Vorlage:1970 Rezensionen Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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- [1970-000] Marlene Heck: Das "Offen-Geheime": zur Todesdarstellung im Lyrischen Werk Rainer Maria Rilkes, Diss. Bonn 1970 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=biwTAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
- S. 7: „zentraler Gedanken kann den Einzelnen dazu verführen, auch die abgelegensten Gedankengänge gläubig nachzuvollziehen und in dem Dichter den Verkünder einer neuen Ordnung1) zu sehen, oder auch die Bestätigung der eigenen Weltanschauung[2) Vgl . Romano Guardini: Rilkes Deutung des Daseins. Eine Interpretation der Duineser Elegien, 2. Aufl., München 1961] aus seiner Dichtung herauszulesen, was nicht immer ohne Vergewaltigung des Textes geschieht[3) Ein extremes Beispiel dafür ist die Arbeit von A. Focke: Liebe und Tod , Versuch einer Deutung und Auseinandersetzung mit Rainer Maria Rilke, Wien 1948, […]]“
- S. 11: „In die Reihe philosophischer Deutungen[2) Auf R. Guardini, a.a.O., wurde in einem anderen Zusammenhang verwiesen. […]] gehören die Interpretationen von M. Heidegger3) und in seinem Gefolge von E. Buddeberg4).“
- S. 12: „Wie bei Guardini sind auch die Interpretationen von W. Rehm7) nicht frei davon, die Rilkeschen Gedanken um den Tod in religiöse Vorstellungen einzukleiden.“
- S. 15: „Sie liegen einmal in den geistigen Positionen, die die Kritiker bereits vor aller Kritik innehaben und bewußt oder unbewußt auf die Dichtung übertragen[1) Das gilt insbesondere für theologische (vgl. R. Guardini, a.a.O), philosophische (vgl. E. Buddeberg, a.a.O.) oder auch psychologische (vgl. Ε. Simenauer: Rainer Maria Rilke, Legende und Mythos, Frankfurt 1953) Argumentationen.]“
- S. 66 f.: „Andererseits erwecken solche Textstellen den Eindruck so großer Distanz zum – wenn nicht ausgesagten -, dann doch intendierten Inhalt, daß ihre interpretatorische Auffüllung nahe an die Grenze des Unverbindlichen rückt[5) Bei Rilke scheint es besonders schwierig, die Frage nach der "Wahrheit" seiner Dichtung zu stellen. Fordert man mit Guardini (R. Guardini: Gegenwart und Geheimnis, Würzburg 1957, S. 108) "zu(m) Recht", von dem, der "das dichterische Wort spricht", "wirkliche Wahrheit", dann ist man im Falle Rilkes zumindest dort überfordert, wo erkenntnisjenseitige Spekulationen für die hier vorliegende Thematik Begründungszusammenhänge aufweisen, die weder logisch noch aus der "unbeschreiblichen Situation" des Gedichtes (An Robert Heinz Heygrodt 12. Jan. 1922, Br. II, S. 298) erklärbar sind.].“