Philipp Harth

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Philipp Harth (1885-1968) war ein deutsche Bildhauer [Mitunter wird in der Sekundärliteratur sein Geburtsjahr fälschlich mit 1887 angegeben].

Biographie

  • 1901-1903 Ausbildung im väterlichen Steinmetzbetrieb (lithographische Werkstatt) in Mainz als Steindrucker bzw. Lithograph
  • 1903-1906 Besuch der Kunstgewerbeschule in Mainz
  • 1906/07 Besuch der Akademie in Karlsruhe
  • 1908 Heirat mit Ida zur Nieden, spätere Opernsängerin
  • 1908/09 Aufenthalte München, Worpswede und wiederum in Mainz, wo er auch Lehrer an der Kunstgewerbeschule war.
  • 1910 Wechsel nach Berlin, dort ab 1911 Architektenlehre bei Peter Behrens und Hermann Muthesius; letzterer mit ihm auch befreundet; in Berlin hatte er bis 1941 wohl durchgängig eine Wohnung und ein Atelier (in manchen Biographien heißt es, er sei bis 1912 in Berlin geblieben und danach wieder dorthin zurückgekehrt)
  • 1914-1917 Soldat im Ersten Weltkrieg
  • 1917 Rückkehr mit schwerer Verletzung;
  • 1917/1918 Mitarbeiter an der Odenwaldschule als Lehrer für Kunsterziehung; daraus resultierte eine enge Freundschaft mit dem Gründer der Odenwaldschule Paul Geheeb und dessen Ehefrau Edith Geheeb-Cassirer; seither immer wieder längere Aufenthalte, zuletzt wohl 1930
  • Stipendien für Studienaufenthalte in Rom und Florenz
  • Nach dem Ersten Weltkrieg: Wiederaufnahme des Studiums an der Kunstgewerbeschule Charlottenburg bei Hans Perathoner;
  • Zwanziger Jahre: Harth wird in der Berliner Künstlerszene bekannt
  • 1927: Tierplastik "Jaguar" - mit ihr wird er zum dominierenden Vertreter der Gattung Tierplastik
  • Studienaufenthalte in Paris, Rom, Hamburg, Köln und im Hauptgestüt Trakehnen.
  • 1925-1927 freischaffender Künstler in Wiesbaden
  • 1928-1933 freischaffender Künstler (Holzschnitzer) in Schwaz (Tirol)
  • anfangs Befürworter des NS-Regimes und Mitglied des Kampfbundes für deutsche Kultur in der Hoffnung auf Unterstützung seines künstlerischen Schaffens: Ein Abguss einer Tiger-Skulptur, die vom Reichsluftfahrtministerium erworben worden war, wurde im Rahmen von Propaganda-Ausstellungen in von Deutschen besetzten Gebieten mehrfach gezeigt.
  • noch bis 1934 Mitglied der Berliner Secession; von Mai 1933 an als Mitglied des Vorstandes; unter den Sezessionsmitgliedern befanden sich auch Freunde wie Emil van Hauth, Erich Heckel, Georg Kolbe, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff
  • 1935 "Villa Romana Preis" der Deutschen Künstlerbundes, dessen Mitglied Harth war
  • ab 1939 zunehmend kritische Haltung gegenüber dem NS Regime
  • 1941 Weggang von Berlin nach Offenhausen - nach Zerstörung seiner Wohnung und seines Ateliers durch Bomben - in Offenhausen (nicht wie in Regionalgeschichte: in Berlin) steht er alsbald unter Polizeikontrolle und zwar nach einer Verhaftung durch die Gestapo aufgrund einer Denunziation, weil er sich abfällig über die Kunstpolitik im „Dritten Reich“ geäußert hatte.
  • 1944 Harth steht auf Gottbegnadeten-Liste.
  • 1945/46 Aufenthalt bei Leo von König in Tutzing
  • seit 1946 bis zu seinem Tod: Bayrischzell; dort baute er sich 1946/47 nach eigenen Plänen ein Atelierhaus
  • 1962 Kunstpreis der Stadt Mainz im Rahmen der Zweitausendjahrfeier
  • 1962 Erscheinen seiner Jugenderinnerungen "Mainzer Viertelbuben"
  • Zum Freundeskreis von Philipp Harth zählten außerdem Werner Gilles, George Grosz, Alexej Jawlensky, Kurt Lehmann, Gustav Seitz, Mies van der Rohe, Herbert Garbe und Emy Roeder

Bezüge zu Guardini

  • seit der Mainzer Schul- und Ausbildungszeit mit Romano Guardini befreundet.
  • Guardini kauft sich in Bayrischzell ein paar Häuser von Philipp und Ida Harth entfernt eine Ferienwohnung
  • wird noch ausgeführt

Bibliographie zu Guardini

  • Aphorismus zitiert in: Elisabeth Wilmes-Merz, Jahre auf Burg Rothenfels 1926-1937. Erinnerungen II B und II C, Januar 1984, S. 38 bezogen auf das Elternhaus Guardinis: "Es ging aber nicht allzu förmlich zu. Wenn der Vater zu seinen drei (sic!) Söhnen ins Kinderzimmer kam, um nach dem Rechten zu sehen und sie an die Hausaufgaben zu treiben, sprachen sie, um ihn zu necken, im Mainzer Dialekt; diesen verstand er nicht und trat unverzüglich den Rückzug an." Die "achtungsgebietende Mutter" grüßte er "respektvoll".
  • Mainzer Viertelbuben. Verlag Dr. Hanns Krach, Mainz 1962
  • wird noch ausgeführt

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