Willibrord Verkade

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Willibrord Verkade OSB (1868-1946), bürgerlich Johannes Sixtus Gerard, genannt Jan Verkade war ein niederländischer Maler und Beuroner Benediktiner, infolgedessen bekannt als "Malermönch"

Biographie

  • Sohn mennonitischer Eltern in Holland
  • 1887 Studium an der Akademie für Bildende Künste in Amsterdam
  • 1891 Abbruch und Aufenthalt in Paris, wo er Paul Gauguin und Paul Sérusier kennenlernte und engen Kontakt zur Künstlergruppe Nabis bekam, der er auch noch 1891 beitrat; wegen seiner Körpergröße erhielt er von der Gruppe den Spitznamen „Nabi obéliscal“
  • 1892 Konversion zur römisch-katholischen Kirche im Jesuitenkolleg
  • 1893 Aufenthalt in Florenz (erstes religiöses Wandgemälde im Convento S. Francesco, Fiesole)
  • 1894 erste Einzelausstellung in Kopenhagen
  • 1894 Oblate des Klosters Beuron, das für seine Kunstschule bekannt ist
  • 1895 bis 1897 gemeinsame Arbeit mit seinem Lehrer Desiderius Lenz (unter anderem in St. Gabriel, Prag; in der Klosterkirche und Gnadenkapelle in Beuron)
  • 1897 Novize
  • 1898 erste Profess; Annahme des Ordensnamens "Willibrord"
  • von 1899 bis 1909 Maler und Bildhauer in Beuron, Rom, Wien und Monte Cassino
  • 1901 ewige Profess
  • 1902 Priesterweihe; anschließend Erneuerung seiner Kontakte zur internationalen Avantgarde
  • 1903 Aufenthalt der "Nabis" Sérusier und Maurice Denis in Beuron, worauf Sérusier 1904 die Theorien von Desiderius Lenz ins Französische übersetzt
  • 1903-1905 Arbeit im benediktinischen Mutterkloster Monte Cassino unter der Leitung von Lenz
  • 1905 Beteiligung an der XXIV. Wiener Secession (mit Wandbild: Eva und Maria, nicht erhalten)
  • außerdem Neuaufnahme der Kontakte in die Niederlande, u.a. zu Richard Roland Holst, Jan Thorn-Prikker und Jan Toorop; daraus resultiert im Dezember 1905 die Ausstellung in der C. M. van Goghs Kunsthandlung in Amsterdam
  • 1906 nach einer persönlichen und künstlerischen Krise: Verbindung seiner ursprünglichen künstlerischen Prägungen mit den Erkenntnissen der Beuroner Kunstschule auf dem Gebiet der Wandmalerei (z.B. Dorfkirche von Aichhalden, Schwarzwald)
  • 1906-1908 Studienzeit in München; Kontakte zu Marianne von Werefkin, Alfred Kubin, Karl Caspar, Hugo Troendle, Julius Meier-Graefe; Einfluss des Werks von Hans von Marées
  • 1907 Teilnahme an der Ausstellung für christliche Kunst in Aachen
  • 1907 erstmaliges Treffen mit Alexej Jawlensky bei einer Ausstellung des Malers Curt Herrmann im Kunstverein in München; mit dem er sich anschließend befreundete
  • 1908 anonymer Artikel „Die Beuroner Kunstschule“ in der Zeitschrift „Die Kunst“
  • 1909 bis 1912 Arbeiten in der Dormitio-Abtei in Jerusalem (als Buße dafür, dass er im Atelier von Jawlensky auch Akt gemalt habe); nach seiner Rückkehr hielt Verkade Distanz zu Jawlensky
  • 1912-1934 enger Freund des Kulturpublizisten Hermann Bahr
  • 1913/14 eigenes Kapellenprojekt in Wien (Karmeliterkirche in Döbling); anschließend gab er die Malerei für immer auf.
  • ab 1914 auch ausgeprägte literarische Tätigkeit, Leiter der Beuroner Kunstschule; Tätigkeiten als Gastpater und Cellerar
  • 1920 erstmalige Publikation seiner Autobiographie unter dem Titel: Die Unruhe zu Gott. Erinnerungen eines Maler-Mönches (Freiburg 1920)
  • 1922 (Übersetzer aus dem Flämischen): Jan van Ruysbroek: Die Zierde der geistlichen Hochzeit (Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1922)
  • 1923-1925 Schriftleiter der „Benediktinischen Monatsschrift“
  • 1924 Teilnehmer der Rothenfelser Werkwoche im August
  • 1931 zweite Auflage seiner Autobiographie nun unter dem Titel: Der Antrieb ins Vollkommene: Erinnerungen eines Malermönches (Freiburg 1931)
  • 1942-1946 intensiver Briefwechsel mit der Künstlerin Anny Schröder

Bibliographie zu Guardini

  • 4 Treffer von 1921 bis 1931

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