Restaurativer Integralismus: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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* Gudrun Kugler-Lang schreibt über den von der Initiative verwendeten Begriff der Christianophobie: „Der Begriff beinhaltet auch anti-christliche Voreingenommenheit und manifestiert sich in der schrittweisen Marginalisierung von Menschen mit christlichen Überzeugungen." Dabei beruft man sich auf die Kritik des europäischen Laizismus durch den jüdischen Völkerrechts-Professor Joseph Weiler oder den russisch-orthodoxen Bischof Hilarion Alfeyev | * Gudrun Kugler-Lang schreibt über den von der Initiative verwendeten Begriff der Christianophobie: „Der Begriff beinhaltet auch anti-christliche Voreingenommenheit und manifestiert sich in der schrittweisen Marginalisierung von Menschen mit christlichen Überzeugungen." Dabei beruft man sich auf die Kritik des europäischen Laizismus durch den jüdischen Völkerrechts-Professor Joseph Weiler oder den russisch-orthodoxen Bischof Hilarion Alfeyev | ||
* Die Gründung fand mit Unterstützung der deutschen Sektion des Vereins "Hilfe für die Kirche in Not" statt. Auch einige europäische Bischöfe wie Kardinal Schönborn (Wien), Kardinal Meisner (Köln) und Erzbischof Dziwisz (Krakau) unterstützten bisher die Initiative. | * Die Gründung fand mit Unterstützung der deutschen Sektion des Vereins "Hilfe für die Kirche in Not" statt. Auch einige europäische Bischöfe wie Kardinal Schönborn (Wien), Kardinal Meisner (Köln) und Erzbischof Dziwisz (Krakau) unterstützten bisher die Initiative. | ||
* Aktuell ist Dr. Eduard Habsburg-Lothringen Vorsitzender des „Europa für Christus!“ e.V. | * Aktuell ist Dr. Eduard Habsburg-Lothringen Vorsitzender des „Europa für Christus!“ e.V. | ||
* Problematik: Neben der Einladung, täglich für ein von christlichen Werten imprägniertes Europa ein "Vater unser" zu beten, und der Sensibilisierung z. B. durch Verbreitung des "Ictus"-Zeichens, erschien anfangs ein monatlicher Informationsbrief ("Europa-Brief", bis 2014) über aktuelle Themen und mit prominenten Autoren (Rocco Buttiglione, Otto von Habsburg, [[Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz]]). | |||
* Von Kritikern wird darauf hingewiesen, Gerl-Falkovitz sei "Schülerin von Romano Guardini". Guardini erscheint dabei als Vorkämpfer eines römisch-katholischen Europas auf der Basis der Wiederherstellung der Werte des mittelalterlichen „Sacrum Imperiums". Es ist unklar, ob diese Zusammenschreibung vom Kritiker R. Mondelaers (Humanistischer Pressedienst, 10. November 2008, https://hpd.de/node/5710) stammt, oder ob er sich dabei auf einen Text des Netzwerks bezieht. Tendenziell gehen die Texte des Netzwerks durchaus in diese Richtung. Und genau hier scheiden sich dann die Geister, denn - abgesehen davon, dass Gerl-Falkovitz nie Schülerin, sondern Biographin Guardinis war: Guardini war nie ein Vorkämpfer eines römisch-katholischen Europas. Und er dachte auch nicht an eine bloße "Wiederherstellung der Werte des mittelalterlichen "Sacrum Imperiums"". |
Version vom 15. Februar 2023, 09:40 Uhr
Es gibt vielfache Zeugnisse, dass Guardini sowohl gegen eine Restauration als auch gegen Integralismus und erst recht gegen einen restaurativen Integralismus war.
Beispiele
wird noch ausgeführt
Fehldeutungen
Dennoch wird heute versucht, sein "konservativ mit Blick nach vorn", umzudeuten. Prominente Beispiele:
Europa für Christus!
- Anfang 2006 wird unter dem Namen "Europa für Christus" ein Observatorium zur Überwachung der Christianophobie gegründet, mit dem Ziel, den Christen Mut zu geben und ihnen zu helfen, die Entwicklung Europas zu beeinflussen.
