auf dessen „hervorragendes” Buch „Des Grâces d´oraison e Traitè de théologie mystique” (Paris (7)1909).
  • Im Brief an Weiger vom 30. November 1913 (ebd. 121 mit Anm. 291) bestätigte er, dass es ihm seitdem „ein lieber Freund“ gewesen sei: "Weißt Du, das Buch ist mir seit meiner Ordination ein lieber Freund.[291] Zum erstenmal hat es mir geholfen, als ich ganz mutlose, schwere Tage am Ort meiner ersten Anstellung in Heppenheim verbrachte.*292 Und seitdem ist es mir stets neu.“ (S. 121)
  • Schließlich interessierte ihn das Tagebuch so sehr, dass er es allmählich nach der zweiten Ausgabe von 1912 übersetzte.
  • Er hatte die erste Übersetzung wohl im Herbst 1913 an Josef Weiger gegeben, der ihm im November 1913 dazu auch eine Rückmeldung gegeben hatte. Denn Guardini schreibt wiederum am 30. November 1913: "Zuerst: ich schicke nun doch ein weiteres Exemplar283* zur Korrektur, ich brings nicht fertig. Allein bloß zur (- allerdings möglichst genauen -) Korrektur; es ist das Exempl., das nachher evtl. dem Verleger übergeben werden soll. Sachlich-stilistische Änderungen muß ich selbst machen, damit ich alles überschaue." Und noch imselben Brief kommt er darauf zurück: „Vielleicht läßt sich der Titel der Lucie Chr. so machen, wie Du vorschlägst. Schreibs bitte in den Text #2a. [290: Mit Bleistift in den Text eingetragen, aber ohne Blatt #2a] Was Du über mein liebes »Journal Spirituel« sagst, freut mich so überaus."
  • In seiner Rezension zu „Vorschule des Betens“ veröffentlicht Mohlberg in den Neuen Zürcher Nachrichten am 10. Dezember 1943 tatsächlich „Unediertes aus seinem Leben), allerdings wie sich herausstellen wird anachronistisch: „Wir begegneten uns zuerst anlässlich seines Buches über „Lucie Christine“, einige Jahre vor dem letzten Weltkrieg. Er war damals einfacher Vikar in St. Peter zu Mainz und ich sass im soundsovielsten Semster auf der Universität Löwen. Dort amtierte zu jener Zeit und in der Abtei des Mont-Cesar, wo ich wohnte, der heute im Rufe der Heiligkeit stehende Prior Columba Marmion. Dort auch entzündete sich in einer schlichten Sonntagskonferenz des Löwener Priors das Feuer, das in Belgien zu der „liturgischen Bewegung“ wurde, die sich dann bald, nur mit veränderten Vorzeichen, nach Deutschland und in die heimatliche Abtei Maria Laach übertrug. … Guardini war der erste, den ich von Löwen aus in meinem temperamentvollen Erstlingseifer für die Erschliessung des christlichen Kultes als Quelle christkatholischer Frömmigkeit und als Norm einer Erneuerung des christlichen Lebens zu gewinnen suchte.“ (Guardini war vor dem Ersten Weltkrieg nach den Stellen in Heppenheim und Darmstadt lediglich im Sommer 1912 Kaplan in St. Christoph in Mainz. Erst nach der Promotion war er Kaplan in St. Peter)
  • Am 13. Februar 1914 berichtet Guardini an Josef Weiger: „P. Hildebrand Billmeyer hat sich bereit erklärt, das „geistliche Tagebuch“ durchzusehen, und falls es ihm zusagt, es bei Herder anzubringen“ (Briefe an Josef Weiger, Nr. 43, S. 135). Hildebrand Billmeyer war Benediktiner der Erzabtei Beuron.
