Zitatklärung
Oftmals werden Guardini Zitate, in den Mund gelegt, die man nicht auf Anhieb im Guardini-Werk findet, weder in der Guardini-Konkordanz der Katholischen Akademie in Bayern, die aber nicht alle Werke enthält, noch durch Verwendung des Zitats in der im Internet auffindbaren Literatur. Auf dieser Seite soll die Herkunft der Zitate, soweit wie möglich, offengelegt werden.
Die Mode geht und kommt, aber die Wahrheit bleibt
So im Internet dokumentiert bisher nur gleichlautend verwendet durch Bischof Bertram Maier bei zwei seiner Predigten. In der ersten Predigt gibt er als Quelle die letzte Vorlesung Guardinis an, die er mit diesen Worten geschlossen habe. Eventuell steht das Zitat auch bereits in einem Adventskalender mit Texten von Prälat Meier von 2013.
Internet
- Dompredigermesse zum Fest Petrus Canisius am 19. Juli 2020 - https://www.bildpost.de/Dokumentation/Letzte-Ansprache-des-Dompredigers-Sonntag-19.-Juli-2020-15-52-00
- Predigt vom 9. Mai 2021 - https://www.katholische-sonntagszeitung.de/Dokumentation/Predigt-zur-Eroeffnung-der-Festwoche-Donnerstag-13.-Mai-2021-07-00-00?k=__Bistum%20Augsburg
Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens
- Versionen: "Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens" bzw. "Dankbarkeit ist das Erinnerungsvermögen des Herzens" und "Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens"
- andersherum auf Zitate.eu: "Die Erinnerung ist die Dankbarkeit des Herzens." (in dieser wohl irrtümlichen Version ziert es nunmehr vielfach Todesanzeigen, Beileidskarten und ähnliches)
- Bislang konnte das Zitat aber weder über die Guardini-Konkordanz noch auf andere Weise im Werk Guardinis nachgewiesen werden.
Internet
- erstmals als angebliches Zitat nachgewiesen mit Zuschreibung auf Guardini bei Helmut Kohl ab 1989 - https://www.bundeskanzler-helmut-kohl.de/seite/14-januar-1989/
- Kohl zitierte den Satz so häufig, dass er 2017 auf sein Sterbebild gedruckt wurde - Nachweis z.B. https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sbc61a7651807fe9a/image/ib8e10fbda4345677/version/1498919465/image.jpg
- Siehe aber: bei Lothar Cerny, Erinnerung bei Dickens, 1975, S. 220: "Man fühlt sich an den Satz des taubstummen Schülers des Abbé Sicard erinnert, der auf seine Tafel schrieb, die Dankbarkeit sei die Erinnerung des Herzens"
- Siehe aber: Jean-Baptist Massillon zugeschrieben: "Dankbarkeit ist das Erinnerungsvermögen des Herzens" und "Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens"
Das Vergnügen ist der Feind der Freude
Bislang nicht nachgewiesen.
Internet
- Erstmals als "Diktum von Romano Guardini" erwähnt in einem Brief von Werner Kraft an Wilhelm Lehmann vom 24.6.1959: "Die kleine Gudula muß jetzt über einen Satz von Guardini nachdenken: Das Vergnügen ist der Feind der Freude. Ich habe ihr einiges darüber zu sagen versucht. Wie sie darüber nachdachte - ich sah es -, das war selbst eine Freude." - https://books.google.de/books?id=LKq2GxBcLhMC
- Erstmals behauptet in: Der Deutschunterricht: Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftlichen Grundlegung, 17, 1965, S. 60 - https://books.google.de/books?id=YtZbAAAAMAAJ]
Es kommt letztendlich nicht darauf an, Geld und Macht zu gewinnen, sondern etwas Wertvolles zu leisten und aus sich selbst einen rechten Menschen zu machen
Mit zwei leichten Variationen heißt es im Original (Ethik, Mainz 1993, S. 632 bzw. Gläubiges Dasein/Die Annahme seiner selbst, Mainz 1993, S. 145):
- "Daß die Überzeugung bleibt, nein, sich überhaupt erst wirklich begründet, es komme letztlich nicht darauf an, Geld und Macht zu gewinnen, sondern etwas Wertvolles zu leisten und aus sich selber einen rechten Menschen zu machen."
Ein gespenstisches Ding zwischen Halbgott und Ameise
Mitunter wird Guardini die Rede, der moderne Mensch gleiche einem "Wesen", einem "gespenstigen Ding zwischen Halbgott und Ameise", zugeschrieben, z.B.
- Giuseppe Gracia: Spannungsfeld Massenmedien und Kirche (20. August 2014) - https://www.kath.net/news/47323. Gracia verwendet das Zitat auch noch in: https://www.kath.net/print/25233, https://www.jesus.ch/magazin/gesellschaft/christen_in_der_gesellschaft/356806-giuseppe_gracia_christen_sind_ausserirdische.html
In eine Frage gekleidet spricht Guardini tatsächlich davon: "Steht es nicht so, daß da ein Wesen gefaßt, in Ordnungen eingefügt, zu Zwecken gebraucht und mißbraucht, gefördert und zerstört wird; und dieses Wesen wird "Mensch" genannt, ist aber in Wahrheit gar nicht der wirkliche Mensch, sondern ein gespenstisches Ding zwischen Halbgott und Ameise?" (Den Menschen erkennt nur, wer von Gott weiß, in: Gläubiges Dasein/Die Annahme seiner selbst, Mainz 1993, S. 98).
