Vorlage:1952 Sekundärbibliographie Literatur

Aus Romano-Guardini-Handbuch
  • [1952-285] Paul Fechter: Geschichte der Deutschen Literatur, 1952 und 1954???, zu Romano Guardini S. 190, 192, (347), 504, (514), (573), (665) und (753) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=wBMZAAAAIAAJ (1952) und https://books.google.de/books?id=VJouAAAAMAAJ (1954)
  • [1952-286] [Französisch] André Gutton: Conversations sur l'architecture: L'urbanisme au service de l´homme, 6, 1952 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=iEtQAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 616: „Être un „régent“ suivant la belle expression de Romano Guardini, c'est-à-dire celui qui «maintient», celui qui maintiendra ce monde créé pour nous. Je pense, messieurs, que ce style sera simple dans ses formes et grand dans sa composition.“
  • [1952-287] Helmuth de Haas: Antonine de Saint-Exupéry, in: Hochland, 45, 1952, S. 26-37 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=LukIAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 32 f.: „In Goethes Tiefurter Journal aus dem Jahre 1782 finden wir das Fragment „Natur“. Wir lesen darin: „Gedacht hat sie und sinnt beständig; aber nicht als ein Mensch, sondern als Natur. Sie hat sich einen eigenen, allumfassenden Sinn vorbehalten, den ihr niemand abmerken kann.“ Die nachgoethesche Welt ist forschend und fragend in die Natur eingedrungen, sie hat ihre Strukturen und ihre Geschichte befragt. Natur ist nicht mehr bergende, mit einem „eigenen allumfassenden Sinn“ begabte Mutter, sie ist Gegenstand der Forschung geworden. Romano Guardini schreibt zu dieser Frage: „Seinem ersten leib-seelischen Sein nach gehört der Mensch selbst zur Natur; indem er es erkennt und über es verfügt, tritt er aus dem Naturzusammenhang heraus und ihm gegenüber.“2 Er fragt: „Würde aber der heutige Mensch … diesen Text (Goethes Fragment) als Ausdruck seines eigenen Verhältnisses zur Natur empfinden?“ Guardini verneint das, und Saint - Exupérys Werk bestätigt seine Ansicht. Der heutige Mensch steht der Natur erschreckend kühl, gleichgültig, analytisch und dabei fordernd gegenüber. Für ihn ist sie in der Tat weitgehend „sportlich-therapeutisch“ aufgelöst: in Waldlaufgegend, Seestrand, Hochgebirge.“
  • [1952-288] Rolf Krahl: Vom Eigenen der Kunst, in: Peter Mennicken (Hrsg.): Erweckung und Teilhabe, 1952, S. 66-83 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=wQBmAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 71: „Welt ist die vom tätigen Menschen ergriffene und erlebte Ganzheit des Seienden. Was der Mensch als Welt ergreift, das wird Welt. Romano Guardini sagt: „: „Der Künstler greift nach dem, was da draußen ist. Nicht um es, wie ein Techniker, in den Dienst eines praktischen Zweckes zu stellen, sondern um es neu hervorzubringen ... Wohl soll ,Welt' sein, aber als sein Werk." Das Werk ist welthaft, seine Welt ist nicht nur wahrer und schöner, sie ist vor allem unverborgener als die uns umgebende Wirklichkeit.“
    • S. 79: „Mag Ganzheit in früheren Werken zugänglicher gewesen sein, in Picassos Bildern ist sie es nicht mehr. Aber was ist Ganzheit? Das Ganze ist sicher mehr als die Summe der Teile. Es ist nie unmittelbar vor Augen. Weil der Mensch ein Hier und Jetzt ist, erfaßt er unmittelbar stets nur einen raum-zeitlichen Ausschnitt der gegenständlichen Welt. In seiner Endlichkeit ist ihm alles Geschehen immer nur Fragment. Doch der Mensch ist nicht nur endlich, er strebt auch immer über Dinghaftigkeit, immer über Hier und Jetzt hinaus, Ganzheit zu erfahren. Auch das Werk ist zuerst ein Ding, an Stoff, Raum und Zeit gebunden. Aber schon in der Weise, wie es Stoff, Raum und Zeit behandelt, geht es über sie hinaus. Der „Faust" schildert ein ganzes Menschenschicksal in etwa acht Stunden. Der Maler bildet einen hohen Baum auf einer 40 cm hohen Leinwand ab, viele Plastiken sind überlebensgroß. Raum und Zeit werden in ihren Maßen frei gestaltet (vgl. R. Guardini: Über das Wesen des Kunstwerks).“
  • [1952-289] Gerhard Loose: Die Tigerlilie. Ein Beitrag zur Symbolik in Ernst Jüngers Buch vom „Abenteuerlichen Herzen“, in: Dichtung und Volkstum. Neue Folge des Euphorion, 1952, S. 202 ff. [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=HPtYAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 213 f.: „Das Herz ist also das eigentliche Organ der Erkenntnis (die ratio muß sich mit der untergeordneten Rolle eines Zuträgers begnügen). Diese Überzeugung ist keineswegs neu oder originell. Erhellend hat sie in jüngster Zeit Romano Guardini dargestellt: „Denn Herz ist Geist, nur von anderer Art als Vernunft und Verstand. In ihm ist der Geist dem Blute nahe. Das Herz ist das Geistbereich der Mitte, das Innen; Verstand und Vernunft der Geistbereich der Höhe und Weite. Hier, in der Innigkeit, hört die Scheidung auf. Ohne Gestalt und Ordnung aufzugeben, geht die Mannigfaltigkeit in die einfältige Einheit ein. Dahin sollen die Dinge genommen und verwandelt werden“[16) Zu Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins." Bern 1946. p. 118 f.] So ist das Herz das Organ der ungeschiedenen, reichen, gestalthaften Erkenntnis, das Organ, in welches die Dinge eingehen und verwandelt werden zu großen fruchtbaren Bildern. Guardini spricht ruhig, meditativ. Jünger hingegen ungeduldig, leidenschaftlich. Homo religiosus empfängt, während der Abenteurer an sich reißt.“
  • [1952-290] Bodo Mergell: Wolfram und der Gral in neuem Licht, in: Dichtung und Volkstum. Neue Folge des Euphorion, 1952, S. 431-451 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=HPtYAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 445: „Dabei ist gewiß auch – auf einer sehr hohen Ebene – Wolframs Humor nicht unbeteiligt: sei es, daß er dem Hörer und Leser etwas „Exotisches, bis dahin Unerhörtes bieten“ (C. v. Kraus, brieflich), mit ihm ein „unverbindliches, kaleidoskopartiges Spiel treiben“ wollte (J. Schwietering, Parzivals Schuld, S. 11) oder sei es, daß er mit wohlerwogener künstlerischer Absicht im Gralsnamen auch genauer umschreibbare Erinnerungen hat mitanklingen lassen wollen, um auf diese Weise eine Ahnung höheren Geheimnisses wachzurufen (Der Gral in Wolframs Parzival, Tafel I; dazu R. Guardini, Welt und Person: Versuche zur christlichen Lehre vom Menschen, Würzburg 1950, S. 19, Anm. 4). Zu dessen Deutung oder `Auflösung´ wird man vielleicht auch an die lebendige Überlieferung des altdeutschen Volksrätsels, an volksmäßige und später auch schulmäßig-literarisch fortgesetzte Rätselpoesie denken dürfen …“
  • [1952-291] Albert A. Scholl: Der Stil des religiösen Films, in: Filmstudien. Beiträge des Filmseminars im Institut für Publizistik an der Universität Münster, hrsg. von Walter Hagemann, Emsdetten 1952, S. 1-12 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=NRo8-jJ-3qkC; zu Romano Guardini:
    • S. 3: „??? [7 Romano Guardini, Über das Wesen des Kunstwerks, Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins, Stuttgart und Tübingen, 1947].“
    • S. 6: „Beide Filmwerke erfüllen den Anspruch auf die dramaturgisch-stilistische Einheit, so daß sie also, mit der Sprache der allgemeinen Ästhetik gesprochen, die innere Form haben. Romano Guardini prägte dafür den Ausdruck „das Eigentliche“[11 Guardini, Über das Wesen des Kunstwerks.], der zugleich auch das Unbenennbare des Kunstwerks mit einbezieht.“
  • [1952-292] Karl Vietor: Geist und Form. Aufsätze zur deutschen Literaturgeschichte, Bern 1952, zu Romano Guardini S. 361 [Gerner 177] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=3HduuwEACAAJ

