Vorlage:1942 Biographie
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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- In seinem Brief vom 6. März 1942 an Weiger macht Guardini sich angesichts der wetterlichen Kälte Gedanken über den Unterschied zwischen antikem und christlichem Denken: "Antike Menschen würden die Warnung empfinden, ... Das Christentum hat, scheint mir, eine eigentümliche Wirkung gehabt. Es hat alles auf die eine Wirklichkeit des lebendigen Gottes und die Entscheidung vor Christus hingelenkt. Fiel die positiv aus, dann war alles gewonnen, fiel sie negativ, dann war auch verloren, was die religiöse Haltung des außerbiblischen Menschen an Deutekraft, Schaufähigkeit, Berührbarkeit u.s.w. gehabt hatte. Es ist da wirklich um `Alles oder Nichts´ gegangen, und der `Nihilismus´ ist ein Phänomen, das man sich näher gehen lassen müßte, als man es tut” (171. Brief vom 6. März 1942, Berlin-Schlachtensee, in: Briefe an Josef Weiger, a.a.O., S. 351). In diesem Sinne beklagt er sich auch über persönlichen Auswirkungen des Zeitgeistes, über die schwindenden Zukunftsperspektiven und die gesteigerten Probleme des Alltags.
- 20. April 1942: Der Chef der Sicherheitspolizei gibt Auskunft an die Reichsschrifttumskammer, dass auch einige weitere Hefte Guardinis in der Reihe “Christliche Besinnung” problematisch seien, so “Gottes Geduld” (Bd. 23, 1940), “Gottes Walten und die Freiheit des Menschen” (Nr. 3, 1939), “Die Heiligen” (Nr. 25, 1940), “Das Dogma” (Nr. 28, 1940). Man erhebt starke Bedenken wegen der “versteckten Angriffe gegen die nationalsozialistische Weltanschauung” und “wegen der starken konfessionellen Bindung” (Bundesarchiv Berlin, RKK, Personalakte Guardini, Romano: Chef der Sicherheitspolizei und des SD, i.A. Von Kielpinski, an die Reichsschrifttumskammer, 20. 4. 1942).
- Im August 1942 (???) erfolgte dann wohl die Beschlagnahme des Heftes “Die letzten Dinge” von 1940 (Quelle verloren, muss noch ergänzt werden).