Niederholtorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Bereits 1894 wurde der Holtorfer Kapellenbauverein gegründet, aber erst 1926 nahm der Plan konkrete Gestalt an. Am 7. März 1926 wurde der Bau des Gotteshauses beschlossen, der erste Spatenstich erfolgte am 5. Mai, die Grundsteinlegung erfolgte am 4. Juli und zu Weihnachten 1926 wurde das Gotteshaus St. Antonius eingeweiht. Die Notkirche wurde daraufhin 1927 außer Dienst | Bereits 1894 wurde der Holtorfer Kapellenbauverein gegründet, aber erst 1926 nahm der Plan konkrete Gestalt an. Am 7. März 1926 wurde der Bau des Gotteshauses beschlossen, der erste Spatenstich erfolgte am 5. Mai, die Grundsteinlegung erfolgte am 4. Juli und zu Weihnachten 1926 wurde das Gotteshaus St. Antonius eingeweiht. Die Notkirche wurde daraufhin 1927 aufgelöst. Auch der Kirchenbau von 1926 steht heute nicht mehr, sondern wurde inzwischen von einem Neubau abgelöst. 1963 wurde der Neubau beschlossen, 1970 der Bau begonnen, im Dezember 1972 wurde die alte Kirche außer Dienst gestellt und 1973 abgebrochen. | ||
== Rezeption == | == Rezeption == |
Version vom 11. September 2022, 23:20 Uhr
Niederholtorf war vom Frühjahr (Mai) 1922 bis Sommer 1923 - nach Pützchen - der Wohn- und Wirkungsort von Romano Guardini während seiner Habilitations- und Privatdozentenzeit an der Universität Bonn (1920 bis 1923). Von Niederholtorf aus zog Romano Guardini nach Potsdam.
Guardini als zweiter Seelsorger
Dabei war Guardini der zweite Seelsorger in dem Ort, der zu dieser Zeit noch gar kein eigenes Gotteshaus, sondern nur eine Notkirche hatte.
Backhaus als Notkirche
Die Notkirche befand sich im ehemaligen Backhaus von Philipp Lütz in der damaligen Löwenburgstraße 77a. Sie war am 17. Januar 1921 eingeweiht worden. Das Gebäude wurde von dem Bonner, aus Holtorf stammenden Großkaufmann Philip Lütz für zehn Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt.
Missionskreuz
In der Notkirche wurde auf Veranlassung von Romano Guardini bei der Missionserneuerung von 1922 ein Wandkreuz angebracht. Das Kreuz hing von 2007 aus gerechnet "seit nunmehr 80 Jahren" (=1927) in der Scheune bei Peter Mohr (heute Guardinistraße), sollte aber nach Abschluss der Kirchenrenovierung von St. Antonius ebenfalls einen Platz an der Kirche bekommen (Vgl. Bürgerinfo Nr. 11/2007 - http://holtorf-ungarten.de/buergerinfo/1107/1107.html)
Guardinis Wohnung
Guardini wohnte in dieser Zeit auch im Geschäftshaus von Philipp Lütz, der auch die Wohnung kostenlos zur Verfügung stellte.
Kapellenbauverein
Bereits 1894 wurde der Holtorfer Kapellenbauverein gegründet, aber erst 1926 nahm der Plan konkrete Gestalt an. Am 7. März 1926 wurde der Bau des Gotteshauses beschlossen, der erste Spatenstich erfolgte am 5. Mai, die Grundsteinlegung erfolgte am 4. Juli und zu Weihnachten 1926 wurde das Gotteshaus St. Antonius eingeweiht. Die Notkirche wurde daraufhin 1927 aufgelöst. Auch der Kirchenbau von 1926 steht heute nicht mehr, sondern wurde inzwischen von einem Neubau abgelöst. 1963 wurde der Neubau beschlossen, 1970 der Bau begonnen, im Dezember 1972 wurde die alte Kirche außer Dienst gestellt und 1973 abgebrochen.
Rezeption
In Erinnerung an diesen Aufenthalt Romano Guardinis hat der Ort 1977 eine Straße nach Romano Guardini benannt (vormals Kapellenstraße).
Bibliographie
- Vor 100 Jahren wurde Professor Romano Guardini in Verona geboren: Die Zeit in Holtorf stand ihm „ganz hell in Erinnerung“. Erster Seelsorger der Pfarrei St. Antonius - Immer in bescheidenen Verhältnissen gelebt (3sp mit Foto 1sp), in: General-Anzeiger, Bonn, 16. Februar 1985 [Gerner 207] - [Artikel] - [noch nicht online]
- Carl Jakob Bachem: Beueler Chronik. Zeittafel zur Geschichte des rechtsrheinischen Bonn. Stadt Bonn, Bonn 1989 (Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel 26), S. 119 [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
- Irmgard Wolf/Manfred Engelhardt: Zwischen Thron und Tyrannei, Die zwanziger Jahre in Bonn und im Rheinland, Bonn 1997, S. 233 (zu Romano Guardinis Umzug von Pützchen nach Holtorf gemeinsam mit Cunibert Mohlberg) [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
- zitiert in: Gerd Klaukien: Dorfgeschichte: Wer erinnert sich... an die Zeit, als es in Holtorf noch einen Marktweg und eine Kapellenstraße gab?, in: Bürgerinfo des Bürgervereins Holtorf-Ungarten e.V., April 2003 [neu aufgenommen] - [Artikel] - http://holtorf-ungarten.de/buergerinfo/0403/Buergerinfo0403.html oder http://www.holtorf-ungarten.de/buergerinfo/2004/202004_Buergerinfo.pdf;
- Ein bedeutender Theologe und Religionsphilosoph, in: Bonner General-Anzeiger, 25. August 2011 (über Niederholtorf und dortige Guardinistraße) [Artikel] - http://www.holtorf-ungarten.de/presse/20110825_GA_Guardinistr.jpg (darin wird noch berichtet, dass Guardini der erste Seelsorger in Niederholtorf gewesen sei)
- Walter Kiefer: Erinnerung an Romano Guardini. Der Religionsphilosoph von Weltrang war in Holtorf Kaplan, in: Nachrichten und Berichte aus den Pfarreien Christ König, Holzlar, St. Adelheid am Pützchen, St. Antonius, Holtdorf, Advent 2013, S. 20f. - https://docplayer.org/84360719-Lebendig-ennert-interview-mit-weihbischof-puff-die-deutsche-cmi-ordenszentrale-in-puetzchen-erinnerung-an-romano-guardini-in-holtorf.html;
- Artikel über St. Antonius im Bürgerinfo 11/2019 - http://hoder.net/buergerinfo/1911/201911_Buergerinfo.pdf (mit Postkarte des ehemaligen Backhauses) - Aus dem Artikel geht hervor, dass Guardini nicht der erste Seelsorger war, sondern Josef Buschhausen
Internet
- Artikel 2004 im Bürgerinfo: http://www.holtorf-ungarten.de/buergerinfo/2004/202004_Buergerinfo.pdf
- Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 25.8.2011: http://www.holtorf-ungarten.de/presse/20110825_GA_Guardinistr.jpg