Leo Baeck

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Leo Baeck (1873-1956) war jüdischer Rabbiner und bedeutender Vertreter des deutschen liberalen Judentums, langjährige unbestrittene Führungsfigur und Repräsentant der deutschen Judenheit.

Biographie

  • Studium am Rabbinerseminar in Breslau, gleichzeitig Studium der Philosophie an der dortigen Universität
  • 1894 Wechsel an die liberale Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, gleichzeitig Studium der Philosophie und Geschichte der Religionsphilosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität
  • Mai 1895 Dr. phil. bei Wilhelm Dilthey über Spinozas erste Einwirkungen auf Deutschland
  • 1895 Rabbinerstelle in Oppeln
  • 1905 Hauptwerk Das Wesen des Judentums
  • 1907-1912 Rabbiner in Düsseldorf.
  • 1912 Gemeinderabbiner in Berlin
  • 1913-1942 Dozent an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums
  • während des Ersten Weltkriegs auch Feldrabbiner
  • 1922 Vorsitzender des Allgemeinen Rabbinerverbandes in Deutschland
  • 1924-1937 Präsident der Großloge der deutschen Sektion von B’nai B’rith, die damals mehr als hundert Einzellogen umfasste
  • 1924 Mitgründer der Weltunion für progressives Judentum
  • ab 1925 Vorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
  • 1933 Präsident der Reichsvertretung der Deutschen Juden, die eine Dachorganisation der jüdischen Organisationen darstellte und für deren Leitung er aufgrund seiner Fähigkeiten zu vermitteln besonders geeignet war
  • 1938 Präsident der Weltunion für progressives Judentum (bis 1955)
  • 1939 Reichsvereinigung der Juden in Deutschland als Zwangsvereinigung durch Nationalsozialisten
  • 1942 Schließung der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums durch die Nationalsozialisten
  • Januar 1943 Deportation in das Ghetto Theresienstadt; in Theresienstadt Einsatz für und Begegnung mit der katholischen Gemeinde im Ghetto
  • 10. Juni 1943 endgültige Auflösung der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland
  • Kontakte von Baeck zur Widerstandsgruppe um Carl Friedrich Goerdeler
  • 5. Juni 1945 Übersiedlung nach London (dort bis 1951); dort weiterhin Präsident der Weltunion für progressives Judentum
  • 1947 Gründung des Instituts zur Erforschung des Judentums in Deutschland seit der Aufklärung", später nach ihm Leo-Baeck-Institut genannt
  • 1948-1953 Professur am Hebrew Union College in Cincinnati.

Bezüge zu Guardini

Brief vom 10. März 1955 von Leo Baeck an Dr. Jaser: "Ich bin Ihnen dafür sehr verpflichtet, dass Sie mir mitteilen, dass Romano Guardini seinen 70. Geburtstag begangen hat. Seit langen Jahren ist er mir wohl bekannt und ich schätze ihn sehr hoch, sowohl seiner geistigen wie seiner moralischen Kraft wegen. Ich will ihm demnächst ein paar Glückwunsch-Zeilen senden." (Leo Baeck: Briefe, Reden, Aufsätze, hrsg. von Michael A. Meyer und Bärbel Such, 2003, S. 681 - https://books.google.de/books?id=9asRAQAAIAAJ)

wird noch ergänzt

Internet

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