Zu: Dante (1931)/Rezensionen zu: Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie (1937)

  • [1952-292] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit, Freiburg im Breisgau, 61, 1952, 4 (Juli), S. 73 [Gerner 329] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-293] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Archiv für Liturgiewissenschaft, Regensburg, 2, 1952, S. 309, Nr. 816 [Gerner 329] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=D8VDAAAAIAAJ
  • [1952-294] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Bücherschiff. Die deutsche Bücherzeitung, Frankfurt am Main, 7, 1952, S. 2 [Mercker 2990] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-295] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Bund Neudeutschland, Köln, 5, 1952, 2 (Februar), S. 32 [Gerner 329] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-296] Von der Wahrhaftigkeit des Wortes (Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie), in: Die Barke, Frankfurt am Main, 1952, Heft 4, S. 12-14, zu Romano Guardini S. 13 [Gerner 329] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-297] Fritz Dehn: Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Die neue Furche. Monatsschrift für geistige Auseinandersetzung, Stuttgart, 1952, Juni [Mercker 2994] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-298] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Die Tat, Zürich, 17, 1952, 94, 5. April [Mercker 2996] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-299] [Niederländisch] Piet Fransen: Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Bijdragen, Maastricht, 13, 1952, S. ??? [Mercker 2999] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-300] Wilhelm Kahle: Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Ko-mödie, in: Religion und Weltanschauung. Zeitschrift für den katholischen Religionsunterricht, Rosenheim, 1952, 2 [Mercker 3004] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-301] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Mannheimer Morgen, Mannheim, 1952, 67, 2. März [Mercker 3006] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-302] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Petrusblatt, Berlin, 8, 1952, 23 (8. Juni 1952), S. 9 [Gerner 329] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-303] Friedrich Schneider: Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Theologische Literaturzeitung, Leipzig, 77, 1952, 10, Sp. 617 (erwähnt die Kontroverse mit Karl Vossler und dessen Besprechung in der Frankfurter Zeitung Nr. 40) [Mercker 3012] - [Rezension] - http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/thlz_077_1952/0315 und http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PID=urn:nbn:de:bsz:21-dt-20950%7Clog00383
  • [1952-304] Reinhold Schneider: Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes göttlicher Komödie, in: Neue literarische Welt, Darmstadt, 3, 1952, 6, 25. März [Mercker 3014] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-305] Reinhold Schneider: Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes göttlicher Komödie, in: Südwestfunk, Baden-Baden, 1952, 4. Mai [Mercker 3013] - [Rezension]/[Radiosendung]/[Typoskript] - [noch nicht online]
  • [1952-306] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Scrinium, Freiburg in der Schweiz (Fribourg), 1952, 1-2 [Mercker 3015] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-307] Rezension zu: Guardini, Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie, in: Süddeutscher Rundfunk, Heidelberg, 1952, 1. Februar [Mercker 3016] - [Rezension] - [noch nicht online]


Bearbeiten

Zu: Dante (1931)/Rezensionen zu: Vision und Dichtung (1946)

