Romano Guardini und der Quickborn
Der zweite Quickborntag im August 1920
Verlauf und Berichte
Guardinis Gutachten für Bernhard Strehler an Kardinal Bertram über das Quickborn-Treffen vom August 1920
Ein Brief Guardinis an Cunibert Mohlberg vom 16. September 1920
Die Schildgenossen
Zur Geschichte der Zeitschrift "Schildgenossen"
- siehe Die Schildgenossen
Guardinis Aufnahme in den Schildgenossenkreis
Guardini an Josef Weiger über die Zeitschrift "Schildgenossen"
Der quickborn-nahe Platz-Abele-Kreis
Hermann Platz (1880-1945) und Theodor Abele (1879-1975) waren sowohl Mitglieder im liturgiebewegten Kreis um Abt Herwegen als auch Protagonisten der Quickborn-Bewegung (Hermann Platz: Der Wille der neuen Jugend: Der Quickborn, in: Hochland, 18, 1921, S. 213). 1920 traf sich der Freundeskreis Abele-Platz regelmäßig entweder im Haus von Platz in Bonn oder im Haus von Abele in Werl. Zumindest bei “bedeutsamen Aussprachen führender Quickborner” war auch Guardini bei diesen Treffen in den zwanziger Jahren nachweislich einige Male dabei (August Heinrich Berning: Eine Lebensfreundschaft mit Hermann Platz: Theodor Abele und die Anfänge der katholischen Akademiker- und der liturgischen Bewegung in Deutschland, in: Vincent Berning (Hrsg.): Hermann Platz (1880-1945). Eine Gedenkschrift, Düsseldorf 1980, S. 78-85, hier S. 84). Unter den teilnehmenden Quickbornern befanden sich unter anderen: Joseph Außem, August Heinrich Berning und Adolf Wortmann. Insbesondere die Außem und Berning engagierten sich für diesen Kreis. 1936 gaben sie gemeinsam mit Abele die religiöse Kultur-Zeitschrift „Das Wort in der Zeit“ heraus (siehe Vincent Berning: Ein Lesebuch für höhere Schulen. Theodor Abele (1879-1965), Pionier des deutschen Katholizismus und der Liturgischen Bewegung als Pädagoge des Deutschunterrichts, in: gestern, heute, morgen, 6, 1989, S. 58-67; A. Berning, Eine Lebensfreundschaft mit Hermann Platz ..., a.a.O., S. 78-85, zuerst u.d.T.: Theodor Abele, der Anreger der katholischen Akademiker- und liturgischen Bewegung, in: Schwäbische Zeitung, 18, 13.7.1962, Nr. 159).
Auch der Sohn von Alois (Aloys) Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, der 1919 Burg Rothenfels an den Quickborn verkaufte, der Philosoph und Jurist Karl Prinz, ab 1952 Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1904-1990), gehörte zu diesem Kreis.
Hermann Platz
Hermann Platz würdigte dabei besonders früh die Wirkung von Guardini und seiner Gegensatzlehre auf die Lebens- und Kulturbewegung des Quickborn. So schrieb Platz bereits 1922: “Seitdem der Adoptivrheinländer ROMANO GUARDINI in diesen Kreis eingetreten ist (1920), gewinnt die Lebens- und Kulturbewegung des Quickborn Weite und Tiefe. Eine so erschütterte Jugend wie die jetzige hat ein Recht darauf, das muss gegenüber der Großdeutschen Jugend betont werden, erst einmal in ihrem Sein sich zu befestigen, in ihrem Leben die Synthese herzustellen, in der Theorie Gegensätze zusammen zu schauen und dann sich langsam ins Konkrete und Bildnerische umzustellen, ehe sie sich in kleiner Münze verausgabt” (Hermann Platz: Rheinische Kräfte in der katholischen Jugendbewegung, zuerst in: Die Westmark, 2, 1922, 4, S. 289-298, dann in: Um Rhein und Abendland, Burg Rothenfels 1924, hier S. 52 f.). Allem Anschein nach war es also Platz, der von Anfang an Guardinis Potential als Mentor richtig eingeschätzt hat. So würdigte Platz Guardinis Schrift “Neue Jugend und katholischer Geist” nachhaltig zustimmend im “Hochland”, zumal er Guardinis europäische Ausrichtung und seine Skepsis gegenüber studentischen Korporationen, “die nur zu oft einseitig und engherzig Formalistisches betont” (ebd., S. 73) hätten, teilte. Platz hatte darüber hinaus im Quickborn schon sehr früh eine “Reaktionsbewegung gegen Großstadt und Unnatur, gegen Organisation und Technik, gegen Phrase und Pathos” (ebd., S. 76) gesehen. Platz sammelte diese Überlegungen in einer weiteren Aufsatzsammlungen: „Um Rhein und Abendland“ (1924), wohl nicht zufällig erschienen durch den Rothenfelser Verlag Deutsches Quickbornhaus.
Theodor Abele
Im Blick auf Quickborn war Theodor Abele insbesondere als Berichterstatter und Kommentator für die Schildgenossen tätig. 1923 berichtete er von der Akademiker-Tagung in Ulm.
Joseph Außem
August Heinrich Berning
Adolf Wortmann
Der ebenfalls aus Werl kommende Adolf Wortmann war ab 1924/25 der Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Der Pfad. Jungenblatt im Quickborn“, ab Oktober 1929 fortgeführt als „Jungenblatt im Quickborn“. Es war geprägt „von Fahrten- und Landsknechtsromantik“ (Kindt, Die Deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933, 1974, S. 685). Eigentlich als Jungen- und Mädchenblatt angekündigt, erklärte Wortmann „Warum der Pfad ein Jungenblatt geworden ist?“ (Der Pfad, 1, 1924, S. 15f.). Dies mag der Grund gewesen sein, warum Guardini mit einigen anderen eine Mädchenzeitschrift „Der Ring“ dagegensetzte und dort im Unterschied zu "Der Pfad" auch mitwirkte (vgl. Würzburger Diözesangeschichtsblätter, 1997, S. 245).
wird fortgesetzt