Guardini-Lehrstuhl

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Beim Guardini-Lehrstuhl handelte es sich um einen Lehrstuhl an der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Es handelt sich dabei ursprünglich um jenen Lehrstuhl für christliche Weltanschauung, den Guardini selbst innehatte. Später betitelte man ihn als Lehrstuhl für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie. Heute handelt es sich lediglich noch um eine Romano-Guardini-Gastprofessur.

Lehrstuhlinhaber

Nach Guardinis Emeritierung hatten folgende Porfessoren den Lehrstuhl inne:

  1. Karl Rahner (1962–1967)
  2. Eugen Biser (1974–1986)
  3. Hans Maier (1988–1999)
  4. Rémi Brague (2002–2012), mit ihm erhielt der Lehrstuhl als Spezialgebiet die Philosophie der Religionen Europas.

Streit um Fortführung des Lehrstuhls und Umwandlung in Gastprofessur

Mit der Emeritierung Bragues wurde der Lehrstuhl nicht mehr besetzt. Im Juni 2016 wurden Pläne der Universitätsleitung und der Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft öffentlich, den Lehrstuhl in eine W2-Professur für einen Nachwuchswissenschaftler herabzustufen – ohne Bezug auf Guardini. So nachzulesen im Artikel Die LMU will den berühmten Romano-Guardini-Lehrstuhl abschaffen. bei Jakob Wetzel in der Süddeutschen Zeitung vom 15. Juni 2016: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/hochschulen-die-lmu-will-den-beruehmten-romano-guardini-lehrstuhl-abschaffen-1.3033265: Dem widersetzte sich das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Nach einem mit der Universitätsleitung ausgehandelten Kompromiss soll, neben einer Juniorprofessur für Religionsphilosophie, eine Gastprofessur geschaffen werden, deren Inhaber das Erbe Guardinis fortführen und die – für zunächst fünf Jahre – zur Hälfte vom Ministerium mitfinanziert wird. Siehe dazu den Artikel Guardinis Geist soll weiter wirken von Christoph Renzikowski im Informationsdienst der Katholischen Nachrichtenagentur vom 11. Januar 2017.

Gastprofessur-Inhaber

  1. Francesco Miano, vom 1. November 2018 bis zum 31. Juli 2019

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