Guardinis Distanz zum Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit
Guardinis Distanz zum Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit
Auffallend ist, dass sich mit den von Guardini aber keineswegs unkritisch gesehenen Ausnahmen von Martin Spahn und Carl Schmitt, ist auffällig, dass im unmittelbaren Umfeld von Guardini keine Vertreter des Rechtskatholizismus, Staatskatholizismus, Nationalkatholizismus und katholischen Deutschnationalismus seiner Zeit finden.
Die nationalkatholische "Deutsche Vereinigung"
1907/08
Die gilt zum ersten für die Nationalkatholiken um Wilhelm von und zu Hoensbroech (1849-1922) und seiner 1908 gegründeten, nationalkatholischen „Deutschen Vereinigung“. Zu den "Nationalkatholiken" sind außer Hoensbroech zu zählen: Johann C. Matthias Klein (laut Horst Gründer, wohl eher Friedrich Wilhelm Klein (1834-1908)), Rene von Boch-Galhau (1843-1908), Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856-1922), Karl von Ledebur-Crollage (1864-1922), Theodor von Guilleaume (1861-1931), Gottfried von Korff-Sutthausen (1855-1924), Alfred zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck (1863-1924), Alfred von Strachwitz (1854-1926) sowie Hans Schreuer (1866-1931).
Über seine Ehe mit der jüngsten Tochter des Geheimrats Rene von Boch, Martha von Boch (1880-1961) war Franz von Papen in diesen Kreis von Nationalkatholiken eingetreten (vgl. dazu: Herbert Gottwald: Deutsche Vereinigung (DV) 1908-1933, in: Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Handbuch der Geschichte der bürgerlichen Parteien und anderer bürgerlicher Interessenorganisationen vom Vormärz bis zum Jahre 1945, Berlin 1968, Bd. I).
Die Katholiken in der DVLP (1917/18)
1917 rief Graf Hoensbroech schließlich alle Mitglieder der Vereinigung auf, der von ehemaligen Großadmiral Alfred von Tirpitz und dem Generallandschaftsdirektor Wolfgang von Kapp begründeten "Deutschen Vaterlandspartei", die sich als "nationale Bewegung" im Zeichen innenpolitischer Reaktion und Siegfriedens-Propaganda formierte, beizutreten. Die im September 1917 gegründete Partei löste sich allerdings im Dezember 1918 bereits wieder auf.
Die Katholiken in der DNVP
1920/21
Nach dem Weltkrieg dürften die restlichen Parteigänger der "Vereinigung", die bis 1933 fortbestand, ihre politische Heimat in der im November 1918 gegründeten "Deutschnationalen Volkspartei" (DNVP) gefunden haben, die alsbald einen eigenen rechtskatholischen Flügel besaß. Von nun an rief eine 1920 durch das DNVP-Mitglied Georg Lossau (1885-Sterbejahr unbekannt) gegründete "(Nationale) Arbeitsgemeinschaft deutscher Katholiken" zur Wahl der DNVP auf. Ab 1921 gab Paul Lejeune-Jung für den die Arbeitsgemeinschaft leitenden "Reichsausschuss der Katholiken in der Deutschnationalen Volkspartei" das Katholische Korrespondenzblatt heraus.
1921/24
Außer Franz von Papen, der aber bis 1932 formal im Zentrum blieb und erst dann zur DNVP wechselte, stellten insbesondere ab 1921 Martin Spahn (1875-1945) und ab 1924 sein "Jünger" Eduard Stadtler (1886-1945), vormaliger Verbandssekretär der Windthorstbünde, Bindeglieder zwischen Rechtskatholiken und DNVP dar.
Der Historiker Horst Gründer sieht den späteren Rechtskatholizismus in Franz von Papen (1879-1969) repräsentiert und wies auf die Kontinuität zum Nationalkatholizismus hin: „Papen verkörperte in gewisser Weise noch die Kontinuität zu den `Nationalkatholiken´ des Kaiserreiches; denn nach 1918 wies vor allem sein Name neben dem Wilhelm von und zu Hoensbroechs, Clemens von Schorlemer-Liesers und des Grafen von Strachwitz auf den ursprünglich `nationalkatholischen´ Charakter der `Deutschen Vereinigung´ hin.“ (Horst Gründer: Rechtskatholizismus im Kaiserreich und in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Rheinlande und Westfalens, 1982, S. 149, FN 150; vgl. auch S. 154 f.).
1929
Nach Streitigkeiten in der DNVP um ein Konkordat mit dem Heiligen Stuhl legte der Vorsitzende des Reichskatholikenausschusses der DNVP, Freiherr von Landsberg-Steinfurt, den Vorsitz aus Protest nieder und erklärte den Austritt aus dem Ausschuß. Mit ihm vollzogen letzteren Schritt Paul Lejeune, Max Wallraf, Kurt Ziesche, Seidel, Freiherr von Schönberg, Max Buchner und Willhelm Glasebeck. Nach diesem provozierten "Auszug" einen Großteils der führenden katholischen DNVPler verblieben nur noch wenige Katholiken in der DNVP.
1931
Im Sommer 1931 gründete Lossau die „Katholische Vereinigung für nationale Politik“. Sie sollte wohl parteiübergreifend für alle Rechts- und Nationalkatholiken in den Rechtsparteien bis hin zur NSDAP wirken.
Der Bund "Kreuz und Adler"
wird noch ausgeführt
Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher
1932 forderten sowohl Franz von Papens "Kreuz und Adler" als auch Georg Lossaus "Katholische Vereinigung für nationale Politik" ihre Mitglieder auf, in die neu begründete "Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher" einzutreten. Darin fungierten im Arbeitsausschuss Edgar von Schmidt-Pauli (1881-1955) vom Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten, Carl Freiherr von Schorlemer jun. von der NSDAP und Georg Lossau von der "Katholischen Vereinigung für nationale Politik".
wird noch weiter ausgeführt
Guardini und die Rechtskatholiken
Guardini und Martin Spahn
wird noch ausgeführt
Guardini und der Bund "Kreuz und Adler"
wird noch ausgeführt