  • [1952-308] Rezension zu: Guardini, Vision und Dichtung, in: Scrinium, Freiburg in der Schweiz (Fribourg), 3, 1952, S. 209 [Gerner 388] - [Rezension] - [noch nicht online]


Bearbeiten

Zu: Dostojewskij (1931)/Rezensionen zu: Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk (1939)

  • [1952-309] Ernst Benz: Die Erforschung der Kirchengeschichte des Ostens (darin: Rezension zu Nigg, Dostojewskij, die religiöse Überwindung des Nihilismus, aus ders., Religiöse Denker der Neuzeit), in: Theologische Rundschau, 20, 1952, S. 162 ff. [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=wooTAAAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 167: „Im Unterschied zu Tschaadajew und Solowjew besitzt Dostojewskijs Christentum keine positive Beziehung zum Katholizismus. Er ist von einer ausgesprochenen Abneigung gegen die katholische Kirche erfüllt und hat den Katholizismus für ein größeres Übel als den Atheismus gehalten. Mit Recht weist N. darauf hin, daß es starker Umdeutung bedarf, um Dostojewskijs Religiosität für katholische Leser annehmbar zu machen. Und in der Tat weist die moderne Dostojewskij-Literatur von GUARDINI bis STEINBÜCHEL eine Reihe von solchen peinlichen Umdeutungsversuchen auf, die sämtlich als mißlungen betrachtet werden müssen. Vor allem die Interpretation von Dostojewskijs Großinquisitor-Poem darf nicht durch psychologisierende Argumente abgeschwächt werden. Der „Großinquisitor“ kann nicht als „Angsttraum der kranken Seele Iwans" abgetan werden (so Guardini). Dostojewskij hat mit diesem Angriff gegen die katholische Kirche auf die machtpolitische Gefahr hingewiesen, die jeder Kirche droht und die auch in den totalitären Staatsideologien hervortritt.“
  • [1952-310] [Italienisch] Francesco Casnati: Dostoiewski, o i nuovi titani, in: L´ Osservatore Romano, Vatikanstadt, 1952, 15, 18. Januar, S. 3 (Rezension zu: Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk, ital.) [Mercker 3623] und [Zucal, 1988, 489] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [1952-311] [Englisch] James Collins: Philosophers of 1951-1952, in: Thought. Fordham University Quarterly, 27, 1952, 1, S. 101-124 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=hSMlAQAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 107: „Comparisons have been drawn frequently among the nineteenth-century trio of moralists: Kierkegaard, Nietzsche and Dostoyevski. That they shared in a common protest against the standards of bourgeois society and scientism been noted by Berdyaev, Guardini and Lubac, in their studies on Dostoyevski. These students have stressed the fact that the great Russian novelist also deserves attention as a philosopher. A definite contribution has been made by Reinhard Lauth's systematic exposition of Dostoyevski's entire philosophical outlook.“
  • [1952-312] Herbert Gottschalk: Der unerschöpfliche Dostojkewskij (Rezension zu: Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk), in: Die Bücher-Kommentare, Stuttgart, 1, 1952, 1, S. 20 [Gerner 378] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-313] Gisbert Kranz: Jünger und Dostojewski, in: Neuphilologische Zeitschrift, 4, 1952, S. 116-122 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=E3g0AQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 122: „Zwar sind die Unterschiede größer als die Übereinstimmungen. Doch im wesentlichen berühren sich beide Gestalten: im Leiden und im Opfer. Dies ist es, was ihnen ihren Rang, ihren „ehrfurchtgebietenden Heiligenschein“ gibt. Wie Guardini den Fürsten Myschkin ein „Christus-Symbol“ genannt hat, könnte man auch den Fürsten Sunmyra so nennen. Hier steht Jünger dem Christen Dostojewski näher, als er es einst vermutete.“
  • [1952-314] Reinhard Lauth: Der methodische Zugang zu Dostojewskijs philosophischer Weltanschauung, in: Orientalia christiana periodica: Commentaril de re orientali aetatis christianae sacra et profana, 18, 1952, S. 5-37 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=w9bjAAAAMAAJ; wieder in ders.: Dostojewski und sein Jahrhundert, 1986, S. 64-93 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=4DcYAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • 1952, S. 15/1986, S. 72 f.: „Entgegen der Ansicht Guardinis: - „Dostojewskij war nicht stark genug, Gegner zu haben, so hat er aus ihnen Verächtlichkeiten gemacht“ [(1) Romano GUARDINI, Der Mensch und der Glaube, Versuche über die religiöse Existenz in Dostojewskijs grossen Romanen, Leipzig 1932, S. 160.] – müssen wir Tschishewskij zustimmen, wenn er schreibt: „Dostojewskij geht nicht den Weg derjenigen Denker, die ihre Gegner zu primitiv und zu dumm darstellen“[(2) In Dostojewskij-Studien, 1931 , S. 37].“
  • [1952-315] [Italienisch] B. Matteucci: Rezension zu: Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk, ital., in: Il ragguaglio librario, 19, 1952, 5, S. 16 [Zucal, 1988, 491] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-316] Zenta Maurina: Dostojewskij. Menschengestalter und Gottsucher, Memmingen 1952, S. 369f. [Gerner 174] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=poNBAAAAIAAJ
  • [1952-317] [Italienisch] Eurialo De Michelis: Rezension zu: Guardini, Il mondo religioso di Dostojevskij, in: Il Ponte, 8, 1952, S. 1155-1157 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=zzoRAAAAIAAJ; dann in ders.: Dostojevskij minore: con un saggio sul Verga europeo, 1954, Abschnitt: Guardini e Giusti, S. 93-97 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=Y3lEAAAAIAAJ
  • [1952-318] Ludolf Müller: Der Einfluss des Protestantismus auf das orthodoxe Kirchen- und Geistesleben in Russland, in: Ernst Benz/Leon Alexander Zander (Hrsg.): Evangelisches und orthodoxes Christentum in Begegnung und Auseinandersetzung, 1952, S. 161-179 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=tn5iH75yLcwC; zu Romano Guardini:
    • S. 170: „Es ist kein Zufall, daß der katholische Dostojewskij-Interpret Romano Guardini an der Christus-Gestalt dieses Werkes irre wird. „Hat diesem Christus gegenüber der Großinquisitor nicht im letzten recht? Ist dieser Christus nicht wirklich ein ‚Ketzer´?“ So fragt Guardini, und er antwortet: Ja, denn „in dieser Christus-Gestalt ist das Christliche von jenen Ebenen und Ordnungen losgelöst, auf welche es wesensmäßig bezogen ist" - es ist losgelöst von der Kirche12).“
  • [1952-319] [Italienisch] Michele Naretto: Personaggi-idee in Dostoievski, in: Filosofia, 3, 1952, 2 (April 1952), S. S. 611-627 - https://books.google.de/books?id=VP4rAQAAIAAJ; wohl auch eigenständig: 1952 (bei Google wohl irrtümlich 1950 angegeben), S. 1-17 - https://books.google.de/books?id=KOJ8AAAAIAAJ;
    • 1950, S. 16/1952, S. 624: „e il Guardini (1932) inquadra il messaggio dosotievskiano nel cristianesimo positivo. L'opera del Guardini, per lo Zander, è animata da una forza di convinzione «profondamente personale, che permette al suo autore di mostrare (poiché non si può dimostrare niente in questo ordine di idee) come egli ha potuto scoprire il volto di Cristo in quello del principe Miskin».“
  • [1952-320] [Italienisch] Carlo de Roberto: Il mondo religioso dello scrittore, nello studio critico di Romano Guardini, in: La fiera letteraria, 1952, 30. März, S. 5 (Rezension zu: Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk) [Mercker 3615] und [Zucal, 1988, 492] - [Rezension] - [noch nicht online]


