Guardinis Distanz zum Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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Auffallend ist, dass sich mit den von Guardini aber keineswegs unkritisch gesehenen Ausnahmen von Martin Spahn und Carl Schmitt, ist auffällig, dass im unmittelbaren Umfeld von Guardini keine Vertreter des Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit finden.
Auffallend ist, dass sich mit den von Guardini aber keineswegs unkritisch gesehenen Ausnahmen von Martin Spahn und Carl Schmitt, ist auffällig, dass im unmittelbaren Umfeld von Guardini keine Vertreter des Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit finden.


== Die nationalkatholische "Deutsche Vereinigung" ==
=== 1907/08 ===
=== 1907/08 ===
Die gilt zum ersten für die Nationalkatholiken um Wilhelm von und zu Hoensbroech (1849-1922) und seiner 1908 gegründeten,  nationalkatholischen „Deutschen Vereinigung“. Zu den "Nationalkatholiken" sind außer Hoensbroech zu zählen: Johann C. Matthias Klein, Rene von Boch-Galhau (1843-1908), Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856-1922), Karl von Ledebur-Crollage (1864-1922), Theodor von Guilleaume (1861-1931), Gottfried von Korff-Sutthausen (1855-1924), der Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck, Alfred von Strachwitz (1854-1926)  sowie Hans Schreuer (1866-1931).  
Die gilt zum ersten für die Nationalkatholiken um Wilhelm von und zu Hoensbroech (1849-1922) und seiner 1908 gegründeten,  nationalkatholischen „Deutschen Vereinigung“. Zu den "Nationalkatholiken" sind außer Hoensbroech zu zählen: Johann C. Matthias Klein, Rene von Boch-Galhau (1843-1908), Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856-1922), Karl von Ledebur-Crollage (1864-1922), Theodor von Guilleaume (1861-1931), Gottfried von Korff-Sutthausen (1855-1924), der Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck, Alfred von Strachwitz (1854-1926)  sowie Hans Schreuer (1866-1931).  
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1917 rief Graf Hoensbroech schließlich alle Mitglieder der Vereinigung auf, der von Tirpitz und dem Generallandschaftsdirektor Kapp begründeten "Deutschen Vaterlandspartei", die sich als "nationale Bewegung" im Zeichen innenpolitischer Reaktion und Siegfriedens-Propaganda formierte, beizutreten.  
1917 rief Graf Hoensbroech schließlich alle Mitglieder der Vereinigung auf, der von Tirpitz und dem Generallandschaftsdirektor Kapp begründeten "Deutschen Vaterlandspartei", die sich als "nationale Bewegung" im Zeichen innenpolitischer Reaktion und Siegfriedens-Propaganda formierte, beizutreten.  


== Die Katholiken in der DNVP ==
=== 1920/21 ===
=== 1920/21 ===
Nach dem Weltkrieg dürften die restlichen Parteigänger der "Vereinigung", die bis 1933 fortbestand, ihre politische Heimat in der "Deutschnationalen Volkspartei" (DNVP) gefunden haben, die alsbald einen eigenen rechtskatholischen Flügel besaß. Von nun an rief eine durch das DNVP-Mitglied Georg Lossau (1885-???) 1920  gegründete "(Nationale) Arbeitsgemeinschaft deutscher Katholiken" zur Wahl der DNVP auf. Ab 1921 gab Paul Lejeune-Jung für den "Reichsausschuss der Katholiken in der Deutschnationalen Volkspartei" das Katholische Korrespondenzblatt heraus.  
Nach dem Weltkrieg dürften die restlichen Parteigänger der "Vereinigung", die bis 1933 fortbestand, ihre politische Heimat in der "Deutschnationalen Volkspartei" (DNVP) gefunden haben, die alsbald einen eigenen rechtskatholischen Flügel besaß. Von nun an rief eine durch das DNVP-Mitglied Georg Lossau (1885-???) 1920  gegründete "(Nationale) Arbeitsgemeinschaft deutscher Katholiken" zur Wahl der DNVP auf. Ab 1921 gab Paul Lejeune-Jung für den "Reichsausschuss der Katholiken in der Deutschnationalen Volkspartei" das Katholische Korrespondenzblatt heraus.  
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=== 1931 ===
=== 1931 ===
Im Sommer 1931 gründete Lossau die „Katholische Vereinigung für nationale Politik“ und führte diese in die „Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher“. Darin fungierten im Arbeitsausschuss Edgar von Schmidt-Pauli (1881-1955) vom Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten, Carl Freiherr von Schorlemer jun. von der NSDAP und eben Georg Lossau.
Im Sommer 1931 gründete Lossau die „Katholische Vereinigung für nationale Politik“.
 
=== 1932 ===
1932 forderten sowohl Franz von Papens "Kreuz und Adler" als auch Georg Lossaus "Katholische Vereinigung für nationale Politik" ihre Mitglieder auf, in die neu begründete "Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher" einzutreten.


== Der Bund "Kreuz und Adler ==
== Der Bund "Kreuz und Adler ==
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== Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher ==
== Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher ==
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1932 forderten sowohl Franz von Papens "Kreuz und Adler" als auch Georg Lossaus "Katholische Vereinigung für nationale Politik" ihre Mitglieder auf, in die neu begründete "Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher" einzutreten. Darin fungierten im Arbeitsausschuss Edgar von Schmidt-Pauli (1881-1955) vom Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten, Carl Freiherr von Schorlemer jun. von der NSDAP und Georg Lossau von der "Katholischen Vereinigung für nationale Politik".
 
