Katholische Lebensbewegung: Unterschied zwischen den Versionen
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Auch bei den Neupfadfindern heißt es 1922 bei Martin Voelkel (Älteren- und Führerfrage, 1922, S. 91): "Die heutige Jugendbewegung ist eine Lebensbewegung; sie umfaßt den ganzen Menschen und lässt ihn auf keiner Stufe seines Daseins wieder los ...!" | Auch bei den Neupfadfindern heißt es 1922 bei Martin Voelkel (Älteren- und Führerfrage, 1922, S. 91): "Die heutige Jugendbewegung ist eine Lebensbewegung; sie umfaßt den ganzen Menschen und lässt ihn auf keiner Stufe seines Daseins wieder los ...!" |
Version vom 7. September 2022, 12:42 Uhr
Mit dem Eintritt Romano Guardinis in die Herausgeberschaft der Zeitschrift Die Schildgenossen im 4. Jahrgang (1923/24) erhält diese den Untertitel "Zeitschrift aus der katholischen Lebensbewegung".
Mögliche Vorbilder
Die Formel in dieser Zusammensetzung ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt und somit als originär zu werten. Vorbild der Prägung könnte Wilhelm Stählins Schrift "Der neue Lebensstil. Ideale deutscher Jugend" (Tat-Flugblatt, 1919) sein. Stählin sieht in der freideutschen Jugendbewegung des Wandervogels, wie er auf dem hohen Meißner in die Öffentlichkeit trat, die Ideale Freiheit, Wahrhaftigkeit und Verantwortung wirken und sieht in dieser Bewegung daher "einen neuen Lebensstil, eine neue Lebensbewegung. Mit der Natur steht sie in engem Bunde, und mit der Liebe zur Natur verbinden sich der Wille zur Wahrheit, die Liebe zur Freiheit und Verantwortung und erzeugen ein Lebensgefühl, das zu einer Bejahung des geistigen und leiblichen Lebens führt, zum Verständnis auch der Gemeinschaft, besonders der Volksgemeinschaft.
Auch bei den Neupfadfindern heißt es 1922 bei Martin Voelkel (Älteren- und Führerfrage, 1922, S. 91): "Die heutige Jugendbewegung ist eine Lebensbewegung; sie umfaßt den ganzen Menschen und lässt ihn auf keiner Stufe seines Daseins wieder los ...!"
Diese Deutung geht auf vereinzelte Äußerungen aus dem freideutschen Lager zurück. So heißt es in der Zeitschrift "Freideutsche Jugend" im Band 1 von 1915 unter dem Titel "Wandervogel und Freideutsche Jugend" (S. 59) durch Hans König: "Die beiden Namen bezeichnen in ihrer Verbindung eine merkwürdige und lehrreiche geschichtliche Erscheinung. Eine Lebensbewegung im deutschen Volkskörper bringt ein neues Wesen zur Welt. Das Erinnerungsjahr 1913 gibt Anlaß und Stimmung zu festlicher Taufe ..."
Guardinis Verwendung des Begriffs "Lebensbewegung"
Guardini verwendet in seinem Werk den Begriff Lebensbewegung insgesamt mindestens 30 Mal, allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Begriff "katholisch". Allerdings bekommt der Begriff in Guardinis Gegensatzlehre (S. 46 f.) einen Bezug zu den Begriffen des "Lebendig-Konkreten", des "Lebendig-Allgemeinen", des "Lebendig-Besonderen" und des "Lebendig-Ganzen", das davor bewahrt werden muß ins Aktualistische oder aber ins Abstrakte oder ins Schema abzugleiten
Grundgesetz des Quickborn (1947)
Auch 1947 heißt es im "Grundgesetz des Quickborn": "Quickborn ist eine Lebensbewegung katholischer deutscher Menschen, die in entschiedener, wahrhaftiger und nüchterner Haltung in Volk und Kirche stehen."