Parsifal 1914

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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638: Parsifal 1914. Ein neuaufgefundener Text, hrsg. durch Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, in: Communio, 4, 2006, S. 387 [neu aufgenommen] (bisher nicht in einer Werkausgabe);

Vorgeschichte

  • laut Gerl-Falkovitz in Brief an Josef Weiger, S. 12:
    • 1913 geht der Freiburger Promovend in einen Liederabend von Hugo Wolf und beginnt, sich mit dem Parsifal-Stoff zu beschäftigen, sowohl mit Wolfram von Eschenbach wie mit Wagners Musik. [Brief 32 vom 09.10.1913, Freiburg]
    • Auf eine Parsifal-Aufführung in Freiburg (die Premiere am Stadttheater war am 4.1.1914 unter Paul Legband) reagiert der junge Guardini enthusiastisch. [Brief 43 vom 15. Februar 1914 ("Ich war auch im Parsifal. O, lieber Josef, wie ist der schön und groß! Die sechs Stunden vergingen wie ein starker, tiefer, nie sinkender Ton. Ich muß manches Urteil über Wagner ändern, da er das fertig gebracht hat. Zweimal, an zwei Sonntagen hintereinander hab ich ihn gehört, war mit ungünstigem Vorurteil hingegangen - ja, was soll ich sagen; beidemal hat er mich besser gemacht, hat er mich beten gemacht. Wenn´s nur gelingt, will ich niederschreiben, was ich aus ihm herausgehört habe, und schicke Dirs dann. Ich kann mir nicht helfen, es ist ganz tiefes Christentum. Sag mir Du dann, ob es wahr ist, ob ich nicht klar genug sehe. Bis dahin hielt ich ganz anderes von Wagner, Du weißt es; aber jetzt muß ich umlernen. - Freilich hat er tausendmal recht, daß der Pars. nicht auf die Dutzendbühne gehört; aber sag, ist das nicht schließlich die Forderung für jedes große Kunstwerk?"]
    • S. 140 FN 360: "In der Bibliothek Mooshausen befindet sich: Richard Wagner, Jesus von Nazareth. Ein dichterischer Entwurf, Leipzig (Insel) o.J., mit der handschriftlichen Widmung: "Mit herzlichen Grüßen, Romano. 11.3.14."
    • 45. Brief vom 17. März 1914: "Wagners "Jesus von Nazareth" hast Du erhalten?" Möchtest Du seien große Schrift über Oper und Drama? Es gibt eine schöne Taschenausgabe für nur 1.- Mk. ... Ich hatte mir vorgenommen, draußen im Wald meinen Parsifalaufsatz fertig zu machen, wo er auch bis dahin entstanden war. Aber die anderen Gedanken drängten sich vor ..."
    • Über Parsifal entsteht 1914 ein Aufsatz [Briefe 46 vom 10.05.1914 ("Deine Bedenken über den Parsifalaufsatz verstehe ich gut; es sind die gleichen wie bei D.M. Sehr leicht ist, daß ich auf den Text und die Erinnerung an die Aufführung etwas anderes hingebaut habe. Allein mir ist, als ob Wagner hier doch über alles frühere hinausgewachsen ist ... Nun schicke mir bitte ... meinen [Aufsatz] über Parsifal; ich brauche ihn jetzt, muß ihn abschreiben lassen, kriegst ihn dann wieder."), Freiburg; 47 vom 25.05.1914: ("hab Dank für Brief und Manuskript. Es wird jetzt abgeschrieben, dann bekommst Du die Abschrift von D.M. wieder. Ändern hab´ ich nichts können, nur viel im Kleinen daran gefeilt. Ich kann mich nicht überzeugen, daß zu viel gesagt sei. Wie Wagner neben den Tristan die so gänzlich unpathetische, so freie, optimistische, klare Welt der Meistersinger gestellt hat, so über die düstere Verhängniswelt des "Ringes", die Gnadenwelt des Parsifal. Und wir dürfen auch nicht vergessen, daß es sein letztes Wort war. Sollte aber das Werk, wie es da steht, größer sein als sein Schöpfer - nun, jedes echte Werk ist mit einer Seite ins Wesen seines Urhebers verwoben, ist geschichtlich und geschichtlich zu verstehen. Aber es hat auch eine zeitlose Seite, die absolut ist und rein durch sich selbst zu verstehen.")
  • S. 112 FN 256: "[...] In der Bibliothek Mooshausen befinden sich jedoch die reclam-Ausgaben von Richard Wagners Texten: Parsifal. Ein Bühnenweihfestspiel, Mainz/Leipzig (B. Schott) o. J. mit dem Stempel »Musikhaus Carl Ruckmich, Freiburg i. Br.«; Lohengrin; Tristan und Isolde, beide Leipzig (Breitkopf und Härtel) o. J.; Tannhäuser, Der fliegende Holländer, beide Berlin (Adolph Fürstner) o. J. Außerdem befindet sich in der Bibliothek: Wolfram von Eschenbach, Parzival, neu bearbeitet von Wilhelm Hertz, Stuttgart/Berlin (Cotta) 1914."
  • Ein erst kürzlich in Mooshausen entdeckter stenographischer Text ist datiert mit dem 1.11.1914.

Übersetzungen

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