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== Guardini und die Rechtskatholiken ==
== Guardini und die Rechtskatholiken ==
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=== Guardini und der Bund "Kreuz und Adler" ===
=== Guardini und der Bund "Kreuz und Adler" ===
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[[Kategorie:Helmut Zenz]]
[[Kategorie:Helmut Zenz]]

Version vom 21. Mai 2024, 01:59 Uhr

Guardinis Distanz zum Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit

Auffallend ist, dass sich mit den von Guardini aber keineswegs unkritisch gesehenen Ausnahmen von Martin Spahn und Carl Schmitt, ist auffällig, dass im unmittelbaren Umfeld von Guardini keine Vertreter des Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit finden.

Die nationalkatholische "Deutsche Vereinigung"

1907/08

Die gilt zum ersten für die Nationalkatholiken um Wilhelm von und zu Hoensbroech (1849-1922) und seiner 1908 gegründeten, nationalkatholischen „Deutschen Vereinigung“. Zu den "Nationalkatholiken" sind außer Hoensbroech zu zählen: Johann C. Matthias Klein, Rene von Boch-Galhau (1843-1908), Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856-1922), Karl von Ledebur-Crollage (1864-1922), Theodor von Guilleaume (1861-1931), Gottfried von Korff-Sutthausen (1855-1924), der Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck, Alfred von Strachwitz (1854-1926) sowie Hans Schreuer (1866-1931).

Über seine Ehe mit der jüngsten Tochter des Geheimrats Rene von Boch, Martha von Boch (1880-1961) war Franz von Papen in diesen Kreis von Nationalkatholiken eingetreten (vgl. dazu: Herbert Gottwald: Deutsche Vereinigung (DV) 1908-1933, in: Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Handbuch der Geschichte der bürgerlichen Parteien und anderer bürgerlicher Interessenorganisationen vom Vormärz bis zum Jahre 1945, Berlin 1968, Bd. I).

1917/18

1917 rief Graf Hoensbroech schließlich alle Mitglieder der Vereinigung auf, der von Tirpitz und dem Generallandschaftsdirektor Kapp begründeten "Deutschen Vaterlandspartei", die sich als "nationale Bewegung" im Zeichen innenpolitischer Reaktion und Siegfriedens-Propaganda formierte, beizutreten.

Die Katholiken in der DNVP

1920/21

Nach dem Weltkrieg dürften die restlichen Parteigänger der "Vereinigung", die bis 1933 fortbestand, ihre politische Heimat in der "Deutschnationalen Volkspartei" (DNVP) gefunden haben, die alsbald einen eigenen rechtskatholischen Flügel besaß. Von nun an rief eine durch das DNVP-Mitglied Georg Lossau (1885-???) 1920 gegründete "(Nationale) Arbeitsgemeinschaft deutscher Katholiken" zur Wahl der DNVP auf. Ab 1921 gab Paul Lejeune-Jung für den "Reichsausschuss der Katholiken in der Deutschnationalen Volkspartei" das Katholische Korrespondenzblatt heraus.

1921/24

Außer Franz von Papen, der aber bis 1932 formal im Zentrum blieb und erst dann zur DNVP wechselte, stellten insbesondere ab 1921 Martin Spahn (1875-1945) und ab 1924 sein "Jünger" Eduard Stadtler (1886-1945), vormaliger Verbandssekretär der Windthorstbünde, Bindeglieder zwischen Rechtskatholiken und DNVP dar.

Der Historiker Horst Gründer sieht den späteren Rechtskatholizismus in Franz von Papen (1879-1969) repräsentiert und wies auf die Kontinuität zum Nationalkatholizismus hin: „Papen verkörperte in gewisser Weise noch die Kontinuität zu den `Nationalkatholiken´ des Kaiserreiches; denn nach 1918 wies vor allem sein Name neben dem Wilhelm von und zu Hoensbroechs, Clemens von Schorlemer-Liesers und des Grafen von Strachwitz auf den ursprünglich `nationalkatholischen´ Charakter der `Deutschen Vereinigung´ hin.“ (Horst Gründer: Rechtskatholizismus im Kaiserreich und in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Rheinlande und Westfalens, 1982, S. 149, FN 150; vgl. auch S. 154 f.).

1929

Nach Streitigkeiten in der DNVP um ein Konkordat mit dem Heiligen Stuhl legte der Vorsitzende des Reichskatholikenausschusses der DNVP, Freiherr von Landsberg-Steinfurt, den Vorsitz aus Protest nieder und erklärte den Austritt aus dem Ausschuß. Mit ihm vollzogen letzteren Schritt Paul Lejeune, Max Wallraf, Kurt Ziesche, Seidel, Freiherr von Schönberg, Max Buchner und Willhelm Glasebeck.

1931

Im Sommer 1931 gründete Lossau die „Katholische Vereinigung für nationale Politik“.

Der Bund "Kreuz und Adler

wird noch ausgeführt

Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher

1932 forderten sowohl Franz von Papens "Kreuz und Adler" als auch Georg Lossaus "Katholische Vereinigung für nationale Politik" ihre Mitglieder auf, in die neu begründete "Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher" einzutreten. Darin fungierten im Arbeitsausschuss Edgar von Schmidt-Pauli (1881-1955) vom Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten, Carl Freiherr von Schorlemer jun. von der NSDAP und Georg Lossau von der "Katholischen Vereinigung für nationale Politik".

wird noch weiter ausgeführt

Guardini und die Rechtskatholiken

Guardini und Martin Spahn

wird noch ausgeführt

Guardini und der Bund "Kreuz und Adler"

wird noch ausgeführt