Werner Becker

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Werner Becker CO (1904-1981) war ein deutscher Jurist, römisch-katholischer Theologe und Ordensgeistlicher (Oratorianer) und Newman-Forscher

Biographie

  • ab 1922 Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg, Berlin und Bonn;
  • Dr. iur bei Carl Schmitt mit einer Arbeit über die „Staatslehre des Thomas Hobbes“,
  • Studium der katholischen Theologie in Tübingen; Einflüsse aus dem Umfeld Romano Guardinis, Karl Adams und Paul Simons
  • Studium der Theologie auch am Institut Catholique in Paris; Einfluss durch Marc Sagnier
  • Studium in Bonn und Bensberg
  • 1930 Mitglied des ökumenischen Arbeitskreises;
  • 1930 Mitbegründer des Oratoriums des hl. Philipp Neri in Leipzig,
  • 1932 Priesterweihe in Aachen
  • 1933 bis 1938 Studentenpfarrer in Marburg,
  • 1936 Mitglied im Vorbereitungskreis der „Christlichen Universitätswoche in Basel“ (20. bis 24. Januar 1936; gemeinsam mit Adolf Köberle, Mitglied der Michaelsbruderschaft)
  • 1939 bis 1943 Studentenpfarrer in Leipzig;
  • 1944 Kriegsfreiwilliger als Sanitätssoldat um seiner Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen, da er eine jüdische Studentin versteckt hatte;
  • kurze russische Kriegsgefangenschaft;
  • 1946 bis 1961 erneut Hochschulseelsorger in Leipzig;
  • zusammen mit Heinrich Fries Mitbegründer der Deutschen Newman-Gesellschaft und Newman-Forscher der „zweiten Phase“;
  • 1954 Una-Sancta-Beauftragter im Bistum Meißen;
  • Lehrauftrag für Ökumene an der Theologischen Hochschule in Erfurt;
  • 1961-1978 Konsultor im römischen Sekretariat für die Einheit der Christen;
  • 1966 bis 1976 Leiter der Ökumenischen Arbeitsstelle;