- Gründer sind die österreichischen Katholiken Martin Kugler und seine Frau Gudrun Kugler-Lang
- Die zugehörige Webseite ist https://www.europe4christ.net, die aber wohl seit 2014 nur noch wenig Veränderung erfährt. Sie wurde von Gudrun Kugler-Lang initiert.
- Martin Kugler sagte 2006 zur Gründung, dass das Projekt „einerseits die Christen daran erinnern will, dass unser Kontinent so eng mit dem Evangelium verbunden ist, dass eine Zukunft ohne Christus und ohne die christlichen Werte undenkbar wäre. Andererseits wollen wir auch den Christen helfen, aus ihrem doppelten Ghetto herauszukommen: zuerst aus jenem, der durch die Gleichgültigkeit und den Mangel an Hoffnung an Politik und Kultur geschaffen wurde, danach aus dem Getto, das durch die Außenwelt aufgedrängt wurde. (...) Im Namen einer gänzlich falschen Idee der Toleranz beobachtet man diese letzten Jahre eine Intoleranz, die immer mehr gegenüber den christlichen Überzeugungen verallgemeinert wurde, die man ohne Form von Prozess als fundamentalistisch anprangert." „Langfristig wird dies Europa helfen freier zu sein, die Demokratie besser zu sichern und die Gesellschaft und die Gesetzgebung von der zwingenden Notwendigkeit des Schutzes der Würde der Person zu überzeugen. Wir wollen den Europäern sagen, dass, wenn sie den geistigen und konkreten Sinn der Kommunion der Heiligen wiederentdecken, viele Sachen in Europa sich ändern werden."
- Gudrun Kugler-Lang schreibt über den von der Initiative verwendeten Begriff der Christianophobie: „Der Begriff beinhaltet auch anti-christliche Voreingenommenheit und manifestiert sich in der schrittweisen Marginalisierung von Menschen mit christlichen Überzeugungen." Dabei beruft man sich auf die Kritik des europäischen Laizismus durch den jüdischen Völkerrechts-Professor Joseph Weiler oder den russisch-orthodoxen Bischof Hilarion Alfeyev
- Die Gründung fand mit Unterstützung der deutschen Sektion des Vereins "Hilfe für die Kirche in Not" statt. Auch einige europäische Bischöfe wie Kardinal Schönborn (Wien), Kardinal Meisner (Köln) und Erzbischof Dziwisz (Krakau) unterstützten bisher die Initiative.
- Aktuell ist Dr. Eduard Habsburg-Lothringen Vorsitzender des „Europa für Christus!“ e.V.
- Problematik: Neben der Einladung, täglich für ein von christlichen Werten imprägniertes Europa ein "Vater unser" zu beten, und der Sensibilisierung z. B. durch Verbreitung des "Ictus"-Zeichens, erschien anfangs ein monatlicher Informationsbrief ("Europa-Brief", bis 2014) über aktuelle Themen und mit prominenten Autoren (Rocco Buttiglione, Otto von Habsburg, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz).
- Von Kritikern wird darauf hingewiesen, Gerl-Falkovitz sei "Schülerin von Romano Guardini". Guardini erscheint dabei als Vorkämpfer eines römisch-katholischen Europas auf der Basis der Wiederherstellung der Werte des mittelalterlichen „Sacrum Imperiums". Es ist unklar, ob diese Zusammenschreibung vom Kritiker R. Mondelaers (Humanistischer Pressedienst, 10. November 2008, https://hpd.de/node/5710) stammt, oder ob er sich dabei auf einen Text des Netzwerks bezieht. Tendenziell gehen die Texte des Netzwerks durchaus in diese Richtung. Und genau hier scheiden sich dann die Geister, denn - abgesehen davon, dass Gerl-Falkovitz nie Schülerin, sondern Biographin Guardinis war: Guardini war nie ein Vorkämpfer eines römisch-katholischen Europas. Und er dachte auch nicht an eine bloße "Wiederherstellung der Werte des mittelalterlichen "Sacrum Imperiums"".