Nach der Logik des Bösen erzeugt die Sünde Verblendung und die Verblendung noch mehr Sünde und die Sünde noch mehr Verblendung
Gabriele Kuby antwortet auf die Frage, warum es außerhalb der (kath.) Kirche keinen Widerstand gegen die globale sexuelle Revolution (Gender-Mainstreaming) gebe, unter Einbindung eines Zitats von Guardini: "Erstens wissen die meisten nichts davon, weil diese Revolution, anders als klassische Revolutionen mit einer Massenbasis von unterdrückten Menschen, von oben nach unten hinter dem Rücken der Menschen betrieben wird. Es gibt in Deutschland keine öffentlichen Debatten darüber. Zweitens leben die meisten Menschen im Westen in sexueller Unordnung. Ehebruch, Pornografie und Abtreibung sind Massenphänomene. Deshalb haben die Menschen an diesem Thema kein besonderes Interesse. Ein Satz des Theologen Romano Guardini ist sehr erhellend: „Nach der Logik des Bösen erzeugt die Sünde Verblendung und die Verblendung noch mehr Sünde und die Sünde noch mehr Verblendung.“ Die modernen Menschen sind heute so eingetaucht in den alltäglichen Sexwahnsinn, dass sie die Ursachen für die zerstörerischen Wirkungen nicht sehen wollen, denn dann stünden sie mit ihrem eigenen Lebensstil womöglich selbst zur Debatte." ("Die Tagespost" vom 27. Dezember 2012)
In Guardini, Der Herr, steht diese Aussage, zudem abweichend, im Kontext des Gleichnisses vom barmherzigen Vater bzw. vom umkehrenden Sohn: "In der rechten Umkehr bricht der Mensch tatsächlich aus den Satzungen der bloßen Gerechtigkeit aus. Hier ist schöpferischer Anfang – und zwar von Gott her; sagt uns doch der Glaube, daß der Sünder sich aus Eigenem nicht bekehren könne. Nach der Logik des Bösen setzt das ganze Unrecht sich in Verblendung um; diese wird wieder zu Unrecht, und das neue Unrecht verblendet noch mehr. Nach dieser Logik kommt aus der Sünde Finsternis und Tod. Der Sich-Bekehrende bricht durch diese Verkettung durch. Darin waltet schon die Gnade; und wenn im Himmel »Jubel ist über einen Sünder, der sich bekehrt«, so jubeln da die Engel, daß Gottes Gnade siegt ... Wirklich, je länger man es bedenkt, desto klarer fühlt man, daß es für den bloßen Gerechtigkeitssinn im Grunde ein Ärgernis bedeutet, wenn Bekehrung geschieht! Die Gerechtigkeit steht in Gefahr, nicht zu sehen, daß über ihr das Reich der Freiheit und schöpferischen Liebe, die Anfangskraft des Herzens und der Gnade sind. Wehe dem Menschen, der nur in der Gerechtigkeit leben wollte! Wehe der Welt, in welcher es nur nach der Gerechtigkeit ginge!"
Das angebliche und faktisch sprachlich veränderte Zitat steht also im Kontext des Durchbrechens der Logik, was die persönliche Umkehr betrifft, die aber das Wissen um die Existenz des barmherzigen Vaters und den neidfreien Respekt der "Treugebliebenen" gegenüber dem Umkehrenden. Durch die Verwendung bei Kuby wird die ursprüngliche Sinnrichtung des Satzes Guardinis zerstört.
Wer einen Menschen bessern will, muß ihn erst einmal respektieren
Auch in der Fassung: "Wenn man einen Menschen bessern will, muss man ihn erst einmal respektieren". Weder in der einen noch in der anderen Fassung konnte das Zitat in Guardinis Werk verortet werden.
Das Christentum und die christliche Existenz nicht für selbstverständlich ansehen
In seinem Gastkommentar "Der synodale Hochmut" zitiert Thorsten Paprotny in seiner Kritik der deutschen Synode mehrfach Guardini - https://de.catholicnewsagency.com/article/der-synodale-hochmut-1895: "Wir dürfen, so schreibt Romano Guardini 1932 in dem meditativen Buch „In Spiegel und Gleichnis“, die „christliche Existenz“ nicht als selbstverständlich sehen. In seiner Zeit sagte er, die Welt rüste sich dazu, wieder Welt zu werden, sich neu zu verweltlichen und sich vollständig dem anzupassen, was in der Welt ist. Dem Christsein wurde als „letzter Maßstab die Kindlichkeit gegeben“, und zwar „von Gott her, als Ziel und Erfüllung“. Die synodalen Konstrukteure denken ambitioniert und gestalterisch. Sie wollen die Kirche verändern, und ja – sie wollen eine neue, andere Kirche in dieser Zeit bauen. Sie verkünden nicht das Evangelium, sondern ihre eigene Botschaft. Romano Guardini, der große, sensible Theologe, erinnert an die Anfänge des Christentums: „Welcher Unterschied der Welten! Dort römische Kraft, griechische Herrlichkeit, antikes Spüren göttlichen Geheimnisses in irdischer Größe, Bewegung des Genius – hier, in den Katakomben, nichts von alledem. Alles kärglich, oft barbarisch im Vergleich zu jenen Gestaltungen; kleine Leute und kleiner Leute Werk. Und dennoch wirkt etwas darin, das anderswoher kommt, das Pneuma; und etwas Neues rührt sich, das von Christi Liebe berührte Menschenherz.“ Mit dieser Passage versucht er seine Kritik zu untermauern: "Die synodalen Konstrukteure denken ambitioniert und gestalterisch. Sie wollen die Kirche verändern, und ja – sie wollen eine neue, andere Kirche in dieser Zeit bauen. Sie verkünden nicht das Evangelium, sondern ihre eigene Botschaft." Und er schließt an Guardinis Aussagen mit seinem Urteil an: "Wer die zur Diskussion und Abstimmung stehenden Texte des Synodalen Weges liest, spürt nichts davon. Es ist bloß eine deutschkatholische Kraft und Herrlichkeit, die darin zum Ausdruck kommt, nicht aber das Pneuma, nicht Christi Liebe, nicht die Wahrheit des Glaubens, nach der so viele Menschen noch heute sich sehnsüchtig ausstrecken. Die Kindlichkeit des Glaubens könnten auch wir wiederentdecken, um die Kirche zu lieben und uns von ihr formen und gestalten zu lassen."