Bibliographie zu Guardini

  • 22 Treffer von 1931 bis 1998;
  1. Einführung des Bearbeiters: Pilgram, Friedrich: Die Physiologie der Kirche, hrsg. von Heinrich Getzeny, 1931, S. XVff., zu Romano Guardini S. XV, XXXII sowie Anmerkungen auf S. 427 (Becker übernahm die Bearbeitung nach dem Tod von Karl Neundörfer) [Karl Neundörfer] - [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=OUEsAAAAIAAJ
  2. „Katholische Aktion“ als katholische Bewegung“, in: Franz Josef Wothe (Hrsg.): Die Kirche im deutschen Aufbruch. Gesammelte Aufsätze, Bergisch-Gladbach, Heider, 1934, S. 50-71, zu Romano Guardini S. 57 [Gerner 81] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=pC0qAQAAIAAJ
  3. Zum Kirchenbild einer jungen deutschen Generation, in: Karlheinz Schmidthüs (Hrsg.): Christliche Verwirklichung: Romano Guardini zum 50. Geburtstag dargebracht von seinen Freunden und Schülern. Rothenfels am Main, 1935, S. 85-101 (zu: Guardini, Vom Sinn der Kirche; Guardini, Das Wesen des Christentums; Guardini, Gedanken über das Verhältnis von Christentum und Kultur) [Mercker 2324] - [Festschriftbeitrag] - [noch nicht online]; überarbeitet??? Romano Guardini und das Kirchenbild einer jungen deutschen Generation. Meinen geliebten und verehrten Lehrern Karl Adam und Romano Guardini, in ders.: Die Wirklichkeit der Kirche und das Ärgernis, Leipzig 1957, S. 13-37 (Vom Sinn der Kirche) [Mercker 2325] - [Artikel] - [noch nicht online]
  4. Die Buße als Sakrament der Kirche, in: Eine heilige Kirche, 7, 1935, S. 249-254, zu Romano Guardini S. 253f.: Becker unterstrich Petersons und Guardinis Bestimmungen von der Bezogenheit, aber Nicht-Identität von Kirche und Reich Gottes [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]
  5. Rezension zu: Guardini, Das Wesen des Christentums, in: Werkblätter, hrsg. von Josef Gülden, Würzburg-Aachen, 11, 1938/1939, S. 21 [Mercker 2975] - [Rezension] - [noch nicht online]
  6. Die Wirklichkeit der Kirche, Recklinghausen 1939, zu Romano Guardini S. 3 (Glaube ist „auch die Überzeugung davon, dass `die Welt nicht ist, wie sie sichtbar scheint´ (Guardini)“) und 12 („Hier ist Religion allumfassende Gegenwart; wie Guardini sagt, `die ganze Wirklichkeit, gesehen, gewertet, gelebt durch den ganzen Menschen´. (Vom Sinn der Kirche 1933, S. 91)“ [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
  7. /Heinrich Fries (Hrsg.): (Internationale Cardinal-)Newman-Studien, 1948, Bd. 1 [Sammelband], darin:
    1. Der Überschritt von Kierkegaard zu Newman in der Lebensentscheidung Theodor Haeckers, S. 251-270, zu Romano Guardini 252ff. (253: „Romano Guardini hat die Grundrichtung Kierkegaards folgendermaßen bezeichnet: `Für Kierkegaard war Denken Tun, und nur jenes Denken ernst, in dem sich Existenz realisiert. `Es ist der gleiche Begriff der Realisierung, den wir bei Newman finden.“ 254: „Abzulehnen sei jedoch Kierkegaards Abgleiten “ins Extreme, ins `Maßlose´ und `Zerstörende´, in der Absicht, durch sokratische Ironie, ja durch das, was mehr ist, das christliche Paradox, von Gott her `die Dinge in ihrer Zweideutigkeit spüren zu lassen´. `Er löst `das Christliche´ ab von der Schöpfung und vom schaffenden Gott, vom Schöpfer. Er nimmt das Christentum als Grenzwert mit all seiner Unmöglichkeit, als christianistisches Christentum.´ Und es führt dann kein Weg mehr zu den `welthaltigen´ Formen des Christentums, insbesondere zur Kirche”), S. 264 und 269 sowie Fußnoten: S. 338f. [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=eoI9AAAAYAAJ (mitunter als „Quardini“);
    2. Chronologie von Übersetzungen der Werke Newmans, S. 295-300, zu Romano Guardini S. 299 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=eoI9AAAAYAAJ (mitunter als „Quardini“);
