Alois Johannes Lippl

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Alois Johannes Lippl (1903-1957), Dramaturg, Drehbuchautor, Regisseur und bayerischer Intendant

Biographie

  • seit 1918 Quickborner
  • 1922-1928 Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Theater- und Musikwissenschaften in München, Berlin und Paris (aber ohne Promotionsabschluss); anschließend praktische Theaterarbeit bei sogenannten Spielscharen der damaligen Jugendbewegungen, insbesondere des Quickborn (Chorleiter war damals unter anderem Eugen Jochum)
  • Seit 1923: Mitarbeit an den Zeitschriften "Quickborn" und "Die Schildgenossen"
  • 1924: Das Ueberlinger Muensterspiel, Im Auftrag des Quickborn-Baiern-Gaues hrsg. von Alois Johannes Lippl und Josef Müller, 1924
  • Freundschaft mit Johannes Spörl und Romano Guardini;
  • 1928/29 Pressesprecher beim christlich-nationalen "Bühnenvolksbund"
  • 1929-1931 Mitarbeiter beim Programmdienst der "Deutschen Grammophon Gesellschaft" in Berlin
  • 1932 Spielleiter der Bayerischen Rundfunk GmbH; 1933 Oberspielleiter und Leiter der Abteilung Hörspiel, ab 1934 Leiter der Abteilung Unterhaltung
  • Oktober 1935 Eigene Kündigung beim Reichssender München, da er den geforderten NSDAP-Eintritt nicht vollziehen wollte;
  • 1935-1944 freier Schriftsteller und Spielleiter im Film (Ufa, Tobis, Bavaria-Film GmbH) und am Theater (Kammerspiele, Staatsschauspiel);
  • 1936 Mitglied der Reichschrifttumskammer
  • 1944 Verlagsleiter des Dr. Heinrich Bauer Verlag an Stelle des gefallenen Inhabers Heinrich Buchner
  • Präsident des Bayerischen Jugendringes
  • nach dem Zweiten Weltkrieg: Chefredakteur der Münchener Katholischen Kirchenzeitung und bei Echo der Woche.
  • 1948-1952 Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels (auf eigenen Wunsch nicht mehr verlängert)
  • 1949-1957 Mitglied im Rundfunkrat des 1949 lizenzierten Bayerischen Rundfunks
  • Arbeit als freier Autor und Regisseur (weiterhin auch für BR-Produktionen im Hörfunk und Fernsehen)

Bibliographie

  1. Das Spiel von den klugen und törichten Jungfrauen. Ein dramatisches Gleichnis, München Sommer 1925, „Romano Guardini zugeeignet“ [neu aufgenommen] - [Widmung] - [Rezension] - [noch nicht online]
  2. Das beste Buch. Umfrage - Urteil - Unsere Leser sollen prüfen. Staatsintendant Alois Johannes Lippl: Romano Guardini: „Der Tod des Sokrates“. Eine Interpretation der platonischen Schriften. (Keine Erläuterung nötig), in: Echo der Woche, München, 2, 1948, 71 (17. Dezember 1948), S. 9 [Gerner 262] - [Artikel] - [noch nicht online]

Sekundärbibliographie

  • Joseph Sprengler: Vom alten und neuen Bühnenmysterium, in: Literarischer Handweiser, 1928/29, 1 (Oktober 1928), Sp. 1 ff. [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=D81DAAAAIAAJ;
    • zu Romano Guardini Sp. 3: „Sein `Spiel von den klugen und törichten Jungfrauen´1' ist durchaus klarste Lyrik , rund blühende Erde, ohne jede Eschatologie. Sie würde noch eher ins Anakreontische als ins Gotische schlagen und ist am Schönsten, wo sich die Verse bukolisch weiten, in-dem sie das ganze Land mit Hügel und Wald und Feldsaum, mit Frühling und Flieder vom Morgen zum Abend einschließen. Er liebt solche Breite, nicht bloß in der Natur, auch in der Darstellung von Hausgewohnheiten. Davon zu singen, setzt er einen Pförtner ein. Und Chöre und Chorführer in der Höhe und in der Tiefe singen ebenfalls, und Wächter, ihrer drei auf den Zinnen. Darum hat er auch, durchweg schweifend, das Gespräch statt des Dialogs, der konzentrisch wäre. Natürlich, daß in das Spiel, zumal es Romano Guardini zugeeignet ist, auch die Liturgie einklingt. Ein Singen oder ein Schreiten ein Tanzen und Kreisen ist es. Darin jung, darin modern, wie ja Lippl, aus den Spielscharen herausgewachsen, rein für sie geschrieben hat. Kein Wunder, daß da sein Heiland nicht als Richter, sondern als Bräutigam einzieht mit weißem Gewand „bis zum Knöchel“. Enthielte die Parabel des Evangeliums auch mehr an Handlung. Lippl nützt selbst die wenige nicht.“
  • Georg Karl Maximilian Schulz: Die Stimme Bayerns: Der Bayerische Rundfunk zwischen Tradition und Moderne, 2018, zu Romano Guardini S. 68 und 75 - https://books.google.de/books?id=X793DwAAQBAJ

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