Der gesamte Kontext des Zitates (In Spiegel und Gleichnis, Mainz (7)1990, S. 140 f.) lautet: "Ob man nicht erst dann wirklich Christ sein kann, wenn man aufgehört hat, das Christentum für selbstverständlich zu nehmen? Oder ist das so nur für uns Heutige, die überall im Fragen stehen? Aber liegt nicht ein tiefer Trug darin, die christliche Existenz für selbstverständlich anzusehen, in einer Linie und in der gleichen Geschichte mit der griechischen und römischen und ägyptischen und welcher sonst noch? Vielleicht gar noch als die von der Natur her geforderte »beste«? Erst, wenn es einen berührt hat, was einst »Welt« war und was sich heute wieder rüstet, »Welt« zu werden - erst dann kann man mit Verantwortung wissen, was es heißt, Christ zu sein! Aber dem Christsein wurde als letzter Maßstab die Kindlichkeit gegeben! Ist das nicht der vollendete Ausdruck der Selbst-Verständlichkeit? Allerdings, von Gott her, als Ziel und Erfüllung. Doch gewiß nicht als Ausgangspunkt! Welcher Unterschied der Welten! Dort römische Kraft, griechische Herrlichkeit, antikes Spüren göttlichen Geheimnisses in irdischer Größe, Bewegung des Genius - hier, in den Katakomben, nichts von alledem. Alles kärglich, oft barbarisch im Vergleich zu jenen Gestaltungen; kleine Leute und kleiner Leute Werk. Und dennoch wirkt etwas darin, das anderswoher kommt, das Pneuma; und etwas Neues rührt sich, das von Christi Liebe berührte Menschenherz."
Mein Kommentar: Unbeschadet von der Richtig- oder Unrichtigkeit seines Urteils erschließt sich mir der Zusammenhang von Guardinis Aussagen mit seinem Urteil über die deutsche Synode und ihre Texte mir nicht.
Überprüfung von Internet-Zitatesammlungen
Zitate.eu
Die Zitate-Seite https://www.zitate.eu/autor/romano-guardini-zitate weist am 7. August 2022 41 Zitate von Romano Guardini aus, alle ohne Quellenangabe.
- Alles muß von der Jugend selbst getan und entschieden werden. [Quickborn. Tatsachen und Grundsätze: "Alles muß selbst getan und selbst entschieden werden."]
- Das heißt klug sein: Man soll die Wahrheit so sprechen, daß sie nicht zerstört, sondern aufbaut. Und man soll die Wahrheit dann sprechen, wenn sie am Platze ist. [Gottes Werkleute, 1925, S. 25: Man soll die Wahrheit so sprechen, daß sie nicht zerstört, sondern aufbaut."]
- Das ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn, daß einer dem anderen Rast gebe auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause. [Sieh, dies ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn: Daß ein Mensch dem andern Rast gebe auf der großen Wanderschaft zum ewigen Zuhaus. (Romano Guardini, Gottes Werkleute. Briefe über Selbstbildung. Erste Reihe, Burg Rothenfels am Main 1925, 60)]
- Das Tiefste und Beste kann man überhaupt nicht machen, es wird. [Briefe über Selbstbildung, S. 137]
- Das Vergnügen ist der Feind der Freude. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Das Wissen wächst, und die Weisheit wird immer weniger. [Bislang nicht nachgewiesen, aber in: Der unvollständige Mensch und die Macht, 1955, S. 17, heißt es: "Das Wissen wächst; die Wahrheit nimmt ab.“]
- Demokratie: Sie ist die anspruchsvollste und eben damit gefährdetste aller politischen Ordnungsformen, nämlich jene, die beständig aus dem freien Kräftespiel gleichberechtigter Personen erwächst. [Sorge um den Menschen, Band 1, S. 126: "Was ist aber »Demokratie« in ihrem Wesen - die echte, nicht die der Propaganda? Sie ist die anspruchsvollste und ebendamit gefährdetste aller politischen Ordnungsformen, nämlich jene, die beständig aus dem freien Kräftespiel gleichberechtigter Personen erwächst."]
- Der Gerechte lebt durch den Glauben - aber es ist gut, wenn er das Gewissen hinzufügt. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Der Mensch muß die Gleichgültigkeit abtun, welche die Dinge selbstverständlich nimmt. [Vorschule des Betens, S. 78: "So ist es wichtig, überaus wichtig, daß der Mensch das Danken lerne. Er muß die Gleichgültigkeit abtun, welche die Dinge selbstverständlich nimmt."]
- Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes geheimnisvollen Ganzen, dessen andere Seite die Auferstehung ist. [Die letzten Dinge, S. 57: Der Glaube antwortet [...] Zugleich sagt er aber, der Tod sei nur die eine Seite eines größeren Geschehnisses - dessen andere Seite sei die Auferstehung."]
- Die Erinnerung ist die Dankbarkeit des Herzens. (oft auch anders herum: "Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens" bzw. "das Erinnerungsvermögen des Herzens", siehe oben [bislang nicht nachgewiesen]
- Die Freiheit besteht nicht darin, das persönlich oder politisch Beliebige, sondern das vom Wesen des Seienden her Geforderte zu tun. [Das Ende der Neuzeit/Die Macht, S. 178: "Und die Freiheit besteht nicht darin, das persönlich oder politisch Beliebige, sondern das vom Wesen des Seienden her Geforderte zu tun."]
- Die kleinsten Kräfte sind es, die das Leben tragen. [Wille und Wahrheit, S. 151: "die leisen Kräfte sind es, die das Leben tragen!"]
- Die Ruhe ist für das Werk, was die stille Erde für die Pflanzen ist. Sie gibt Kraft und Fülle und Dauer. Sie ist die Seele des Schaffens, macht es reich und fruchtbar. [Briefe über Selbstbildung, S. 136: "Die Ruhe ist für das Werk, was die stille Erde für die Pflanzen ist. Sie gibt Kraft und Fülle und Dauer. Sie ist die Seele des Schaffens, macht es reich und fruchtbar.]
- Die Schönheit ist ein Letztes, das die Wahrheit sowohl wie die Güte voraussetzt. [Wurzeln eines großen Lebenswerks, Bd. 3, S. 352: "Die Schönheit ist ein Letztes, das die Wahrheit sowohl wie das Gute voraussetzt.]
- Ein Freund ist ein Mensch, der bei mir nicht sich selbst meint, sondern wirklich mich. Der mich kennt, mein Gutes wie mein Schlimmes; mich aber so, wie ich bin, für wert und wichtig hält. Der micht liebt, und eben deshalb wahr gegen mich ist. Der mein Bestes will, aber dabei meine Freiheit in Ehren hält . . . [Engel - Theologische Betrachtungen, S. 65: "Was ist denn ein Freund? Ein Mensch, der bei mir nicht sich selbst meint, sondern wirklich mich. Der mich kennt, mein Gutes wie mein Schlimmes; mich aber so, wie ich bin, für wert und wichtig hält. Der mich liebt, und ebendeshalb wahr gegen mich ist. Der mein Bestes will, aber dabei meine Freiheit in Ehren hält."]
- Es ist nicht gut, vor Wirklichkeiten zu tun, als ob sie nicht wären, denn dann rächen sie sich. [Das Ende der Neuzeit/Die Macht, S. 185: "Es ist nicht gut, vor Wirklichkeiten zu tun, als ob sie nicht wären, denn dann rächen sie sich."]
- Gott fragt uns täglich, und wir sollten ihm täglich antworten. [Bislang nicht nachgewiesen]
- In der richtigen Weise wird nur alt, wer das Altsein nicht bloß erleidet, sondern innerlich annimmt. (Gläubiges Dasein/Die Annahme seiner selbst, darin: Die Lebensalter, S. 185: "So muß nun als Erstes und Entscheidendes gesagt werden, was überhaupt die Grundlage aller Lebensweisheit ist: daß in der richtigen Weise nur alt wird, wer das Altwerden innerlich annimmt."]
- Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, daß die einfachsten Dinge die wahrhaft großen sind. [Der Rosenkranz Unserer Lieben Frau, S. 9: "Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, daß die einfachen Dinge die wahrhaft großen sind."]
- Man muß lieben lernen, um gerecht sein zu können. [Der Herr, S. 314: "Man muß lieben lernen, um gerecht sein zu können."]
- Manch einer weiß gar nicht, was in ihm lebt und wessen er fähig ist, bis er angerufen wird. [Vorschule des Betens, 1954, S. 35]
- Mann sein heißt treu sein. [Briefe über Selbstbildung, S. 100: "Mann sein, heißt treu sein."]
- Mit Einsicht allein ist es nicht getan; es gehört auch das Handeln dazu: Zucht und Opfer. Wahre Freiheit wächst nur aus der Zucht. [Briefe über Selbstbildung, S. 118: "Mit Einsicht allein ist es nicht getan; es gehört auch das Handeln dazu: Zucht und Opfer. Wahre Freiheit wächst nur aus der Zucht."]
- Nichts Menschliches reift ohne die Tugend der Geduld. (im Internet auch: Ohne die große Tugend der Geduld reift nichts Menschliches.) [Sorge um den Menschen - Band 2, S. 34: "Dann bleibt das Vertrauen auf die Wahrheit und die Bereitschaft, das Gespräch fortzusetzen - eine Form jener großen Tugend, ohne die nichts Menschliches reift: der Geduld."]
- Ob einer Ernst macht, sieht man nicht in den großen Entschlüssen, sondern an der kleinen Arbeit, tagaus, tagein. [Briefe über Selbstbildung, S. 47. "Ob einer Ernst macht, sieht man nicht an den großen Entschlüssen, sondern an der kleinen Arbeit tagaus tagein."]
