Caspar Gierse: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Caspar Gierse''' (1872-1953) | '''Caspar Gierse''' (1872-1953) war ein römisch-katholischer Geistlicher | ||
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## "Lange Zeit sind hohe sittliche Werte, wie sie sich in der Liturgie für das praktisch-religiöse Leben und für die christliche Erziehung darbieten, gebunden geblieben und nicht in der rechten Weise zur Auswirkung gelangt. Es ist erfreulich zu beobachten, wie gerade in unseren Tagen eine lebenhafte dahin zielende Bewegung einsetzt, die reichen Kräfte unserer Liturgie in besagtem Sinne stärker und erfolgreicher auszunutzen. Auch das hier angekündigte literarisch-liturgische Unternehmen stellt sich diesem Zwecke nach Angabe des hochwürdigsten Herausgebers zur Verfügung, indem die Ecclesia orans "durch Bearbeitung liturgischer Begriffe, Handlungen und Texte der Kenntnis und dem vertieften Verständnis der Liturgie in den weitesten Kreisen des Klerus, der Lehrerschaft und der gebildeten Laienwelt“ dienen will. Es soll damit eine zwanglose Folge von Monographien erscheinen, "die historisch, dogmatische, aszetisch-mystische, philosophische, pädagogische, ästhetische Vorstellungen aus dem Gebiete der katholischen Liturgie auf strengwissenschaftlicher Grundlage, aber in einer auch den gebildeten Laien angemessenen Form bietet". Mit dem ersten Bändchen Guardinis führt sich die Ecclesia orans aufs allerbeste ein. Es bietet uns in seinen einzelnen Kapiteln eine tiefgründige, ästhetisch feine Würdigung des liturgischen Betens, der liturgischen Gemeinschaft, des liturgischen Stiles, der liturgischen Symbolik und der Liturgie als Spiel; zum Schluß folgt dann noch eine Ausführung über den Primat des Logos über das Ethos, der Erkenntnis über den Willen, welcher Vorrang ja gerade in der Liturgie dem Logos eigen ist und sein muß. G. macht uns hier in der Tat mit jenen Grundwahrheiten bekannt, ohne deren Verständnis uns die Liturgie ein Buch mit sieben Siegeln bleibt. Es mag wohl sein, daß es dem Laien vielfach etwas schwer wird, den spekulativen Gedankengängen Guardinis überall mit Verständnis zu folgen, um so mehr ist dann aber zu wünschen, daß der Klerus sich den Inhalt geistig zu eigen macht, um ihn in leichter faßbarer Form weiterzugeben. Wird bei den folgenden Bändchen eine gleich gute Wahl wie bei diesem ersten getroffen, dann darf man von der Ecclesia orans reichsten Segen für ihren Zweck erhoffen." | ## "Lange Zeit sind hohe sittliche Werte, wie sie sich in der Liturgie für das praktisch-religiöse Leben und für die christliche Erziehung darbieten, gebunden geblieben und nicht in der rechten Weise zur Auswirkung gelangt. Es ist erfreulich zu beobachten, wie gerade in unseren Tagen eine lebenhafte dahin zielende Bewegung einsetzt, die reichen Kräfte unserer Liturgie in besagtem Sinne stärker und erfolgreicher auszunutzen. Auch das hier angekündigte literarisch-liturgische Unternehmen stellt sich diesem Zwecke nach Angabe des hochwürdigsten Herausgebers zur Verfügung, indem die Ecclesia orans "durch Bearbeitung liturgischer Begriffe, Handlungen und Texte der Kenntnis und dem vertieften Verständnis der Liturgie in den weitesten Kreisen des Klerus, der Lehrerschaft und der gebildeten Laienwelt“ dienen will. Es soll damit eine zwanglose Folge von Monographien erscheinen, "die historisch, dogmatische, aszetisch-mystische, philosophische, pädagogische, ästhetische Vorstellungen aus dem Gebiete der katholischen Liturgie auf strengwissenschaftlicher Grundlage, aber in einer auch den gebildeten Laien angemessenen Form bietet". Mit dem ersten Bändchen Guardinis führt sich die Ecclesia orans aufs allerbeste ein. Es bietet uns in seinen einzelnen Kapiteln eine tiefgründige, ästhetisch feine Würdigung des liturgischen Betens, der liturgischen Gemeinschaft, des liturgischen Stiles, der liturgischen Symbolik und der Liturgie als Spiel; zum Schluß folgt dann noch eine Ausführung über den Primat des Logos über das Ethos, der Erkenntnis über den Willen, welcher Vorrang ja gerade in der Liturgie dem Logos eigen ist und sein muß. G. macht uns hier in der Tat mit jenen Grundwahrheiten bekannt, ohne deren Verständnis uns die Liturgie ein Buch mit sieben Siegeln bleibt. Es mag wohl sein, daß es dem Laien vielfach etwas schwer wird, den spekulativen Gedankengängen Guardinis überall mit Verständnis zu folgen, um so mehr ist dann aber zu wünschen, daß der Klerus sich den Inhalt geistig zu eigen macht, um ihn in leichter faßbarer Form weiterzugeben. Wird bei den folgenden Bändchen eine gleich gute Wahl wie bei diesem ersten getroffen, dann darf man von der Ecclesia orans reichsten Segen für ihren Zweck erhoffen." | ||
