Vorlage:1947 Rezensionen Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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  • [1947-128] [Italienisch] A. Banfi: Rezension zu: Guardini, Zu R. M. Rilkes Deutung d. Daseins, in: Studi Filosofici, 8, 1947, S. 81 ff. [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=4lEZAQAAIAAJ
    • S. 83: „Del resto questo modo disinvolto di trattare la storia sembra comune alla mentalità esistenzialista. Il Guardini nel suo del resto così fine e notevole saggio interpretativo di tre Elegie rilkiane, distingue tre periodi storici. L´antico e medievale in cui il mondo è e si sa retto da Potenze e Forze d´ordine superiore; il rinascimentale e moderno in cui il mondo, scioltosi da esse, pretende di reggersi nella sua indipendenza e finità; e finalmente un terzo che ha la sua espressine scettica in Montaigne, poetica in Hölderlin e nell´ultimo Rilke, filosofica in Nietzsche, in cui il mondo nella sua finitezza stessa scopre un momento, un´esigenza d´infinità, nella crisi della sua indipendenza il principio di una più alta dipendenza. Naturalmente è questa la notte tempestosa da cui deve sorgere l´alba della nuova fede spirituale, tragica alle sue radici, ma serenata di divinità nelle sue cime.“
  • [1947-129] Dieter Bassermann: Der späte Rilke, 1947 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=kckkAAAAMAAJ; Neuauflage 2019 - https://books.google.de/books?id=6DKnDwAAQBAJ; zu Romano Guardini:
    • 1947, S. 74 f. mit Anmerkungen S. 443; 2019, S. 90 mit Anmerkung S. 509: „Romano Guardini beschreibt[3) Romano Guardini, Der Engel bei Dante, S. 33-37] den Engel der Schrift folgendermaßen: „Der Engel ist Geist; nur Geist. Nicht dem Leibe feindlich, aber unleiblich... Alle Höhe, Tiefe, Weite des Sinnes ist sein Bereich... Der Engel ist der Fliegende… Dem Menschen gegenüber sind sie Wesen, vor denen sich das Wort `Götter´ auf die Lippen drängt… Archetypen des Seins; lebendige Urbilder und Urmächte, die vorstrahlen und einwirken… Damit, daß der Engel `Geist´ genannt wird, ist aber noch nicht das eigentliche gesagt… Der Engel als bloßer Geist geht en Menschen nichts an… als unberührbare Region übermenschlichen Daseins. Von diesem Engel redet die Schrift überhaupt nicht. Augustinus sagt von ihm, daß er `in einem haltlosen Schweifezustand geistiger Ungeformtheit´ stehe und darin `dunkles Chaos´ sei. So war der Engel in jenem unvollziehbar kurzen Augenblick `nach´ der Erschaffung durch Gott und `vor´ seiner Entscheidung gegenüber Gott. Der Engel, von dem die Schrift redet, ist jener, der sich in Glaube, Liebe und Gehorsam dem zugewandt hat, von dem alles Leben stammt und durch dessen Erleuchtung zu schönem Leben zum `Himmel der Himmel´ geworden ist.“ – Die Verwandlung dieser zunächst nur inneren Schau in leiblich Schaubares und Geschautes vollzieht sich dann in den Gestaltungen der bildenden Kunst von den hieratischen Gestalten der byzantinischen Frühzeit über die Engelbilder von Renaissance und Barock in der Auflockerung ihres Schlechthinseins in Bewegtheit nach außen, in Anteilnahme hinübergehend; ein Gestaltwandel aus dem Monumentalen ins Schöne, Hübsche, Niedliche, Sinnlichberührende, bis zu den Zweideutigkeiten von Rokoko und der Andachtsindustrie des neunzehnten Jahrhunderts. Auch in Rilkes Werk hat der Engel seine Entwicklungsgeschichte; von der vagen Zartheit und Zärtlichkeit der frühen Schutzengel an, der `Engel mit den müden Münden und hellen Seelen ohne Saum´, über die biblischen Visionen von Kampf, Berufung und Verkündigung bis zu der anonymen Ungestalt, wie sie in den Elegien west. Wenn einmal die Geschichte von Rilkes Bildungserleben geschrieben sein wird, wird sich ohne Mühen an seinem ausgiebigen Umgang mit der Bibel und mit Heiligen-Schriften, sowie mit Gestaltungen der Kunst aller Zeiten ergeben, wievieles vom Werden des geschichtlichen Engelbildes ihm selbstverständlicher Wissensbesitz war, und wie die je und je in seinem Werk erscheinende Gestalt die rückläufig parallele Entwicklung durchläuft wie das geschichtliche Bild. Vom christlichen Engel hebt Guardini – in Zustimmung zu Rilke – den Elegien-Engel in folgender Weise ab[4 l.c. S. 40/41]: „Diese Engel sind wieder von numinoser Energie erfüllt, groß, ja furchtbar, und ihre Herrlichkeit für den Menschen tödlich; aber sie sind aus der Beziehung zum lebendigen Gott der Schrift, aus der Gnade herausgenommen. Man möchte sagen, sie sind in jenem `Augenblick´ festgehalten, da sie noch nicht für Gott entschieden waren und nur als höhere Wesen genommen. … sie haben ihre Aufgabe in jenem Gesamt, das allein die Wirklichkeit ausmacht, der Welt, die des Einen Gottes nicht bedarf, weil sie von Göttern voll und selbst übergöttlich ist.“ Die völlige Unbezogenheit auf Gott ist dem christlichen Anschauen das wesentliche Unterscheidungsmerkmal des Elegienengels vom Engel der Schrift.“
  • [1947-130] Ulrich Hausmann: Die Apollosonette Rilkes und ihre plastischen Urbilder, 1947 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=TzoSAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 19: „Erst jüngst ist wieder (Guardini, Welt und Person, 1939, S. 155 ff.) gewissermaßen auf das „a priori" der Sprache im Verhältnis zur Welt hingewiesen, auf den „Wortcharakter" der Dinge. Die Welt als Schöpfung sei im Grunde allein auf die Sprache hin erschaffen, von Gott „gesprochen" und sei daher, auch in aller sinnlichen Wahrnehmung und Anschauung, nur von der im Untergrund wirkenden Sprachlichkeit bestimmt.“