Julia Matzinger

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Julia Matzinger (* 1982) ist eine österreichische Theologin und Astrologin, die von Romano Guardini ein astrologisches Porträt anfertigte.

Bezug zu Guardini

Sie hatte Guardini über seinen Doppelband „Das Ende der Neuzeit/Die Macht“ im Alter von 17 Jahren durch ihre Deutsch- und Geschichtslehrerin kennengelernt. Diese Geschichtslehrerin war selbst Astrologin und empfahl er die Lektüre dieser Bücher, um das Mittelalter und den Übergang zur Neuzeit sowie den Zusammenhang mit der Gegenwart wirklich begreifen zu können: „Es fiel mir anfangs schwer, in diesem Alter Zugang zu seinem Denken und seiner Sprache zu finden, aber dennoch: Ich war begeistert und fasziniert von dem was mir da Neues begegnet war." Später habe sie dann auch noch einige andere Werke gelesen, zuletzt „Der Anfang der Dinge“, „ein sehr spannendes Werk zum Thema Schöpfung und Schöpfungsgeschichte“. Unter Guardinis Eindruck hat Matzinger dann Theologie studiert und hat im Laufe ihres Theologiestudiums keinen anderen Theologen und auch keine Theologin kennengelernt, die sie auf diese Weise fasziniert und berührt haben wie die prophetischen Worte von Guardini: „Der moderne Mensch zwischen Technik und Fortschritt und neuem Selbstbewusstsein wie auch in neuen Abhängigkeiten, staatlicher Kontrolle und der stetigen Gefahr des Machtmissbrauchs (als Opfer oder Täter) war ihm Grund zur Sorge, ein Leben lang.“

Guardinis Horoskop

Zusammmengefasst kommt Matzinger zu folgendem Ergebnis:

  • Wassermann-Art: Er beschreibt aus der “Vogelperspektive”, distanziert, aber die Dinge in ihrem Ursprung betrachtend.
  • Die Betonung des Elements Luft: Das Denkerische, Geistige und Theoretische steht bei ihm im Vordergrund.
  • Die Sonne in einem Lufthaus, Haus 3 (Zwillings-Analogie): Sein Handeln ist darauf ausgelegt zu beschreiben, zu ordnen, zu analysieren.
  • Der Schütze-AC: Der Schütze betrachtet und versucht in allen Gedanken und Anschauungen immerzu das Ganze im Sinn und im Blick zu haben und zu verstehen und zwar in Bildern, also einer bildhaften Sprache (auch: Jupiter in 9 in Opposition zur Wassermannsonne in 3).
  • Sonne-Neptun sowie dessen Spielarten Sonne-Pluto wie auch Sonne-Mars: Er ist eher zurückgezogen und schüchtern, aber in seinem (Be-)”Reich” König. Er hat wohl einen großen Rucksack in seinem Leben mitzutragen. Dies verlangt einen Rückzug bzw. eine Zurückgezogenheit, einen Ausstieg aus den Gefügen der Herkunft (Familie), des “Sozialen” (Gesellschaft und Staat, Gruppen) und der etablierten Denkmuster, ebenso wie die
  • starke Mars-Pluto-Betonung (als Aspekt wie auch als Gruppenschicksalspunkt 2°Schütze am AC): Er ist ein Einzelgänger, der wie ein “Wolf” in der Herde ist, der in das all-täglich Gewordene, das Bequeme und Etablierte einbricht. Unerkannt und unbewusst könnte dies durchaus zu einer geballten Ladung an Aggression werden. Erlöst wird diese Anlage hingegen zur Fähigkeit, außerhalb des Gruppengefüges (des Staates und der Gesellschaft) zu stehen, und das zu sehen und zu erkennen, was wirklich ist, mit allen Schatten und allem Bösen, und das zu artikulieren und auszuhalten.
  • Neptun in Haus 6: Er ist sensibel in der Wahrnehmung, die die Anpassung und Ausrichtung auf das Umfeld aufheben will.
  • Mond-Saturn: Er fühlt sich ungeborgen, ausgestoßen vom “Mütterlichen” und ist daher seit seiner Kindheit isoliert.
  • Der AC-Herrscher Jupiter in Haus 9: Er schafft Bilder und Anschauungen dessen, was wirklich ist, blickt hinter die Kulissen angesagter Meinungen, Überzeugungen und alltäglich gewordener Ansichten

Quelle

  • Romano Guardini. Ein astrologisches Porträt, ursprünglich in: astroblog.net (nicht mehr online)