Vorlage:1956 Christliche Kunst und Architektur: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
 
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# [[Anton Henze]], in: ders. (Hrsg.): Kirchliche Kunst der Gegenwart, 1954 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=s9tWAAAAMAAJ; [Englisch] unter dem Titel: The Potentialities of Modern Church Art and its Position in History, in: ders.: Contemporary Church Art, hrsg. von Theodor Filthaut, 1956, S. 15-48 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rSZH94n4ZrwC; zu Romano Guardini:
# [[Hermann Baur]]: Gemeinsam zurückgelegter Weg, in ders./Fritz Metzger, Kirchenbauten von Hermann Baur und Fritz Metzger, 1956, S. 7-17 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=HSUnAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
## Englisch, 1956, S. 21: „In Germany, interest in the relationship between liturgy and art was strong in the Catholic youth movement, and Romano Guardini made important contributions to the subject in lectures and writings.
## S. 10: „Umso stärker war die Wirkung von Rudolf Schwarz´ Fronleichnamkirche in Aachen. Hier war nun alles, was in der Luft lag, in die gültige Form gebracht; alles nur Akzidentelle, all das dekorative Formenwesen, das sich um den Kirchenbau angesetzt hatte, war da ausgelöscht, weggefegt. In letzter Nacktheit stand hier Architektur da, Hülle eines Raumes, gefügt mit vollendetem Maß, das Urelement der Lichtführung dem Kult und dem Sinne des Hauses Gottes dienstbar gemacht. Dieser Kirche und dem Kreis, aus dem der Erbauer hervorging - oder besser gesagt, in dem er zusammen mit Romano Guardini führend tätig war, hatten wir in jener Zeit das meiste an unmittelbarer Anregung zu verdanken. In diesem Kreise, der sich besonders in Tagungen auf Burg Rothenfels kundtat, wurde die Frage der liturgischen Erneuerung, die durch Pius X. eine so starke Ermutigung erfahren hatte, gründlich durchbesprochen und, was uns natürlich besonders beeindruckte, auch in ihren Querverbindungen zur architektonischen und künstlerischen Erneuerung dargelegt. Wir denken da etwa auch an die Zeitbücher „Betendes Werk“, die Rudolf Schwarz herausgab.
## 1954, S. 35: "Bedenkenswert finden wir, was Romano Guardini zu dieser Situation sagt. Er schreibt in seinem Buch "Das Ende der Neuzeit" (Würzburg 1951): "Jetzt wird die Natur (die in aturwissenschaft und Technik wirksame) schlechthin fern und ermöglicht keine unmittelbare Beziehung mehr. Sie kann weithin mehr anschaulich, sondern nur noch abstrakt gedacht werden. Sie wird immer mehr zu einem verwickelten Gefüge von Relationen und Funktionen, nur in mathematischen Zeichen zu erfassen, und von etwas getragen, das nicht mehr eindeutig benannt werden kann. Diese Natur kann auch weithin nicht mehr empfunden werden es sei denn mit sehr entlegenen, ja grenzhaften Gefühlen: als das einfachhin Fremde, Unerfahrbare und Unanredbare. Wenngleich man auch hier wohl vorsichtig sein muß. Wahrscheinlich liegen auch hier Möglichkeiten und Aufgaben. Sie könnten bedeuten, daß die Grenze der Erlebbarkeit hinausgeschoben wird und so Größen von Dingen und Wirkungen zur Erfahrung gelangen, die vorher unempfindbar blieben. Sie könnten aber auch bedeuten, daß sich eine Weise des indirekten Erfühlens entwickelt, welche das bisher nur abstrakt zu Denkende ins eigene Leben nimmt. Von hier aus öffnet sich vielleicht ein Zugang zur abstrakten (absoluten) Kunst.""; englisch, 1956, S. 47: „Guardini's comment on this situation, in Das Ende der Neuzeit (Würzburg, 1951) [1 English translation The End of the Modern World (New York, Sheed & Ward, 1956)]: "Nature (in the sense operating in science and technics) has withdrawn to a distance, so that direct relationship with it is no longer possible. It can no longer be conceived visually but only abstractly. It has become more and more a complex arrangement of relations and functions, expressible only in mathematical symbols and dependent on something to which no definite name can now be given. This new nature can no longer be felt or at any rate only with feelings of a very fine-spun, marginal nature: as the utterly alien, ineffable, inaccessible. But we must be wary even here. For this, too, probably involves new tasks and opportunities. It may be that the limits of experience are being extended, so that things will come to belong to the world of experience which could not hitherto be felt. But it may be, too, that a kind of indirect extra sense is being developed, by which things which had their place hitherto only in abstract thinking will become part of actual living. Perhaps this development may link up with abstract art.““
# [[Josef Hoster]]: Probleme des zeitgenössischen Kirchenbaues in Deutschland, in: [[Das Münster]], 9, 1956, S. 273 ff. [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rk7rAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
# [[Josef Hoster]]: Probleme des zeitgenössischen Kirchenbaues in Deutschland, in: [[Das Münster]], 9, 1956, S. 273 ff. [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rk7rAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
## S. 275: „Wir haben eine Abscheu vor schmeichelnden Räumen, der gemütvollen Kirche. Davon aber ist sehr wohl zu trennen die „Einstimmung“, die eine Kirche leisten soll, die dem Gläubigen die Hinlenkung zum Geschehen auf dem Altar erleichtert, ihn erhöhend beeinflußt, ihn trennt von seinen profanen Bewußtseinsbezirken, von denen er sich für den Gottesdienst lösen muß – Gedanken, wie sie Romano Guardini ausgesprochen hat.“
## S. 275: „Wir haben eine Abscheu vor schmeichelnden Räumen, der gemütvollen Kirche. Davon aber ist sehr wohl zu trennen die „Einstimmung“, die eine Kirche leisten soll, die dem Gläubigen die Hinlenkung zum Geschehen auf dem Altar erleichtert, ihn erhöhend beeinflußt, ihn trennt von seinen profanen Bewußtseinsbezirken, von denen er sich für den Gottesdienst lösen muß – Gedanken, wie sie Romano Guardini ausgesprochen hat.“

