Wilhelm Emmanuel von Ketteler: Unterschied zwischen den Versionen

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* Wie schon zuvor als Priester sah er nun auch als Bischof die soziale Frage als vordringliche Sorge der Kirche an und nutzte seine neue Stellung, um dem „Sozialen Katholizismus“ ein Programm, vor allem aber auch ein Gesicht zu geben.
* Wie schon zuvor als Priester sah er nun auch als Bischof die soziale Frage als vordringliche Sorge der Kirche an und nutzte seine neue Stellung, um dem „Sozialen Katholizismus“ ein Programm, vor allem aber auch ein Gesicht zu geben.


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Version vom 7. August 2022, 14:21 Uhr

Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler

  • seit 1829: Studium des Rechts und der Staatswissenschaften in Göttingen und Berlin Recht und Staatswissenschaft
  • nach dem Referendarsexamen: Eintritt in den Staatsdienst.
  • Aus persönlichem Protest gegen die Verhaftung des Kölner Erzbischofs hatte er dann aber den Dienst quittiert und sich nach drei weiteren Jahren entschieden, Priester zu werden.
  • dreijähriges Theologiestudium in Eichstätt und München,
  • In München gehörte er neben Ignaz von Döllinger, Franz von Baader und Adolph Kolping einem christlich-konservativen Kreis um Joseph Görres (1776-1848) angehörte. Die Treffen fanden im Münchner Haus von Görres statt. Sprachrohr des Görreskreises waren die Zeitschrift „Eos“ und seit 1838 die „Historisch-politischen Blätter für das katholische Deutschland“, die sich später zum wichtigsten literarischen Organ der sich formierenden großdeutsch ausgerichteten politischen Freiheitsbewegung der deutschen Katholiken entwickelten, vgl. dazu Ketteler, Wilhelm Emmanuel: Briefe und öffentliche Erklärungen. 1850-1854, bearbeitet von Erwin Iserloh, Norbert Jäger und Christoph Stoll, Mainz 1988, S. 150.
  • pastoraltheologische Ausbildung im Priesterseminar von Münster;
  • 1844 Priesterweihe
  • Nach seiner Kaplanszeit arbeitete er drei Jahre als „Bauernpastor“ in einer sozialen Brennpunkt-Gemeinde.
  • 1848 gehörte er ein halbes Jahr lang dem Frankfurter Parlament an.
  • Bekanntheit in ganz Deutschland; insbesondere Kettelers Reden und Predigten im Herbst 1848 erregten großes Aufsehen, darunter seine Gedenkrede am Grab der im Verlauf des September-Aufstandes getöteten Abgeordneten, sei-ne Rede anlässlich des ersten „Katholikentages“ im Oktober 1848 in Mainz und seine Adventspredigten im Mainzer Dom. Im Mittelpunkt standen dabei immer die „soziale Frage“ und die Rolle des christlichen Glaubens bei deren Lösung. Bei der ersten Adventspredigt 1848 stellte er zum Beispiel die Modernität und Praktikabilität der Eigentumsethik des Thomas von Aquin gegenüber den liberalistischen und sozialistischen Ideologien heraus (vgl. Roos, Lothar: Wilhelm Emmanuel Frhr. von Ketteler (1811-1877), in: Aretz, Jürgen/Morsey, Rudolf/Rauscher Anton (Hrsg.): Zeitgeschichte in Lebensbildern, Bd. 4, Mainz 1980, S. 25).
  • Ein weiteres halbes Jahr war er Propst in Berlin gewesen, bevor Papst Pius IX. den Priester 1849 mit nur 38 Jahren und erst fünf Jahre nach seiner Priesterweihe zum Bischof von Mainz berief.
  • Wie schon zuvor als Priester sah er nun auch als Bischof die soziale Frage als vordringliche Sorge der Kirche an und nutzte seine neue Stellung, um dem „Sozialen Katholizismus“ ein Programm, vor allem aber auch ein Gesicht zu geben.