Karl Jaspers

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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Karl Jaspers

Das Heidelberger „Geistmilieu“: Karl Jaspers über Guardini

Im Briefwechsel "Christiane von Hofmannsthal: Ein nettes kleines Welttheater: Briefe an Thankmar Freiherr von Münchhausen" (hrsg. von Claudia Mertz-Rychner, 1995) findet sich auf S. 115 der Brief von Christiane von Hofmannsthal an Thankmar Freiherr von Münchhausen vom 1. Februar 1928: "Heute ist es schon wieder ein Monat her, seit wir uns in … Unlängst gar, als ich in einem speziell Heidelberger Geistmilieu mich befand, abends bei Weizsäckers, wo ich neben Jaspers saß, der aus der Nähe wirklich wunder-schön ist, gütig und geistig zugleich. Ich saß neben ihm bei Tisch, er sagte einiges ziemlich Falsche über Oesterreich, dann sprach er über Guardini, Ludwig Curtius, nämlich der auch da war, war eben mit Guardini beisammen gewesen, und daß seiner Ansicht nach ein katholischer Priester nicht zugleich Philosoph sein könne in dem Sinn wie er es ist, weil dann notgedrungen eines ein Schwindel ist, der Glaube oder die Philosophie: Und daß heute ein Philosoph überhaupt meist sehr leicht in die Lage kommt, zu schwindeln. Dann schimpfte er auf Wundt aber das verstehe ich nicht. — Dann wurde noch über den Einheitsstaat gesprochen, und dabei stellte sich heraus, wie sehr jeder der anwesend an seinem kleinen Vaterland klebt, für Weizsäcker gibt es nur Schwaben, in Franken kommt es ihm fremd vor, Ludwig Curtius kennt nur Oberbayern, und die Idee, sich etwa auch in Nürnberg heimisch zu fühlen, erschien ihm furchtbar. Diese Deutschen!"