Vorlage:1915 Biographie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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* 1915 Ausweisung des Vaters als italienischer Diplomat aufgrund des Kriegseintritts Italiens am 23. Mai 1915, Aufenthalt in Bern in der Schweiz (die Darstellung bei Gerl, 1985, S. 18 ist unzutreffend: Der Vater "mußte aber wegen des Kriegsausbruchs die Stadt verlassen, weil er den Kriegseintritt Italiens öffentlich mißbilligt hatte, und ging, um die Lage abzuwarten, 1915 in die Schweiz"; ob Guardinis Vaters den Kriegseintritt missbilligte oder nicht, spielte für die Ausweisung aus Deutschland keine Rolle); das ungefähre Ausweisungsdatum lässt sich erschließen aus zwei Briefen an Josef Weiger:
* 14. Mai 1915 Promotion zum Dr. theol. in Freiburg i.Br. bei Engelbert Krebs (nicht wie es immer wieder fälschlicherweise heißt bei Craig; vgl. auch Biographie und Bibliographie von Engelbert Krebs) über "Die Lehre des hl. Bonaventura von der Erlösung. Ein Beitrag zur Geschichte und zum System der Erlösungslehre." (gedruckt 1921/22)
* 20. Mai 1915 Kaplan in Mainz, St. Ignaz
1915-1920 Leitung des Schülerbundes Juventus, einer Vereinigung katholischer Gymnasiasten in Mainz. "Juventus" wird später zu einer "Akademie"
* 23. Mai 1915 Kriegseintritt Italiens;
* letzte Maiwoche 1915: Ausweisung des Vaters als italienischer Diplomat aufgrund des Kriegseintritts Italiens, Aufenthalt in Bern in der Schweiz (die Darstellung bei Gerl, 1985, S. 18 ist unzutreffend: Der Vater "mußte aber wegen des Kriegsausbruchs die Stadt verlassen, weil er den Kriegseintritt Italiens öffentlich mißbilligt hatte, und ging, um die Lage abzuwarten, 1915 in die Schweiz"; ob Guardinis Vaters den Kriegseintritt missbilligte oder nicht, spielte für die Ausweisung aus Deutschland keine Rolle); das ungefähre Ausweisungsdatum lässt sich erschließen aus zwei Briefen an Josef Weiger:
** Brief vom 08.06.1915 (Briefe an Josef Weiger, S. 168): "Vater ist z. Z. in Bern. In München mußte er an der dortigen Versammlung der Konsulatsbeamten teilnehmen und erhielt dann die Weisung, Deutschland zu verlassen."
** Brief vom 08.06.1915 (Briefe an Josef Weiger, S. 168): "Vater ist z. Z. in Bern. In München mußte er an der dortigen Versammlung der Konsulatsbeamten teilnehmen und erhielt dann die Weisung, Deutschland zu verlassen."
** Brief vom 27.06.1915 (Briefe an Josef Weiger, S. 170): "Vater ist immer noch (jetzt 4 1/2 Wochen) weg; z. Zt. in der Schweiz, und wartet auf die Entscheidung. Mutter rüstet dieweile das Haus, von oben bis unten, zu seinem Empfang oder zur Abreise."
** Brief vom 27.06.1915 (Briefe an Josef Weiger, S. 170): "Vater ist immer noch (jetzt 4 1/2 Wochen) weg; z. Zt. in der Schweiz, und wartet auf die Entscheidung. Mutter rüstet dieweile das Haus, von oben bis unten, zu seinem Empfang oder zur Abreise."
** Daher erfolgte der erzwungene Weggang aus Mainz in der letzten Maiwoche 1915, spätestens am 8. Juni 1915 lebte er in Bern
** Daher erfolgte der erzwungene Weggang aus Mainz in der letzten Maiwoche 1915, spätestens am 8. Juni 1915 lebte er in Bern
** Guardinis Rückblick 1943/45: "Mein Vater war italienischer Staatsbürger und hatte in Mainz das Konsulat. So konnte von einem Augenblick zum anderen etwas geschehen, das meine Anwesenheit notwendig machte. Tatsächlich mußte er denn auch nach der Kriegserklärung vom Abend auf den Morgen Deutschland verlassen, ging aber nicht nach Italien zurück, sondern blieb, in der Hoffnung, so eine gewisse Fühlung behalten zu können, in der Schweiz."
** Guardinis Rückblick 1943/45: "Mein Vater war italienischer Staatsbürger und hatte in Mainz das Konsulat. So konnte von einem Augenblick zum anderen etwas geschehen, das meine Anwesenheit notwendig machte. Tatsächlich mußte er denn auch nach der Kriegserklärung vom Abend auf den Morgen Deutschland verlassen, ging aber nicht nach Italien zurück, sondern blieb, in der Hoffnung, so eine gewisse Fühlung behalten zu können, in der Schweiz."

Version vom 27. August 2024, 12:17 Uhr

  • 14. Mai 1915 Promotion zum Dr. theol. in Freiburg i.Br. bei Engelbert Krebs (nicht wie es immer wieder fälschlicherweise heißt bei Craig; vgl. auch Biographie und Bibliographie von Engelbert Krebs) über "Die Lehre des hl. Bonaventura von der Erlösung. Ein Beitrag zur Geschichte und zum System der Erlösungslehre." (gedruckt 1921/22)
  • 20. Mai 1915 Kaplan in Mainz, St. Ignaz

1915-1920 Leitung des Schülerbundes Juventus, einer Vereinigung katholischer Gymnasiasten in Mainz. "Juventus" wird später zu einer "Akademie"

  • 23. Mai 1915 Kriegseintritt Italiens;
  • letzte Maiwoche 1915: Ausweisung des Vaters als italienischer Diplomat aufgrund des Kriegseintritts Italiens, Aufenthalt in Bern in der Schweiz (die Darstellung bei Gerl, 1985, S. 18 ist unzutreffend: Der Vater "mußte aber wegen des Kriegsausbruchs die Stadt verlassen, weil er den Kriegseintritt Italiens öffentlich mißbilligt hatte, und ging, um die Lage abzuwarten, 1915 in die Schweiz"; ob Guardinis Vaters den Kriegseintritt missbilligte oder nicht, spielte für die Ausweisung aus Deutschland keine Rolle); das ungefähre Ausweisungsdatum lässt sich erschließen aus zwei Briefen an Josef Weiger:
    • Brief vom 08.06.1915 (Briefe an Josef Weiger, S. 168): "Vater ist z. Z. in Bern. In München mußte er an der dortigen Versammlung der Konsulatsbeamten teilnehmen und erhielt dann die Weisung, Deutschland zu verlassen."
    • Brief vom 27.06.1915 (Briefe an Josef Weiger, S. 170): "Vater ist immer noch (jetzt 4 1/2 Wochen) weg; z. Zt. in der Schweiz, und wartet auf die Entscheidung. Mutter rüstet dieweile das Haus, von oben bis unten, zu seinem Empfang oder zur Abreise."
    • Daher erfolgte der erzwungene Weggang aus Mainz in der letzten Maiwoche 1915, spätestens am 8. Juni 1915 lebte er in Bern
    • Guardinis Rückblick 1943/45: "Mein Vater war italienischer Staatsbürger und hatte in Mainz das Konsulat. So konnte von einem Augenblick zum anderen etwas geschehen, das meine Anwesenheit notwendig machte. Tatsächlich mußte er denn auch nach der Kriegserklärung vom Abend auf den Morgen Deutschland verlassen, ging aber nicht nach Italien zurück, sondern blieb, in der Hoffnung, so eine gewisse Fühlung behalten zu können, in der Schweiz."