  • 1914 stellte Mohlberg in „Der Katholik“ ihr „Journal spirituel“ (1912 in zweiter Auflage erschienen) mit großer Sympathie einer deutschen Leserschaft vor. Bereits darin vermeldete er, dass „eine Übertragung ins Deutsche … als in Vorbereitung angekündigt“ ist (Kunibert Mohlberg, [Lucie Christine]. Ein verborgenes Leben hoher Betrachtung, in: Der Katholik, 94, 1914 (4. Folge: 13), S. 389-402). Wenn dies sehr wahrscheinlich auf die Guardini-Übersetzung zielt, sollte diese Vorbereitung allerdings noch sechs Jahre dauern.
  • Im März 1915 möchte Guardini „vorläufig nicht mit P. Hild. B. zusammentreffen“ (Briefe an Josef Weiger, Nr. 52 vom 10. März 1915, S. 159). Ob der Grund mit der Übersetzung von Lucie Christine zusammenhängt, ist unklar, aber wahrscheinlich.
  • Am 10. Februar 1916 ist eine Nachricht an Josef Weiger erhalten, dass er „vom Herausgeber der Sammlung, deren erster Band die Evangelienharmonie Vezins ist, die Anfrage" erhalten habe, was er "zur Herausgabe von Lucie Christines „Geistlichem Tagebuch“ in derselben Sammlung sagen würde. Das war eine große Freude für mich. Ich habe meinerseits bereits zugesagt, dabei freilich auch auf die Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, die das Buch von Seiten der Gegner Poulains wohl erfahren wird.“ (61. Brief vom 10. Februar 1916, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 179). Redakteur und Herausgeber der 1915 im Herder-Verlag erschienenen Evangelienharmonie August Vezins („Die Freudenbotschaft unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“) war Franz Keller. Die Sammlung hieß „Bücher für Seelenkultur“, über die Keller selber schreibt: "Der wahren Seelenkultur will diese Sammlung dienen; sie will dem heißen Ringen der Zeit nach religiöser Innenkultur wegeleitend zu Hilfe kommen. Heute, wo so viele durch einen falschen Mystizismus ihr Sehnen nach religiöser Vertiefung zu stillen suchen, wollen diese Bücher der Seelenkultur ihre Leser hinführen zu den Quellgründen ewigen Lebens. Dieses Ziel wird angestrebt auf doppelte Weise: einmal, indem die Sammlung ihre Leser dem Jungbrunnen der Heiligen Schrift zuführt, dann aber, indem sie auch solche zu Wort kommen läßt, die, durch göttliche Gnadenkraft erleuchtet und gestärkt an dem Born der göttlichen Weisheit sich gelabt haben und so durch ihre Erfahrung selber zu Führern und Lehrern echter Seelenkultur geworden sind." Grundsätzlich hätte daher wohl das Tagebuch in die Sammlung gepasst. Dennoch scheint sich die Idee wieder zerschlagen zu haben. Denn "Lucie Christine" erschien nicht bei Herder, sondern im Düsseldorfer Schwann-Verlag.
  • Zum 28. April 1920 vermeldet Guardini an seinen Freund Josef Weiger: „L. Christine ist druckfertig; habe eine feine Einleitung dazu fabriziert“.
  • Bis zur Auslieferung dauerte es aber noch ein weiteres Jahr (vgl. Stefan K. Langenbahn, Romano Guardini und Maria Laach, a.a.O., S. 53, FN [a]). Erst 1921 erschien die Übersetzung schließlich tatsächlich und zwar im „Andenken von Frau Josephine Schleussner“.
  • Für die Neuauflage von 1952/53 wurde versehentlich die erste Auflage 1921 und nicht die überarbeitete zweite Auflage von 1923 zu Grunde gelegt. Dazu gibt es einen ausführlichen Briefwechsel zwischen Romano Guardini und dem Matthias-Grünewald-Verlag bezüglich der Schadensbegrenzung.