Bearbeiten

Zu: Raabe (1931)/Rezensionen zu: Über Wilhelm Raabes Stopfkuchen (1932)

  • [1952-321] Anna Krüger: Der humoristische Roman mit gegensätzlich verschränkter Bauform: Jean Paul, Wilhelm Raabe, Kurt Kluge, 1952 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=iy7ZAAAAMAAJ, zu Romano Guardini:
    • S. 140: „Auch Guardini fragt in seinem Buch - den Menschen im „Stopfkuchen" darin ähnlich —: „Aber darf ein immer dicker werdender Mensch, der sich von einer Sitzgelegenheit zur anderen schiebt, so (groß) sein? Ist das nicht lächerlich[47 Romano Guardini: Über Wilhelm Raabes „Stopfkuchen“, Würzburg 1938, S. 24]?" Stopfkuchen wird von allen lächerlich genommen. Darüber urteilt Guardini folgendermaßen: „Er verfällt also dem Schlimmsten, was es in Raabes Welt gibt: er wird lächerlich[48 Romano Guardini, a.a.O., S. 26.]". Ich konnte aber in meiner Untersuchung nachweisen, daß es geradezu zum Wesen des humoristischen Helden gehört, in das Licht der Lächerlichkeit zu geraten. In dieser Beleuchtung wird erst der höchste Grad der Verkennung durch die Welt offenbar, und außerdem verleiht sie dem Sieg des Helden über die Endlichkeit das notwendige humoristische Gepräge.“
    • S. 142: „Aber alle Eigenschaften Stopfkuchens werden durch seine heitere Gelassenheit überstrahlt, sie ist die stärkste formende Kraft im Gefüge seines Wesens, wirkt daher auf den Zusammenklang aller Anlagen ein und verleiht dem Manne Stopfkuchen eine unwiderstehliche Macht der Überwindung. Es hat seinen tiefen Sinn, wenn Guardini bei der Charakteristik Stopfkuchens vergleichend auf chinesische Regengötter und den indischen Nautschtanz hinweist. Stopfkuchens schöpferische Geduld ist keine typisch abendländische Tugend, und man darf wohl sagen, daß es dem durchschnittlichen Deutschen heute sogar schwer fällt, in ihr überhaupt eine Tugend zu erkennen.“


Bearbeiten

Zu: Pascal (1932)/Rezensionen zu: Christliches Bewußtsein (1935)

  • [1952-322] [Französisch] Louis Cognet: Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein, franz., in: La Vie spirituelle, 86, 1952, S. 107 f. [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=wRXmpUk5YpkC
  • [1952-323] Theoderich Kampmann: Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein, 2. Aufl., in: Theologie und Glaube, Paderborn, 42, 1952, 1, S. 79 [Mercker 2872] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=u4-q8zorImoC
  • [1952-324] [Französisch] Charles Moeller u.a.: Au Seuil du Christianisme. Platon , St. Augustin , Pascal , Newman , Blondel , Paris 1952, zu Romano Guardini S. 41 und 67 („Cet essai qui parut en français après notre causerie est l'un des travaux les plus originaux et les plus profonds qui aient paru sur Pascal.“)[neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=34ZTAAAAYAAJ
  • [1952-325] Josef Ternus: Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein, in: Scholastik, Freiburg, 27, 1952, 1, S. 128-129 [Mercker 2881] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-326] Wilhelm Vernekohl: Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein, in: Westfälische Nachrichten, Münster, 1952, 276, 29. November [Mercker 2882] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-327] „Von der Wahrhaftigkeit des Wortes“ (Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein), in: Die Barke, Frankfurt am Main, 1952, Heft 4, S. 13 [Gerner 317] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-328] Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein, in: Scrinium, Freiburg in der Schweiz (Fribourg), 3, 1952, S. 180 [Gerner 318] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-329] Heinrich Getzeny: Rezension zu: Guardini, Christliches Bewußtsein, in: Literarischer Ratgeber, München/Würzburg/Heidelberg, 38, 1952, S. 94 [Gerner 317] - [Rezension] - [noch nicht online]


