Vorlage:1936 Sekundärbibliographie Jugendbewegung
Aus Romano-Guardini-Handbuch
- [1936-025] Klaus Mund: Adolescens vir - virgo adulta, lux et crux animarum curae, in: Jugendpräses. Werkblatt für Präsides, Düsseldorf, 40, 1936, S. 15-21, zu Romano Guardini S. 18f. und 21 [Gerner 107] - [Artikel] - [noch nicht online]
- [1936-026] Constantin Noppel: Katholische Jugendbewegung in der Welt seit 1918, in: Friedrich Schneider (Hrsg.): Bildungskräfte im Katholizismus der Welt seit dem Ende des Krieges, Freiburg im Breisgau, Herder, 1936, S. 229-246, zu Romano Guardini S. 246 [Gerner 151] - [Artikel] - [noch nicht online]
Zu: Quickborn/Burg Rothenfels
- [1936-027] Das Schicksal der Burg Rothenfels. Eine neue Lehre für alle Brückenbauer!, in: Der Deutsche in Polen, 3, 1936, 43 (25. Oktober) [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://www.sbc.org.pl/de/dlibra/publication/393887/edition/371241
- "Von vertrauenswürdiger Seite erfahren wir, daß es künftig nicht mehr möglich sein wird, die in Unterfranken gelegene Burg Rothenfels wie bisher für Zusammenkünfte katholischer Jugendlicher, religiöse Tagungen und Werkwochen zu benützen. Diese Nachricht ist geeignet, großes Aufsehen zu erregen. Sie wird unzählige junge Katholiken mit Trauer erfüllen. Burg Rothenfels galt für sie als ein symbolischer Ort, seit sie unter großen Opfern von der katholischen Jugendbewegung Quickborn erworben und dann unter maßgebender Teilnahme des bekannten Theologen Romano Guardini in einen geistigen Mittelpunkt der katholischen Jugend und darüber hinaus geworden war. Die „Tage von Burg Rothenfels“ haben für viele junge Katholiken (von denen einige bereits eine große Rolle spielen) eine entscheidende Bedeutung gehabt. Ueber Politik wurde auf den Rothenfelser Tagungen nicht gesprochen. Sie trugen einen allen unmittelbaren Tagesnöten abgewandten religiös-geistigen Charakter. Bereits 1933 fürchtete man, daß die Hitlerjugend oder ein anderer nationalsozialistischer Kreis sich der schönen, am Main gelegenen Burg bemächtigen werde. Eine Zeit lang standen wichtige Teile der Gebäude dem Arbeitsdienst zur Verfügung, aber das störte doch nicht die Tagungen und Werkwochen. Und 1935 glaubte man, sich endgültig gegen jeden nationalsozialistischen Eingriff sichern zu können. Die Generalversammlung der Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels nahm am 21. April 1935 eine Satzungsänderung vor, die die Mitglieder zur Mitarbeit an dem vom „Führer“ d. h. von Adolf Hitler gestellten Aufgaben verpflichtete, sie schaltete sich also gleichsam freiwillig und ausdrücklich gleich. Darüber heißt es im Burgbrief vom April-Juni 1935: „Nach der Neufassung des Paragraphen 6 ist die Aufnahme in den Verein abhängig von der Zustimmung des Vereinsleiters. Die Bürgen haften dem Vereinsleiter für die charakterliche und menschliche Haltung und, soweit sie dem Vereinsleiter unbekannt sind, für die nationale Zuverlässigkeit. Unsere religiöse Arbeit auf der Burg muß im Sinne des Dienstes am deutschen Volk auf gefaßt werden und dieser Sinn darf nicht verfälscht werden. Aufgabe des Vereins ist es, für den vaterlandsbewußten, freien, innerlich starken, religiösen, christlichen Deutschen zu arbeiten. Diese Aufgabe ist, soweit wir es erfaßt haben, auch die Aufgabe, die der Führer und Reichskanzler an uns gestellt hat. Kräfte, die dieser Aufgabe zu dienen nicht bereit sind, können in unseren Reihen keinen Platz haben. Das soll ganz klar ausgesprochen sein. Es wird immer Dinge geben, mit denen der eine oder andere, mal hier und mal dort nicht einverstanden ist. Es gibt diese Leute innerhalb der Parteiorganisationen und außerhalb derselben. Was bei uns gefordert wird, ist genau dasselbe wie innerhalb der Parteiorganisationen.“ Und nun ist trotz dieser Treueerklärung für Hitler die Burg Rothenfels der Aufgabe entzogen worden, der sie bestimmt war! Wenigstens, wenn es bei den uns zugegangenen Nachrichten bleibt. Ein neuer Beweis dafür, daß der Nationalsozialismus durch nichts sich von seinem Ausschließlichkeitsanspruch abbringen läßt. Keine freiwillige Gleichschaltung hilft gegen ihn! Er begnügt sich nicht mit dem kleinen Finger, er begnügt sieh nicht mit der äußeren Unterwerfung. Er will Alles und das Ganze. So haben ihn offenbar die rein geistig-religiösen Tagungen unter der Leitung von Professor Guardini gestört, er hat sie als überflüssig empfunden, unvereinbar mit den Aufgaben, die der "Führer" an seine Getreuen, also an alle sieh zu ihm Bekennenden stellt."