Christoph Jäger: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
Zeile 2: Zeile 2:


== Bibliographie zu Guardini ==
== Bibliographie zu Guardini ==
# Nicht den Verstand verlieren! Ein Gespräch mit dem neuen Guardini Professor Christoph Jäger über Philosophie im 21. Jahrhundert und die Kraft der Rationalität - https://www.guardini.de/projekte/guardini-akut/guardini-akut-kw-7-8-2022-christoph-jaeger.html (Das Gespräch führte Patricia Löwe, Mitarbeiterin der Guardini-Stiftung in Berlin)
# KNA-Interview, abgedruckt in: [[Dom-Radio]], 6. Mai 2022 - https://www.domradio.de/artikel/christoph-jaeger-ist-neuer-guardini-professor; auch abgedruckt unter dem Titel: Religionsphilosoph Christoph Jäger: „Berlin insgesamt ist kulturell eine unglaublich vielfältige und pulsierende Metropole", in: Islamische Zeitung, 11. Mai 2022 - https://islamische-zeitung.de/religionsphilosoph-christoph-jaeger-berlin-insgesamt-ist-kulturell-eine-unglaublich-vielfaeltige-und-pulsierende-metropole/; zu Guardini:
## Frage: "Herr Jäger, als neuer Guardini-Professor sollen Sie das Themenspektrum am Institut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität erweitern. Was kann ein Religionsphilosoph dazu beitragen?" - Christoph Jäger: "Genau genommen geht es bei der Professur, wie die Widmung lautet, um „Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte“. Beides ist entscheidend, um das Phänomen Religion und Religiosität, in diesem Fall speziell mit Blick auf den christlichen Glauben, zu verstehen. Religiosität gehört fundamental zu dem, was das Menschsein ausmacht. Dies so gut wie möglich zu verstehen, ist ein Anliegen, das ich mit Romano Guardini teile, in dessen Lehrtradition diese Professur steht. Er kam mehr von der Theologie her, ich komme mehr von der Philosophie."
## Frage: "Früher hieß es bei der Professur „Katholische Weltanschauung“, jetzt „Theologische Ideengeschichte“. Was spricht für diesen neuen Namen?" - Christoph Jäger: "Auf diese Weise wird das Fach breiter aufgestellt. Zwar geht auch Religionsphilosophie meist von einer bestimmten Religion aus, der man angehört oder in der man sich heimisch fühlt. Aber man sollte auch über den Tellerrand schauen. Wenn man nach den Eigenheiten einer Religion oder Konfession fragt, werden sie im Vergleich mit anderen klarer, etwa bei der Frage des Verhältnisses von menschlicher Willensfreiheit und göttlicher Vorherbestimmung, einem der großen Themen von Reformation und Gegenreformation im 16. und 17. Jahrhundert."
## Frage: Was ist in der Religionsphilosophie das Besondere an Guardinis Denken?" - Christoph Jäger: "Guardinis Werk ist inhaltlich nahezu unerschöpflich. Er hat sich mit vielen theologisch und religionsphilosophisch wichtigen Themen befasst. Zwar haben sich die Antworten und Modelle in den vergangenen Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt. Bleibende Verdienste hat er indessen sicher in der Deutung der Liturgie und als Impulsgeber für das Zweite Vatikanische Konzil erworben, das von 1962 bis 1965 stattfand. Bedeutend sind weiterhin seine literaturtheoretischen Arbeiten, in denen er christliche oder religiöse Motive etwa bei Dante, Hölderlin, Dostojewski und anderen großen Gestalten der Literaturgeschichte interpretiert."
## Frage: "Und methodisch?" - Christoph Jäger: "Seine Texte sind von zwei wichtigen akademischen Tugenden durchdrungen. Zum einen ist es eine existenzielle Suche nach Erkenntnis, bei der er um die Wahrheit ringt statt ein vorgefertigtes theologisches oder politisches Programm zu bestätigen. Zum anderen bemüht er sich, seine Auseinandersetzung mit dem Christentum auch mit den gesellschaftlichen Realitäten seiner Zeit in Verbindung zu bringen und nicht als esoterische Disziplin zu betreiben. Er schätzte den Dialog mit anderen Geisteswissenschaften und vor allem auch mit der Kunst."
# (nur online): Hoffen wider die Hoffnung. Kann Hoffnung bleiben, auch wenn Optimismus geht?, in: [[Zur Debatte]], 2024, 1, S. 84-95 [Artikel] - https://kath-akademie-bayern.de/wp-content/uploads/debatte_2024-1.pdf (nur geringer Guardini-Bezug)
# (nur online): Hoffen wider die Hoffnung. Kann Hoffnung bleiben, auch wenn Optimismus geht?, in: [[Zur Debatte]], 2024, 1, S. 84-95 [Artikel] - https://kath-akademie-bayern.de/wp-content/uploads/debatte_2024-1.pdf (nur geringer Guardini-Bezug)



Version vom 8. Juli 2024, 10:00 Uhr

Christoph Jäger (* 1965) ist seit Sommersemester 2022 angekündigte Inhaber der Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte am Institut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität in Berlin. Bereits zum Wintersemester 2021/22 war er in Vorbereitung seiner neuen Aufgabe im Rahmen eines Forschungsfreisemester an der Universität Innsbruck als Visiting Scholar an der Humboldt Universität an der Humboldt Universität in Berlin.