Bearbeiten

Zu: Hölderlin (1935)

  • [1952-330] Meta Corssen: Rezension zu: Wilhelm Michel, Das Leben Friedrich Hölderlins, in: Bücherei und Bildung/Buch und Bibliothek, 4, 1952, 5/6, S. 608 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=BNFcj1CRdcsC oder https://books.google.de/books?id=pVYuAQAAIAAJ:
    • S. 608: „Das Hauptgewicht liegt dabei auf der Herausarbeitung des philosophisch-religiösen Weltbildes Hölderlins, das der Verfasser geistesgeschichtlich in seinem Hinausgehen über den Idealismus einordnet und dessen Entwicklung er in engem Zusammenhang mit dem Leben zeichnet, indem er es in seiner Grundtendenz aus dem, was er Hölderlins Lebensmangel nennt, ableitet: die fehlende Fülle des Menschlichen, die versagende Kraft der Daseinsbewältigung bedingt das Angewiesensein auf die Sphäre der Götter. Für die Charakterisierung des Hölderlinschen Weltbildes ist die Auffassung bestimmend, mit der Michel schon in der 1922 erschienenen Studie „Hölderlins abendländische Wendung“ eine eigene Stellung in der Hölderlinforschung einnahm. Gegenüber der damals herrschenden Deutung der George-Schule, die in Hölderlin den Verkünder und Vorläufer einer neu-antiken, auf die Einheit von Geist und Leib, von Gott und Natur gegründeten Religion sieht eine Deutung, der, wenngleich mit anderer Wertung, auch Guardini in seinem sehr schönen, tief in die Religiosität Hölderlins eindringenden Buch »Hölderlin, Weltbild und Frömmigkeit« folgt -, wird hier die Offenheit seines Denkens und Fühlens für die gesamte Wirklichkeit hervorgehoben und die Erweiterung seines Weltbildes über die Sicht des wiedererstehenden Griechentums hinaus, seine Wendung zum Abendländischen, Deutschen und Christlichen einleuchtend gemacht - in der jedoch, wie der Verfasser einsichtig betont, »in allen Verlusten nichts verloren geht«. So bedeutet die Wendung zum Abendländisch-Christlichen kein Aufgeben der griechischen Götter, und der Verfasser läßt im Gegensatz zu manchen neueren Deutungen, die, unter Nichtbeachtung oder Vergewaltigung der dichterischen und philosophischen Aussagen Hölderlins in ihrer Gesamtheit, ihn schlechthin zu einem christlichen Dichter machen wollen – stets die Grenze sichtbar werden, die Hölderlin vom Christentum trennt. Aber er sieht im Gegensatz zu Guardini – nicht eine Stufe des Abfalls, sondern eine Stufe der Wiederbegegnung.“
  • [1952-331] Clemens Hesselhaus: Hölderlins idea vitae, in: Hölderlin-Jahrbuch, Tübingen, 6, 1952, S. 17-50, zu Romano Guardini S. 19 [Gerner 173] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=OD9cAAAAMAAJ
  • [1952-332] Karl Kerényi: Martin Buber als Klassiker, in: Neue Schweizer Rundschau, 20/1, 1952, 2 (Juni 1952) S. 89-95, zu Romano Guardini S. 92 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id?I80PAAAAIAAJ oder https://books.google.de/books?id=ZW4oAQAAMAAJ; auch in: Paul Arthur Schilpp/Maurice Friedman: Martin Buber, Stuttgart 1963, S. 538-547 [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; auch in ders.: Tessiner Schreibtisch: Mythologisches, Unmythologisches, 1963 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=7A9KAAAAMAAJ;, zu Romano Guardini:
    • 1952, S. 92 f.; Tessiner Schreibtisch, S. 39 f.: „Es war ein von anderswoher kommender Besucher des religiös-schöpferischen Bereiches als Martin Buber, aber in der Empfänglichkeit und der Meisterschaft des richtigen Wortes mit ihm vergleichbar, Romano Guardini, der die Ueberzeugung mit aller Entschiedenheit aussprach, Hölderlins Dichtung sei anderer Art als jene, die sich in der Neuzeit herausgebildet hat: ein Urteil das nicht nur das seinige war, doch in dieser klaren Fassung kaum noch vorgetragen wurde. Guardini wollte mit dem Abtrennen Hölderlins nicht sagen wir folgen nun seinen Ausführungen (Hölderlin, Verlag Jakob Hegner, Leipzig 1939, 11) – „die neuzeitliche Dichtung entspringe aus dem Belieben des Verstandes oder des Willens. Auch in ihr waltet das Erlebnis, welches nicht erzwungen werden kann; aber das unmittelbare der in sich selbst stehenden Persönlichkeit. Auch in ihr vollzieht sich das Werden der Gestalt, welches Geist und Gemüt des Dichters in Anspruch nimmt, so daß er nicht mehr sich selbst zu gehören scheint; aber was da vor sich geht, ist, wenn auch noch so heftig erfahren , doch nichts anderes als der Vorgang der Werkentstehung überhaupt. Jener Ursprung hingegen, aus welchem Hölderlins Dichtung kommt, liegt um eine ganze Ordnung weiter nach innen oder nach oben, je nachdem man die Richtung einer Entlegenheit bezeichnen will, die nicht mehr dem Subjektsbereich angehört. Sein Schaffen steht im Dienst eines Anrufs, dem sich entziehen nicht etwa nur bedeuten würde, das eigene Werk zu versäumen, sondern einer das individuelle Sein und Wollen überschreitenden Macht zu widerstehen – womit über die Art dieser Macht selbst und den Sinn ihres Anrufs noch nichts gesagt ist. Was hier waltet, beansprucht Auge und Mund des Dichters in einer anderen Weise, als es der künstlerische Antrieb tut. Nicht nur stärker oder erregender oder tiefer vom Unbewußten her, sondern wesentlich anders; so daß als verpflichtendes Maßbild nicht der autonome Künstler-Dichter, sondern der zu religiösem Dienst gerufene Seher erscheint, in dessen Innerem die Berührung geschieht, die Vision aufsteigt, und der Auftrag zur Botschaft gegeben wird. Hölderlin gehört in eine Reihe, welche durch Namen eines Dante, Aeschylos und Pindar gebildet wird.““
