Friedrich Wilhelm Foerster: Unterschied zwischen den Versionen

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== Biographie ==
== Biographie ==
war ein deutscher Philosoph, Pädagoge und Pazifist.
* Sohn des Astronomen Wilhelm Julius Foerster, des damaligen Direktors der Berliner Sternwarte und Professors an der Berliner Universität; die jüngeren Brüder waren der bedeutende Staudenzüchter Karl Foerster (1874–1970) und der Schiffskonstrukteur und Leiter der Schiffbauabteilung der Hamburg-Amerika-Linie Ernst Foerster (1876–1955)
* Sohn des Astronomen Wilhelm Julius Foerster, des damaligen Direktors der Berliner Sternwarte und Professors an der Berliner Universität; die jüngeren Brüder waren der bedeutende Staudenzüchter Karl Foerster (1874–1970) und der Schiffskonstrukteur und Leiter der Schiffbauabteilung der Hamburg-Amerika-Linie Ernst Foerster (1876–1955)
* Studium der Philosophie, Nationalökonomie, Ethik und Sozialwissenschaften in Freiburg im Breisgau und Berlin
* Studium der Philosophie, Nationalökonomie, Ethik und Sozialwissenschaften in Freiburg im Breisgau und Berlin

Version vom 1. Juli 2024, 11:14 Uhr

Friedrich Wilhelm Foerster (1869-1966) war ein deutscher Philosoph, Pädagoge und Pazifist.

Biographie

  • Sohn des Astronomen Wilhelm Julius Foerster, des damaligen Direktors der Berliner Sternwarte und Professors an der Berliner Universität; die jüngeren Brüder waren der bedeutende Staudenzüchter Karl Foerster (1874–1970) und der Schiffskonstrukteur und Leiter der Schiffbauabteilung der Hamburg-Amerika-Linie Ernst Foerster (1876–1955)
  • Studium der Philosophie, Nationalökonomie, Ethik und Sozialwissenschaften in Freiburg im Breisgau und Berlin
  • 1893 Dr. phil. mit der Arbeit "Der Entwicklungsgang der Kantischen Ethik bis zur Kritik der reinen Vernunft"
  • 1898 Habilitation an der Universität Zürich mit der Schrift "Willensfreiheit und sittliche Verantwortlichkeit. Eine sozialpsychologische Untersuchung" habilitiert
  • 1898 bis 1912 Privatdozent für Philosophie und Moralpädagogik an der Universität Zürich und der ETH Zürich
  • 1913/14 außerordentlicher Professor an der Universität Wien
  • 1914 ordentlicher Professor für Pädagogik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Kritiker der deutschen Kriegspolitik, insbesondere der militaristischen Haltung der führenden Kreise Deutschlands, schließlich auch der Politik Bismarcks; dies führte zu massiven Angriffen von nationalistischen Kreisen sowie einem Eklat an der Münchener Hochschule
  • zweisemestrige Beurlaubung, die Ferster in der Schweiz verbracht
  • 1917 Rückkehr nach München
  • Nach der Novemberrevolution 1918 Botschafter des von Kurt Eisner gegründeten Freistaats Bayern in Bern.
  • 1920 "Mein Kampf gegen das militaristische und nationalistische Deutschland"; aufgrund des Buches erhielt er Todesdrohungen der radikalen Rechten
  • 1922 Niederlegung seines Lehramtes und Flucht in die Schweiz (nach den Ermordungen Matthias Erzbergers und Walter Rathenaus)
  • 1926 Übersiedelung nach Frankreich
  • 1933 "Die tödliche Krankheit des deutschen Volkes" (Luzern 1933), in der Foerster eindringlich vor dem Naziregime warnt.
  • 10. Mai 1933 öffentliche Verbrennung seiner Werke, in Berlin unter dem "Feuerspruch" "Gegen Gesinnungslumperei und politischen Verrat"
  • 23. August 1933 Foerster steht auf der ersten NS-Ausbürgerungsliste
  • 1937 "Europa und die Deutsche Frage", worin Foerster vor der Kriegsgefahr durch Deutschland warnte
  • Einbürgerung nach Frankreich
  • 1940 Nach der Besetzung Frankreichs sofortige Fahndung nach Foerster durch die Gestapo
  • Flucht in die Schweiz, wird dort aber von den Schweizer Behörden zurückgewiesen
  • Flucht über Portugal in die Vereinigten Staaten von Amerika
  • 1946 Warnung vor der "Verpreußung der ganzen Welt" (Neue Zürcher Zeitung)
  • 1953 Memoiren "Erlebte Weltgeschichte. 1869-1953"
  • 1963 Rückkehr in die Schweiz, wo er seine letzten Lebensjahre im Sanatorium Kilchberg nahe Zürich verbrachte.

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