Zitate, in: Joseph Kühnel (Bearbeiter): Zitaten-Handbuch

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Zitate, in: Joseph Kühnel (Bearbeiter): Zitaten-Handbuch. Worte und Weisheit aus vier Jahrtausenden, Graz/Wien/Leipzig 1937, siehe Register S. 432 (laut Gerner 53 Einzelzitate ohne Quellennachweis, laut Register aber nur 50 Zitate) [Gerner 44]

Liste

Abweichungen von Zitat und angeführten Original können auch aus einer späteren Veränderung Guardinis herrühren. Dies müsste noch an der jeweils Kühnel vorliegenden Fassung überprüft werden.

  1. Armut: Was ist die heilige Armut anders als der Wille, sich nicht mehr bevormunden zu lassen durch äußere Dinge? [noch nicht nachgewiesen]
  2. Aufschauen: Aufschauen zum Größten im Himmel und auf Erden bedeutet auch ein Wachsen und Größerwerden der Seele. [noch nicht nachgewiesen]
  3. Berührung: Es gibt kein Seiendes, das nicht werthaft wäre und dadurch fähig zu jener inneren Berührung, welche die innere Schwingung hervorbringt. [noch nicht nachgewiesen]
  4. Bluthnähe: Herz ist der Geist, sofern er in Blutnähe kommt, in die fühlende, lebendige Fiber des Leibes - ohne jedoch dumpf zu werden. [aus: Christliches Bewußtsein: ""Herz" ist der Geist, sofern er in Blutnähe gelangt; in die fühlende, lebendige Fiber des Leibes - ohne jedoch dumpf zu werden.]
  5. büßest: In dem Maße, wie du deine Sünden büßest, wirst du sie erkennen, und sie werden dir vergeben werden. [aus: Christliches Bewußtsein: "Im Maße, wie du sie büßest, wirst du sie erkennen, und es wird zu dir gesagt werden: Siehe, deine Sünden sind dir vergeben."]
  6. Christus: Das ganze Leben besteht aus lauter Gelegenheiten, Christus zu begegnen. [noch nicht nachgewiesen]
  7. Ernst: Ernst machen, heißt nicht tönende Worte sprechen und sich in großen Forderungen überbieten. Ernst macht, wer die Aufgaben dort sieht, wo sie wirklich sind: im täglichen Leben, in der nächsten Umgebung. [aus: Briefe über Selbstbildung: "„Ernst machen” heißt nicht tönende Worte sprechen und sich in großen Forderungen überbieten. Ernst macht, wer die Aufgaben dort sieht, wo sie wirklich sind: Im täglichen Leben, in der nächsten Umgebung;"
  8. Ewige: Das Ewige wird erst richtig gesehen, wenn der Geist sich müht, in allem Ernst auch dem Zeitlichen gerecht zu werden. [aus: Madeleine Sémer, in: Hochland, 1927: "Das Ewige wird richtig nur gesehen, wenn der Geist sich zugleich müht, in allem Ernst dem Zeitlichen gerecht zu werden."]
  9. feurige: Wer wie der heilige Benedikt die ganze Welt als eine feurige Kugel schaut - nicht bloß die häßlichen und kläglichen Einzelheiten -, der ist Gestalter seines Lebens. [noch nicht nachgewiesen]
  10. Freiheit 1: Heiligkeit und alle göttlich zarten Dinge der Liebe werden nicht gewährleistet durch Zwang und Naturgesetz. Aus der Freiheit des Herzens und des Willens müssen sie hervorgehen. Je edler das von Gott Gewollte ist, desto weniger ist gesichert, daß es geschehe. Weil es dann um so mehr mit Freiheit und Opfer geschehen muß. [aus: Das Gebet des Herrn: "Vollends Glaube, Liebe, Demut, Heiligkeit, all die göttlich-zarten Dinge der Charis -nichts davon wird durch Zwang und Naturgesetz gewährleistet. Aus der Freiheit des Herzens und des Willens muß es hervorgehen."]
