Vorlage:1946 Rezensionen Die religiöse Existenz in Dostojewskjis großen Romanen

Aus Romano-Guardini-Handbuch
  • [1946-069] Alois Dempf: Die drei Laster: Dostojewskis Tiefenpsychologie, 1946 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=0ZcgAAAAMAAJ; (2)1949 - https://books.google.de/books?id=6JpPAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • 1946, S. 128; 1949, S. 135: „Ich hoffe, der Leser wird nun verstehen, warum ich nach soviel Philosophen – Iwanow, Berdjajew, Komarowski, Prager, Guardini —, um das halbe Dutzend voll zu machen, auch noch über Dostojewski geschrieben habe? Weil die anderen nicht wagten, zu gestehen, daß er auch ein Moralist ist, ganz einfach ein Dichter mit moralischen Nutzanwendungen. Es fehlt eigentlich nur, daß diese Nutzanwendungen wie nach alten Fabeln mit andern Lettern an den Schluß gesetzt wären!“
  • [1946-070] [Französisch] Lew Aleksandrowitsch Zander: Dostoïevsky: le problème du bien, 1946, zu Romano Guardini S. 68, 88, 136, 147f., 150 u.ö. [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=6x4cAAAAIAAJ;
    • Übersetzungen:
      • [1956-000a] deutsch unter dem Titel: Vom Geheimnis des Guten. Eine Dostojewskij-Interpretation, Stuttgart 1956, hier S. 127-160 (zur Interpretation der Gestalt Myschkins in Auseinandersetzung mit Guardini), zu Romano Guardini S. 63, 95-99, 107, 127, 137-140, 144, 156 und 162 [Gerner 177] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=y2lEAAAAIAAJ
    • Rezensionen:
      • [1958-000a] F. v. Lilienfeld: Rezension zu: Zander, Vom Geheimnis des Guten, in: Theologische Literaturzeitung, 83, 1958, 3, Sp. 217 f. – [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=seJVAAAAYAAJ
        • S. 217: "Im Lichte dieser sophianischen Interpretation will der Verf. – gegen Guardini, den er im übrigen für einen sehr kompetenten und wichtigen Dostojewskij-Interpreten hält – z.B. die „Hinkende“ in den „Dämonen“ als eminent christliche Gestalt erweisen. Doch die Sophia Gottes ist in der Schöpfung nicht immer sichtbar. Hat der Fall sie auch nicht in ihrem Wesen stören können, so ist sie doch in ihrer Funktion zutiefst gestört. Sie ist die Braut, die der Erlösung durch den Bräutigam – Christus – harrt. Dem Bräutigam-Braut-Mythos bei Dostojewskij geht der Verf. im vierten und letzten Kapitel seines Buches nach („Der Bräutigam“, S. 120 ff.). „Mit Guardini sieht Verf. im Fürsten Myschkin im „Idioten" D.s Versuch, ein Christus-Symbol zu geben, aber gegen Guardini weist er das Scheitern dieses Unterfangens nach. Die in Myschkin versuchte „Ethik des verwirklichten Bildes“ (S. 156, im Sinne einer psychologischen Abbildung des Urbildes das „Ideal der schönen Seele“) erweist sich als ungenügend. In Aljoscha Karamasow, der nächsten Christushaltigen Gestalt Dostojewskijs, die nicht "Bild", sondern "Idee" ist (S. 160), wird sie darum durch eine „Ethik der Tat" ersetzt. Damit diese aber keine autonome Ethik der verwirklichten Norm, sondern eine auf das ontisch vorhandene Gute gerichtete Ethik sei, muß sie zu einer „Ethik der Heiligkeit“ werden, in der die Tat zur „geistlichen Überwindertat“ wird Dostojewskij hat nur bis an diese Ethik herangeführt, er hat sie angedeutet, aber nicht explizit entworfen. Hier muß nach Verf.'s Meinung über ihn hinaus gegangen werden.“