Romano

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Romano ist der erste von Guardinis Vornamen. Die weiteren drei lauten: Michele Antonio Maria.

Namenstag

Guardini feiert seinen Namenstag immer am 28. Februar (vgl. auch Tagebucheintrag am 28. Februar 1958) unter Bezug auf seinen Namenspatron Romanus von Subiaco, dessen kalendarischer Namenstag aber gemeinhin aber am 22. Mai begangen wird. Ob daher letztlich eine Verwechslung des Namenstags in der Familientradition vorlag (auch sein Vater hieß ja schon Romano) oder man sich auf eine von Italien herkommende alternative Tradition des Namenstags von Romanus von Subiaco für den 28. Februar stützte, bleibt unklar.

Irrtümliche Verknüpfungen von zeitgenössischen Gratulanten und späteren Forschern

Aufgrund des 28. Februars als Namenstag haben viele geschlossen, dass er den hl. Abt Romanus von Condat (gest. um 465) als seinen Namenspatron sieht, der Eremit und Klostergründer in Condat im Jura war, schließlich Krankenpfleger, der der Hagiographie nach auch Leprakranke mit dem Kreuz heilte (Vgl. dazu zum Beispiel Gerl, 1985, S. 17 f.: "Guardini zieht später (irrig) eine symbolische Verbindung seines Namens zu Benedikt (geb. um 480) und seinem Orden, der ihm entscheidende Hilfe und geistige Klärung seines Weges bedeutete"). Guardini selbst bezieht sich aber nie auf Romanus von Condat.

Öfters wird Guardini zum 9. August zum Namenstag gratuliert, dem Gedenktag des Märtyrers Romanus von Rom (gest. 258). Dies wies er insbesondere dem Mainzer Bischof Hermann Volk gegenüber freundlich, aber deutlich zurück.

Bezugnahmen Guardinis

  • Brief an Giovanni Urbani vom 25. September 1957: "... Der heilige Romanus, dessen Fest am 9. August gefeiert wird, ist zwar nicht der, nach dem ich benannt bin. Dieser ist nicht der Märtyrer, sondern der Einsiedler Romanus, der dem heiligen Benedikt in Subiaco seine tägliche Nahrung brachte. Das ist aber nicht wichtig. ..." (zitiert nach Gerl, 1985, S. 18)
  • Brief an Hermann Volk vom 21. August 1963: "... Beim Wiederlesen Ihres Briefes sehe ich, daß ich noch gar nicht für die gütigen Wünsche gedankt habe, mit denen Ew. Exzellenz an meinen Namenstag gedacht haben. Der heilige Romanus vom August ist zwar nicht der meinige. Der gehört nämlich ins Frühjahr und ist, wenn man so sagen darf der Nährvater des Benediktinerordens gewesen, da er, wie die Legende erzählt, den heiligen Benedikt während seines Einsiedlerlebens mit Speise versorgt hat. ..." (zitiert nach Gerl, 1985, S. 18)