  11. Freiheit 2: Des Vaters Wille ist aber kein Zwang: der Wille des Vaters bannt nicht. Er wird nur in Freiheit aufgenommen. Keine dunkle Macht wirkt da. Sondern Anruf und Vernehmen. [aus: Jesus Christus: "Dieser Wille des Vaters ist eine Macht in Jesus; Sättigung; Ein und Alles. Aber kein Zwang. Der Wille des Vaters bannt nicht. Da ist keine Suggestion, keine Überwältigung; kein willenloses Gelenktwerden. Der Vaterwille spricht Jesus an und wird von Ihm in seiner Freiheit aufgenommen."]
  12. Frömmigkeit: Das Entscheidende über die Frömmigkeit eines Menschen scheint mir darin zu liegen, wie er die Aufgaben seines Tages anfaßt, ob aus der Fron eines täglichen Müssens oder aus der tiefen Lebendigkeit einer religiösen Seele. [noch nicht nachgewiesen]
  13. Geheimnisse: In den Heiligen verkörpern sich die Geheimnisse Gottes. In einem die Abgründigkeit Seiner Erkenntnis. Im anderen die Glut Seiner Liebe. Im dritten Seine Stärke. Wieder im anderen Sein Reichtum. Oder Seine Lieblichkeit. Oder Seine Reinheit. Oder sonst eine Gottsherrlichkeit. [aus: Die unschuldigen Kinder und die Gnade, in: Predigten zum Kirchenjahr: "In den Heiligen verkörpern sich die Geheimnisse Gottes. In einem die Abgründigkeit Seiner Erkenntnis; im anderen die Glut Seiner Liebe; im dritten Seine Stärke, wieder in anderen Sein Reichtum, oder Seine Lieblichkeit, oder Seine Reinheit oder welche Gottesherrlichkeit sonst"; siehe auch: Die unschuldigen Kinder und die Gnade, in: In Spiegel und Gleichnis: "In den Heiligen verkörpern sich die Geheimnisse Gottes. In diesem die Klarheit seiner Erkenntnis; in jenem die Glut seiner Liebe; im dritten seine Stärke; wieder in anderen sein Reichtum, oder seine Lieblichkeit, oder seine Reinheit, oder welche Gottesherrlichkeit sonst."]
  14. Geist 1: Größeres hat Gott nicht zu geben als Seinen Geist.
  15. Geist 2 (nicht im Register): Geist kann nicht durch den Buchstaben gehoben und zu neuem Blühen gebracht werden. Das können nur lebendige, gotterfüllte Menschen. [noch nicht nachgewiesen]
  16. Geschichte: Die tiefsten Entscheidungen der Geschichte fallen nicht im Bereich der äußeren Tat, sondern der inneren. [noch nicht nachgewiesen]
  17. Glaube 1: Alles, was von Gott kommt, muß in einer Schwebe bleiben, damit der Glaube nicht aufhöre. [aus: Jesus Christus: Selig - "Die nicht zwingende Beweise fordern, sondern wissen, daß alles, was von Gott kommt, immer noch in einer letzten Schwebe bleiben muß, damit der Glaube nicht aufhöre, Wagnis zu sein"]
  18. Glaube 2: Der Glaube strebt in die mystische Erfahrung, um von ihr aus eine Macht im alltäglichen Leben zu werden. [aus: Christliches Bewußtsein: "Der Glaube strebt in die mystische Erfahrung, um von ihr aus zu einer Macht im täglichen Leben zu werden."]
  19. Glauben: Glauben heißt, mit der in Wirklichkeit hervortretenden Wirklichkeit Gottes Verbindung anknüpfen. Sie festhalten und von ihr leben. [aus: Jesus Christus: "Glauben heißt also, mit der in der Offenbarung hervortretenden Gotteswirklichkeit Verbindung knüpfen; heißt diese Wirklichkeit festhalten und von ihr her leben."]
