Anton Hilckman: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. September 2022, 09:10 Uhr

Anton Hilckman bzw. Hilckmann (1900-1970), nach 1945 vergleichender Kulturphilosoph an der Universität Mainz

Biographie

  • 24. Februar 1921 Promotion zum Dr. iur. (rer. pol.) an der Universität Freiburg im Breisgau.
  • Er war Mitarbeiter des Zentrum-Vertreters und Priesters Georg Moenius, der wiederum die Wochenschrift "Allgemeine Rundschau" leitet. Aufgrund seiner zwar profaschistischen, aber antinationalsozialistischen journalistischen Tätigkeit wurde er von der Gestapo beobachtet und unzuverlässig abgelehnt.
    • Klaus Peter Hoepke (Die deutsche Rechte und der italienische Faschismus, 1968, S. 111 - https://books.google.de/books?id=eCwwAAAAMAAJ) schreibt: "Auch wäre im einzelnen die Behauptung auf ihre Stichhaltigkeit hin zu untersuchen, wonach Moenius, in „den Spuren" römisch-katholischer Traditionalisten wie denen von Hugo Ball, P. Ildefons Herwegen OSB, Romano Guardini und Hermann Hefele wandelte [105) So Otto Forst de Battaglia in seiner Besprechung von: Henri Massis, Verteidigung des Abendlandes, in: Allgemeine Rundschau XXVII/1930, Nr. 8 vom 22. Februar, S. 18]. Wie wenig Moenius´ Denkart bei konservativen Katholiken verfing, war zwei ausführlichen Rezensionen zu entnehmen, deren eine und heftigere gerade in Guardinis Zeitschrift "Schildgenossen" erschien [106) Albert Mirgeler: Henri Massis und Georg Moenius, in: Schildgenossen 10/1930, Nr . 4, S. 373 ff]. Das Wesen des italienischen Faschismus mache aus, „daß bei ihm das politische System eine Funktion des kulturellen Willens“ sei, belehrte Hilckmann, als er in der „Allgemeinen Rundschau" auf die Programmatik Asvero Gravellis und seiner von jungen faschistischen Intellektuellen und für junge Intellektuelle redigierten Monatsrevue "Antieuropa" aufmerksam machte. ... [107) Dr. Anton Hilckmann; Römisches und Allzudeutsches, in: Allgemeine Rundschau XXVII/1930, Nr. 8 vom 22. Februar, S. 140 f. Auch für die „Augsburger Postzeitung" schrieb Hilckmann einen Aufsatz über „Antieuropa": siehe dessen Nachdruck, betitelt "Antieuropa è una breccia nella vecchia Europa", in: Antieuropa 2/1930, Nr. 11/12, S. 708 f.] [...] Seine Apologie verband Hilckmann jeweils mit heftigen Ausfällen gegen den "deutschen Pseudofaschismus", d. h. zuvörderst gegen die NSDAP."
    • Wolfgang Schieder (Faschistische Diktaturen. Studien zu Italien und Deutschland, 2008, S. 165): Moenius und Hilckmann vertraten gegenüber dem Faschismus und Nationalsozialismus die Auffassung: "Von dem oberfränkischen Geistlichen Georg Moenius und seinem Adlatus Anton Hilckmann wurde der italienische Faschismus in der "Schöneren Zukunft" sogar geradezu als ein katholisches Diktaturprogramm propagiert. [...] Der Nationalsozialismus wurde folgerichtig als ein "deutscher Pseudofaschismus" attackiert, der sich von dem "wahren, zutiefst aus katholischem Geiste geborenen" Faschismus fundamental unterscheide[101: Anton Hilckmann: Fascismus und „Faschismus“, in: Allgemeine Rundschau, 2.2.1930]. So bizarr diese Argumentation heute auch klingen mag, so lag sie doch zweifellos auf der Linie des katholischen Abwehrkampfes gegen Alfred Rosenbergs "Mythos des 20. Jahrhunderts"."
  • 13. Januar 1942 Entziehung der Promotion wegen Verstosses gegen das Heimtückegesetz ("negative Äußerungen über Hitler")
  • 3. Juli 1946 Rehabilitierung, allerdings folgte ein Streit zwischen Hilckmann und der Universität wegen seiner Rehabilitation, weil Zweifel an Äußerung Hilckmanns, die zur Verurteilung geführt hatte (AF B 1/3801) - https://www.uniarchiv.uni-freiburg.de/unigeschichte/entzogenedatei
  • 1946 Berufung an die Universität Mainz als Professor für Vergleichen Kulturwissenschaften.

Bezug zu Guardini

  • außer der 1926 erschienenen Rezension zum Gegensatzbuch ist keine weitere Äußerung Hilckmanns über Guardini bekannt, auch nicht aus der Nachkriegszeit in Mainz.
  • Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, in: Das geistige Europa, hrsg. von Muckermann, Paderborn, 2, 1926, S. 16 f.