    3. /Heinrich Fries: Werke über Newman, S. 314 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=eoI9AAAAYAAJ (mitunter als „Quardini“)
  8. Romano Guardini 70 Jahre alt, in: [[Tag des Herrn. Katholisches Kirchenblatt, Leipzig, 5, 1955, 12. Februar, S. 32 [Mercker 2443] - [Artikel] - [noch nicht online]
  9. Geleitwort des Herausgebers, in: Guardini, Vorschule des Betens, Leipzig 1960, S. 7-12 [Mercker 2337] - [Artikel] - [noch nicht online]
  10. Realisierung und „Realizing“ bei John Henry Newman. Romano Guardini zum 50jährigen Priesterjubiläum, in: Albert Dähnhardt (Hrsg.): Theologisches Jahrbuch 1961, Leipzig 1961, S. 177-190 [Mercker 2426] - [Widmung]/[Artikel] - [noch nicht online]
  11. [Festschriftbeitrag], in: Helmut Kuhn/Heinrich Kahlefeld/Karl Forster (Hrsg.): Interpretation der Welt. Festschrift für Romano Guardini zum achtzigsten Geburtstag. Würzburg: Echter, 1965; (2)1965 - 722 S. [Mercker 2425] - [Guardini-Festschrift] - [noch nicht online]
  12. Zum Gedächtnis Romano Guardinis, in: Tag des Herrn. Katholisches Kirchenblatt, Leipzig, 18, 1968, S. 190 [Mercker 2597] - [Artikel] - [noch nicht online]
  13. Einführung, in ders. (Hrsg.): Romano Guardini. Ein Gedenkbuch mit einer Auswahl aus seinem Werk, Leipzig 1970, S. 5-27 [Mercker 1889] - [Artikel] - [noch nicht online]
    1. S. 7: “Seine erste Seminarübung 1924 im kleinen Kreis in Potsdam veranstaltet, behandelte das Werk Helmut Plessners `Die Grenzen der Gemeinschaf´ ..., wodurch uns jungen Studenten die Polarität von Gemeinschaft und Gesellschaft nahegebracht wurde.”
    2. S. 8: Die “Gedanken eines Mannes, dem wir voll vertrauten, wirkten als ein heilsames Korrektiv für die spätere Entwicklung der katholischen Jugendbewegung und auch für die Bereitschaft ihrer aktivsten Glieder, sich der politischen Verantwortung nicht zu entziehen.”
  14. Zum eisernen Priesterjubiläum Prof. Hermann Hoffmanns, in ders./Radom, Bruno (Hrsg.): Ökumenische Menschen. Hermann Hofmann als Festgabe zum 90. Geburtstag gewidmet, Leipzig 1970 (1969???), S. 92-104 [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]
  15. Tonbandaufnahme eines Gesprächs bei einer Guardini-Tagung auf Rothenfels, in: Burgbrief, Burg Rothenfels, 4/78 (5. November 1978), S. 6 (5???)-10 (Podiumsgespräch 15. Oktober 1978 zum Thema „Gibt es ein Erbe Guardinis?"; darin unter anderem zu Romano Guardinis letztem Lebenstag)
    1. S. ???: „„Dann aber wusste ich, wie mein 65. Jahr herannahte, meine Reisemündigkeit also, wo der Staat mich reisen lässt, dass ich zwei Dinge tun wollte. Ich wollte an das Grab meiner Mutter fahren, meine beiden Eltern waren in dieser Zeit der Abgeschlossenheit in Mönchengladbach gestorben, und ich wollte zu Romano Guardini fahren. Nun war der Tod meiner Mutter so frühzeitig, dass ich noch einen Kampf um die Reise an ihr Sterbebett kämpfen konnte. Diesen Kampf habe ich verloren. Ich glaube, ich bin in meinem Leben immer zu spät gekommen, auch hier auf der Burg, wenn Ostergottesdienst war, aber ich es erreicht, noch vor meinem 65. Geburtstag an ihr Grab zu fahren, und habe dadurch auch noch Guardini lebend angetroffen. Denn als ich nach München kam, habe ich nicht gleich gewagt, ihn anzurufen, weil er gerade eine Reise nach Italien gemacht hatte. Guardini hatte mir schon einige Jahre vorher erzählt, Walter F. Otto, der große Humanist und Professor, habe ihn besucht und gesagt: `Herr Kollege, Sie werden jetzt 70 Jahre, ich bin 80. Ich garantiere Ihnen, das Alter zwischen 70 und 80 ist das schönste Jahrzehnt unseres Lebens. Aber bei Romano Guardini finden wenige Monate später die Gesichtsschmerzen an, und sein Arzt spielte ja von da an eine Rolle, auch bei unserer Begegnung. Ich hatte also gehört, er sei mit seinem Arzt nach Italien gefahren, es gehe ihm besser, aber ich dachte: `Er braucht noch zwei Tage zum Ausruhen, dann rufst du mal an.