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort des Übersetzers
  • Vorwort des Herausgebers
  • Das Geistliche Tagebuch
  • Anmerkungen
  • Anlage des Tagebuches
  • Zeittafel

Zum Vorwort des Übersetzers (Zusammenfassung und Deutung)

In seinem Vorwort betonte Guardini: „Man hat oft vom Lebenswert der Dogmen gesprochen. Damit hat man, und mit Recht, sagen wollen, jene erhabenen Wahrheiten dürften nicht bloße theoretische Sätze bleiben, die anerkannt, gedanklich verfasst werden und im Übrigen im Buche stehen bleiben. Sie seien vielmehr Leben und müssten Leben schaffen.“ Das geistliche Tagebuch von Lucie Christine lasse den Leser in diesem Sinne „in EINE SEELE schauen, DARIN DIE KATHOLISCHE WAHRHEIT GESTALT GEWORDEN IST" (Vorwort des Übersetzers, in: Lucie Christine: Geistliches Tagebuch. 1870-1908, Düsseldorf 1921, S. IX f.). Dazu führt Guardini aus: „Es ist KLASSISCHE MYSTIK, wenn dieser Ausdruck so gebraucht werden darf. Der Geist eines heiligen Thomas lebt in den Aufzeichnungen Lucies, dem sie auch durch das leidenschaftliche Erleben der reinen Wahrheit verwandt ist; auch ein Hauch aus der großen Seele Newmans, mit seiner herben, besonnenen, ganz auf Kern und Sache gehenden Art" (ebd., S. XIII).

