Burg Rothenfels

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Burg Rothenfels ist seit 1919 die Jugendburg des katholischen Jugendbundes Quickborn.

Geschichte der Burg Rothenfels

  • wird noch vervollständigt

Quickborn und Burg Rothenfels

  • Erster Quickborntag
  • Zweiter Quickborntag vom 7. bis 10. August 1920 mit rund 1500 Teilnehmern
  • Dritter Quickborntag
  • Vierter Quickborntag

Romano Guardini und Burg Rothenfels

Erster Aufenthalt - schon zu Ostern 1920 oder erst im August 1920?

Späteren eigenen Erinnerungen nach besuchte Guardini erstmals über Ostern 1920 [Der Ostersonntag war der 4. April 1920] selbst eine Quickborn-Veranstaltung auf Burg Rothenfels. In den 1943/45 in Mooshausen abgefassten "Berichten über mein Leben" heißt es: "Ostern 1920 kam ich zur zweiten Bundestagung nach Rothenfels." 1949 führte er dazu aus: "So bin ich denn 1920 zu Ostern selbst hinaufgegangen, und das hat für mich Folgen gehabt wie wenige Dinge sonst. Denn damals ist in mein Leben eine starke Welle von dem eingeströmt, was Jugendbewegung heißt, und ich war doch selbst schon gar nicht mehr so jung."[Romano Guardini: Rede am Pfingstmontag 1949, in: Burgbrief 2/1949] Mit dieser Begegnung begann ein “Nehmen und Geben”, ohne das Guardini - so war sich später der Quickborner Walter Dirks sicher – „nicht der sokratische Philosoph geworden” wäre, der er war.[Walter Dirks: Romano Guardini, ín: Hans Jürgen Schultz Hrsg.): Tendenzen der Theologie im 20. Jahrhundert, Stuttgart/Berlin 1966, S. 248-252, hier S. 251.] Es wird nach und nach deutlich werden, worin dieses Nehmen und Geben und dieses „Sokratische“ bestand. Ludwig Neundörfer betonte 1965 in einer Würdigung zum 80. Geburtstags in Anwesenheit Guardinis: „Man würde das Wirken dieses Mannes und seine Bedeutung für unser Geschlecht völlig verkennen, wollte man Rothenfels als eine liebenswerte Arabeske im Schaffen dieses großen Gelehrten betrachten, der eben AUCH pädagogisch tätig sein wollte.“ [Ludwig Neundörfer]]: Romano Guardini. Zum 80. Geburtstag, in: Burgbrief, 1/1965 (Februar), S. 2.]

Aufgrund von anderen Erinnerungen sowie den Zeitplänen und Briefabsendeorten des Jahres 1920 sind Zweifel aufgekommen, ob diese Erinnerung an den ersten Aufenthalt zu Ostern 1920 zutreffen kann oder Guardini hier nicht, wie mitunter auch andernorts in seinen späteren Erinnerungen Daten, Namen und Orte vertauscht oder falsch zuordnet. Schon die Formulierung in den "Berichten über mein Leben" ist widersprüchlich, da er von "Ostern 1920" in Kombination mit "zweiter Bundestagung" spricht. Als Bundestage gelten aber gemeinhin die Wochen im August und zwar sowohl 1919 (1.), 1920 (2.), 1921 (3.) und 1922 (4.). Anschließend gab es anstelle des Titel "Bundestag" die Bezeichnung "Werkwoche". Genau fand der Zweite Quickborntag vom 7. bis 10. August 1920. Guardini wurde von Strehler zeitnah (3. September) dazu aufgefordert, von seinen Eindrücken einen Bericht an den Breslauer Bischof zu verfassen, den Guardini auch postwendend verfasste, siehe Guardini an Strehler vom 5. September 1920.

Am Zweiten Quickborntag im August 1920 hat Guardini in jedem Fall teilgenommen und auch große Wirkung auf die Teilnehmer gehabt, insbesondere die Abendgespräche im Rittersaal. Davon gibt es nicht nur eine Zusammenfassung Guardinis selbst, sondern auch zahlreiche Erinnerungen teilnehmender Jugendlicher.

Ein noch nicht publizierter Brief Guardinis vom 16. September 1920 an seinen Freund, den Benediktiner Cunibert Mohlberg, berichtet noch näher und authentischer als der sachliche, zielgerichtete Bericht über die Tagung elf Tage zuvor, wie sehr er selbst von den Erfahrungen des Aufenthalts auf Burg Rothenfels im August überwältigt wurde.

Daher bliebe die Frage zu klären, ob Guardini unabhängig davon, erstmals zu Ostern 1920 auf Burg Rothenfels gewesen sein könnte, vermutlich im kleineren Kreis der damals dort tagenden Quickborner; oder ob es sich um eine Vermengung späterer Ostertagungen mit der Erinnerung an den Zweiten Quickborntag handelt.

wird weiter ausgeführt

Verweise