# Rezension zu: Guardini, Vom Geist der Liturgie, in: [[Theologie und Glaube]], Paderborn, 13, 1921, S. 120 [Mercker 3730] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Gzw9AQAAMAAJ | # Rezension zu: Guardini, Vom Geist der Liturgie, in: [[Theologie und Glaube]], Paderborn, 13, 1921, S. 120 [Mercker 3730] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Gzw9AQAAMAAJ | ||
# Rezension zu: Guardini, Gemeinschaftliche Andacht zur Feier der heiligen Messe, in: [[Theologie und Glaube]], Paderborn, 13, 1921, S. 380 [Mercker 3351] - [ | # Rezension zu: Guardini, Gemeinschaftliche Andacht zur Feier der heiligen Messe, in: [[Theologie und Glaube]], Paderborn, 13, 1921, S. 380 [Mercker 3351] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Gzw9AQAAMAAJ | ||
[[Kategorie:Autor|Gierse]] | [[Kategorie:Autor|Gierse]] | ||
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Aktuelle Version vom 28. Januar 2024, 15:03 Uhr
Caspar Gierse (1872-1953) war ein römisch-katholischer Geistlicher
Biographie
- 1898 Priesterweihe, danach Vikar in Vörde
- 1901 Rektor in Dortmund;
- 1902 Kaplan und Geheimsekretär von Bischof Wilhelm Schneider
- ab 1910 Subregens des Priesterseminars
- 1922 Domkapitular und Geistlicher Rat
- 1930-1941 Generalvikar im Erzbistum Paderborn
Bibliographie zu Guardini
- 3 Treffer von 1918 bis 1921;
- Rezension zu: Guardini, Vom Geist der Liturgie, in: Theologie und Glaube, Paderborn, 10, 1918, S. 548 [Mercker 3729] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=_zw9AQAAMAAJ
- "Lange Zeit sind hohe sittliche Werte, wie sie sich in der Liturgie für das praktisch-religiöse Leben und für die christliche Erziehung darbieten, gebunden geblieben und nicht in der rechten Weise zur Auswirkung gelangt. Es ist erfreulich zu beobachten, wie gerade in unseren Tagen eine lebenhafte dahin zielende Bewegung einsetzt, die reichen Kräfte unserer Liturgie in besagtem Sinne stärker und erfolgreicher auszunutzen. Auch das hier angekündigte literarisch-liturgische Unternehmen stellt sich diesem Zwecke nach Angabe des hochwürdigsten Herausgebers zur Verfügung, indem die Ecclesia orans "durch Bearbeitung liturgischer Begriffe, Handlungen und Texte der Kenntnis und dem vertieften Verständnis der Liturgie in den weitesten Kreisen des Klerus, der Lehrerschaft und der gebildeten Laienwelt“ dienen will. Es soll damit eine zwanglose Folge von Monographien erscheinen, "die historisch, dogmatische, aszetisch-mystische, philosophische, pädagogische, ästhetische Vorstellungen aus dem Gebiete der katholischen Liturgie auf strengwissenschaftlicher Grundlage, aber in einer auch den gebildeten Laien angemessenen Form bietet". Mit dem ersten Bändchen Guardinis führt sich die Ecclesia orans aufs allerbeste ein. Es bietet uns in seinen einzelnen Kapiteln eine tiefgründige, ästhetisch feine Würdigung des liturgischen Betens, der liturgischen Gemeinschaft, des liturgischen Stiles, der liturgischen Symbolik und der Liturgie als Spiel; zum Schluß folgt dann noch eine Ausführung über den Primat des Logos über das Ethos, der Erkenntnis über den Willen, welcher Vorrang ja gerade in der Liturgie dem Logos eigen ist und sein muß. G. macht uns hier in der Tat mit jenen Grundwahrheiten bekannt, ohne deren Verständnis uns die Liturgie ein Buch mit sieben Siegeln bleibt. Es mag wohl sein, daß es dem Laien vielfach etwas schwer wird, den spekulativen Gedankengängen Guardinis überall mit Verständnis zu folgen, um so mehr ist dann aber zu wünschen, daß der Klerus sich den Inhalt geistig zu eigen macht, um ihn in leichter faßbarer Form weiterzugeben. Wird bei den folgenden Bändchen eine gleich gute Wahl wie bei diesem ersten getroffen, dann darf man von der Ecclesia orans reichsten Segen für ihren Zweck erhoffen."
- Rezension zu: Guardini, Vom Geist der Liturgie, in: Theologie und Glaube, Paderborn, 13, 1921, S. 120 [Mercker 3730] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Gzw9AQAAMAAJ
- Rezension zu: Guardini, Gemeinschaftliche Andacht zur Feier der heiligen Messe, in: Theologie und Glaube, Paderborn, 13, 1921, S. 380 [Mercker 3351] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Gzw9AQAAMAAJ