- Politik ist Zucht. Ist die hohe Kunst, entschlossen und zäh, zugleich aber in Ehrfurcht vor der fremden Überzeugung für das Wohl aller zu arbeiten. Politik ist die Kunst, alle lebendigen Kräfte zu sehen, die da sind, und sie zu verbinden. [Briefe über Selbstbildung, S. 95: "Politik ist Zucht. Ist die hohe Kunst, entschlossen und zäh, zugleich aber in Ehrfurcht vor der fremden Überzeugung für das Wohl aller zu arbeiten. Politik ist die Kunst, alle lebendigen Kräfte zu sehen, die da sind, und sie zu verbinden."]
- Reden ohne Schweigen wird Geschwätz. [Briefe über Selbstbildung, S. 131: "Reden ohne Schweigen wird Geschwätz."]
- Richtiges Schweigen ist das lebendige Gegenspiel des rechten Redens. Es gehört dazu, wie Einatmen und Ausatmen. [Briefe über Selbstbildung, S. 130: "Richtiges Schweigen ist das lebendige Gegenspiel des rechten Redens. Es gehört dazu, wie Einatmen zum Ausatmen."]
- Unsere Zeit ist uns gegeben als Boden, auf dem wir stehen, und als Aufgabe, die wir bewältigen sollen. [Die Technik und der Mensch, S. 73/74: "Unsere Zeit ist uns gegeben als Boden, auf dem wir stehen und als Aufgabe, die wir bewältigen sollen."]
- Vollendet wird die sittliche Freiheit darin, daß der Mensch das Gute nicht nur von Fall zu Fall tut, sondern daß es ihm zur Haltung wird; wenn er das Sittliche nicht tut; sondern sittlich ist. [Unterscheidung des Christlichen - Band 1: Aus dem Bereich der Philosophie, S. 112: "Vollendet wird die sittliche Freiheit darin, daß der Mensch das Gute nicht nur von Fall zu Fall tut, sondern daß es ihm zur Haltung wird; wenn er Tugend gewinnt im reinen Sinne des Wortes; wenn er das Sittliche nicht nur tut, sondern sittlich ist."]
- Warum weg müssen, wenn das Leben noch nicht gelebt ist? Warum hergeben müssen, was so teuer ist? Nur im Kreuz ist die Antwort. ["Kreuzweg unseres Herrn und Heilandes, S. 64: "Warum weg müssen, wenn das Leben noch nicht gelebt ist? Warum hergeben müssen, was so teuer ist? [...] Nur im Kreuz ist die Antwort."
- Was fängt man mit den zu Tode geredeten Worten an? Es bleibt wohl nur eines: immer einfacher zu sprechen, denn die Einfachheit widersteht der Zerstörung. [Sorge um den Menschen - Band 2, S. 36: Was fängt man mit den zu Tode geredeten Worten an? Es bleibt wohl nur eines: immer einfacher zu sprechen, denn die Einfachheit widersteht der Zerstörung."]
- Wenn man einen Menschen bessern will, muß man ihn erst einmal respektieren. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Wer höhere Lebensbereiche gewinnen will, muß niedrige opfern. Wer sein Leben auf die ungemeinen Werte stellen will, muß denen des Nutzens und Genusses entsagen. [Wurzeln eines großen Lebenswerks - Band 4, S. 290: " Wer höhere Lebensbereiche gewinnen will, muß niedrigere opfern. Wer sein Leben auf die ungemeinen Werte stellen will, muß denen des Nutzens und Genusses entsagen."]
- Wir haben nicht über Gott zu denken, sondern von Gott her. Er ist absoluter Anfang. Es gibt kein Zurückgehen hinter ihn. [Unterscheidung des Christlichen - Band 1: Aus dem Bereich der Philosophie, S. 134: "Wir haben nicht "über Gott" zu denken, sondern von Gott her. Er ist absoluter Anfang. Es gibt kein Zurückgehen hinter ihn."]
- Wirklich erkennen können wir nur, was wir in irgendeinem Sinne lieben. [Sorge um den Menschen - Band 2, S. 33: "Wirklich erkennen können wir nur, was wir in irgendeinem Sinne lieben;"]
- Wirklicher Advent entsteht aus der Tiefe der Gottesliebe. Aber wir müssen seiner Liebe den Weg bereiten. [Nähe des Herrn, S. 16: "Wirklicher Advent entsteht [...] aus der Tiefe von Gottes Liebe. Aber wir müssen Seiner Liebe den Weg bereiten."]
- Worte nützen sich ab. [Sorge um den Menschen - Band 2, S. 36: "die Worte nützen sich ab."]
- Worte werden heutzutage schneller verschlissen als Kleider. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Zeit ist Geld - kaum sind ruchlosere Worte aus Menschenmund gekommen. Wie ein wildes Gift ist dieser Geist uns in das Blut gedrungen. [Briefe über Selbstbildung, S. 152: "„Zeit ist Geld” - kaum sind ruchlosere Worte aus Menschenmund gekommen. Wie ein wildes Gift ist dieser Geist uns in das Blut gedrungen."]