“ Ich rief an, eigentlich am letzten Tag meiner geplanten Reise nach München, da sagte seine Haushälterin: [[`Ja der Professor wartet schon´. Und ich sagte: `Wann kann ich denn morgen früh kommen?´ `Ach´, sagte sie, `der Professor wartet so sehr, kommen Sie doch heute abend noch, er ist zwar schon ins Bett gegangen.´ So bin ich am Vortrag seines Todes, um halb sieben, zu seiner Wohnung gegangen und war dann eigentlich nur eine halbe Stunde an seinem Bett und habe ein Gespräch mit ihm gehabt, aber ich merkte schon, dass irgendetwas mit der linken Seite, mit der Beweglichkeit des linken Armes, nicht mehr klappte. Er hatte irgendeinen Schlag vielleicht schon vorher bekommen, und er hat noch nie so lange Sätze formuliert, wie in diesem letzten Gespräch. Offenbar wollte er testen, ob er noch auf der Höhe seines Geistes sei, hat aber auch zwischendurch so scherzhafte Bemerkungen gemacht, wie: `Ach dem Tewes, dem wolle ich noch ´ne Flasche Champagner schenken, wann machen wir das denn?´ Er freute sich also über den Besuch, und wie ich dann kurz nach 7 Uhr abends dachte, du bleibst jetzt noch ein paar Tage länger in München, um ihn öfter zu besuchen, da sagte mir die Haushälterin: [[`Warten Sie doch eine halbe Stunde, der Arzt kommt noch´. Und der Arzt besucht ihn, kommt heraus aus dem Krankenzimmer und sagt: `Ich habe den Professor lange nicht so aufgekratzt gesehen; können Sie denn nicht mehrere Tage hierbleiben und jeden Tag wiederkommen?´ Ich habe übrigens auf dem Schreibtisch Guardinis eine Postkarte gefunden, eine angefange Postkarte, wo er schrieb: `Ich war in Italien, endlich einmal 14 Tage ohne Schmerzen.“
    2. S. 5 (S. 9???): „Und ich kam gleich in eine Lücke. Romano Guardini hatte noch keinen Privatsekretär. Und so bildete sich eine Meisterschaft und Jüngerschaft heraus, eine Freundschaft auch.“ (zwei Semester 1923/24) [Gerner 197] und [Gerner 278, bei Gerner „5/78“ statt „4/78“???] - [Artikel] - [noch nicht online]
  16. (Erinnerungen), in ders./Felix Messerschmid/Johannes Strauß/Heinrich Fries/Hermann Seifermann: In memoriam Heinrich Kahlefeld, Frankfurt am Main 1980, S. 7-16 [Gerner 289] - [Artikel] - [noch nicht online]
    1. S. 11f. (zu Romano Guardini) [Gerner 284] - [Artikel] - [noch nicht online]
    2. S. 13-16 (zu Romano Guardini) [Gerner 284] - [Artikel] - [noch nicht online]
      1. S. 13ff.: Werner Becker über die Leipziger Tagung 1930 [Gerner 241] - [Artikel] - [noch nicht online]
  17. Briefe an Carl Schmitt, Berlin 1998, zu Romano Guardini [historisch relevant] S. 12, 31f., 43, 50, 52 und 101 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=QgQmAQAAIAAJ;
    1. S. 78 [4. Dezember 1964]: Guardini sei so alt, dass er sich über die durch das Zweite Vatikanische Konzil ermöglichte Konzelebration als erreichtes gemeinsames Ziel nicht mehr richtig freuen könne

Sekundärbibliographie

  • Rezension zu: Becker (Hrsg.): Ein Gedenkbuch, in: Begegnung, Berlin(-Ost), 10, 1970, 8 (3. Umschlagseite) [Gerner 356] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • Burgbrief, Burg Rothenfels, 1981, Nr. 3 (6. August 1981), S. 9: Foto: Romano Guardini und Werner Becker (in der Menge), Ostern 1936 (Auf-nahme: Artur Pfau) [Gerner 249] - [Fotofrafie] - [noch nicht online]
  • Heinrich Fries: Aus unserer Mitte. Werner Becker zum Gedächtnis, in: Christ in der Gegenwart, Freiburg im Breisgau, 33, 1981, 25, S. 206 [Gerner 284] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • Josef Gülden: Werner Becker, + 1. Juni 1981, in: Burgbrief, Burg Rothenfels, Nr. 3/1981 (6. August 1981), S. 7f. [Gerner 284] - [Artikel] - [noch nicht online]

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