Guardini bestimmte als „Zeichen“ dieser „echten Mystik“ ihren „kirchlichen Sinn“, „dass sie allem Außergewöhnlichen tief abhold ist“, „ihr besonnenes Wesen“, das „innige Verhältnis zu Christus“ und, dass für diese Mystik nicht geworben wird (ebd., S. XVIII-XXIII). Immer wenn „Mystik und Kirche in Gegensatz“ gesetzt werden, wird sie zur unechten, „individualistischen“ Mystik. Und bereits die nachfolgende Betrachtung zum „katholischen Begriff der Persönlichkeit“ wird wieder in Beziehung zu politisch relevanten Alternativen gesetzt, nämlich zum kommunistischen Begriff der Persönlichkeit: „Der katholische Begriff der Persönlichkeit ist von vorneherein auf den der Gemeinschaft bezogen. Dadurch unterscheidet er sich von jedem Individualismus. Aber die katholische Gemeinschaftsauffassung ist auch derart, dass sie die in sich selbst ruhende Persönlichkeit voraussetzt und fördert. Damit trennt sie sich von jeglichem Kommunismus.“ Das gelte gleichermaßen im Politischen wie im Religiösen (ebd., S. XVIII).

Überall, „wo die einzelne Persönlichkeit sich in wirklichen Gegensatz zur Kirche stellt, mag selbst außergewöhnliche religiöse Ergriffenheit vorliegen, aber keine katholische Mystik.“ In Analogie auf den politischen Individualismus und Kommunismus übertragen würde das heißen: wo die einzelne Persönlichkeit sich in wirklichen Gegensatz zum Staat stellt, mag selbst außergewöhnliche politisches Engagement vorliegen, aber keine „katholische“ Politik. Ebenso liegt immer dort keine „katholische“, heißt „echte“ Politik vor, wo der Staat – wie im Religiösen die Kirche - die „in sich selbst ruhende Persönlichkeit“ nicht voraussetzt und fördert. Sowie sowohl das individualistische als auch das kommunistische Verständnis von Mystik zum „unkirchlichen Mystizismus“ führt, führt - kann man ergänzen – das individualistische und kommunistische Verständnis von Politik zum „unstaatlichen Politizismus“. Eine Politik, die um ihrer selbst willen gemacht oder betrieben wird, und sich entweder gegen den Staat richtet oder im Staat kollektivistisch aufgeht, führt demnach ebenso in die Irre, wie eine Mystik, die um ihrer selbst willen „gemacht“ oder „betrieben“ wird, und sich daher gegen die Kirche richtet oder aber in der Kirche kollektivistisch aufgeht (ebd., S. XX).

„Katholische“, sprich „echte“ Politik hat für Guardini allem Anschein nach die gleichen gemeinschaftsbezogenen Zeichen, sie darf nicht bloß individualistische oder kommunistische, sprich kollektivistische Politik sein, sondern braucht einen „staatlichen Sinn“. Sie muss „allem Außergewöhnlichen tief abhold“ sein und ein „besonnenes Wesen“ haben. Katholischer Mystik und katholischer Politik gemeinsam bleibt dabei jedoch die christozentrische Ausrichtung. Es muss dem Menschen letztlich in beidem darum gehen, „Beruf, Familienleben und die Gemeinschaft der Nächstenliebe immer reiner aus Christi Geist“ zu gestalten (ebd., S. XXIII).