Aktuelle Version vom 29. Februar 2024, 10:39 Uhr

  1. Hermann Baur: Gemeinsam zurückgelegter Weg, in ders./Fritz Metzger, Kirchenbauten von Hermann Baur und Fritz Metzger, 1956, S. 7-17 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=HSUnAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 10: „Umso stärker war die Wirkung von Rudolf Schwarz´ Fronleichnamkirche in Aachen. Hier war nun alles, was in der Luft lag, in die gültige Form gebracht; alles nur Akzidentelle, all das dekorative Formenwesen, das sich um den Kirchenbau angesetzt hatte, war da ausgelöscht, weggefegt. In letzter Nacktheit stand hier Architektur da, Hülle eines Raumes, gefügt mit vollendetem Maß, das Urelement der Lichtführung dem Kult und dem Sinne des Hauses Gottes dienstbar gemacht. Dieser Kirche und dem Kreis, aus dem der Erbauer hervorging - oder besser gesagt, in dem er zusammen mit Romano Guardini führend tätig war, hatten wir in jener Zeit das meiste an unmittelbarer Anregung zu verdanken. In diesem Kreise, der sich besonders in Tagungen auf Burg Rothenfels kundtat, wurde die Frage der liturgischen Erneuerung, die durch Pius X. eine so starke Ermutigung erfahren hatte, gründlich durchbesprochen und, was uns natürlich besonders beeindruckte, auch in ihren Querverbindungen zur architektonischen und künstlerischen Erneuerung dargelegt. Wir denken da etwa auch an die Zeitbücher „Betendes Werk“, die Rudolf Schwarz herausgab.“
  2. Josef Hoster: Probleme des zeitgenössischen Kirchenbaues in Deutschland, in: Das Münster, 9, 1956, S. 273 ff. [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rk7rAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 275: „Wir haben eine Abscheu vor schmeichelnden Räumen, der gemütvollen Kirche. Davon aber ist sehr wohl zu trennen die „Einstimmung“, die eine Kirche leisten soll, die dem Gläubigen die Hinlenkung zum Geschehen auf dem Altar erleichtert, ihn erhöhend beeinflußt, ihn trennt von seinen profanen Bewußtseinsbezirken, von denen er sich für den Gottesdienst lösen muß – Gedanken, wie sie Romano Guardini ausgesprochen hat.“