Vorlage:2001 Sekundärbibliographie Jugendbewegung
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Version vom 10. April 2023, 11:32 Uhr von Helmut Zenz (Diskussion | Beiträge)
- Winfried Mogge: "Die Kirche erwacht in den Seelen." Streifzüge durch das religiöse Liedgut der Jugendbewegung, in: Richard Faber (Hrsg.): Säkularisierung und Resakralisierung: zur Geschichte des Kirchenlieds und seiner Rezeption, 2001, S. 117-128 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=uQokQibrpE0C; zu Romano Guardini:
- S. 122: "Diese Gruppe nahm für sich in Anspruch, ohne Kündigung der kirchlichen Bindungen Geist und Lebensstil der Jugendbewegung verwirklicht und so den Jugendpflege- und Schülerverein überwunden zu haben. Inspiriert von schlesischen Priestern, fand der QUICKBORN mit der Burg Rothenfels am Main sein Haus und dort für ein prägendes Jahrzehnt mit dem Theologen und Religionsphilosophen Romano Guardini seinen Lehrmeister. In einer Kontroverse mit dem aus der FREIDEUTSCHEN JUGEND stammenden Pädagogen Max Bondy setzte Guardini sich mit der zentralen Frage "Jugendbewegung und Katholizismus" (oder "Autorität und Freiheit") auseinander - ein Vorgang, der bezeichnend ist für die Spannungen zwischen den selbstherrlichen Autonomieforderungen der Jugend und dem objektiven Wahrheits- und Gehorsamsanspruch der Kirche.20 Die Jugend brauche die "gewaltige Zucht des Gegenständlichen, wie sie in der Kirche wirksam ist", postulierte Guardini. Derselbe Autor konnte den berühmten Satz schreiben: "Ein religiöser Vorgang von unabsehbarer Tragweite hat eingesetzt: Die Kirche erwacht in den Seelen."21 Damit ist, trotz aller Beschwörung der Autorität der Kirche, der "Ausbruch aus dem Ghetto" gemeint und die Stiftung von Gemeinde dort, wo die Gruppe und der Bund ist. So wird verständlich, daß diese katholische Fraktion der Jugendbewegung auch zu einem Katalysator der Liturgischen Bewegung wurde, die in der Burg Rothenfels ein Gehäuse und ein Experimentierfeld für neue Formen des Gottesdienstes als Feier einer "lebensvollen Gemeinschaft" fand. Dazu der Maria Laacher Abt Ildefons Herwegen: "Unsere Zeit, die den Rationalismus überwunden hat, die der Mystik entgegenstrebt, ist mehr als die jüngste Vergangenheit vom Wunsche beseelt, Gott näherzukommen."22"