Evangeliums.net
- Das ganze Leben besteht aus Gelegenheiten, Jesus zu begegnen. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Der Gerechte lebt durch den Glauben - aber es ist gut, wenn er das Gewissen hinzufügt. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Der Mensch ist von Anfang an auf einen anderen hin entworfen, der ihn erst zu sich selber kommen lässt. Hier kommt das zutiefst personale, aber unbegreifbare Du Gottes ins Spiel. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite Auferstehung heisst. [Die letzten Dinge, S. 57: Der Glaube antwortet [...] Zugleich sagt er aber, der Tod sei nur die eine Seite eines größeren Geschehnisses - dessen andere Seite sei die Auferstehung."]
- Die Anbetung ist von größter Wichtigkeit, nicht nur für das religiöse, sondern auch für das geistige Leben des Menschen. [Vorschule des Betens, S. 58: "Die Anbetung ist von größter Wichtigkeit nicht nur für das religiöse, sondern auch für das geistige Leben des Menschen.]
- Die Aufgabe des christlichen Lebens besteht darin, Christus in das eigene Dasein zu übersetzen. [Der Herr, S. 558: "Die Aufgabe des christlichen Lebens sonst besteht darin, Ihn in das eigene Dasein zu übersetzen;"]
- Die Kirche ist das Kreuz, auf dem Christus gekreuzigt wurde. Man kann Christus nicht von seinem Kreuz trennen und muss in einem Zustand ständiger Ungenügendheit mit der Kirche leben. [bislang nicht nachgewiesen]
- Die leisen Kräfte sind es, die das Leben tragen. [Wille und Wahrheit, S. 151: "die leisen Kräfte sind es, die das Leben tragen!"]
- Dies ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass ein Mensch dem andern Rast gibt auf der großen Wanderschaft zum ewigen Zuhause. [Sieh, dies ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn: Daß ein Mensch dem andern Rast gebe auf der großen Wanderschaft zum ewigen Zuhaus. (Romano Guardini, Gottes Werkleute. Briefe über Selbstbildung. Erste Reihe, Burg Rothenfels am Main 1925, 60)]
- Ein Mensch kann sich nicht selbst erlösen. Die Erlösung ist Gottes Werk. Sie ist vollständig abgeschlossen. Der einzelne Mensch braucht sie nur noch anzunehmen. [bislang nicht nachgewiesen]
- Es ist der tiefste Sinn des Lebens, sich in Wahrheit und Liebe für Gott zu verzehren, wie die Kerze in Licht und Glut. [Von heiligen Zeichen, S. 39: "Es ist der tiefste Sinn des Lebens, sich in Wahrheit und Liebe für Gott zu verzehren, wie die Kerze in Licht und Glut."]
- Friede kommt daraus, dass der Sinn zu Ende gelebt wird. Die halben Dinge machen Unfrieden. Jenes Zu-Ende-geführt-Sein des Werkes, jene restlose Verwirklichung des Vaterwillens - daraus kommt der unendliche Friede, der in Christus ist. Auch uns kommt er nur daher, aus dem Mitvollzug dieses Geheimnisses. [Der Herr, S. 443: "Friede kommt daraus, daß der Sinn zu Ende gelebt wird. Die halben Dinge machen Unfrieden. [...] Jenes Zu-Ende-Geführt-sein des Werkes, jene restlose Verwirklichung des Vaterwillens – daraus kommt der unendliche Friede, der in Christus ist. Auch uns kommt er nur aus dem Mitvollzug dieses Geheimnisses."]
- Geborgenheit im Letzten gibt Gelassenheit im Vorletzten. [Welt und Person, S. 193: "... sobald man bedenkt, welche Großmut, welche Geborgenheit im Letzten und damit Gelassenheit in allem Vorletzten daraus kommen muß?"]
- Gott verlangt nicht, dass wir nie schwach werden, sondern dass wir mit gutem Willen stets wieder neu anfangen. [bislang nicht nachgewiesen]
- Immerfort empfange ich mich aus Deiner Hand. Das ist meine Wahrheit und meine Freude. Immerfort blickt Dein Auge mich an, und ich lebe aus Deinem Blick, Du mein Schöpfer und mein Heil. Lehre mich, in der Stille Deiner Gegenwart das Geheimnis zu verstehen, dass ich bin. Und dass ich bin durch Dich und vor Dir und für Dich. [Theologische Gebete, 1953, S. 14]
- Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, dass die einfachen Dinge die wahrhaft größten sind. [Der Rosenkranz Unserer Lieben Frau, S. 9: "Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, daß die einfachen Dinge die wahrhaft großen sind."]
- Jesu ganzes Dasein ist die Übersetzung der Macht in Demut. [Das Ende der Neuzeit/Die Macht, S. 122: "Jesu ganzes Dasein ist Übersetzung der Macht in die Demut."]
- Man kann auf die Dauer kein guter Christ sein ohne zu beten - sowenig man leben kann, ohne zu atmen. [Vorschule des Betens, 1954, S. 16: "Man kann auf die Dauer kein Christ sein, ohne zu beten - sowenig man leben kann, ohne zu atmen."]
- [Man muss lieben lernen, um gerecht sein zu können. [Der Herr, 2007, S. 314]]
- Man soll die Wahrheit so sprechen, dass sie nicht zerstört, sondern aufbaut. [Gottes Werkleute, Rothenfels 1925, S. 25: "Man soll die Wahrheit so sprechen, daß sie nicht zerstört, sondern aufbaut."]
