Bernhard Sutor

Aus Romano-Guardini-Handbuch
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Bernhard Sutor (1930-2024) war ein deutscher Politikwissenschaftler (Didaktik der Sozialkunde bzw. Politischen Bildung) und christlicher Sozialethiker.

Biographie

  • 1949-1955 Studium der Fächer Latein, Geschichte, Philosophie und Theologie für das Höhere Lehramt
  • 1956 Erstes Staatsexamen
  • 1957 Zweites Saatsexamen für den Höheren Schuldienst des Landes Rheinland-Pfalz; anschließend Tätigkeit als Assessor, dann Lehrer am Abendgymnasium des Bischöflichen Konvikts in Mainz und später am Mainzer Ketteler-Kolleg
  • 1965 Dr. phil. in Mainz mit einer Arbeit über den Zusammenhang von Geschichtsphilosophie und Politik bei Karl Jaspers
  • Studiendirektor; Mitarbeit an der Erneuerung der Lehrpläne und in der Lehrerfort- und -weiterbildung in Rheinland-Pfalz
  • 1969-1999 Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
  • Lehrauftrag an der Universität Mainz
  • 1978 Ordinarius auf den Lehrstuhl für Didaktik der Politischen Bildung und Sozialkunde an der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt
  • 1985 Erweiterung des Lehrstuhls um das Fachgebiet der Christlichen Soziallehre
  • 1986 bis 1994 Diözesanratsvorsitzender in der Diözese Eichstätt
  • 1993-2001 Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern
  • 1995 Emeritierung; dazu erhielt er von Kollegen, Schülern und Freunden eine Festschrift (Karl Graf Ballestrem, Hans Buchheim, Manfred Hättich & Heinz Hürten u. Mitarb. v. Helmut Zenz u. Werner Schön (Hrsg.): Sozialethik und politische Bildung. Festschrift für Bernhard Sutor zum 65. Geburtstag. Schöningh, Paderborn [u. a.] 1995); darin eine von Helmut Zenz verfasste themenorientierte Biographie und Bibliographie
  • 1997 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein engagiertes Wirken in Wissenschaft und Kirche
  • 1999 Mitgründer des Vereins donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e. V.
  • 2001 Bayerischer Verdienstorden
  • 2005-2007 Leitung des Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG)
  • 2006 Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
  • 2011 Bistumsmedaille des Bistums Eichstätt (erster Preisträger)
  • 2015 Preis der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) für besondere Verdienste um die politische Bildung in Rheinland-Pfalz (erstmals verliehen, zukünftig zweijährlich als „Bernhard-Sutor-Preis“)
  • 2018 Ehrensenator der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Bibliographie zu Guardini

  1. Die „Grauzone“ des zivilen Ungehorsams geradezu vernebelt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main, 1983, 296 (21. Dezember 1983), S. 9 (Leserbrief zu: Bernd Guggenberger: An den Grenzen der Verfassung. Ziviler Ungehorsam zwischen Protest und Widerstand) [Gerner 302] - [Artikel] - [noch nicht online]
  2. Nicht auf Platon zurückzuführen (Leserbrief zu Bernd Guggenberger: Guardini und das Recht der Kritik am Gesetz), in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main, 1984, 42 (18. Februar 1984), S. 9 [Gerner 303] - [Artikel] - [noch nicht online] (dabei auch Auseinandersetzung um Guardini, Der Tod des Sokrates)
  3. Macht und Friede. Sozialphilosophische und politiktheoretische Voraussetzungen des Friedens, in: Stimmen der Zeit, Freiburg im Breisgau, 204, 1986, 4, S. 219-231 [Gerner 94] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=X_dLAAAAYAAJ
    1. S. 220: "Überschreitet man den engeren Bereich der christlichen Soziallehre, so kommt einem natürlich die berühmte Schrift von Guardini über die Macht in den Sinn[3 R. Guardini, Die Macht. Versuch einer Wegweisung (Würzburg 1955)]. Auch sie hat einen im Ansatz positiven Begriff von Macht, aber ihr Thema ist nicht eine Ethik politischen Machtgebrauchs, sondern der kulturhistorische Nachweis, daß mit der neuzeitlichen gewaltigen Zunahme menschlicher Macht über Natur und Mitmenschen das Ethos der Machtverantwortung nicht Schritt gehalten habe. Es durchzieht diese Schrift wie auch die andere über das Ende der Neuzeit ein Hauch von pessimistischer Kulturkritik, gewiß nicht unbegründet und positiv als Appell zu deuten an menschliche Verantwortung in der Situation unserer Zeit. Aber die konkrete Entfaltung, zumal für das Politische, fehlt."
  4. Politische Ethik, Paderborn 1992, (2)1994, S. 20 (Polarität von oben und innen) u.ö. [neu aufgenommen] – [Monographie] - [noch nicht online]
  5. Diskussionsbeitrag zu Hovers Beitrag, in: Hans Maier (Hrsg.): Totalitarismus‘ und ‚Politische Religionen‘. Konzepte des Diktaturvergleichs (Politik- und Kommunikationswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft 16), Paderborn 1996, S. 184: Sutor sieht Guardini zwar nicht als „unpolitisch“ an, spricht aber von einem “sehr bedenklichem, tiefsitzendem Vorurteil”, ja “Verdammungsurteil” gegen die Neuzeit [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00045500_00001.html
  6. Katholische Kirche und Menschenrechte. Kontinuität oder Diskontinuität in der kirchlichen Soziallehre?, in: Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte, 12, 2008, 1, S. 141-158 [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; zu Romano Guardini:
    1. S. 157: Sutor betont, dass die moderne Wissenschaft der reinen Vernunft verpflichtet sei und methodisch sogar gar nicht mit Gott rechnen dürfe. Von daher könne der christliche Glaube der modernen Wissenschaft gegenüber „nur als Kontrapunkt ins Gespräch gebracht werden, als eine andere, weitere Perspektive gegenüber den säkularen Wissenschaften.“ So versuche zum Beispiel auch die Christliche Soziallehre „die Menschenwürde aus der Vernunft zu begründen; aber über die Vernunft hinaus auch aus dem Glauben gemäß dem Grundsatz Guardinis: Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen. Und sie begründet sie biblisch aus der Gottesebenbildlichkeit des Menschen.“

Sekundärbibliographie

  1. Helmut Zenz: Personsein im freiheitlichen Verfassungsstaat. Zu Person und Werk Bernhard Sutors, in: Sozialethik und Politische Bildung. Festschrift für Bernhard Sutor zum 65. Geburtstag, hrsg. von Karl Graf Ballestrem u.a. unter Mitarbeit von Helmut Zenz und Werner Schön, Paderborn 1995, S. 467-479;

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