Selbst aus der über acht Jahre dauernden Beschäftigung mit einem mystischen Werk zieht Guardini also seine Konsequenzen für sein Verständnis von Gemeinschaft, ob als Kirche oder Staat. Der Kern dieser Beurteilung scheint bereits 1913 festzustehen, denn am 30. November 1913 schrieb er an seinen Freund Weiger: “Es ist eigentlich - Du wirst das für keine Anmaßung ansehen – die Form des inneren Lebens, die uns am nächsten verwandt ist; der lebendige Beweis, daß man denken und leben kann zugleich, und wie wichtig ist das für mich! Dass man die meisten Gedanken umgießen kann in echtes religiöses Leben, und, noch besser, in ein Leben des Alltags! Mir kams heute morgen: das ist das Größte, in einem Leben des Alltags, von innen und außen, doch ein freier, innerlicher, großer Mensch werden. In der alltäglichen Zeitlichkeit die Ewigkeit aufstrahlen lassen. Das ist das Meisterstück des Christentums, ist das Wesen des Katholizismus, und des hl. Benediktus. – Ich hab Lucies Art `klassische´ Mystik genannt, im Unterschied zur `romantischen´ eines Seuse oder Franziskus; keine Höherwertung, nur eine Charakterisierung. Sie braucht, scheint mir, keine äußerlich außergewöhnlichen Formen, sondern nimmt das normale Leben. L. Chr. scheint mir im Mystischen was St. Benedikt in der Aszese, Thomas in der Theologie, Goethe in der Dichtung ist” (36. Brief vom 30. November 1913, Freiburg, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 121 f.) Und ein halbes Jahr später führte er diesen Gedanken in seinem Brief an Weiger vom 25. Mai 1914 näher aus, ergänzt durch den Namen Newmans: „Weißt Du, mir scheint, eine tiefe Verwandtschaft besteht zwischen St. Benedikt, Thomas, Goethe, Newman, Lucie Christine. Sie alle dem Wirklichen zugewandt, abhold allem Extremen, aller Überspannung, sie alle voll tiefer Ehrfurcht vor dem Mysterium, seis des Lebens, seis der Kunst, seis der Religion. Sie alle dadurch Antithetiker, behutsam, nichts zu knicken oder zu vergewaltigen, weit, frei, voll unendlicher Möglichkeiten und allen Möglichkeiten offen. Sie alle schlicht, Menschen des `Alltags´, aber darin groß und tief. Sie alle mit Höchstem im Sinn, aber echte Realisten, klar im Geist und warm im Herzen. Nicht in den Himmel steuern wollen sie, aber hineinwachsen, sachte, still.... Feine Versteher sinds, voll leis lächelnder Duldung für die endlosen Armseligkeiten des Lebens. Menschen nicht des Kampfes, aber stillen Bauens. Sie fühlen die rinnende Vergänglichkeit des Daseins; sie alle kennen den Ton des Predigers und des Buches der Weisheit, und doch sinds Optimisten, durch und durch, Menschen der Hoffnung. Das heißt Klassik! Klassiker des regimen animae St. Benedikt, des Gedankens Thomas, der Kunst, der Natur, des Welttums Goethe, des Historischen und Psychologischen Newman, der Mystik L. Christine... Heut wurde mir eine Idee klar, an der ich zu innerst alles messe, die ich auch aus jenen fünf großen Menschen hervorleuchten sehe: die des Natürlichen. Lass mich Dir sagen, wie ichs meine. Darunter versteh ich nicht den Gegensatz zur Übernatur, sondern die Verneinung jeglicher Unnatur. Natur und Übernatur soll „natürlich“ sein, gesund, frei, klar, echt, wahr. Alles was Überspannung, Druck, Unnatur, Künstelei, Sentimentalität, Fanatismus, Enge, Unfreiheit heißt, ist damit abgelehnt. So recht ein Ton aus dem Herzen Christi und aus dem Wesen des Katholizismus mit seiner Weltenweite, scheint mir das Wort.“ Allem Anschein nach hatte er dabei selbst eine mystische Erfahrung, die ihm zeigte, wer der Heiland ist: „Er ist der ganz Natürliche, dem Natur und Übernatur reines Leben, reines Dasein waren; der das Schwerste litt, aber in Freiheit; in dem unendliche Polweiten liegen, aber ganz einfach, kristallklar, aber unergründlich tief, ein reiner starker, gesunder Ton...” (47. Brief vom 25. Mai 1914, Freiburg, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 147).

Nachdrucke und Auszüge

  • Auszug aus der Einführung von Lucie Christines „Geistliches Tagebuch“ 1870-1908, in: Der christliche Sonntag, Freiburg im Breisgau, 5, 1953, 28 (12. Juli 1953), S. 218 [Gerner 18];
  • Lucie Christine: Sprache gnadenhafter Schau, in: Der christliche Sonntag, Freiburg im Breisgau, 5, 1953, 28 (12. Juli 1953), S. 221 [Gerner 19];
  • das Vorwort ist eingegangen in: Wurzeln eines großen Lebenswerks. Romano Guardini (1885-1968). Aufsätze und kleinere Schriften, Bd. I, 2000 (G 40) [neu aufgenommen]

