Vorlage:1938 Rezensionen Hölderlin
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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- [1938-110] Hermann von Jan: Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, 1938, S. 7 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=MhRcAAAAMAAJ; zu Guardini:
- S. 7: „Rilkes Werk wird zuerst und zuletzt bestimmt durch die Frage nach der Sendung des Dichters und durch die wachsende Erkenntnis von der Problematik der Dichtung an sich. Jenes „Ganze“ nicht nur in der Sphäre der Kunst zu leisten, sondern auch im faktischen, konkreten Dasein zu versuchen dazu reichte Rilkes Kraft nicht aus. Es war nicht seine Aufgabe, diese Leistung im positiven Sinne dichterisch zu deuten. Er sah die Wirbel und Abstürze der Existenz und war in der immer drohenden Welt-Angst befangen. In diesem Verfängnis sind auch jene Gestalten, die Rilke als inneres Gegengewicht aufruft: das Kind, der Held, die Frau mehr Ausdruck der Verzweiflung als der Zustimmung. Damit erklärt sich jener klaffende Riß im Gesamtwerk, vor allem Spätwerk, der uns Rilkes Künstlertum tragisch erscheinen läßt. Der einstige Gottsucher des Stundenbuches verliert Gott vollständig aus den Augen und schafft sich in der Verzweiflung über das Unvermögen des Menschen zum eigentlichsten Seinkönnen den Übermenschen: den Engel.[22 Die geistesgeschichtlichen Beziehungen zwischen Rilke und Nietzsche stellt heraus in einem Vergleich zwischen Engel und Zarathustra: Fritz Dehn, Rilke und Nietzsche.] Dieser Engel ist keine geglaubte metaphysische Wesenheit, keine im christlichen Sinne personhafte Realität, wie bei Dante.. keine höhere Entwicklungsstufe des Menschen wie bei Herder.. kein Mythos geschichtlicher Kräfte wie bei Hölderlin (Guardini)[23 Romano Guardini, Der Engel, S. 40] - sondern eine aus Not geschaffene Idee von unnahbarer Vollkommenheit und unerreichbarem Glück. Er ist als Richtmaß existentieller Lebensurformen diametral entgegengesetzt auch dem Engel bei George, für den der Engel ein gestaltendes künstlerisches Vermögen ist zur ideellen Entfaltung kultureller Urformen in urbildlicher Schau.“
- [1938-111] Elsbet Linpinsel: Der Weg zu Hölderlin. Ein Bericht (Rezension zu: Guardini, Der Strom und der Raum des menschlichen Daseins in der Dichtung Hölderlins), in: Hochland, München, 35/II, 1937/38, 9 (Juni 1938), S. 226-236, hier S. 235f. [Gerner 407] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=cL4hAQAAIAAJ
- [1938-112] Dietrich Seckel: Hölderlins Raumgestaltung, in: Dichtung und Volkstum, 49, 1938, S. 469-488 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=mWnVA7wRCxoC; zu Romano Guardini:
- S. 469: "Romano Guardini: Der Strom und der Raum des menschlichen Daseins in der Dichtung Hölderlins. In: Die Schildgenossen, Jahrg. 14 (1935) 322 ff. und 443 ff. (Eine der wesentlichen Leistungen der Hölderlinforschung überhaupt. Außerdem hat G. mehrere öffentliche Vorlesungen über H. gehalten.)
- S. 474: „35). Vgl. Guardini a.a.O. 471 über den Äther als Bereich der geistigen Höhenkräfte. Im Hyperion heißt es einmal: „die Räume …“
- S. 478: „haben ja bei Hölderlin ganz bestimmte symbolische und my… (s. Guardini a. a. O.). Die Vertikalrichtung verknüpft sich alsbald auch mit der Ferne, die durch dynamische Bewegung mit der Höhe verschmilzt: das Mondlicht kommt „von Asiens Bergen herein “. Oft haben bei Hölderlin die Gestirne eine raumdurchschreitende Funktion: sie steigen aus tiefer Ferne herauf, gehen …“
- S. 482
- S. 483: „(Guardini hat das Phänomen des Stroms bei Hölderlin ausgezeichnet und endgültig gedeutet.)“
- S. 487: (Über die Zeit bei Hölderlin vgl. auch Guardini a.a.O. 331, 333, 471, besonders über die „innere Zeit“ als Qualität des strömenden Lebens.)