Guardini-Chronologie

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Die nachfolgende Guardini-Chronologie bildet als Liste die jeweiligen Jahres-Ereignisse ab, die in den Jahres-Artikeln ausgeführt werden.

Familiäre Ereignisse vor der Geburt Romano Guardinis

1885-1903: Kindheit und Jugendzeit

  • 17. Februar 1885: Geburt, nachts um 1.30 in der Via Leoncino Nr. 14 in Verona (Geburtsurkunde)
    • Geboren "in der Nähe der Arena, deren gewaltiges Oval ebensoviel von langem geschichtlichen Zusammenhang wie von antiker Formkraft spricht. … Über Verona führt die alte Straße vom Norden nach Italien herein, und Straßen und Bahnen des Lebens, auf denen man hergehen kann, aber auch hin. Dazu kommt, als ganz persönliches Omen, daß der Name "Guardini" doch wohl vom deutschen "Wardein" stammt, und es also nicht grundlos wäre, zu denken, auf irgend einem Heereszug von Deutschland her sei einer dieses Namens - oder Amtes - in Verona hängen geblieben. Dann wäre es nicht nur möglich, sondern sogar vorbedeutet gewesen, daß ein Nachkomme von ihm eines Tages den umgekehrten Weg gehen würde." (Stationen und Rückblicke, 1965, S. 11f., vgl. Gerl, 1985, S. 17 im Blick auch auf die späteren Pseudonyme "Anton Wächter" bzw. "Dr. Wacht")
    • Zum Vater siehe Romano Tullo Guardini
    • Zur Mutter, siehe Paola Maria Bernardinelli
  • 17. Februar 1885: Taufe im Haus auf den Namen Romano (Namenstag: 28. Februar), vermutlich als Nottaufe;
  • 3. Mai 1885: Taufe (siehe Kopie eines Dokuments der Kurie von Verona vom 14. November 1885 (dort irrtümlich 1884),
    • Taufpatin: Caterina Falzolgher, siehe Gerl, 1985, S. 17 schreibt wohl irrtümlich "Catharina", aber auch Zucal (Hrsg.): La Weltanschauung cristiana di Romano Guardini, S. 67, vgl. aber Kopie Abstammungsnachweis sowie Erwähnung in der Zeitschrift "La donna rivista quindicinale illustrata" (1916, S. 5 - https://books.google.de/books?id=tdqe5yVA1ukC): "Verona, sig.ra Caterina Falzolgher ved. Bernardinelli"
  • Sommer 1885 Übersiedlung nach Mainz (bisher immer Frühjahr/Sommer 1886 angenommen)
    • Im Fragebogen zum Antrag auf deutsche Staatsbürgerschaft (1910) steht bezüglich der Ansiedlung in Mainz eindeutig: „Seit 10. Juni 1885, in Mainz“.
    • Eine Bestätigung kommt auch aus dem Nachlass der Mutter in Italien, Isola Vicentina: Denn auch aufgrund des gewidmeten Abschiedsgeschenks von Marta Bernardinelli (1847-1921), eine Tante väterlicherseits von Paola Bernardinelli, also unverheiratete jüngere Schwester ihres Vaters Michele, ergibt sich, dass die Emigration nach Deutschland schon im Juni/Juli 1885 erfolgt sein dürfte. Der Historiker Berlaffa vermerkt dazu: “1885, giugno/luglio. Probabile emigrazione della famiglia Guardini-Bernardinelli in Germania.”. Denn die Widmung lautet: «Cara Paolina/ Nel lasciarti ti offro questo piccolo libro perché esso ti ricordi la tua zia Marta e perché nel aprirlo tu la raccomandi al Signore insieme a tutta la tua famiglia. E così separate da tanta distanza ci riuniremo ogni giorno ai piedi del Crocifisso che è il rifugio di tutti i cuori. Tua zia Marta 29 giugno 85» (Berlaffa, a.a.O.).
    • Dazu kommt der zeitgenössische Bericht von Giuseppe De Botazzi aus dem Jahr 1895: «A Magonza, graziosa città del Granducato di Assia, sulla riva sinistra del Reno, fin dall’anno 1885 la solerte ditta Esportazione Uova Bernardinelli, Dolci, Bampa, Narizzano & C., di Verona, fondò una filiale pel commercio del pollame vivo e delle uova, prodotti che vanno a poco a poco conquistando il mercato tedesco, mercé l’opera indefessa del signor Guardini Romano, di Verona, rappresentante della Ditta accennata» (https://books.google.de/books?id=kRCrMbiCVAkC&pg=PA109)
  • Die Familie ist bereits im Adreßbuch der Stadt Mainz für das Jahr 1886 verzeichnet ("Guardini, Romano, Geflügelhd., Bahnhofstr. 3"), was aufgrund der Erhebung der Daten für den Druck einen Umzug erst im Frühjahr oder Sommer 1886 ausschließt.
  • Außerdem erhält die Firma Guardinis im März 1886 den „I. Preis für Verdienstvolle Leistungen Ausstellung März 1886“ durch den „Verein für Geflügel und Vogelzucht – Mainz, noch erhalten in der Villa Guardini auf Isola Vicentina. Dies wäre ebenfalls nur schwer vorstellbar, wäre die Familie erst im Frühjahr 1886 umgezogen.
  • Die bisher für Frühjahr/Sommer 1886 angenommene Übersiedlung nach Mainz fand also bereits im Sommer 1885 statt; daher gehören Guardinis diesbezügliche Angaben ins Jahr 1885:
    • Berichte über mein Leben: "Meine Eltern kamen im Jahre 1886, als ich ein Jahr alt war, nach Deutschland, und zwar nach Mainz. Wenn man den großen Unterschied zwischen der damaligen italienischen und der deutschen Welt ins Auge faßt, bedeutete das so viel, als ob sie aus dem Jahre 1856 heraus in das von 1886 gekommen wären."
    • „Europa“ und „Christliche Weltanschauung“, I, 294: [Meine Familie siedelte] "aus beruflichen Gründen ... nach Deutschland über; und während man zu Hause italienisch sprach und dachte, wuchs ich geistig in die deutsche Sprache und Kultur hinein."
  • 2. Februar 1887: Geburt von Bruder Ferdinando Guardini, genannt Gino, in Mainz
  • 1887 wird im Adreßbuch ein „Romano Guardini“ erstmals genannt und zwar unter der Adresse Bahnhofstraße 3. Dort war auch die Filiale Mainz der Firma Esportazione Uova (Eier und Geflügel) untergebracht, als deren Prokurist Guardini bezeichnet wird.
  • 13. Dezember 1888: Geburt von Bruder Mario Guardini in Mainz.