Guardini-Konkordanz

Übersetzungen

  • Bisher keine Übersetzungen bekannt (siehe aber Übersetzungsanfragen für Wurzeln eines großen Lebenswerks, Bd. I)

Sekundärbibliographie

1914

1921


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1922

  • [1922-104] Emil Dimmler: Rezension zu: Lucie Christine, in: Bücherwelt. Zeitschrift für Bibliotheks- und Bücherwesen, 19, 1922, S. 42 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=b1VFAAAAYAAJ
  • [1922-105] Rezension zu: Lucie Christine, in: Das Neue Reich, Wien, 4, 1921/22, 24 (12. März 1922), S. 460 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1922-106] Rezension zu: Lucie Christine, in: Der Gral, Essen, 16, 1921/22, 4 (Januar 1922), S. 173 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1922-107] Gott - Wirklichkeit. Gedanken zu Lucie Christine, Geistliches Tagebuch (Rezension zu: Lucie Christine), in: Die christliche Frau, Freiburg im Breisgau, 20, 1922, 1 (Januar), S. 10-14 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1922-108] Otto Miller: Bibliothek (Rezension zu: Lucie Christine), in: Akademische Bonifatius-Korrespondenz, Paderborn, 38, 1922/23, 1 (1. Dezember 1922), S. 17-19, zu Romano Guardini S. 18f. [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1922-109] Karl Neundörfer: Mystik und Praxis (Rezension zu: Lucie Christine), in: Allgemeine Rundschau, München, 19, 1922, 31 (5. August 1922), S. 368 [Karl Neundörfer] - [Gerner 372] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=y3nkAAAAMAAJ
    • "Wir leiden unter dem Zwiespalt einer unpraktischen Religiosität und einer religionslosen Praxis. Am schroffsten tritt dieser Gegensatz außerhalb der Kirche zutage. Da hat sich seit Jahrhunderten das Leben in allen seinen Verzweigungen immer mehr verweltlicht. Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft, Ehe und Geselligkeit, Persönlichkeit und Karitas – alles hat sich der Religion gegenüber verselbständigt und ist dadurch der religiösen Begründung und Zielsetzung, Formung und Verklärung verlustig gegangen, die dem Mittelalter seine eigentliche Weihe und Kraft gab. Auf der anderen Seite war doch das religiöse Sehnen und Suchen auch nicht verloren gegangen. Von der unmittelbaren Fühlung mit dem praktischen Leben abgesperrt, verwuchs es sich aber und blieb unfruchtbar. Der Mystizismus unserer Tage ist das Ergebnis dieser Entwicklung – jener Mystizismus, der aus allen religiösen Bekenntnissen Honig saugt, aber darüber nicht die Kraft findet zu mutigen Widerspruch, stillem Entsagen und hochstrebendem Aufbau, der in verträumten Stunden der Seele schmeichelt und in kleinen Zirkeln Stimmungen zaubert, der aber elend versagt, wo es gilt, das Einerlei des Alltags zu heiligen und in schweren Lebenskämpfen Richtung, Kraft und Trost zu spenden. Wenn auch nicht mit so scharfen Kanten, so macht dieser Zwiespalt zwischen Religiosität und Leben sich doch auch in unseren Reihen fühlbar. Bei so vielen, die sich zur Kirche zählen, beschränkt sich die Religiosität auf die herkömmlichen religiösen Übungen am Morgen, am Abend, an Sonntag und Ostern, oder auch auf religiöses Grübeln und Schwärmen; aber von einem wirklichen Leben aus dem Glauben, von einem Durchdringen der religiösen Beweggründe und Ideale bis ins kleinste der Wirtschaft und Politik, des Berufes und Geschäftes, der Familie und Geselligkeit, ist recht wenig zu spüren. Und nicht nur, dass dieses große Werk eines Lebens aus dem Glauben nicht vollendet wird; daran wird es immer bei allen Menschen fehlen. Aber was empfindet vielfach dies Werk nicht einmal als Aufgabe oder wagt sich nie ernstlich daran und bleibt so in diesem Zwiespalt stecken, unter dem das praktische Leben nicht weniger leidet, wie die Religion des Geistes? In solcher Lage kann uns ein Buch viel sagen, das einzigartig religiöse Mystik und Lebenspraxis miteinander verbindet: Das geistliche Tagebuch (1878—1908) von Lucie Christine.“
  • [1922-110] Bernhard Rosenmöller: Rezension zu: Lucie Christine, in: Akademische Bonifatius-Korrespondenz, Paderborn, 37, 1921/22, 2 (1. Juni 1922), S. 104-108 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1922-111] Heinrich Saedler: Rezension zu: Lucie Christine, in: Literarischer Handweiser, Freiburg im Breisgau, 58, 1922, 5, Sp. 205f. [Gerner 372] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=tQwbAAAAYAAJ
  • [1922-112] Paulinus Schöning: Rezension zu: Lucie Christine, in: Pharus, 13, 1922, S. 380 [neu aufgenommen] - [Rezension] - http://goobiweb.bbf.dipf.de/viewer/image/100317230X_21/392/LOG_0140/
  • [1922-113] Odo Staudinger: Rezension zu: Lucie Christine, in: Bücher-Rundschau, München, 1, 1921/22, 3/4 (Februar/April 1922), S. 97 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1922-114] Joseph Weiger: Rezension zu: Lucie Christine, in: Augsburger Postzeitung, Augsburg, 1922, Nr. 20 (16. Mai 1922), Literarische Beilage, S. 79 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]


