Carspach-Sonnenberg

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Karspach bzw. Carspach-Sonnenberg (bei Guardini verschrieben in Carsbach) ist heute eine elsässische Gemeinde im Département Haut-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Altkirch und zum Gemeindeverband Sundgau. Im Gemeindegebiet liegt das Château Sonnenberg. Da Sonnenberg ausdrücklich mit angegeben ist, besuchte Guardini dort offensichtlich auch die Kneipp’sche Heilanstalt Ellerbach.

Der Brief an Josef Weiger aus Carspach

Der Brief an Josef Weiger vom 24./25.10.1913 ist mit "Carsbach-Sonnenberg" versehen. Er enthält aber keine näheren Informationen über den genauen Grund bzw. das Ziel des Aufenthaltes. Bereits am Tag darauf ergänzt Guardini unter dem 25. Oktober: "Freiburg 25. So, nach dem Spritzer ins Elsaß wieder zu Hause."

Château Sonnenberg

Das Château wurde 1818 für Philippine Baronin von Reinach erbaut, die in Luxemburg lebte und letzte Herrin von Mersch war. 1893 wurde es von ihren Erben an Pfarrer Johann-Baptist Ellerbach (1850-1924) verkauft. Dieser baute das Schloss um und bot dort ab 1895 Kuren nach den Methoden Kneipps an. Nach ihm benannt hieß die Einrichtung "Kneipp’sche Heilanstalt Ellerbach". Die Einrichtung besaß ein eigenes Elektrizititätswerk, das Strom auch für Carspach produzierte. Das Schloss wurde im Ersten Weltkrieg 1915 durch Bomben zerstört. Ellerbach versuchte zwar die Heilanstalt wieder aufzubauen, was er bis zu seinem Tod jedoch nicht vollenden konnte. Das Schloss als solches wurde hingegen nicht wieder aufgebaut. Die Herren Chauvet und Gutmann aus Marseille, die Käufer der Heilanstalt (1925), gründete 1931 die Hôtel-Château-Sonnenberg-les-Bains.

Ernährungsweisen nach Sebastian Kneipp

  • Besonders bekannt wurde unter den Empfehlungen von Sebastian Kneipp sein Malzkaffee, der daher auch als "Malzkaffee nach Pfarrer Kneipp" firmierte und von ihm markenrechtlich an die Firma Kathrein vergeben wurde. Wie auch gegen andere Verwender des Begriffs oder ähnlicher Rezepturen unter eigenem Namen ging die Firma daher gerichtlich vor, auch gegen den "Malzkaffee nach Pfarrer Ellerbach". Der Rechtstreit wurde aber erst nach Guardinis Besuch entschieden.

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