"Veni sancte spiritus". Ansprache an Pfingsten
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Version vom 11. Mai 2023, 17:10 Uhr von Helmut Zenz (Diskussion | Beiträge) (→Vgl. dazu Nachschrift der Predigt zum Pfingstsonntag 1949)
272 (G 37) "Veni sancte spiritus". Ansprache an Pfingsten, in: Burgbrief, 1933, Juli, S. 1-3 [Predigt] [neu aufgenommen]
Übersetzung des Hymnus
1933
- Komm, Du Geist der Heiligkeit, - und vom Himmel sende aus - Deinen hohen Lichtes Strahl.
- Vater der Armen - Geber der Gaben - Licht der Herzen
- Allerbester Tröster Du - süßer Gast der Seele Du - und erquickend süßer Trost
- Ruhe in der Arbeit - milde Kühle in Sonnenglut - Trost in Tränen
- O Du überseliges Licht - füll den tiefsten Herzensgrund - Deiner Glubenstreuen all!
- Ohne Deiner Gottheit Strahl - lebt im Menschen nichts, was rein - nichts, was schuldlos, lauter ist.
- Wasche das, was schmutzig ist - netze das, was dürre ist - heile das, was bresthaft ist.
- Biege, was erstarret ist - wärme, was erfroren ist - lenke, was verirret ist.
- Denen, die Dir glaubenstreu - die ihr Leben auf Dich bau´n - gib der Gnaden Siebenfalt.
- Gib der Tugend Wert vor Gott - den guten Ausgang des Heils - die ewige Freude.
1935/1963
- Komm herab, o Heiliger Geist - Und entsende himmelaus - Deines Lichtes Strahlenkranz
- Komme, Armenvater Du - komme, Gabenspender Du - komme, Herzerleuchter Du.
- Allerbester Tröster Du - Süßer Seelengastfreund Du - Süßer, kühler Labetrunk.
- In der Arbeit Ruhestatt - In der Glut der kühlste Hauch - Tröster Du im Tränental
- O Du überselges Licht - Fülle das Herzinnerste - Aller, die auf Dich vertraun
- Ohne Deine Göttlichkeit - Steht der Mensch in Nichtigkeit - Alles wird Verderben ihm.
- Wasche, was beflecket ist - Wäßre, was in Dürre steht, - Heile, was verwundet ist
- Biege, was erstarret ist - Wärme, was erfroren ist - Lenke, was verirret ist.
- Gib den Deinen, glaubenstreu - Die in Dir vertrauend ruhn - Gnadenvolle Siebenfalt
- Gib der Tugend ihren Sinn - Führ das Heil dem Ende zu - Oh, gib ewge Freude, Du.
Vgl. dazu Nachschrift der Predigt zum Pfingstsonntag 1949
- Komm, o Geist! Aus Himmelshöhn - laß auf uns herniedergehn - Deines Lichtes holden Strahl!
- Komm, der Armen Vater Du -spende, Herzens Licht und Ruh - Deiner Gaben Siebenzahl!
- Süß Labsal, Gottes Geist - der Du tief zu trösten weißt - lieber, holder Seelengast!
- Kühlung Du in Sonnenglut - Stillung Du der Tränenflut - in der Mühsal milde Rast!
- O Du überselig Licht - das in unsre Herzen bricht - komm herab, geh in uns ein!
- Ohne Deine Gotteshuld - ist im Menschen nichts als Schuld - nichts ist redlich, nichts ist rein.
- Wasche, was beflecket ist - tränke, was verdorret ist - was verwundet, heile Du!
- Löse, was verhärtet ist - wärme, was erstarret ist - das Verirrte lenke Du!
- Bring der Gaben Siebenheit! - Sieh die Herzen Dir bereit - Geist, der alle Herzen kennt.
- Einst dem Leben gib den Lohn - führ uns hin zu Gottes Thron - in die Freude ohne End.
Nachdrucke und Auszüge
- Pfingsten. Lumen cordis, in: Die Schildgenossen, 14, 1935, 5 (Juni/Juli 1935), S. 393-396 (Die Übersetzung der Sequenz stammt von Fred Neumayer) [Predigt] [Mercker 0451]
- eingegangen in: Vom lebendigen Gott, (2)1936 [dort als Übersetzer Fred Neumayer angegeben]); in der späteren Auflage wurde sie redaktionell bearbeitet und durch die "Pfingstsequenz" von Heinrich Kahlefeld ersetzt;
- Lumen cordis, auch in: Karl Borgmann (Hrsg.): Parochia. Handreichungen für die Pfarrseelsorger, Colmar 1943, S. 292-294 (ohne Angabe des Übersetzers) [Mercker 0618] - https://dli-daten.de/dli/hp/download?d=CIB-005_digital.pdf&id=1
- Auszug des ersten Teils (ohne den Text der Pfingstsequenz) unter dem Titel „Lumen cordis“, in: Bund Neudeutschland, Köln, 3, 1950, 5, S. 1f. [Gerner 16];
- unter dem Titel „Lumen cordis. Über die Pfingstsequenz“ eingegangen in: Predigten zum Kirchenjahr, 1963 (G 37) [Dort in Fußnote 38 irrtümlich angegeben: „nach eigener, oft eigenwilliger Übersetzung des uralten Textes. Vgl. Burgbrief 2, 1940 [sic! – ist aber 1949!], und Parochia, S. 292 ff.; der doppelte Irrtum nämlich der Vergleich mit der Übersetzung in Burgbrief 2, 1949, die wohl tatsächlich von Guardini stammt - und die Angabe, Guardini sei hier der Übersetzer wurde in G 37 übernommen];
- Auszug unter dem Titel „Pfingstgesang: Komm herab, o Heiliger Geist“, in: Fritz Färber (Hrsg.): Damit uns Erde zur Heimat wird. Eine Gedichtsammlung, 1959, S. 50f. (als Gebet zusammengestellt, dort allerdings irrtümlich als Übersetzer aus dem Lateinischen Romano Guardini statt Fred Neumayer angegeben) [neu aufgenommen]
Übersetzungen
- Siehe Übersetzungen in: Vom lebendigen Gott und in: Predigten zum Kirchenjahr