  • [1952-332] Helmut Läubin: Hölderlin und das Christentum, in: Symposion: Jahrbuch für Philosophie, 3, 1952, S. 237-402 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=-9QBAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 279: „Innerhalb der Hölderlin-Forschung hat insbesondere R. Guardini (in „Hölderlin“, Leipzig 1939) dargetan, daß im Übergang zur Schizophrenie ein längst versunkenes Weltbild, das mythische, bei Hölderlin heraufkomme und Gestalt gewinne. Dem Krankheitsprozeß ist es also zu verdanken, daß wir in neuerer Zeit nicht nur Lehren über das Mythische und, wie etwa bei Schelling, vertieftes Verständnis des Mythischen, sondern in Hölderlin, zumal dem der Spätperiode, einen schicksalhaften Mythiker, sozusagen ein mythisches Objekt haben.“
    • S. 376 f.: [1 Unübertrefflich ist das Wesen des Mythischen gekennzeichnet durch R. Guardini („Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit“, 1939); etwa in der folgenden beispielhaften Stelle: „Wenn der frühe Mensch es mit dem Strom zu tun bekam, dann sah er zunächst das wirkliche Wasser: Quelle, Lauf, Zufluß und Ausmündung in die See. Dieses Ganze aber war mehr, als wir unter dem geographischen Begriff verstehen; es war ein Wesen. Damit ist kein „Anthropomorphismus“ gemeint, der aus Mangel an wissenschaftlicher Erkenntnis hervorginge und saubere Begriffe ersetzte; auch keine Personifikation eines an sich abstrakten Gegenstandes durch ein noch phantasiemäßiges Denken, sondern, was sich hier vollzog, war echte Anschauung. Sie meinte Das, was da strömte, im Winter erstarrte und im Frühling wieder in Bewegung kam, über die Ufer trat und gefährlich werden konnte, aber auch Fahrt und Fischfang gewährte. Eben das war ein Wesen; eine geheimnisvolle schreckende und zugleich lockende Wirklichkeit; ein Jemand, der einen Willen hatte. Diesem Jemand konnte man plötzlich begegnen, in der Gestalt des Stieres etwa, oder eines Mannes, oder Weibes. Diese Gestalten waren keine „Allegorie“ des Stromes, auch nicht seine `Seele´, sondern der Strom selbst: religiös geheimnishafte und zugleich empirische Wirklichkeit. Der wirkliche Strom hatte diese Gestalt und jene – und vielleicht noch andere. Aus dieser Anschauung entsprangen zuerst Mythos und Kult. Von da aus lief das Erlebnis, sich verdeckend, verdünnend, verändernd, durch Sagen und Märchen weiter, um aber in ihnen noch heute vom Empfänglichen durchgefühlt zu werden." - Hölderlin habe vom Strom (und den andern elementischen Naturgebilden und -vorgängen) noch die alte numinose Erfahrung. Damit stimmt ganz überein, daß er, wie wir fanden, nach Hegels und Schellings religionsphilosophischen Bestimmungen den Zeiten der Naturreligion, des „mythologischen Prozesses" zuzuordnen ist. Wesentlich für die religiöse Wertigkeit von Hölderlins mythischen Mächten und Göttern ist, daß sie real, als wirkliche Wesen genommen werden in dem Sinn, wie es Guardini umschreibt. Hierzu gehört auch, daß man das Fernsein der Götter, von dem Hölderlins Dichtung spricht (z. B. in der 7. Srophe von „Brot und Wein“) ganz ernst nimmt, d. h. als Geferntsein in eine „Sphäre der Entrückung“. H. O. Burger in seinem Literaturbericht (Deutsche Vierteljahresschrift 1940) nennt dies kritisch eine „massiv-realistische Vorstellung" Guardinis. „Massiv" wäre die Vorstellung aber doch nur, wenn der „Raum der Entrückung" als physikalischer Dingraum verstanden wäre; so aber dürfte es von Guardini (der a. a. O. allerdings nicht auf eine Metaphysik des Raumes eingeht) nicht gemeint sein, sondern als Wesenssphäre der Numina, die unserem empirischen Erfassen gemeinhin entzogen und entrückt ist.“
  • [1952-333] Alfred Romain: Ganymed, in: Hölderlin-Jahrbuch, Tübingen, 6, 1952, S. 51-84, zu Romano Guardini S. 62 und 64 [Gerner 176] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=OD9cAAAAMAAJ
  • [1952-334] Robert Thomas Stoll: Hölderlins Christushymnen: Grundlagen und Deutung, 1952 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=T88RAAAAMAAJ; zu Romano Gurdini
