Willibrord Verkade
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Version vom 24. Juni 2024, 18:18 Uhr von Helmut Zenz (Diskussion | Beiträge)
Willibrord Verkade OSB (1868-1946), bürgerlich Johannes Sixtus Gerard, genannt Jan Verkade war ein niederländischer Maler und Beuroner Benediktiner, infolgedessen bekannt als "Malermönch"
Biographie
- Sohn mennonitischer Eltern in Holland
- 1887 Studium an der Akademie für Bildende Künste in Amsterdam
- 1891 Abbruch und Aufenthalt in Paris, wo er Paul Gauguin und Paul Sérusier kennenlernte und engen Kontakt zur Künstlergruppe Nabis bekam, der er auch noch 1891 beitrat; wegen seiner Körpergröße erhielt er von der Gruppe den Spitznamen „Nabi obéliscal“
- 1892 Konversion zur römisch-katholischen Kirche im Jesuitenkolleg
- 1893 Aufenthalt in Florenz (erstes religiöses Wandgemälde im Convento S. Francesco, Fiesole)
- 1894 erste Einzelausstellung in Kopenhagen
- 1894 Oblate des Klosters Beuron, das für seine Kunstschule bekannt ist
- 1895 bis 1897 gemeinsame Arbeit mit seinem Lehrer Desiderius Lenz (unter anderem in St. Gabriel, Prag; in der Klosterkirche und Gnadenkapelle in Beuron)
- 1897 Novize
- 1898 erste Profess; Annahme des Ordensnamens "Willibrord"
- von 1899 bis 1909 Maler und Bildhauer in Beuron, Rom, Wien und Monte Cassino
- 1901 ewige Profess
- 1902 Priesterweihe; anschließend Erneuerung seiner Kontakte zur internationalen Avantgarde
- 1903 Aufenthalt der "Nabis" Sérusier und Maurice Denis in Beuron, worauf Sérusier 1904 die Theorien von Desiderius Lenz ins Französische übersetzt
- 1903-1905 Arbeit im benediktinischen Mutterkloster Monte Cassino unter der Leitung von Lenz
- 1905 Beteiligung an der XXIV. Wiener Secession (mit Wandbild: Eva und Maria, nicht erhalten)
- außerdem Neuaufnahme der Kontakte in die Niederlande, u.a. zu Richard Roland Holst, Jan Thorn-Prikker und Jan Toorop; daraus resultiert im Dezember 1905 die Ausstellung in der C. M. van Goghs Kunsthandlung in Amsterdam
- 1906 nach einer persönlichen und künstlerischen Krise: Verbindung seiner ursprünglichen künstlerischen Prägungen mit den Erkenntnissen der Beuroner Kunstschule auf dem Gebiet der Wandmalerei (z.B. Dorfkirche von Aichhalden, Schwarzwald)
- 1906-1908 Studienzeit in München; Kontakte zu Marianne von Werefkin, Alfred Kubin, Karl Caspar, Hugo Troendle, Julius Meier-Graefe; Einfluss des Werks von Hans von Marées
- 1907 Teilnahme an der Ausstellung für christliche Kunst in Aachen
- 1907 erstmaliges Treffen mit Alexej Jawlensky bei einer Ausstellung des Malers Curt Herrmann im Kunstverein in München; mit dem er sich anschließend befreundete
- 1908 anonymer Artikel „Die Beuroner Kunstschule“ in der Zeitschrift „Die Kunst“
- 1909 bis 1912 Arbeiten in der Dormitio-Abtei in Jerusalem (als Buße dafür, dass er im Atelier von Jawlensky auch Akt gemalt habe); nach seiner Rückkehr hielt Verkade Distanz zu Jawlensky
- 1912-1934 enger Freund des Kulturpublizisten Hermann Bahr
- 1913/14 eigenes Kapellenprojekt in Wien (Karmeliterkirche in Döbling); anschließend gab er die Malerei für immer auf.
- ab 1914 auch ausgeprägte literarische Tätigkeit, Leiter der Beuroner Kunstschule; Tätigkeiten als Gastpater und Cellerar
- 1920 erstmalige Publikation seiner Autobiographie unter dem Titel: Die Unruhe zu Gott. Erinnerungen eines Maler-Mönches (Freiburg 1920)
- 1922 (Übersetzer aus dem Flämischen): Jan van Ruysbroek: Die Zierde der geistlichen Hochzeit (Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1922)
- 1923-1925 Schriftleiter der „Benediktinischen Monatsschrift“
- 1924 Teilnehmer der Rothenfelser Werkwoche im August
- 1931 zweite Auflage seiner Autobiographie nun unter dem Titel: Der Antrieb ins Vollkommene: Erinnerungen eines Malermönches (Freiburg 1931)
- 1942-1946 intensiver Briefwechsel mit der Künstlerin Anny Schröder
Bibliographie zu Guardini
- 4 Treffer von 1921 bis 1931
Internet
- Wikipedia-Artikel - https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Verkade
- Annegret Kehrbaum, in: Neue Deutsche Biographie (2016) - https://www.deutsche-biographie.de/gnd118768093.html#ndbcontent