"Veni sancte spiritus". Ansprache an Pfingsten

Aus Romano-Guardini-Handbuch

272 (G 37) "Veni sancte spiritus". Ansprache an Pfingsten, in: Burgbrief, 1933, Juli, S. 1-3 [Predigt] [neu aufgenommen]

Übersetzung des Hymnus

1933

  • Komm, Du Geist der Heiligkeit, - und vom Himmel sende aus - Deinen hohen Lichtes Strahl.
  • Vater der Armen - Geber der Gaben - Licht der Herzen
  • Allerbester Tröster Du - süßer Gast der Seele Du - und erquickend süßer Trost
  • Ruhe in der Arbeit - milde Kühle in Sonnenglut - Trost in Tränen
  • O Du überseliges Licht - füll den tiefsten Herzensgrund - Deiner Glubenstreuen all!
  • Ohne Deiner Gottheit Strahl - lebt im Menschen nichts, was rein - nichts, was schuldlos, lauter ist.
  • Wasche das, was schmutzig ist - netze das, was dürre ist - heile das, was bresthaft ist.
  • Biege, was erstarret ist - wärme, was erfroren ist - lenke, was verirret ist.
  • Denen, die Dir glaubenstreu - die ihr Leben auf Dich bau´n - gib der Gnaden Siebenfalt.
  • Gib der Tugend Wert vor Gott - den guten Ausgang des Heils - die ewige Freude.

1935/1963

  • Komm herab, o Heiliger Geist - Und entsende himmelaus - Deines Lichtes Strahlenkranz
  • Komme, Armenvater Du - komme, Gabenspender Du - komme, Herzerleuchter Du.
  • Allerbester Tröster Du - Süßer Seelengastfreund Du - Süßer, kühler Labetrunk.
  • In der Arbeit Ruhestatt - In der Glut der kühlste Hauch - Tröster Du im Tränental
  • O Du überselges Licht - Fülle das Herzinnerste - Aller, die auf Dich vertraun
  • Ohne Deine Göttlichkeit - Steht der Mensch in Nichtigkeit - Alles wird Verderben ihm.
  • Wasche, was beflecket ist - Wäßre, was in Dürre steht, - Heile, was verwundet ist
  • Biege, was erstarret ist - Wärme, was erfroren ist - Lenke, was verirret ist.
  • Gib den Deinen, glaubenstreu - Die in Dir vertrauend ruhn - Gnadenvolle Siebenfalt
  • Gib der Tugend ihren Sinn - Führ das Heil dem Ende zu - Oh, gib ewge Freude, Du.

Vgl. dazu Nachschrift der Predigt zum Pfingstsonntag 1949

  • Komm, o Geist! Aus Himmelshöhn - laß auf uns herniedergehn - Deines Lichtes holden Strahl!
  • Komm, der Armen Vater Du -spende, Herzens Licht und Ruh - Deiner Gaben Siebenzahl!
  • Süß Labsal, Gottes Geist - der Du tief zu trösten weißt - lieber, holder Seelengast!
  • Kühlung Du in Sonnenglut - Stillung Du der Tränenflut - in der Mühsal milde Rast!
  • O Du überselig Licht - das in unsre Herzen bricht - komm herab, geh in uns ein!
  • Ohne Deine Gotteshuld - ist im Menschen nichts als Schuld - nichts ist redlich, nichts ist rein.
  • Wasche, was beflecket ist - tränke, was verdorret ist - was verwundet, heile Du!
  • Löse, was verhärtet ist - wärme, was erstarret ist - das Verirrte lenke Du!
  • Bring der Gaben Siebenheit! - Sieh die Herzen Dir bereit - Geist, der alle Herzen kennt.
  • Einst dem Leben gib den Lohn - führ uns hin zu Gottes Thron - in die Freude ohne End.

Nachdrucke und Auszüge

  • Pfingsten. Lumen cordis, in: Die Schildgenossen, 14, 1935, 5 (Juni/Juli 1935), S. 393-396 (Die Übersetzung der Sequenz stammt von Fred Neumayer) [Predigt] [Mercker 0451]
    • eingegangen in: Vom lebendigen Gott, (2)1936 [dort als Übersetzer Fred Neumayer angegeben]); in der späteren Auflage wurde sie redaktionell bearbeitet und durch die "Pfingstsequenz" von Heinrich Kahlefeld ersetzt;
  • Lumen cordis, auch in: Karl Borgmann (Hrsg.): Parochia. Handreichungen für die Pfarrseelsorger, Colmar 1943, S. 292-294 (ohne Angabe des Übersetzers) [Mercker 0618] - https://dli-daten.de/dli/hp/download?d=CIB-005_digital.pdf&id=1
  • Auszug des ersten Teils (ohne den Text der Pfingstsequenz) unter dem Titel „Lumen cordis“, in: Bund Neudeutschland, Köln, 3, 1950, 5, S. 1f. [Gerner 16];
  • unter dem Titel „Lumen cordis. Über die Pfingstsequenz“ eingegangen in: Predigten zum Kirchenjahr, 1963 (G 37) [Dort in Fußnote 38 irrtümlich angegeben: „nach eigener, oft eigenwilliger Übersetzung des uralten Textes. Vgl. Burgbrief 2, 1940 [sic! – ist aber 1949!], und Parochia, S. 292 ff.; der doppelte Irrtum nämlich der Vergleich mit der Übersetzung in Burgbrief 2, 1949, die wohl tatsächlich von Guardini stammt - und die Angabe, Guardini sei hier der Übersetzer wurde in G 37 übernommen];
  • Auszug unter dem Titel „Pfingstgesang: Komm herab, o Heiliger Geist“, in: Fritz Färber (Hrsg.): Damit uns Erde zur Heimat wird. Eine Gedichtsammlung, 1959, S. 50f. (als Gebet zusammengestellt, dort allerdings irrtümlich als Übersetzer aus dem Lateinischen Romano Guardini statt Fred Neumayer angegeben) [neu aufgenommen]

Übersetzungen