Varenna

Aus Romano-Guardini-Handbuch
Version vom 17. Oktober 2023, 13:41 Uhr von Helmut Zenz (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Varenna gilt in doppelter Hinsicht als Guardini-Ort am Ostufer des "Lario" (Comer See):

Wohnort der Mutter von 1923 bis 1928

  • Gino Guardini wohnte dort schon ab 1920. Als die Mutter Paola Guardini zu den Söhnen im Frühjahr bzw. Sommeranfang 1923 nach Italien zog, war die erste Station die ursprünglich als Ferienhaus gedachte Villa die Zwischenstation. Ursprünglich war eine Wohnung in Mailand angedacht, dann blieb man jedoch bis 1928 und zogen die Mutter und Mario Guardini von Varenna nach Isola Vicentina.

Entstehungsort der Briefe vom Comer See

  • Die Briefe vom Comer See, gerichtet an den Freund Josef Weiger, entstanden wohl größtenteils in Varenna und waren geprägt von den Eindrücken auf den Weg dorthin und den Aufenthalten am See.
  • Auch im Sammelband "In Spiegel und Gleichnis" setzt er Varenna ein Denkmal:
    • "Zum erstenmal bin ich ihm am Comer See begegnet. Ich war die Straße von Varenna nach Perledo hinaufgegangen, dann abgebogen und quer durch die Wiesenhänge gelaufen. Da kam ich auf einen mit Kastanien bestandenen Hang und sah mich überrascht um. Was war das doch, wenn man an die deutschen Wälder dachte? Kein »Wald«; die Bäume standen immer zwanzig Schritte und weiter voneinander getrennt. Die Äste des einen rührten kaum an die des nächsten. Auch gab es kein Unterholz; der Boden war frei. So standen die Stämme klar da. Die Kronen bildeten kein geschlossenes Dach. Jeder Zweig hatte freie Luft um sich, und Blatt lag sauber geordnet neben Blatt. Kein Glied legte sich über das andere; jedes hatte seine deutliche Gestalt." (S. 13)
    • "Von Varenna führt ein Weg über den Friedhof hinauf, den See entlang. Es war Nachmittag; alles voll Sonne. Da sah ich, links oben, aus dem dichten Niederwald eine Art Terrasse vorspringen, von einem Kranz Zypressen umgeben. Wege schienen nicht hinaufzuführen. So kletterte ich durch das Gewirr der Stechpalmen, der Eichen und Buchen, der Lorbeerbüsche, die in der Glut dufteten - »ein wenig dunkler als alles andere Grün, mit kleinen Wellen an jedem Blattrand (wie eines Windes Lächeln)« sagt Rilke. Am Boden aber wuchsen überall Cyklaminen mit ihrem lieblichen Ruch." (S. 15).
  • Einige Briefe an Josef Weiger tragen als Absendeort Varenna.

Person eines Triptychon von Varenna

  • In der Kirche "Santa Marta" in Varenna wurde Romano Guardini 2019 zum Thema eines sogenannten "Triptychon von Varenna", einer Ausstellung in einer Kirche, in deren Mittelpunkt eine dreiseitige Installation von Schautafeln steht. Diese Ausstellung wurde am 9. November 2019 eröffnet.
  • Claudio Bottagisi, 13. Januar 2020: Da Romano Guardini a Giorgio La Pira, il Trittico di Varenna lascia il segno - https://www.claudiobottagisi.com/2020/01/da-romano-guardini-giorgio-la-pira-il.html: "L’ultima iniziativa si è chiusa in questi giorni. La fascinosa mostra allestita nella chiesa di Santa Marta su Romano Guardini in Varenna e nel mondo è stata smontata e trasferita a Venezia, nella Scuola grande di San Marco, dove potrà essere visitata fino al 10 marzo. Lì, nella Sala degli angeli, viene riproposta a partire da questa settimana, con una lectio magistralis del cardinale Robert Sarah, prefetto della Congregazione vaticana per il culto divino e la disciplina dei sacramenti, con prolusione di Ermanno Benetti di “Rivela”. L’expo varennese su Guardini ha suscitato grande attenzione, con numerosi visitatori attratti dalla straordinaria figura del filosofo e teologo e dai suoi trascorsi appunto varennesi. L’apertura era stata perciò prolungata di un mese. Attraverso i 36 grandi pannelli esposti nella bella navata di Santa Marta, il pubblico ha potuto conoscere la parabola umana e spirituale di Romano Guardini, più volte citato dagli ultimi due pontefici (Benedetto XVI e Papa Francesco) come il primo autentico ecoambientalista cattolico dell’era moderna. I primi quattro pannelli mettevano in risalto i mesi trascorsi da Guardini nella materna villa lariana, sotto Vezio, dove egli traeva ispirazione e profonde meditazioni, riversate poi in tutti i suoi scritti. La conclusione dell’esposizione guardiniana si appalesa dunque come il degno coronamento della prolungata e ricca sequenza di eventi del trittico."

Villa Guardini