- Nur durch das Geheimnis Gottes erhält das Geheimnis unseres Menschseins eine Antwort, die das Geheimnis nicht auflöst, sondern annimmt und vertieft. [Bislang nicht nachgewiesen, immerhin schon im Katholischen Erwachsenenkatechismus zitiert: "Deshalb wird er vom Konzil mit Entschiedenheit verurteilt. Nur durch das Geheimnis Gottes erhält das Geheimnis unseres Menschseins eine Antwort, die das Geheimnis nicht auflöst, sondern annimmt und vertieft. Nur wer Gott kennt, kennt auch den Menschen (R. Guardini)."]
- Schenke, o Herr, die Freude an deiner Herrlichkeit. Wenn wir sie haben, sind wir reich. [Theologische Gebete, 1953, S. 29]
- So wie eine Kerze an der Flamme einer anderen angezündet wird, so entfacht sich Glaube am Glauben. [Vom Leben des Glaubens, S. 74: "So, wie eine Kerze an der Flamme einer anderen angezündet wird - so entfacht sich Glauben an Glauben."]
- Vom Glauben getragen, kann der Dank auch in das Schwere vordringen, und in dem Maße, als das gelingt, wird es verwandelt. [Vorschule des Betens, S. 79: "Vom Glauben getragen, kann der Dank auch in das Schwere vordringen, und in dem Maße, als das gelingt, wird es verwandelt."]
- Weihnachten ist nicht nur das Fest der Schenkenden, sondern auch derer, die nichts zu schenken haben oder niemand haben, dem sie etwas schenken könnten. [Nähe des Herrn, S. 36: "Weihnachten ist nicht nur das Fest der Schenkenden, sondern auch derer, die nichts zu schenken haben"]
- Wir beten nicht, um Gott wissen zu lassen, was wir wollen, denn er kennt unser Herz besser als wir selbst; sondern wer betet, lebt vor ihm, zu ihm hin, von ihm her, gibt Gott, was sein ist, und empfängt, was Er geben will. [Vorschule des Betens, S. 96: "Wir beten nicht, um Gott wissen zu lassen, was wir wollen, denn ER kennt unser Herz besser als wir selbst; sondern wer betet, lebt vor Ihm, zu Ihm hin, von Ihm her, gibt Gott, was sein ist, und empfängt, was Er geben will."]
Gutezitate.com
https://gutezitate.com/autor/romano-guardini
- Alles muss von der Jugend selbst getan und entschieden werden. [Quickborn. Tatsachen und Grundsätze: "Alles muß selbst getan und selbst entschieden werden."]
- Das Christliche ist letztlich keine Wahrheitslehre oder Deutung des Lebens. Es ist auch das; aber darin besteht nicht sein Wesenskern. Den bildet Jesus von Nazareth, dessen konkretes Dasein, Werk und Schicksal - das heisst also eine geschichtliche Person. [Das Wesen des Christentums. Werkbund Verlag Würzburg 1949, S. 12]
- Das Tiefste und Beste kann man nicht machen, es wird. [Briefe über Selbstbildung, S. 137]
- Dem Herrn nachfolgen heißt nicht, ihn wörtlich nachahmen, sondern ihn im Leben ausdrücken. [Der Herr, S. 558: "Dem Herrn nachfolgen heißt nicht, Ihn wörtlich nachahmen, sondern Ihn im eigenen Leben ausdrücken."]
- Der Gerechte lebt durch den Glauben - aber es ist gut, wenn er das Gewissen hinzufügt. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Der Mensch muss die Gleichgültigkeit abtun, welche die Dinge selbstverständlich nimmt. [Vorschule des Betens, S. 78: "So ist es wichtig, überaus wichtig, daß der Mensch das Danken lerne. Er muß die Gleichgültigkeit abtun, welche die Dinge selbstverständlich nimmt."]
- Der Mensch steht wieder vor dem Chaos, und das ist um so furchtbarer, als die meisten es gar nicht sehen, weil überall wissenschaftlich gebildete Leute reden, Menschen laufen und Behörden funktionieren. [Das Ende der Neuzeit/Die Macht, S. 77: "Der Mensch steht wieder vor dem Chaos; und das ist um so furchtbarer, als die meisten es gar nicht sehen, weil überall wissenschaftlich gebildete Leute reden, Maschinen laufen und Behörden funktionieren."]
- Die Wahrheit hat eine klare und stille Macht. [Stationen und Rückblicke/Berichte über mein Leben, S. 226: München, 28.2.54: "Die Wahrheit hat eine so klare und stille Macht."
- Dies ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass ein Mensch dem andern Rast gibt auf der großen Wanderschaft zum ewigen Zuhause. [Sieh, dies ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn: Daß ein Mensch dem andern Rast gebe auf der großen Wanderschaft zum ewigen Zuhaus. (Romano Guardini, Gottes Werkleute. Briefe über Selbstbildung. Erste Reihe, Burg Rothenfels am Main 1925, 60)]
- Es gibt keine Größe, die nicht auf Überwindung und Entsagung ruhte. [Das Ende der Neuzeit/Die Macht, S. 172: "Es gibt keine Größe, die nicht auf Überwindung und Entsagung ruhte."]
- Es ist nicht gut, vor Wirklichkeiten zu tun, als ob sie nicht wären, sonst rächen sie sich bzw. Es ist nicht gut, vor Wirklichkeiten zu tun, als ob sie nicht wären, denn dann rächen sie sich. [Das Ende der Neuzeit/Die Macht, S. 185: "Es ist nicht gut, vor Wirklichkeiten zu tun, als ob sie nicht wären, denn dann rächen sie sich."]
