Ernst Deuerlein

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Ernst Deuerlein (1918-1971) war ein fränkischer Historiker, Journalist und politischer Publizist sowie Redenschreiber des bayerischen Ministerpräsidenten Hans Erhard

Biographie

  • Mitglied des Bundes Neudeutschland als Gymnasiast in Nürnberg
  • 1933 Androhung, ihm das Stipendium zu streichen, wenn er nicht in die Hitlerjugend eintrete.
  • Abitur 1939
  • Ausbildung zum Luftschutzwart; Referententätigkeit über Luftschutz in Wien
  • Sommer 1939: Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Wien
  • Wintersemester 1939/40 Fortsetzung des Studiums in Erlangen
  • 12. Dezember 1939: Einberufung zur Wehrmacht
  • 13. Dezember 1942: schweren Verwundung vor Stalingrad; er kam mit dem letzten Lazarettzug 102 aus dem Kessel von Stalingrad
  • Sommersemester 1943: Wiederaufnahme des Studiums als Lazarettpatient, zunächst als Gasthörer der Hindenburg-Hochschule Nürnberg, ab dem Wintersemester 1943/44 als ordentlicher Hörer der Universität Erlangen
  • Kriegsgefangenschaft aufgrund seiner Funktion als Studentenführer
  • 30. Mai 1945 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft
  • Vom 15. Juli 1945 bis 31. März 1946 Tätigkeit für das Bayerische Rote Kreuz tätig.
  • Sommersemester 1946 Studium an der Universität München; gleichzeitig unter dem Autorennamen „Augustus“ ständiger freier Mitarbeiter und Leitartikler der „Schwäbischen Landeszeitung“ seines Freundes Curt Frenzel sowie der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“
  • 1947 Dr. phil mit der Arbeit „Der katholische Klerus in der ersten Deutschen Nationalversammlung 1848/49“
  • 1947 Heirat mit Irmgard Schwarz in München
  • 1948 und 1950 gab er zwei Sammelbände von Kettelers Werken und Briefen heraus und leitete sie ein
  • 1949 bis 1956: Tätigkeit in der Bayerischen Staatskanzlei
  • 1950-1958 Zahlreiche historische Arbeiten unter anderem über den Zentrumstreit von 1906 bis 1909 (1954/55), über Graf Hertling und den Ersten Weltkrieg (1950), über das Reichskonkordat von 1933 (1956), über Erzbischof Jacobus Hauck (1957), über Joseph Görres (1958), über Hitlers Eintritt in die Politik und die Reichswehr (1959)
  • von etwa Ende der 1950er Jahre bis in die 1960er Jahre: Leiter der "Dokumente zur Deutschlandpolitik" im Auftrag des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen
  • 1958-1969 Historische Arbeiten über den Sozialpolitiker Heinrich Brauns, den Hitler-Putsch von 1923 (1962) und den Katholizismus im Jahr 1933 (1963) sowie verstärkt über die Ursachen des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges;
  • 1961-1964 Dozent an der Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1963 Habilitation an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät für Geschichte, insbesondere Wirtschafts- und Sozialgeschichte, mit der Schrift „Frankens territorialer und staatswirtschaftlicher Beitrag zur Entstehung des modernen Bayern“; anschließend Vertretung des vakanten Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Nürnberg
  • 1964 bis 1970 Ordentlicher Professor für Geschichte und Kunstgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen; Deuerlein war maßgeblich beteiligt an der Eingliederung der PTH Dillingen in den theologischen Fachbereichs in die Universität Augsburg im Jahr 1970
  • 1968 Bestseller-Dokumentation „Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten“; dazu die Werke "Deutsche Kanzler von Bismarck bis Hitler" (München 1968) und "Hitler. Eine politische Biographie" (München 1969)
  • zum Wintersemester 1970/71 Wechsel als ordentlicher Professor für Neuere und Neueste Geschichte nach München
  • bereits im November 1971 Tod durch Herzinfarkt

Bibliographie zu Guardini

  1. Der behutsame Revolutionär [Nachruf auf Professor Romano Guardini]. In: Bayernkurier, München, 12. Oktober 1968, S. 11

Internet