  20. Glut: Ein großer Geist liebt mit Glut und sieht deutlich, was er liebt. [noch nicht nachgewiesen]
  21. Gott: Daß der Mensch den Weg zu Gott finde, bedeutet, daß der Mensch von Gott gefunden werde. [aus: Der Weg zu Gott im Neuen Testament: "Daß der Mensch den Weg zu Gott finde, bedeutet in seinem Letzten, daß der Mensch von Gott gefunden werde."]
  22. Größe: Es ist fast selbstverständlich, daß ein Mensch von ungewöhnlicher Größe des Charakters, von Tiefe und Schöpferkraft des Geistes in seiner Zeit unverstanden bleibe. [aus: Jesus Christus: "Es ist nun schon fast selbstverständlich geworden, daß ein Mensch von ungewöhnlicher Größe des Charakters, von genialer Tiefe und Schöpferkraft des Geistes in seiner Zeit unverstanden bleiben müsse."]
  23. Großmut: Großmut ist mehr als Begeisterung des Augenblicks. [noch nicht nachgewiesen]
  24. Guten: Es geht beim Guten um das Letzte von mir selbst. Um den endgültigen Sinn meines Seins. Es ist ein Rühren an meinen Anfang und mein Ende; an meinen Quell und mein Ziel. [noch nicht nachgewiesen]
  25. Herzens: Entzünden kann man sich nur am Feuer des Herzens, nicht an aschgrauer Überlegung. [falsch zugeschrieben, da schon Robert Saitschick, 1911]
  26. Himmel 1: Der Himmel ist unterwegs zu uns, wenn wir nicht selbst ihn fernhalten. [aus: Jesus Christus: "Der Himmel ist unterwegs zu uns, wenn nicht wir selbst ihn fernhalten."]
  27. Himmel 2: nicht enthalten
  28. hochgemuten: Ohne den Aufschwung eines hochgemuten Herzens wird kein Christenleben hinwegkommen über die gewöhnlichsten Aufregungen und Verdrießlichkeiten und wir keine Höhe erreichen." [noch nicht nachgewiesen]
  29. hungrig: Wir Menschen sind Hungernde vom Wesen her. Hungerende nach ewig sättigender Fülle. Hungrig nach der Verwirklichung des Willens des Vaters. [aus: Jesus Christus: "... Menschen. Wir sind ja doch Hungernde vom Wesen her; hungernd nach ewig sättigender Fülle. Von diesem elementaren Wesens fordern des Menschen aus sagt Er, daß den Willen des Vaters tun, Ihm den Hunger stillt. Das ist keine bloße Allegorie, wahrhaftig nicht, sondern erlebt. Sein Wesen ist hungrig; hungrig nach der Verwirklichung des innerlich drängenden, Erfüllung fordernden Willens des Vaters."]
  30. innen: Wir wollen nicht immer von außen gestoßen und gemahnt, sondern von innen her gefaßt und erweckt, durch wahre Ergriffenheit und lebendiges Leben überzeugt werden. [noch nicht nachgewiesen]
  31. Jesu: Jesu Worte waren heiß und voll Kraft. Das kam aus der Tiefe und Wahrheit des Gesprochenen. Aber noch mehr aus der Lebendigkeit dessen, der da redete. [aus: Jesus Christus: "Hier stand Einer, dessen Worte waren heiß und voll Kraft. Das kam von dem, was Er sagte; aus der Tiefe und Wahrheit des Gesprochenen. Aber nicht nur daher. Es kam vor allem aus der Lebendigkeit des Redens selber. Aus der Lebendigkeit Dessen, der da redete."]
  32. Jesus 1:
  33. Jesus 2:
  34. Kraft:
  35. Leben:
  36. lebendige:
  37. Liebe:
  38. liebt:
  39. Nähe:
  40. offenbar:
  41. Persönlichkeit:
  42. Schicksal:
  43. Schwung:
  44. Suchen:
  45. Tiefe:
  46. Unbewußtheit:
  47. Vernunft:
  48. Wachsen:
  49. Wert 1:
  50. Wert 2:
  51. Wert 3: