Vorlage:1954 Rezensionen Briefe vom Comer See: Unterschied zwischen den Versionen
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* [1954-073] Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: [[Benediktinische Monatsschrift]], Beuron, 30, 1954, S. 276 [Gerner 313] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=8stDAAAAIAAJ | |||
* [1954- | * [1954-074] [[Joseph Höck]]: Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: [[Bücherei und Bildung]] (Buch und Bibliothek), Reutlingen, 6/II, 1954, 9/10, S. 944 [Gerner 313] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=B3AaAAAAMAAJ oder https://books.google.de/books?id=1louAQAAIAAJ; zu Romano Guardini: | ||
* [1954] [[Joseph Höck]]: Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: [[Bücherei und Bildung]] (Buch und Bibliothek), Reutlingen, 6/II, 1954, 9/10, S. 944 [Gerner 313] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=B3AaAAAAMAAJ oder https://books.google.de/books?id=1louAQAAIAAJ; zu Romano Guardini: | |||
** S. 944: „Guardinis Briefe, die schon 1923 bis 1925 für die „Schildgenossen“ geschrieben worden sind, behandeln kulturphilosophische ragen zu einer Zeit, als die nun schon hochentwickelte Technik sich sichtbar auf Mensch und Kultur auszuwirken begann. An der kulturgesättigten Landschaft des Comer Sees, die gleichsam Modellfall für die Überlegungen Guardinis ist, zeigt er die Probleme und auch die Tragik auf, die sich nun einmal aus dem Einbruch der Technik für Landschaft und Mensch ergeben. Natürlich geht es ihm dabei weniger um äußere Veränderungen, sondern darum, wie sich solch ein Zusammenstoß zwischen Natur und Technik auf der geistigen Ebene, in der Haltung und Gesinnung des Menschen, auswirkt. Der Grundton seiner Briefe ist zwar von einem wehmütigen Bedauern bestimmt angesichts des sich abzeichnenden Verfalls. Doch flüchtet Guardini nicht in Resignation, in Kulturpessimismus oder gar in Untergangsstimmung. Vielmehr weist er nach, daß neben dem Neuen der Mechanisierung auch der neue Mensch möglich ist, der ein Gegengewicht gegen die Kräfte des Niedergangs schaffen kann. Es ist das Tröstliche in diesen Briefen, daß sie die neue Zeit bejahen und die Hoffnung auf eine neue Ordnung haben. Ihr Verfasser glaubt an die Einzelpersönlichkeit und an eine neue wesenhafte Bildung, die allerdings nicht mit dem überkommenen und entleerten Begriff der Aufklärung zu tun hat, sondern bei ihm im Übernatürlichen wurzelt. Erst von dort her wird auch dem modernen Menschen die Kraft, Herr über das aufkommende Chaos zu werden. Obgleich diese Briefe vor nun rund 30 Jahren erschienen sind, haben sie für uns als Beiträge zur Persönlichkeitsbildung ihre ungeminderte Aktualität wie auch den Ernst ihrer Aussage zu einem der wichtigsten Zeitanliegen bewahrt. In Büchereien, wo sie noch nicht oder nicht mehr vorhanden sind, sollten wir sie – nicht nur für die Guardini-Gemeinde – als wesentlichen Beitrag zu dem Thema „Mensch und Technik“ bereithalten.“ | ** S. 944: „Guardinis Briefe, die schon 1923 bis 1925 für die „Schildgenossen“ geschrieben worden sind, behandeln kulturphilosophische ragen zu einer Zeit, als die nun schon hochentwickelte Technik sich sichtbar auf Mensch und Kultur auszuwirken begann. An der kulturgesättigten Landschaft des Comer Sees, die gleichsam Modellfall für die Überlegungen Guardinis ist, zeigt er die Probleme und auch die Tragik auf, die sich nun einmal aus dem Einbruch der Technik für Landschaft und Mensch ergeben. Natürlich geht es ihm dabei weniger um äußere Veränderungen, sondern darum, wie sich solch ein Zusammenstoß zwischen Natur und Technik auf der geistigen Ebene, in der Haltung und Gesinnung des Menschen, auswirkt. Der Grundton seiner Briefe ist zwar von einem wehmütigen Bedauern bestimmt angesichts des sich abzeichnenden Verfalls. Doch flüchtet Guardini nicht in Resignation, in Kulturpessimismus oder gar in Untergangsstimmung. Vielmehr weist er nach, daß neben dem Neuen der Mechanisierung auch der neue Mensch möglich ist, der ein Gegengewicht gegen die Kräfte des Niedergangs schaffen kann. Es ist das Tröstliche in diesen Briefen, daß sie die neue Zeit bejahen und die Hoffnung auf eine neue Ordnung haben. Ihr Verfasser glaubt an die Einzelpersönlichkeit und an eine neue wesenhafte Bildung, die allerdings nicht mit dem überkommenen und entleerten Begriff der Aufklärung zu tun hat, sondern bei ihm im Übernatürlichen wurzelt. Erst von dort her wird auch dem modernen Menschen die Kraft, Herr über das aufkommende Chaos zu werden. Obgleich diese Briefe vor nun rund 30 Jahren erschienen sind, haben sie für uns als Beiträge zur Persönlichkeitsbildung ihre ungeminderte Aktualität wie auch den Ernst ihrer Aussage zu einem der wichtigsten Zeitanliegen bewahrt. In Büchereien, wo sie noch nicht oder nicht mehr vorhanden sind, sollten wir sie – nicht nur für die Guardini-Gemeinde – als wesentlichen Beitrag zu dem Thema „Mensch und Technik“ bereithalten.“ | ||
* [1954- | * [1954-075] Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: [[Der Prediger und Katechet]], 94, 1954/55, S. 366f. [Gerner 313] - [Rezension] - [noch nicht online] |
Aktuelle Version vom 7. November 2024, 18:19 Uhr
- [1954-073] Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: Benediktinische Monatsschrift, Beuron, 30, 1954, S. 276 [Gerner 313] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=8stDAAAAIAAJ
- [1954-074] Joseph Höck: Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: Bücherei und Bildung (Buch und Bibliothek), Reutlingen, 6/II, 1954, 9/10, S. 944 [Gerner 313] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=B3AaAAAAMAAJ oder https://books.google.de/books?id=1louAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
- S. 944: „Guardinis Briefe, die schon 1923 bis 1925 für die „Schildgenossen“ geschrieben worden sind, behandeln kulturphilosophische ragen zu einer Zeit, als die nun schon hochentwickelte Technik sich sichtbar auf Mensch und Kultur auszuwirken begann. An der kulturgesättigten Landschaft des Comer Sees, die gleichsam Modellfall für die Überlegungen Guardinis ist, zeigt er die Probleme und auch die Tragik auf, die sich nun einmal aus dem Einbruch der Technik für Landschaft und Mensch ergeben. Natürlich geht es ihm dabei weniger um äußere Veränderungen, sondern darum, wie sich solch ein Zusammenstoß zwischen Natur und Technik auf der geistigen Ebene, in der Haltung und Gesinnung des Menschen, auswirkt. Der Grundton seiner Briefe ist zwar von einem wehmütigen Bedauern bestimmt angesichts des sich abzeichnenden Verfalls. Doch flüchtet Guardini nicht in Resignation, in Kulturpessimismus oder gar in Untergangsstimmung. Vielmehr weist er nach, daß neben dem Neuen der Mechanisierung auch der neue Mensch möglich ist, der ein Gegengewicht gegen die Kräfte des Niedergangs schaffen kann. Es ist das Tröstliche in diesen Briefen, daß sie die neue Zeit bejahen und die Hoffnung auf eine neue Ordnung haben. Ihr Verfasser glaubt an die Einzelpersönlichkeit und an eine neue wesenhafte Bildung, die allerdings nicht mit dem überkommenen und entleerten Begriff der Aufklärung zu tun hat, sondern bei ihm im Übernatürlichen wurzelt. Erst von dort her wird auch dem modernen Menschen die Kraft, Herr über das aufkommende Chaos zu werden. Obgleich diese Briefe vor nun rund 30 Jahren erschienen sind, haben sie für uns als Beiträge zur Persönlichkeitsbildung ihre ungeminderte Aktualität wie auch den Ernst ihrer Aussage zu einem der wichtigsten Zeitanliegen bewahrt. In Büchereien, wo sie noch nicht oder nicht mehr vorhanden sind, sollten wir sie – nicht nur für die Guardini-Gemeinde – als wesentlichen Beitrag zu dem Thema „Mensch und Technik“ bereithalten.“
- [1954-075] Rezension zu: Guardini, Briefe vom Comer See, in: Der Prediger und Katechet, 94, 1954/55, S. 366f. [Gerner 313] - [Rezension] - [noch nicht online]