Rudolf Schwarz

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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Rudolf Schwarz

Sekundärliteratur

  • Ulrich Pantle: Leitbild Reduktion. Beiträge zum Kirchenbau in Deutschland von 1945 bis 1950, 2003, zu Guardini insbesondere Kapitel 5, S. 162 ff.: https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream/11682/40/3/kap05.pdf
  • S. 167: "Insbesondere sei an die „Liturgische Bewegung“ um Romano Guardini erinnert, die außer auf Rudolf Schwarz auch auf Emil Steffann, Martin Weber und Dominikus Böhm, wie auch auf den evangelischen Architekten Gerhard Langmaack einen wichtigen Einfluß ausübte. Selbst Mies van der Rohe pflegte in den zwanziger Jahren Kontakte zu diesem Kreis und schrieb Beiträge für die Zeitschrift „Die Schildgenossen“, die von der Bewegung „Quickborn“ herausgegeben wurde."
  • S. 181: "Und es macht den Eindruck, als ob Steffann den Brief von Guardini an Schwarz mit seinen Vorstellungen für den

Rothenfelser Altar gekannt hatte, denn hier schien der nicht realisierte Vorschlag von Guardini verwirklicht worden zu sein. Stufen und Altar waren ganz aus Backstein und Guardini’s damalig formulierte Gedanken scheinen diesen Altar zu beschreiben: „Das Material wäre billig und jederzeit zu haben, und es könnte etwas draus werden, was durch Einfachheit und Glaubwürdigkeit wirklich unser Wollen ausdrückte.“ [65 Romano Guardini, Kanzlei Burg Rothenfels: Brief an Rudolf Schwarz vom 25.7.1927, NRS, Briefwechsel]"

  • S. 203: "Vielleicht hätte es Romano Guardini in Darmstadt geschafft, die Bedeutung des Ortes für das Bauen in einer Art und Weise zu vertreten, die Schwarz geistesverwandt gewesen wäre und zugleich einen Gegenpart zu Heidegger gebildet hätte. Bei ihm wäre der Zusammenhang von „Mensch und Raum“ stärker im mittelalterlichen „ordo“ eingebettet gewesen, als im Heidegger’schen „Geviert“. Inständig hatte Schwarz ihn noch im April 1951 darum gebeten, sich „die Sache mit der Absage noch einmal zu überlegen“ [171 Rudolf Schwarz: Brief an Romano Guardini vom 13.4.1951, NRS, Briefwechsel]. Schwarz ließ ihn mittels eines Briefes wissen: „Mir persönlich würde es gar nicht passen, wenn Herr Heidegger mit einigen haarscharf neben das Ziel gezielten Definitionen das Gespräch statt in den wohnlichen Hafen in die Einöde seines Denkergeistes steuern würde.“[172 Ebd.]
  • S. 206: "Sogar sein geistiger Verbündeter Guardini gab ihm für „Vom Bau der Kirche“ zum Geleit: „Mehr als einmal schien mir, man müßte die tiefen[ Gedanken dieser Schrift in eine ganz einfache Sprache übersetzen können.“[203 Romano Guardini: Zum Geleit; in: Schwarz: Vom Bau der Kirche, Heidelberg 21947] Daneben schrieb der Sprachgelehrte Guardini auch davon, dass man „kaum etwas vorbringen“ könne, „wenn gesagt würde, es blieben mehr Unklarheiten zurück, als bei einem solchen Gegenstande gut sei“[204 Ebd.]. Aber sein Vorschlag, dass dieses Buch nicht nur gelesen werden solle, sondern „meditiert“ und es Wert sei „auf die verschiedenen Wege des Daseins mitgenommen zu werden“, erreichte nach 1945 nicht das Ziel, das er diesem Buch, respektive den Schriften von Schwarz zumaß."

S. 311: "Ganz im Verständnis von Guardini, wonach sich die Liturgie auf eine Wirklichkeit bezieht, „die immer aufs neue geschieht“[763 Guardini: Von heiligen Zeichen, Leipzig 1952, S.5], war auch für die Architekten stets aufs Neue diese Relation zwischen Handlungsebene und Raumqualität zu klären." S. 314: "Die von Guardini geäußerte Zeitbezogenheit der Liturgie, die an die Wirklichkeit geknüpft ist, „die immer aufs neue geschieht“[770 Guardini: Von heiligen Zeichen, Leipzig 1952, S.5], fand ihre Entsprechung im Wunsch nach einer zeitgemäßen Architektur. In einer gleichsam entschleunigten Zeit wurde die Dauer der liturgischen Handlung zum Zeitraum der Raumaneignung, wie zugleich der Raum die heilige Handlung erst ermöglichte. Der „Weg zu liturgischem Leben“ konnte für Guardini nicht über eine „bloße Belehrung“ erfolgen, „sondern er geht vor allem durch das Tun“[771 Ebd.]. Dieses Tun war für ihn „etwas Elementares, in dem der ganze Mensch stehen muß“, es war für ihn „Das Knien, Das Stehen, Das Schreiten“[Ebd. 772]."