Vorlage:1939 Rezensionen Christliches Bewußtsein: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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# [[Gerhard Hess]]: Guardini, Pascal (Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein), in: [[Romanische Forschungen]], Erlangen, 53, 1939 (1938???), 1, S. 126-129 [Mercker 2869] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=djkMAAAAIAAJ:
# [[Gerhard Hess]]: Guardini, Pascal (Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein), in: [[Romanische Forschungen]], Erlangen, 53, 1939 (1938???), 1, S. 126-129 [Mercker 2869] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=djkMAAAAIAAJ:
## S. 126 ff. „ „Pascal gehört zu den wenigen Geistern der neueren Zeit, die wie ein Sokrates, ein Platon, der Nachwelt stets Anlaß zur Besinnung geworden sind, in deren Ablehnung oder Bejahung der Geist einer Zeit sich oft deutlicher ausgesprochen hat als in systematischen Gedanken, weil Zustimmung und Absage nicht einzelne Ansichten, auch nicht ein Lehrgebäude betreffen, sondern (auch in der Verzerrung und in schlechter Überlieferung) eine lebendige Gestalt. So läßt der Wandel des Sokratesbildes in Frankreich von Montaigne bis zu Perrault (in seiner „Parallele“) wichtige Schlüsse auf den Wandel des Weisheitsideales zu, wenn aus dem vorbildlichen Weisen und fast prometheischen Heros, der [...]"
## S. 126 ff. „ „Pascal gehört zu den wenigen Geistern der neueren Zeit, die wie ein Sokrates, ein Platon, der Nachwelt stets Anlaß zur Besinnung geworden sind, in deren Ablehnung oder Bejahung der Geist einer Zeit sich oft deutlicher ausgesprochen hat als in systematischen Gedanken, weil Zustimmung und Absage nicht einzelne Ansichten, auch nicht ein Lehrgebäude betreffen, sondern (auch in der Verzerrung und in schlechter Überlieferung) eine lebendige Gestalt. So läßt der Wandel des Sokratesbildes in Frankreich von Montaigne bis zu Perrault (in seiner „Parallele“) wichtige Schlüsse auf den Wandel des Weisheitsideales zu, wenn aus dem vorbildlichen Weisen und fast prometheischen Heros, der [...]"
# [[Werner Leibbrand]]: Rezension zu: Pascal, Die Kunst zu überzeugen und andere kleinere philosohpische Schriften, in: [[Zentralblatt für die gesamte Neurologie und Psychiatrie]], 1939, S. 165 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=EnwjAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
## S. 165: „Zwischen der scheinpsychiatrischen Diagnose Voltaires und de Lamellries, die P. zum armen Narren zu stempeln trachtete, zwischen Chateaubriands Urteil über die Skepsis, die mit dem Glauben totgeschlagen werden sollte und der Herausarbeitung P. Verzweifeltheit durch Maeterlinck liegt der umstritten Raum seiner geistigen Undefiniertheit (Guardini), in welchem ein Suarez ihm nacheifert, in dem Stewart seine Heiligkeit sucht und Hermann Bahr das Anathema gegen ihn schleudert. Man sagt heutzutage nichts Neues mehr, wenn man auf die tiefen Zusammenhänge mit Heideggers Existenzphilosophie hinweist und die philosophisch gerichtete Psychiatrie, in ihrem anthorpologischen Suchen von Heideggers „Sorge“ ausgehend, hat das Verdienst an der P.-Renaissance weitgehend beteiligt zu sein (Ref.).“
# [[Friedrich Ernst Peters]]: Blaise Pascal Blick auf die Sternenbahn seines Geistes. (Mit zwölf Sonetten), in: [[Das innere Reich]], 5/II, 1939, S. 1332-1346 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=QU0YAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
# [[Friedrich Ernst Peters]]: Blaise Pascal Blick auf die Sternenbahn seines Geistes. (Mit zwölf Sonetten), in: [[Das innere Reich]], 5/II, 1939, S. 1332-1346 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=QU0YAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
## S. 1340: „Zwischen den beiden Abgründen des Unendlichen und des Nichts hängt der preisgegebene Mensch Blaise Pascal. Ihn rettet aus der Bedrohtheit das Erlebnis einer Novembernacht des Jahres 1654. Im „Mémorial“[2) An dieser Stelle sei Romano  Guardini gedankt für mannigfache Anregung, die ich seinem schönen Pascal-Buch „Christliches Bewußtsein“ verdanke.] stammelt er die Begnadung dieser Stunden hin.“
## S. 1340: „Zwischen den beiden Abgründen des Unendlichen und des Nichts hängt der preisgegebene Mensch Blaise Pascal. Ihn rettet aus der Bedrohtheit das Erlebnis einer Novembernacht des Jahres 1654. Im „Mémorial“[2) An dieser Stelle sei Romano  Guardini gedankt für mannigfache Anregung, die ich seinem schönen Pascal-Buch „Christliches Bewußtsein“ verdanke.] stammelt er die Begnadung dieser Stunden hin.“

Version vom 24. Januar 2024, 16:03 Uhr

  1. Pius Havemann: Pascal im Urteil eines amerikanischen Nichtchristen, in: Schönere Zukunft, Wien, 14, 1938/39, I, 24 (12. März 1939), S. 611f. [Gerner 173] - [Rezension] - [noch nicht online]
  2. Gerhard Hess: Guardini, Pascal (Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein), in: Romanische Forschungen, Erlangen, 53, 1939 (1938???), 1, S. 126-129 [Mercker 2869] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=djkMAAAAIAAJ:
    1. S. 126 ff. „ „Pascal gehört zu den wenigen Geistern der neueren Zeit, die wie ein Sokrates, ein Platon, der Nachwelt stets Anlaß zur Besinnung geworden sind, in deren Ablehnung oder Bejahung der Geist einer Zeit sich oft deutlicher ausgesprochen hat als in systematischen Gedanken, weil Zustimmung und Absage nicht einzelne Ansichten, auch nicht ein Lehrgebäude betreffen, sondern (auch in der Verzerrung und in schlechter Überlieferung) eine lebendige Gestalt. So läßt der Wandel des Sokratesbildes in Frankreich von Montaigne bis zu Perrault (in seiner „Parallele“) wichtige Schlüsse auf den Wandel des Weisheitsideales zu, wenn aus dem vorbildlichen Weisen und fast prometheischen Heros, der [...]"