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1923

  • [1923-115] Hermann Bahr: Liebe der Lebenden: Tagebücher 1921/23 - Band 3: Liebe der Lebenden, 1923 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=TcMMAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 332 f.: "Die Kirche läßt sich mit ihrem Urteil Zeit, sie spricht es niemals, ohne zuvor auch die Widerrede des Mißtrauens angehört und abgewogen zu haben. Sie hat es über die stark teresanisch anmutende Französin noch nicht gesprochen, deren „Geistliches Tagebuch“ nun auch deutsch erschienen ist (Lucie Christine, Geistliches Tagebuch, herausgegeben von P. Aug. Poulain, S. J., übersetzt von Dr. Romano Guardini. L. Schwann, Verlag, Düsseldorf 1921). Jedermann mag es also ganz unbefangen lesen, zunächst nicht anders als etwa Goethes „Bekenntnisse einer schönen Seele“, die doch auch, wie vor Jahren schon Baron Waldberg in einer sehr lesenswerten Schrift gezeigt hat, von der heiligen Teresa herkommt, wenn auch auf Umwegen und nicht ohne Spuren des klimatischen Wechsels. [...] Das Tagebuch läßt keinen Zweifel an ihrer subjektiven Gewißheit lebendigen Verkehrs mit Gott. Die Frage des Psychologen geht nun dahin, was in ihrem mystischen Leben menschlich war und was davon sich nur aus einer noch anders als durch die Kraft der Sakramente vermittelten, diesem einem Geschöpf noch ganz besonders zugewendeten Einwirkung Gottes erklären läßt. Die Frage geht nach der Eigentümlichkeit ihrer Begegnung mit Gott. In der deutschen Übersetzung wird wiederholt von „Schauung“ gesprochen. Was dieses Wort, das auch nur zu hören mich unglücklich macht, eigentlich bedeuten soll, weiß niemand mir zu sagen. Ich muß annehmen, daß damit Vision gemeint ist, wofür wir im Deutschen das Wort „Gesicht" haben; folgerichtig werden wir für Duft nächstens Riechung sagen. [...]" [Anmerkung HZ: Hier tut Bahr dem Übersetzer Guardini schon damals unrecht, da Guardini Schauung in Parallele zum gängigen Begriff der Anschauung setzt; der Vergleich mit "Riechung" statt Duft hinkt doppelt, da der Sinn "sehen" und nicht "schauen" heißt und insofern "Sehung" das parallele wäre und ja aber der Duft gerochen wird und daher gar nicht synonym mit der "Riechung" sein könnte, sondern für das Riechbare steht.]
  • [1923-116] Eine moderne Mystikerin (Rezension zu: Lucie Christine), in: Das Neue Reich, Wien, 5, 1922/23, 31 (5. Mai 1923), S. 675f. [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1923-117] Josef Engert: Neue Bücher zur Mystik (Rezension zu: Lucie Christine), in: Augsburger Postzeitung, Augsburg, 1923, Nr. 1 (3. Januar 1923), Literarische Beilage, S. 1f. [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1923-118] Alois Mager: Ein Innenleben (Rezension zu: Lucie Christine), in: Benediktinische Monatsschrift, Beuron, 5, 1923, 1/2, S. 29-40, zu Romano Guardini S. 29 und 31f. [Gerner 372] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=KwQUAAAAIAAJ
    • S. 29: "Guardini hat es in ein so fein empfundenes und abgestimmtes Deutsch übertragen, daß es fast ansprechender als im Urtext selber wirkt. Ein psychologisch bedeutendes Vorwort der Übersetzung führt in den für viele ungewohnten Inhalt ein." (dabei wird nicht klar, ob er das Vorwort Guardinis oder das von Poulain meint, vermutlich aber ersteres)
    • S. 31: "Auch Guardini betont ausdrücklich, daß nur die Kirche das letzte, entscheidende Urteil fällen kann. Er führt aber eine Reihe von Merkmalen auf, die für die Echtheit des mystischen Inhaltes des „Geistlichen Tagebuches“ sprächen. Lucie Christine gehorchte in aller Einfalt ihrem Seelenführer, einen schlichten Landpfarrer. Sie war ferner allem Außergewöhnlichen abhold. Nichts verriet nach außen, was innerlich in ihr vorging. Sie erfüllte vorbildlich ihre Berufspflichten. In ihren Aufzeichnungen ist nichts Überschwengliches, Schwärmerisches zu finden. Keine Selbstgefälligkeit, Sinnlichkeit mischt sich in die Schilderung der innigsten Gottverbindung. Sie trägt ihre inneren Erlebnisse nicht auf den großen Markt der Öffentlichkeit. Ihr Innenleben ist in keusches Schweigen gehüllt. Guardini macht weiter darauf aufmerksam, daß Männer, denen ein gewisses Urteil in mystischen Fragen zustände, sich zustimmend zu dem „Geistlichen Tagebuch“ geäußert hätten. Der Herausgeber, P. Poulain, hat ein Handbuch der mystischen Theologie1 geschrieben, von dem Pius X. in einem Schreiben durch Kardinal-Staatssekretär sagt, „daß es sehr wertvoll und nützlich sei für Seelenführer". Bischof Volsei von Arezzo, der Beichtvater der Mystikerin Gemma Galgani, deren Seligsprechungsprozeß eingeleitet ist, sprach sich im Vorwort zur italienischen Übersetzung des „Geistlichen Tagebuches" sehr anerkennend aus."
    • Alois Mager ergänzt 1930 in seiner Rezension zu Guardinis Übersetzung von Madeleine Sémer (Ein modernes Seelenleben. Madeleine Sémer (1874-1921), in: Erbe und Auftrag, 12, 1930, S. 28f.): „Es ist noch gar nicht lange her (1921), da schenkte uns Guardini in formvollendeter Übersetzung das Geistliche Tagebuch von Lucie Christine (1870 — 1908). Beide Bücher weisen gemeinsame Züge auf. Lucie Christine (ein Deckname) war von Anfang an eine tiefgläubige, zum mystischen Leben schon gleichsam von Natur aus veranlagte Persönlichkeit. Ohne innere und äußere Hemmungen schreitet sie still die Pfade des innerlichen Lebens voran. Dieses Leben weckt zwar unser Interesse, reißt aber nicht zur Nachahmung hin. Es nötigt uns höchste Bewunderung ab, aber wir können es innerlich nicht miterleben. Es schwebt von Anfang an in höheren Sphären, und der natürliche Mensch findet darin keinen Anknüpfungspunkt.“
  • [1923-119] Hermann Platz: Vom literarischen Schaffen R. Guardinis (Rezension zu: Lucie Christine), in: Das Heilige Feuer, Paderborn, 10, 1922/23, 7, (April 1923), S. 212f. [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online];
    • auch in ders.: Großstadt und Menschentum, München/Kempten 1924, S. 249-257, hier S. 254-256 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1923-120] Elzear Schulte OFM: Rezension zu: Lucie Christine, in: Kirche und Kanzel, Paderborn, 6, 1923, 1, S. 75 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1923-121] Joseph Zahn: Zur christlichen Mystik und ihrer Geschichte, in: Theologische Revue, Münster, 22, 1923, 3-4, Sp. 41-46, hier S. 44-45 (Rezension zu: Lucie Christine) [Mercker 3516] - [Rezension] - [noch nicht online]