Bibliographie zu Guardini

  1. Nicht den Verstand verlieren! Ein Gespräch mit dem neuen Guardini Professor Christoph Jäger über Philosophie im 21. Jahrhundert und die Kraft der Rationalität - https://www.guardini.de/projekte/guardini-akut/guardini-akut-kw-7-8-2022-christoph-jaeger.html (Das Gespräch führte Patricia Löwe, Mitarbeiterin der Guardini-Stiftung in Berlin)
  2. KNA-Interview, abgedruckt in: Dom-Radio, 6. Mai 2022 - https://www.domradio.de/artikel/christoph-jaeger-ist-neuer-guardini-professor; auch abgedruckt unter dem Titel: Religionsphilosoph Christoph Jäger: „Berlin insgesamt ist kulturell eine unglaublich vielfältige und pulsierende Metropole", in: Islamische Zeitung, 11. Mai 2022 - https://islamische-zeitung.de/religionsphilosoph-christoph-jaeger-berlin-insgesamt-ist-kulturell-eine-unglaublich-vielfaeltige-und-pulsierende-metropole/; zu Guardini:
    1. Frage: "Herr Jäger, als neuer Guardini-Professor sollen Sie das Themenspektrum am Institut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität erweitern. Was kann ein Religionsphilosoph dazu beitragen?" - Christoph Jäger: "Genau genommen geht es bei der Professur, wie die Widmung lautet, um „Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte“. Beides ist entscheidend, um das Phänomen Religion und Religiosität, in diesem Fall speziell mit Blick auf den christlichen Glauben, zu verstehen. Religiosität gehört fundamental zu dem, was das Menschsein ausmacht. Dies so gut wie möglich zu verstehen, ist ein Anliegen, das ich mit Romano Guardini teile, in dessen Lehrtradition diese Professur steht. Er kam mehr von der Theologie her, ich komme mehr von der Philosophie."
    2. Frage: "Früher hieß es bei der Professur „Katholische Weltanschauung“, jetzt „Theologische Ideengeschichte“. Was spricht für diesen neuen Namen?" - Christoph Jäger: "Auf diese Weise wird das Fach breiter aufgestellt. Zwar geht auch Religionsphilosophie meist von einer bestimmten Religion aus, der man angehört oder in der man sich heimisch fühlt. Aber man sollte auch über den Tellerrand schauen. Wenn man nach den Eigenheiten einer Religion oder Konfession fragt, werden sie im Vergleich mit anderen klarer, etwa bei der Frage des Verhältnisses von menschlicher Willensfreiheit und göttlicher Vorherbestimmung, einem der großen Themen von Reformation und Gegenreformation im 16. und 17. Jahrhundert."
    3. Frage: Was ist in der Religionsphilosophie das Besondere an Guardinis Denken?" - Christoph Jäger: "Guardinis Werk ist inhaltlich nahezu unerschöpflich. Er hat sich mit vielen theologisch und religionsphilosophisch wichtigen Themen befasst. Zwar haben sich die Antworten und Modelle in den vergangenen Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt. Bleibende Verdienste hat er indessen sicher in der Deutung der Liturgie und als Impulsgeber für das Zweite Vatikanische Konzil erworben, das von 1962 bis 1965 stattfand. Bedeutend sind weiterhin seine literaturtheoretischen Arbeiten, in denen er christliche oder religiöse Motive etwa bei Dante, Hölderlin, Dostojewski und anderen großen Gestalten der Literaturgeschichte interpretiert."
    4. Frage: "Und methodisch?" - Christoph Jäger: "Seine Texte sind von zwei wichtigen akademischen Tugenden durchdrungen. Zum einen ist es eine existenzielle Suche nach Erkenntnis, bei der er um die Wahrheit ringt statt ein vorgefertigtes theologisches oder politisches Programm zu bestätigen. Zum anderen bemüht er sich, seine Auseinandersetzung mit dem Christentum auch mit den gesellschaftlichen Realitäten seiner Zeit in Verbindung zu bringen und nicht als esoterische Disziplin zu betreiben. Er schätzte den Dialog mit anderen Geisteswissenschaften und vor allem auch mit der Kunst."
  3. (nur online): Hoffen wider die Hoffnung. Kann Hoffnung bleiben, auch wenn Optimismus geht?, in: Zur Debatte, 2024, 1, S. 84-95 [Artikel] - https://kath-akademie-bayern.de/wp-content/uploads/debatte_2024-1.pdf (nur geringer Guardini-Bezug)

Internet