Otto Heinrich von der Gablentz
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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Otto Heinrich von der Gablentz (1898-1972) war ein deutscher Politologe, Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialsmus und Mitglied des Kreisauer Kreises
Biographie
- 1916 Tod seines Vaters (bei Verdun gefallen)
- 1917 eigene schwere Kriegsverletzung
- Studium der Staatswissesnchaften
- 1920 Dr. rer. pol.
- Angehöriger der Michaelsbruderschaft
- (gemeinsam mit Paul Tillich) Einsatz für einen religiösen Sozialismus
- 1925 Referent im Reichswirtschaftsministerium und im Statistischen Reichsamt
- 1931-1933 Sachverständiger bei den internationalen Konferenzen um die deutschen Reparationen (Lausanne, Basel, London)
- 1933 (1934???) Entlassung aus dem Staatsdienst durch die Nationalsozialisten wegen „politischer Unzuverlässigkeit“
- Wechsel zur Wirtschaftsgruppe Chemische Industrie
- 1933 bis 1942 Autor in den Zeitschriften der Berneuchener Bewegung, überwiegend spirituellen Inhalts
- 1940 Anschluss an den Kreisauer Kreis; die Nationalsozialisten konnten eine Verbindung zum Kreis der Attentäter vom 20. Juli 1944 nicht nachweisen
- nach 1945 Gründungsmitglied der Berliner CDUD (später CDU)
- 1945 bis 1947 Vorsitzender des wirtschaftspolitischen Ausschusses der Berliner CDUD
- 1947 bis 1951 erneut Autor für die Berneuchener Bewegung
- 1948 bis 1950 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates bei der Verwaltung für Wirtschaft der Bizone und beim Bundesminister für Wirtschaft
- 1948 Mit-Wiederbegründer der Deutschen Hochschule für Politik
- 1953-1966 Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin
- 1953-1956 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.
- 1955-1959 Direktor der Deutschen Hochschule für Politik
- 1955 Vorsitzender des von ihm mitbegründeten Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU-Berlin
- 1965 Austritt aus der CDU aufgrund deren mangelnder Reformbereitschaft
Bibliographie zu Guardini
- 6 Treffer von 1947 bis 1965
- Christenheit und Kirche, in: Deutsche Rundschau, 70, 1947, S. 102-117, zu Romano Guardini S. 112 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=YDwZAAAAIAAJ; auch in ders.: Geschichtliche Verantwortung: zum christlichen Verständnis der deutschen Geschichte, 1949, zu Romano Guardini S. 81 - [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=HmYrAAAAIAAJ
- Zellen und Cliquen. Zweiter Vortrag, in: Zeitschrift für Kölner Soziologie, 5, 1952/53, S. 262-272 [Artikel] - [noch nicht online]; zu Romano Guardini:
- S. 270 f.: „Im Spiel und in der Geselligkeit nimmt man ja den ganzen Menschen ernst als Person. Spiel integriert stark und rein, weil es interesselos ist. Darum integriert in der Kirche das „heilige Spiel“ (Guardini) der Liturgie und nicht die Predigt oder die Bibelarbeit." - "Unsere Studentengemeinde an der Freien Universität Berlin lebte auf mit dem Augenblick und zog Außenseiter an, wo an Stelle der Bibelarbeit der Abendmahlsgottesdienst in den Mittelpunkt trat.“
- Otto Heinrich von der Gablentz: Politische Forschung in Deutschland, in: Otto Stammer (Hrsg.): Politische Forschung, Beiträge zum zehnjährigen Bestehen des Instituts für politische Wissenschaft, Köln/Opladen 1960 (Schriften des Insituts für Politische Wissenschaft; 17) [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; zu Romano Guardini:
- S. 156: Die „junge politische Wissenschaft“ in Deutschland „entscheidende Perspektiven Guardini und Pieper ..., welche die Person als Kriterium des Politischen lehrten.“ Dort steht ausdrücklich, dass Romano Guardini neben Josef Pieper und Friedrich Heer versucht hätten, „die Bindung des kirchlichen Weltbildes an vergangene historische Epochen zu überwinden“ und damit „in weitere Kreise hinein“ gewirkt hätten. „Es ist interessant, dass sie sich hierbei vor allem auf den stark rationalen Charakter ihrer Lehre berufen können, der ein positives Verhältnis zur Technik (Guardini), eine nüchterne Besonnenheit (Pieper), ein Verständnis für die Aufklärung (Heer) ermöglicht.“ (Verweis auf: Guardini, Die Macht und Guardini, Das Ende der Neuzeit)
- Otto Heinrich von der Gablentz: Einführung in die politische Wissenschaft, Köln/Opladen 1965, zu Romano Guardini S. 33-56 (vgl. Guardini, Der Gegensatz) [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online], vgl. dazu auch schon:
- Otto Heinrich von der Gablentz: Die anthropologischen Voraussetzungen soziologischer Grundbegriffe, in: Festschrift für Friedrich Bülow, Berlin 1960 (dort aber noch ohne Literaturverweis auf Guardini) [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=8EGDNAxYaxYC;
- Otto Heinrich von der Gablentz: Macht, Gestaltung und Recht - die drei Wurzeln politischen Denkens, in: Der Kampf um die rechte Ordnung, Köln/Opladen 1964, S. 344 [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; Nachdruck 2013, zu Romano Guardini S.344 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=zn_KBgAAQBAJ; Nachdruck 2013, zu Romano Guardini S. 33-56 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=PB3KBgAAQBAJ;
Internet
- Wikipedia-Biographie - https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Heinrich_von_der_Gablentz