  3. Werner Leibbrand: Rezension zu: Pascal, Die Kunst zu überzeugen und andere kleinere philosohpische Schriften, in: Zentralblatt für die gesamte Neurologie und Psychiatrie, 1939, S. 165 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=EnwjAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 165: „Zwischen der scheinpsychiatrischen Diagnose Voltaires und de Lamellries, die P. zum armen Narren zu stempeln trachtete, zwischen Chateaubriands Urteil über die Skepsis, die mit dem Glauben totgeschlagen werden sollte und der Herausarbeitung P. Verzweifeltheit durch Maeterlinck liegt der umstritten Raum seiner geistigen Undefiniertheit (Guardini), in welchem ein Suarez ihm nacheifert, in dem Stewart seine Heiligkeit sucht und Hermann Bahr das Anathema gegen ihn schleudert. Man sagt heutzutage nichts Neues mehr, wenn man auf die tiefen Zusammenhänge mit Heideggers Existenzphilosophie hinweist und die philosophisch gerichtete Psychiatrie, in ihrem anthorpologischen Suchen von Heideggers „Sorge“ ausgehend, hat das Verdienst an der P.-Renaissance weitgehend beteiligt zu sein (Ref.).“
  4. Friedrich Ernst Peters: Blaise Pascal Blick auf die Sternenbahn seines Geistes. (Mit zwölf Sonetten), in: Das innere Reich, 5/II, 1939, S. 1332-1346 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=QU0YAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 1340: „Zwischen den beiden Abgründen des Unendlichen und des Nichts hängt der preisgegebene Mensch Blaise Pascal. Ihn rettet aus der Bedrohtheit das Erlebnis einer Novembernacht des Jahres 1654. Im „Mémorial“[2) An dieser Stelle sei Romano Guardini gedankt für mannigfache Anregung, die ich seinem schönen Pascal-Buch „Christliches Bewußtsein“ verdanke.] stammelt er die Begnadung dieser Stunden hin.“
  5. Edmund Schramm: Rezension zu: Vinet, Etudes sur Blaise Pascl, in: Literaturblatt für germanische und romanisch Philologie, 1939, 9-10, Sp. 334-337 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=AtgqAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 335: „Aus der unübersehbaren Pascal-Literatur ragen wie grosse erratische Felsblöcke aus einer Landschaft einige wenige kritische oder textkritische Leistungen hervor, die den Weg bestimmt haben, auf dem die Forschung allmählich zu einem wissenschaftlich einigermaßen gesicherten Pascalbild[1 Wir sprechen von einem solchen Pascalbild, obwohl wir uns bewusst sind, dass natürlich die Möglichkeiten einer Interpretation Pascals deshalb schlechthin unbeschränkt sind, weil es ihm, wie Guardini richtig gesagt hat, „nicht vergönnt gewesen ist, sich endgültig auszusprechen". (Christliches Bewusstsein. Versuche über Pascal. Leipzig 1935, S. 15.)] gelangt ist.“
    2. S. 337: „Die eigentlich geschichtliche Stellung Pascals, in dem „das neuzeitliche Bewusstsein da, das voraufgehende aber noch nicht versunken ist“[5 Guardini, a.a.O., S. 120], sieht Vinet nicht, und wenn er (S. 24) glaubt: „Pascal veut conuire un homme aux convictions chrétiennes“, so erhebt sich doch die Frage, ob Pascals Apologetik nicht einen ganz bestimmten, geschichtlich und soziologisch fest begrenzten Menschen der französischen Gesellschaft des 17. Jahrh. im Auge hat[1 Guardini, a.a.O. S. 280]. […] Natürlich ist Pascal auch ein „Moralist“, natürlich enthalten die Pensées auch Elemente eines „véritable traité de psychologie morale“ (S. 14), aber letzten Endes sind sie Zeugen für eine Bemühung anderer Art: für die Bemühung um eine Apologie des Christentums, d.h. eine „rationale Unterbauung des Glaubensakts auf Grund strenger Methode und wissenschaftlicher Gültigkeit[2 Guardini a.a.O. S. 279.]“.
  6. Theodor Willy Stadler: Pascal deutsch (Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein), in: Neue Schweizer Rundschau, 6, 1939, S. 577ff., zu Romano Guardini S. 580f. [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Kc0PAAAAIAAJ