Otto Heinrich von der Gablentz
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Version vom 20. Dezember 2023, 13:59 Uhr von Helmut Zenz (Diskussion | Beiträge) (→Bibliographie zu Guardini)
Otto Heinrich von der Gablentz (1898-1972) war ein deutscher Politologe, Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialsmus und Mitglied des Kreisauer Kreises
Biographie
- 1916 Tod seines Vaters (bei Verdun gefallen)
- 1917 eigene schwere Kriegsverletzung
- Studium der Staatswissesnchaften
- 1920 Dr. rer. pol.
- Angehöriger der Michaelsbruderschaft
- (gemeinsam mit Paul Tillich) Einsatz für einen religiösen Sozialismus
- 1925 Referent im Reichswirtschaftsministerium und im Statistischen Reichsamt
- 1931-1933 Sachverständiger bei den internationalen Konferenzen um die deutschen Reparationen (Lausanne, Basel, London)
- 1933 (1934???) Entlassung aus dem Staatsdienst durch die Nationalsozialisten wegen „politischer Unzuverlässigkeit“
- Wechsel zur Wirtschaftsgruppe Chemische Industrie
- 1933 bis 1942 Autor in den Zeitschriften der Berneuchener Bewegung, überwiegend spirituellen Inhalts
- 1940 Anschluss an den Kreisauer Kreis; die Nationalsozialisten konnten eine Verbindung zum Kreis der Attentäter vom 20. Juli 1944 nicht nachweisen
- nach 1945 Gründungsmitglied der Berliner CDUD (später CDU)
- 1945 bis 1947 Vorsitzender des wirtschaftspolitischen Ausschusses der Berliner CDUD
- 1947 bis 1951 erneut Autor für die Berneuchener Bewegung
- 1948 bis 1950 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates bei der Verwaltung für Wirtschaft der Bizone und beim Bundesminister für Wirtschaft
- 1948 Mit-Wiederbegründer der Deutschen Hochschule für Politik
- 1953-1966 Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin
- 1953-1956 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.
- 1955-1959 Direktor der Deutschen Hochschule für Politik
- 1955 Vorsitzender des von ihm mitbegründeten Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU-Berlin
- 1965 Austritt aus der CDU aufgrund deren mangelnder Reformbereitschaft
Bibliographie zu Guardini
- zwei Treffer von 1947 bis 1952/53
- Christenheit und Kirche, in: Deutsche Rundschau, 70, 1947, S. 102-117, zu Romano Guardini S. 112 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=YDwZAAAAIAAJ; auch in ders.: Geschichtliche Verantwortung: zum christlichen Verständnis der deutschen Geschichte, 1949, zu Romano Guardini S. 81 - [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=HmYrAAAAIAAJ
- Zellen und Cliquen. Zweiter Vortrag, in: Zeitschrift für Kölner Soziologie, 5, 1952/53, S. 262-272 [Artikel] - [noch nicht online]; zu Romano Guardini:
- S. 270 f.: „Im Spiel und in der Geselligkeit nimmt man ja den ganzen Menschen ernst als Person. Spiel integriert stark und rein, weil es interesselos ist. Darum integriert in der Kirche das „heilige Spiel“ (Guardini) der Liturgie und nicht die Predigt oder die Bibelarbeit." - "Unsere Studentengemeinde an der Freien Universität Berlin lebte auf mit dem Augenblick und zog Außenseiter an, wo an Stelle der Bibelarbeit der Abendmahlsgottesdienst in den Mittelpunkt trat.“