    • S. 144 mit Anmerkung S. 268: „Der Abend ist die Zeit am Ende einer Entwicklung, wenn der Ausgleich und die Vollendung, die Erfüllung des Erwarteten eintritt. Abend weiter sich aus zur Vorstellung vom „Abend der Zeit“*[144 Abend der Zeit: Guardini, dessen Hölderlinbuch mit seinen Einzelinterpretationen noch nicht genügend – in seiner Eigenart – geschätzt wird, mißversteht dieses Bild, wenn er schreibt, S. 510, Christi „Sendung war, den Abend des großen ersten Weltentages anzuzeigen und auf Späteres zu trösten … Christus wird der ,Abend der Zeit' zugesprochen. Nicht die ,Fülle der Zeit', wie das Neue Testament tut (Mk. 1, 15), sondern die Stundes des Absinkens“. Das ist deshalb unrichtig, weil der `Abend der Zeit´ das Ende der Nacht ist, die Christus eingeleitet hat, und weil mit dem Abend der Zeit dieses `Spätere´ beginnt: die Zeitenfülle mit der durch Christus vollzogenen Versöhnung und Vereinigung aller.“]
    • S. 175 f.: "Dieser Glaube prägt Hölderlins ganzes Werk und Leben; Hyperion verlangt nach der «ewigeinigen Welt», und Empedokles drängt darnach, ins allumfassende Göttliche einzugehen. Der Ruf nach Versöhnung aller Gegensätze, der in der Spätzeit so laut ertönt, steigt aus der Tiefe dieser Vorstellung, die für ihn noch immer gilt, auch wenn er inzwischen erkannt hat, daß das Göttliche nicht im Menschen selbst liegt, wie es der „Hyperion“ aussprach, sondern einer Sphäre angehört, „die höher ist als die des Menschen“ und sich „treppenweise“ stuft. Aber nach jedem Scheitern und Rückfall der Vereinzelung verlangt es Hölderlin neu und noch brennender als vorher nach der Bestätigung seines Glaubens an die Ganzheit der Welt. Gerade er als Dichter hat in seinem Gesang alles, was er je lebendig erfährt, gültig einzuordnen, indem er jedes Einzelne an seinem ihm zukommenden Platz innerhalb des Ganzen nennt. Die wahre Einheit ist aber nicht Gleichheit, sondern sie enthält eine solche Fülle der Möglichkeiten, daß sie der Dichter gar nicht alle fassen kann. Hölderlin hat es selbst erlebt, als er die Götter in ihrem richtigen Verhältnis zueinander nennen wollte, daß «ein Großer nicht zusammenzutaugen scheint» zu andern Großen. Zwar „scheint“ es nur, denn der Dichter weiß, daß sie im tiefsten Grunde in der Einheit alles Lebendigen verbunden sind. Aber sie stehen „als an einem Abgrund, einer neben dem andern“. Die Götter sind durch ihren jeweiligen Auftrag voneinander geschieden, und nun droht auch ihnen die Gefahr, daß die Unterscheidung der Sendung zur unüberbrückbaren Scheidung, zum „Abgrund“ wird. «Jene drei» aber, die Hölderlin «ein Kleeblatt» genannt hat, «taugen zusammen».85 „Jene drei sind aber/Das, daß sie unter der Sonne/Wie Jäger der Jagd sind, oder/Ein Ackermann, der atmend von der Arbeit/Sein Haupt entblößet, oder Bettler./Nicht so sind andere Helden.“ Die Deutung dieser Verse ist schwierig. Guardini nimmt an, daß je alle drei Jäger, Ackersmann und Bettler genannt werden. Obwohl die Frage nicht eindeutig zu entscheiden ist, möchte ich mich doch Böckmann anschließen, der jedem Gott eine Grundhaltung zuweist.“
    • S. 186 f. mit Anmerkung S. 272: „Und die Liebsten nahe wohnen, ermattend auf/Getrenntesten Bergen,/So gib unschuldig Wasser,/O Fittige gib uns, treuesten Sinns/Hinüberzugehn und wiederzukehren.“ Hölderlins- Zeit und Geschichtsvorstellung hat in diesem Bild von den Gipfeln unmittelbaren Ausdruck gewonnen. Obwohl es kein Vergleich mit irgendeiner tatsächlichen Landschaft ist, ja obwohl diese mythische Landschaft kein wirklich räumliches Dasein besitzt, ist sie doch von großer Anschaulichkeit. […] [187 Unschuldig Wasser: vgl. Guardini a. a. O. 524]“
    • S. 191 mit Anmerkung S. 272: „Aber die Patmos-Landschaft ist doch nicht mehr die griechische Landschaft des „Hyperion“. Hölderlin spricht, indem er über seine früheren Vorstellungen von Griechenland hinausgeht, nur noch von „Asia“, weil ihm jetzt immer mehr „das Feuer“ von Osten, wie er sich im Dezember 1801 Böhlendorf gegenüber geäußert hatte, für den griechischen Bereich wichtig geworden ist. Diese Landschaft um Sardes scheint ihm das Westliche und Östliche am reinsten zu verbinden. Mit der Zusammenfassung aller Elemente im Bild von „Asia“ ist auch eine Verdichtung der Bildvorstellung erreicht; die ionische Küstenlandschaft ist mythischer Landschaftsraum geworden. … [191 Böhlendorf: Brief vom 4. Dezember 1801, H V/ 314 ff. Goldhaltiger Pactol: vgl. «Der Neckar» H IV/59. Garten der Liebe: «Hyperion» H II/129. Seliges Griechenland: H IV/121. Nach Fertigstellung meines Manuskriptes erhielt ich noch die kleine Schrift von Romano Guardini: «Hölderlin und die Landschaft», Tübingen 1946. Sie ist aus einem Vortrag, den Guardini in der Stuttgarter Hölderlin-Gesellschaft gehalten hat, hervorgegangen und charakterisiert in kurzen Zügen einige Landschaftstypen in Hölderlins Dichtung. In feinfühliger Weise vermag sie verschiedene neue Einsichten zu geben, die nur noch in manchen Punkten erweitert werden könnten. Diese Patmosverse deuten wir zum Teil mit gleichen Worten.]“