1889 noch keine Einträge
1890 noch keine Einträge

1892 noch keine Einträge
1893 noch keine Einträge
1894 noch keine Einträge
1895 noch keine Einträge
1896 noch keine Einträge
1897 noch keine Einträge
1898 noch keine Einträge
1899 noch keine Einträge
1900 noch keine Einträge
1901 noch keine Einträge

  • 1902: Der Vater Guardinis wird Konsularagent der in Mainz neu errichteten Konsularagentur, die dem Berufs-Generalkonsulat in Frankfurt am Main unterstellt wird (Allgemeine Zeitung, 27.08.1902, bei Gerl, 1985, S. 18 steht ohne eigenen Beleg irrtümlich 1910).
  • 07.08.1903 Reifeprüfung am Humanistischen Gymnasium in Mainz
  • Ein Original des Zeugnisses ist noch im Besitz des Rabanus-Maurus-Gymnasium, Mainz, siehe Gerl, 1985, S. 38 (damals von ihr eingesehen über Leitung sowie Helmut Link und Ferdinand Scherf)
  • Sommer 1903: Reise nach Italien zu den Großeltern (vgl. Guardini, Erster Brief vom Comer See, 1923)
  • 18./19. Oktober 1903: Erster nachweisbarer Aufenthalt seines Freundes "Carl Neundörfer, stud. iur. Freiburg i.Br./Mainz" in Beuron (Gästebuch 1901-1914 im Archiv der Abtei Beuron)
  • WiSe 1903 Studium der Chemie in Tübingen (nach zwei Semestern abgebrochen)
  • Wohnung bei Lenz in der Mühlstr. 203, vermittelt durch einen Geschäftsfreund des Vaters (Personal-Verzeichnis der Königlich Württembergischen Eberhard-Karls-Universität Tübingen für das Winterhalbjahr 1903/04 aus amtlichen Quellen, Tübingen 1903, S. 28)

1903-1915: Studien- und erste Kaplanszeit

1915-1920: Kaplans- und Juventuszeit

1920-1923: Bonner Zeit

1923-1943: Berliner Zeit

1943-1945: Mooshausener Zeit

1945-1948: Tübinger Zeit

1948-1968: Münchener Zeit

...

  • 1968
    • 1. Oktober: Tod in München

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