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1924


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1925

  • [1925-109] Benedikt Baur: Die Macht der Gnade. Erwiesen an drei Frauenleben der Neuzeit (darin Rezension zu: Pagani, Die ehrw. Dienerin Gottes Elisabeth Canori-Mora, deutsch), in: Benediktinische Monatsschrift, 7, 1925, S. 436 ff. [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=awUUAAAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 437 f.: „Es wäre von großem Nutzen, einen Vergleich zu ziehen zwischen der ehrwürdigen Italienerin Elisabeth Canori-Mora und der Französin Lucie Christine. Wir müssen es uns leider versagen, die beiden heiligmäßigen, mystisch begnadeten Frauen und Mütter einander gegenüberzustellen, zumal Lucie Christine´s Innenleben in dieser Zeitschrift schon eine eigene, ausführliche Darstellung gefunden hat. Doch sei immerhin auf den Vergleich hingewiesen und zugleich erwähnt, daß R. Guardinis Übersetzung schon in zweiter Auflage vorliegt. [1 Lucie Christine, Geistliches Tagebuch (1870-1908), hrsg. von P. August Poulain S. J., übersetzt nach der zweiten Ausgabe von 1912 von Romano Guardini. Zweite durchgesehene Auflage, Düsseldorf 1923, Schwann. – Zur 1. Auflage siehe diese Zeitschrift 1923, S. 29 ff.]“
  • [1925-110] Rezension zu: Lucie Christine, in: Zeitschrift für den katholischen Religionsunterricht an höheren Lehranstalten, Düsseldorf, 2, 1925, 4, S. 148 [Gerner 373] - [Rezension] - [noch nicht online]


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1926


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1927

  • [1927-073] Joseph Stiglmayr: Wie man alles in Gott und Gott hinwieder in allem sehen kann (Rezension zu: Lucie Christine), in: Zeitschrift für Aszese und Mystik, Innsbruck, 2, 1927, 3, S. 267-269 [Gerner 373] - [Rezension] - [nicht mehr online]
  • [1927-074] Rezension zu: Lucie Christine, in: Katechetische Blätter, München, NF, 28, 1927, Beilage, S. 50 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]


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1952

  • [1952-155] Von der Wahrhaftigkeit des Wortes (Rezension zu: Lucie Christine), in: Die Barke, Frankfurt am Main, 1952, 4, S. 12-14, zu Romano Guardini S. 14 [Gerner 313] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-156] Rezension zu: Lucie Christine, in: Der Prediger und Katechet, Freiburg im Breisgau, 92, 1952/53, S. 414 [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]


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1953

  • [1953-094] Rezension zu: Lucie Christine, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit, Freiburg im Breisgau, 62, 1953, 3 (März 1953), S. 61f. [Gerner 372] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1953-095] Heinrich Fries: Rezension zu: Lucie Christine, in: Theologische Quartalschrift, Stuttgart, 133, 1953, S. 375f. [Gerner 373, bei Gerner ohne Autorenangabe] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1953-096] Rezension zu: Lucie Christine, in: Seele, Regensburg, 29, 1953, 12, S. 385f. [Gerner 373] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1953-097] Maria Steinhoff: Rezension zu: Lucie Christine, in: Bücherei und Bildung = Buch und Bibliothek, 5, 1953, 5, S. 448 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=XFcuAQAAIAAJ oder https://books.google.de/books?id=sGoaAAAAMAAJ:
    • S. 448: „[...] 1921 lag die erste Auflage der deutschen Übersetzung von Romano Guardini vor. Guardini stellte in einem Vorwort das Tagebuch neben die Schriften der spekulativen Mystik des Mittelalters; er prüfte vor allem seine Echtheit und betonte das Fehlen jeglicher Sensation und die Bewährung des innerlichen Lebens in der Erfüllung der täglichen Pflichten. In der jetzt vorliegenden Ausgabe, der das Vorwort der 1. Auflage mit geringfügigen Änderungen wieder beigefügt ist, wird die Neuauflage damit begründet, daß im Leben dieser Frau »die christliche Wahrheit Gestalt geworden ist. Das Buch sollte in großen Büchereien, die einen ausgebauten theologischen Bestand haben, eingestellt werden.“
  • [1953-098] Rezension zu: Lucie Christine, in: Theologie und Glaube, Paderborn, 43, 1953, S. 201 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=vx1jArBFxcMC


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2008

  • Bernhard Grom: „Ich sprach zu Dir, ohn´ alle Worte.“ Die Mystikerin Lucie Christine (1844–1908), in: Glaube und Leben, 81, 2008, 2, S. 112-124.
    • Grom verweist ausdrücklich darauf, dass Guardini diese Texte „so sehr“ schätzte, „dass er sich jahrelang mit ihnen beschäftigt und sie schließlich übersetzt hat.“


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