- Herr, lehre uns, einander in Ehren zu halten. Deine Gnade sei mächtiger als alles Ärgernis. Das wir gegeben haben. Tu unsere Augen auf, dass wir sehen, wo unser Reden und Tun der Einheit im Wege steht. Hilf überwinden, was uns trennt. [bislang nicht nachgewiesen]
- Je froher dein Herz ist, desto heller leuchtet die Sonne. [bislang nicht nachgewiesen]
- Man kann auf Dauer kein guter Christ sein ohne zu beten - so wenig man leben kann, ohne zu atmen. [Vorschule des Betens, 1954, S. 16: "Man kann auf die Dauer kein Christ sein, ohne zu beten . sowenig man leben kann, ohne zu atmen."]
- Nichts Menschliches reift ohne die Tugend der Geduld. [Sorge um den Menschen - Band 2, S. 34: "Dann bleibt das Vertrauen auf die Wahrheit und die Bereitschaft, das Gespräch fortzusetzen - eine Form jener großen Tugend, ohne die nichts Menschliches reift: der Geduld."]
- Richtiges Schweigen ist das lebendige Gegenspiel des rechten Redens. Es gehört dazu wie Einatmen und Ausatmen. [Briefe über Selbstbildung, S. 130: "Richtiges Schweigen ist das lebendige Gegenspiel des rechten Redens. Es gehört dazu, wie Einatmen zum Ausatmen."]
- Verzeihen ist mehr als Rechthaben, Geduld stärker als Gewalt. [Gläubiges Dasein/Die Annahme seiner selbst, darin: Die Lebensalter, S. 170: "durch die Einsicht, daß Verzeihen mehr ist als Rechthaben, Geduld stärker als Gewalt, und daß die Tiefen des Lebens im Stillen, nicht im Lauten liegen."]
- Was fängt man mit den zu Tode geredeten Worten an? Es bleibt wohl nur eines: Immer einfacher zu sprechen, denn die Einfachheit widersteht der Zerstörung. [Sorge um den Menschen - Band 2, S. 36: Was fängt man mit den zu Tode geredeten Worten an? Es bleibt wohl nur eines: immer einfacher zu sprechen, denn die Einfachheit widersteht der Zerstörung."]
- Was Gastfreundschaft wert ist, weiß nur, wer von draußen kommt, aus der Fremde. [Briefe über Selbstbildung, S. 38: "Was Gastfreundschaft wert ist, weiß nur, wer von draußen her kommt, aus der Fremde."]
- Wer einen Menschen bessern will, muß ihn erst einmal respektieren. [Bislang nicht nachgewiesen]
- Wichtigtuer sind Leute, die nie Wichtiges tun. (mitunter auch: "die nie etwas Wichtiges tun") [Bislang nicht nachgewiesen, siehe auch Zuschreibung an Friedrich Dürrenmatt: "Es gibt zu viele Wichtigtuer, die nichts Wichtiges tun." oder Henri Nannen]
Andere Quellen
- Die wirkliche Herrschaft ist nicht Gewalt, sondern Wahrheit. [Sorge um den Menschen - Band 1, Seite 227]
Wikiquote
Wikiquote - https://de.wikiquote.org/wiki/Romano_Guardini - zitiert drei Guardini-Zitate, jeweils unter Angabe der korrekten Quelle:
- "Das Christliche ist letztlich keine Wahrheitslehre oder Deutung des Lebens. Es ist auch das; aber darin besteht nicht sein Wesenskern. Den bildet Jesus von Nazareth, dessen konkretes Dasein, Werk und Schicksal - das heißt also eine geschichtliche Person." - Das Wesen des Christentums. Werkbund Verlag Würzburg 1949, S. 12
- "Der wirkliche Jesus Christus ist der des wirklichen Glaubens. Es gibt keinen anderen. Dem wirklichen Jesus Christus ist der Glaube so zugeordnet, wie das Auge der Farbe und das Ohr dem Ton." - Der Herr – Betrachtungen über die Person und das Leben Jesu Christi. Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1937
- "Heute Nacht, aber es war wohl morgens, wenn die Träume kommen, dann kam auch zu mir einer. Was darin geschah, weiß ich nicht mehr, aber es wurde etwas gesagt, ob zu mir oder von mir selbst, das weiß ich nicht mehr. Es wurde also gesagt, wenn der Mensch geboren wird, wird ihm ein Wort mitgegeben, und es war wichtig, was gemeint war, nicht nur eine Veranlagung, sondern ein Wort. Das wird hineingesprochen in sein Wesen, und es ist wie das Paßwort zu allem, was dann geschieht. Es ist Kraft und Schwäche zugleich. Es ist Auftrag und Verheißung. Es ist Schutz und Gefährdung. Alles, was dann im Gang der Jahre geschieht, ist Auswirkung dieses Wortes, ist Erläuterung und Erfüllung. Und es kommt alles darauf an, daß der, dem es zugesprochen wird, – jeder Mensch, denn jedem wird eins zugesprochen - es versteht und mit ihm ins Einvernehmen kommt. Und vielleicht wird dieses Wort die Unterlage sein zu dem, was der Richter einmal zu ihm sprechen wird." - Aus einem Traum vom 1.8. 1964, in: Berichte über mein Leben - Autobiographische Aufzeichnungen. Aus dem Nachlaß hrsg. von Franz Henrich. Düsseldorf Patmos Verlag 1984. S. 20