Bearbeiten

Zu: Rilke (1941)/Rezensionen zu: Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins (1941/1953)

  • [1952-335] [Italienisch] Rosario Assunto: L´arte e il principio estetico, in: Rassegna di filosofia, 3, 1952, S. 214-238 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=CctPxJyNSLkC; zu Romano Guardini:
    • S. 233: „Significativo è il richiamo che Heidegger fa al Rilke, dell´ottava Elegia Duinese, una die quelle sulle quali, con opposti intendimenti ma percorrendo una strada analoga, si era soffermato il commento di Romano Guardini: ... „Nur unsre Augen sind // wie umgekehrt und ganz um sie gestellt // als Fallen, rings um ihren freien Ausgang ... „. L'atto estetico, per Heidegger come per Guardini, è quello che rimedia a questo rovesciamento dei nostri occhi, che taglia i reticolati tesi tutt´intorno al libero sortire verso quello che si trova al di là, verso lo spazio puro; „in den die Blumen//unendlich aufgehn…“. Solo che ben diversa è in Heidegger e in Guardini la consistenza dell'aperto dove i fiori sbocciano senza fine: per l'uno, è il Dio della teologia cristiana, per l'altro è il nulla dell'essere.“
  • [1952-336] Von der Wahrhaftigkeit des Wortes (Rezension zu: Guardini, Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins), in: Die Barke, Frankfurt am Main, 1952, 4, S. 12-15, hier S. 12 [Gerner 377] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1952-337] Sister M. Thérèse: Rezension zu Holthusen, Rainer Maria Rilke: A Study of His Later Poetry, in: Renascence, 5, 1952, S. 164 f. [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=6X-sy7mYR5IC; zu Romano Guardini:
    • S. 165: „It will be readily seen that Dr. Holthusen´s view coincides with that of Romano Guardini, who considers Rilke´s ideas as those of Nietzsche and Hölderlin before him, as epiphenomena which live from the elements against which they rise, since they are incapable of being understood from their own center.“


Bearbeiten

Zu: Über das Wesen des Kunstwerks (1947)

  • [1952-338] Wilhelm Weischedel: Die Tiefe im Antlitz der Welt. Entwurf einer Metaphysik der Kunst, 1952, zu Romano Guardini S. 20 (Zitat aus Guardini, Über das Wesen des Kunstwerks) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=EEbtswEACAAJ
    • Rezensionen:
      • [1952-339] Iring Fetscher: Rezension zu: Weischedel, Die Tiefe im Antlitz der Welt, in: Philosophischer Literaturanzeiger, 4, 1952, S. 245 f. [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=yYRfxyix3XsC; zu Romano Guardini:
        • S. 246: „Im Anschauen des Kunstwerkes „gerät der Betrachter in eine eigentümliche Versunkenheit“ (S. 19), diese Versunkenheit aber deutet auf eine Tiefe im Werke selbst – oder, wie Romano Guardini sagt: „Hinter dem Kunstwerk öffnet es sich gleichsam.“ Aus dieser Tiefe, auf die das Werk hinweist, auf die es den versenkenden Betrachter hinlenkt, stammt aber letztlich „die Macht, den Betrachter zu verwandeln“ (S. 21).“
      • [1953-000a] Rezension zu: Weischedel, Die Tiefe im Antlitz der Welt, in: Theologische Literaturzeitung, 78, 1953, S. 297 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=jpc3AQAAIAAJ
        • S. 297: „Die alltäglichen Dinge „deuten in die Breite, indes das Kunstwerk in die Tiefe weist“ (S. 19). Hinter jedem Kunstwerk öffnet es sich gleichsam“ (Guardini; S. 20). Man sinkt da „in den eigenen Grund" hinab und „verstummt": „Tiefe rührt an Tiefe“ (S. 21). „Und doch muß das Denken die Anstrengung der Aufhellung auf sich nehmen“ (S. 22). Es geht, entgegen einer „rein ästhetisch orientierten Kunstwissenschaft“, um „das ins Werk gefügte Scheinen“ des Schönen (Heidegger; S. 20).“
      • [1953-000b] Hans Jürgen Baden: Kunst und Metaphysik (Rezension zu: Weischedel, Die Tiefe im Antlitz der Welt . Entwurf einer Metaphysik der Kunst), in: Zeitwende, 24, 1953, S. 68 f. [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=cgAMAQAAIAAJ
        • S. 68: „Wenn der Mensch angesichts der Tiefe des Kunstwerkes versinkt, öffnet sich ihm zugleich die eigene Tiefe. „Tiefe rührt an Tiefe.“ Der Mensch betritt eine neue Dimension, der gegenüber die Wirklichkeit, in der er bislang sein Leben verbrachte, vordergründig und bedeutungslos erscheint. - Die gleiche Beobachtung machte auch Guardini, der in seiner Schrift über das Wesen des Kunstwerkes sagt: „Hinter jedem Kunstwerk öffnet es sich gleichsam." Diese Tiefe kann nie ausgelotet werden. Sie offenbart sich und verbirgt sich zugleich. Die Tiefe ist mit der Wahrheit und Wesentlichkeit des Kunstwerkes identisch. Von hier bleibt nur ein Schritt zu der Feststellung : das Kunstwerk verweist auf den Ursprung, und in der Tiefe, welche das Kunstwerk „offenbart“, ist der Ursprung gegenwärtig. Die Erkenntnis, daß Tiefe an Tiefe rührt, gilt gleicherweise für die Erfahrung von der Wesentlichkeit, vom Ursprung. Das heißt: das Erlebnis des Ursprungs im Kunstwerk entbindet im Beschauer das Wissen um den eigenen Ursprung, und die Begegnung mit der Wesentlichkeit des Kunst-Dinges (um mit Rilke zu reden) läßt den Menschen selbst wesentlich werden.“


Bearbeiten

Rezensionen zu: Lob des Buches (1952/54)

  • [1952-340] Rezension zu: Guardini, Lob des Buches, in: Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 1952, 1804-2, 23. August [Mercker 3515] - [Rezension] - [noch nicht online]


Bearbeiten