Henri Perrin
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Henri Perrin (1914-1954) war ein französischer Geistlicher und Arbeiterpriester
Biographie
- 1916 Halbweise durch Tod des Vaters im Ersten Weltkrieg
- 1926 Eintritt in das Kleine Priesterseminar von Mattaincourt
- 1931 Eintritt in das Große Priesterseminar St. Dié
- 1935-1937 Militärdienst in Beirut mit anschließender Nahost- und Europareise
- 1938 Priesterweihe
- 1938/39 Studienjahr am Institut Catholique in Paris
- 1939/40 Kriegs- und Lazarettdienst in einem algerischen Schützenregiment
- 1940 Eintritt in das Noviziat des Jesuitenordens in Cazères sur Adour
- 1941-42 Studium im Kolleg Montgré/Lyon
- 1942 Profeß (Ordensgelübde); Meldung als Freiwilliger für die Tätigkeit als Arbeiterpriester für Zwangsarbeiter
- Juni/August 1942 Schulung in Industriearbeit, dann Aussendung zur illegalen Lagerseelsorge unter den französischen Zwangsarbeiter nach Deutschland
- Mitte August bis Anfang Dezember 1943 Tätigkeit als verdeckter Arbeiterkaplan in Leipzig
- Anfang Dezember 1943 Enttarnung, Verhaftung und Internierung
- Sommer 1944 Ausweisung; Tätigkeit bei der katholischen Action populaire in Vanves bei Paris, Niederschrift seines „Tagebuchs"
- 1945 sieben Monate als Armeegeistlicher in Norddeutschland
- 1945-47 Fortsetzung des Theologiestudiums in Fourvière (Lyon), Paris und Enghien (Belgien), unterbrochen durch zahlreiche internationale Seelsorgetagungen in Frankreich und Deutschland
- 1946 Deutschkurs in Maria Laach und 1946/47 Begegnungen mit Guardini in Tübingen (siehe Guardini-Bibliothek (gb 2247): Henri Perrin: Journal d' un Pretre Ouvrier en Allemagne Paris 1945 mit Widmung des Autors „Trés respectueusement, dans la communauté de prière, heureux, très heureux de pouvoir m´ appayer sur la vôtre. Tubingen. 23 VII 46 H. Perrin S.J.")
- 1948-50 Arbeiterpriester im XIII. Bezirk von Paris und Engagement in der Youth Hostel-Bewegung
- 1949 Erste Einschränkung des Arbeiterpriestertums nach Kollaborationsverbot mit Kommunismus durch römisch-katholische Kirche
- 1950-51 großes Exerzitien- und Studienjahr in Ineuil;
- 1951 Austritt aus dem Jesuitenorden und Verlassen von Paris
- 1951-1954 Tätigkeit als Arbeiter in einer Stauwehr-Baustelle in Notre Dame de Briançon (Isère); dabei hatte er bis 1953 die Erlaubnis seines Bischofs weiter als Arbeiterpriester zu wirken
- 1953 Weitgehende Beschränkung des Arbeiterpriestertums durch Zeitlimitierung und Verbot des gewerkschaftlichen Engagements; Perrin blieb ungehorsam und begab sich damit in die Gefahr einer Suspendierung
- 1954 Tod durch einen Motorradunfall
Bibliographie zu Guardini
Internet
- Biographie auf Henri-Perrin-Stiftung - https://perrin-stiftung.de/biografie-henri-perrin/